Freundin spannt ständig andere Leute für ihre Zwecke ein

Hallo, Ihr da draußen...

Mir liegt etwas schwer auf der Seele und ich hoffe auf ein paar unparteiische Meinungen oder Denkanstöße.

Die neue Freundin eines guten Freundes hat vor kurzem die Pachtschaft in einer durchschnittlich gut laufenden Gartenkneipe übernommen, die sie momentan zusammen mit ihrem Freund bewirtschaftet. (Er erhält dafür kein Geld und verbringt jede freie Minute dort, sofern es die Zeit zulässt.) Nun veranstaltet sie in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen kleine oder größere Events (Schlachtfest, Erntedankfest, Pommesparty für Kinder, Silvester, Adventskaffeeklatsch usw.). Zwischendurch ist die Gaststätte dann auch desöfteren an Privatpersonen vermietet, die dort Geburtstage oder ähnliche Feierlichkeiten veranstalten. Dies bedeutet natürlich einen höheren Arbeitsaufwand und ordentlich Arbeit, im Umkehrschluss dazu nun auch wesentlich höhere Einnahmen.

Der Knackpunkt ist jedoch, dass sie für die erwähnten Veranstaltungen, die nun beinahe im Wochenrhythmus stattfinden, immer die Familie ihres Freundes als (kostenlose) Helfer einspannt, so auch mich (bin "nur" eine Freundin, nicht mal eine besonders enge). Wir alle (also die Familienmitglieder und auch ich) gehen Vollzeitbeschäftigungen nach und opfern hierfür unsere wohlverdienten Wochenenden und sogar Urlaubstage, die ja eigentlich der Erholung dienen sollten.

Die Wirtin hat zwei freie Tage pro Woche, in denen die Kneipe auch geschlossen bleibt. Mir bereitet es so langsam Bauchschmerzen, dass es zur Gewohnheit wird, dass wir alle unsere freien Tage/Urlaube dort verbringen sollen, weil sie die Veranstaltungen alleine nicht gewuppt bekommt und uns mit dieser Selbstverständlichkeit um Hilfe bittet, obwohl so manche/r von uns wirklich die Wochenenden/Urlaube zur Erholung bräuchte, weil man eben nach einer Arbeitswoche oft aus dem letzten Loch pfeift.

Nicht nur, dass wir diese mitunter stressige Arbeit nicht mal geringfügig entlohnt bekommen, nein, wir haben dann unterm Strich einen Haupt- und einen Nebenjob, wobei der Nebenjob ja nicht entlohnt wird und trotzdem die Freizeit geopfert wird. Wäre das nun hin und wieder eine Ausnahme, würde ich mir den Kopf nicht weiter zerbrechen. Aber so ist es leider nicht. Die Gute ist nun auch noch schwanger und mir schwant, dass all ihre Helferlein noch öfter einspringen sollen, als ohnehin schon. Ich fände es daher mehr als fair, dass sie nun endlich beginnt, die Helfer (ob nun Familie oder Freunde) mit einem angemessenen Stundenlohn zu bedenken, da sie ja durch diese Hilfe auch mehr Umsatz schiebt.

Irgendwie ist die Kiste verfahren, denn weder die Familienmitglieder noch ich möchten sie im Stich lassen. Ich denke aber, dass sie ihre Kneipe grundsätzlich allein betreiben muss, wenn sie dort Pächterin ist und wenn die vielen Veranstaltungen sie arbeitstechnisch überfordern, muss sie (bezahlte!!!) Helfer engagieren oder eben weniger Veranstaltungen planen. Sehe ich das falsch? Man hilft ja gerne, aber das darf kein Dauerzustand werden, denn unsere Vollzeitjobs verlangen uns viel ab und wir alle haben Kinder und Haushalte zu versorgen.

In meinem Fall war es nun gestern so, dass ich nach der Arbeit noch in diese Kneipe gehetzt bin, dort noch 5h (nach meinem regulären Tagesjob von 8 1/2h) geschrubbt habe und dann völlig erledigt abends zuhause ankam. Was mir etwas sauer aufstößt, ist die Aussage von ihr, dass sie mich ja im Notfall (wenn die Schwangerschaft nun fortschreitet) anrufen könne und dann würde ich einspringen. Ich erwiderte bereits gestern, dass das nicht so einfach ginge, weil ich bereits Vollzeit arbeite und meine Wochenenden wirklich brauche.

Ab und zu helfen, sehr gerne... Aber bei jeder Veranstaltung gleich als Option herhalten, danach steht mir nicht der Sinn, denn dann hätte ich selbst eine Kneipe gepachtet. Momentan sieht es nämlich so aus, dass sie diese Kneipe meist nur mit unserer Hilfe bewirtschaftet, was nicht Sinn und Zweck der Sache sein kann.

Wie seht Ihr das?

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Du sprichst jetzt für alle... abe warum sagt ihr nicht einfach NEIN. Selbstverständlich ist das nicht, auch nicht ab und an. Einfach sagen, da hab ich schon was vor. Ich kenne dreistige Menschen ja leider auch, aber das geht gar nicht.

Wenn ihr weiterhin aber dort arbeiten wollt bei Entlohnung, hilft nur ein klärendes Gespräch.

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Ich konnte nicht ahnen, dass aus einem "Freundschaftsdienst" sowas hervorgeht. Aus einem spontanen Hilfsangebot bei einer dieser Veranstaltungen (die Kneipe war randvoll und ich bin/war die einzige mit handfester Kneipenerfahrung) wurde nun eine "Daueranfrage". Gilt leider auch für die unerfahrenen Helfer um sie herum, die sich aufgrund der familiären Bande (die Geschwister und Geschwisterpartner ihres Freundes) schwer zu einem "Nein" durchringen können, weil dann Ärger vorprogrammiert ist, was schon der Fall ist/war.

Zu einem der Brüder besteht aufgrund dessen nun schon seit Sommer kein Kontakt mehr.

Grundsätzlich mag ich sie als Mensch gerne, aber das hier empfinde ich schon als unfair und ein bisschen rücksichtlos. :-(

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Grundsätzlich ist es ihr Problem... ein Nein kann man nett verpacken. Notlügen würde ich nicht mal kommen. Jeder braucht eine Auszeit bzw. arbeitet nicht umsonst. Wie soll deine Freundin das lernen. Der Bruder hat es richtig gemacht meines Erachtens. Jetzt kommt noch ihre Schwangerschaft hinzu. Bin ja kein Orakel, aber so wie ich die Lage von hier einschätze, wird es mit zunehmenden Bauch schwieriger Nein zu sagen;-). Freundschaften erfordern keine Freundschaftsdienste :-D

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Hallo,

wieso sollte die Dame Euch bezahlen ihr arbeitet doch alle brav ohne zu mucken umsonst und sie ist dreist genug das aus zu nutzen.

Ich würde der guten Frau klipp und klar sagen ich arbeite nicht mehr für Dich es sei den Du bezahlst mich mit mit XY Euro pro Stunde.

Wen Du lieber Deine Wochenenden genießen möchtest sag ihr das Du nicht mehr arbeiten kommst.

Die Frau ist ja nicht mal eine Freundin sondern eine Bekannte. Ich bin auch hilfsbereit auch Bekannten gegenüber aber ich lasse mich nicht ausnutzen.

LG dore

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Anfangs war es ja auch reine Gefälligkeit, zumindest ging ich nicht davon aus, dass das nun zur Gewohnheit wird. :-(

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Hallo,

um Deine Frage zu beantworten: Ich sehe das genau wie Du.

Es kann nicht angehen, dass man ständig aushilft und dabei keine Zeit für eigene Belange hat.

Ich würde klipp und klar erklären, dass ich maximal xx Stunden pro Monat Zeit hätte und nicht mehr. Wie stellt sie sich die Lage vor, wenn das Kind geboren ist?

Ich würde raschest möglich die Reissleine ziehen.

LG
Karin

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Das habe ich gestern schon anklingen lassen, denn ich bin nach der Arbeit wirklich geschlaucht und meine Wochenenden verbringe ich (zumindest im Sommer) gerne in meinem Garten und nicht in irgendeiner Kneipe zum arbeiten. Und selbst im Winter steht mir nicht der Sinn nach ständigen Wochenendarbeiten, denn dann würde ich mir ja einen offiziellen Nebenjob suchen, der ordentlich bezahlt wird.

Sie genießt ihre freien Tage, bzw. erledigt dann ihre persönlichen/privaten Dinge und unsere freien tage gehen zu ihren Gunsten drauf. Das darf so nicht sein, finde ich. :-(

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<<Sie genießt ihre freien Tage, bzw. erledigt dann ihre persönlichen/privaten Dinge und unsere freien tage gehen zu ihren Gunsten drauf. Das darf so nicht sein, finde ich.>>

Genau DAS würde ich ihr sagen. Sehr egoistisch, die Einstellung Deiner Freundin!

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Hallo,

ich seh das auch wie du und stelle mir folgende Frage: Wie soll das denn werden, wenn erst das Baby da ist??

LG

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Daran denke ich schon jetzt mit wirklich großen Bauchschmerzen. :-(

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Ich befürchte, da hilft nur ein klärendes Gespräch!!

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Sag es ihr, nicht uns !

Ich verstehe Menschen wie Dich nicht.

Wenn Dich etwas stört, dann sag es demjenigen bei dem das der Fall ist.

Nur um "gut Wetter" zu machen dann selbst für jeden Mist der anderen Leuten im Bekannten- und Freundeskreis den Kopf hinzuhalten, und brav mitzuziehen obwohl es einem selbst gar nicht gefällt, ist nicht Sinn der Sache.

Sollte danach dann die "Freundschaft" beendet sein, dann waren es auch keine Freunde. Wenn sie sich mit der Kneipe zu viel aufgeladen hat, dann ist das nicht Dein Problem.

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"Sollte danach dann die "Freundschaft" beendet sein, dann waren es auch keine Freunde. Wenn sie sich mit der Kneipe zu viel aufgeladen hat, dann ist das nicht Dein Problem."

Da liegt der Hase im Pfeffer.

Die Freundschaft ist sehr jung (kenne sie nur durch ihren Freund, mit dem ich seit mehr als 20 Jahren gut befreundet bin). Als Mensch mag ich sie gerne, aber mit dieser Angelegenheit hier, bin ich nicht länger einverstanden. Im grunde wusste ich, dass ich das ansprechen muss, wollte nur noch mal die Meinung Außenstehender hören/lesen, ob ich vielleicht eine falsche Sichtweise habe.

Danke für Deine Antwort. #blume

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Ich glaube, die TE wollte von uns tatsächlich erstmal Feedback bekommen, ob sie mit ihrem Gedanken richtig liegt oder ob sie übertreibt und es falsch sieht.
Sich abzusichern, bevor man ein so heikles Thema anspricht, ist doch okay...

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Du hast 2 Möglichkeiten,

entweder Du bleibst (nach außen hin) der Gutmensch, der Du grad bist
oder Du stehst zu Dir und dem was Du denkst und sagst freundlich, dass das für Dich so nicht geht. Du kannst ohnehin nur für Dich sprechen.

Ich stimme "Seelenspiegel" insofern zu, alsdas ich Menschen wie Dich nicht verstehe.
Solche Beiträge haben meist den Wunsch "gebauchpinselt" zu werden.
Mitgefühl kann ich nicht aufbringen für Dich, weil Du selbst Schuld bist.

Hilf, wenn Du es von Herzen gern tust, dann brauchst Du keine Gegenleistung.
Ansonsten - lass es oder verlang Geld.

Lg, Cora

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Mein erster und einziger Gedanke: selber Schuld!
Ich bin der erste der mal hilft wenn's brennt aber wenn Hilfe ausartet in Ausbeutung bin ich auch der erste der wieder geht. Und nicht zurück kommt.
Mach diese Arbeit einfach nicht mehr und schon hast du deine Ruhe.
Inwieweit sich die anderen ausbeuten lassen ist nicht dein Bier. Selbst ist der Mensch!
Ari

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>>>und uns mit dieser Selbstverständlichkeit um Hilfe bittet, <<<

Weiter habe ich nicht gelesen. Sie bittet, hast du nicht gelernt, "nein" zu sagen?

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Hallo!

Mir kommt da in den Sinn "Jemand der es tut und jemand der es mit sich machen lässt..."

Meines erachtens braucht es dafür immer ZWEI! Die Familie ihres Freundes und ihr Freund geht Dich nicht so wirklich was an, ABER, wenn DU das nicht willst, dann brauchst Du einfach sagen, dass Du das nicht machen willst.

Es ist doch DEINE Entscheidung, wie Du das Wochenende verlebst!

Ich würde mir auch nicht nen Kopf drum machen, ob sie die Kneipe alleine bewirtschaften kann oder nicht, das ist nämlich schlicht nicht Dein Bier...

Alles gute wünscht
coffea

PS: Nein sagen ist NICHT EINFACH!!!