Wie mit Depressiven Ehemann umgehen?

Mein Mann leidet nach einem schweren Unfall und einer daraus hervorgehenden Arbeitsunfähigkeit im letzten Jahr an Depressionen, er ist in guter Ärztlicher Behandlung und bekommt Medikamente....

Doch so langsam geht mir die Kraft aus, ich habe nun seit 18 Monaten nur noch Stress, alles bleibt an mir Hängen, ich mach den Haushalt, die Wäsche, versorge unsere Kinder, den Einkauf, nehme sämtliche Termine allein Wahr und auch die Unternehmungen mit den Kindern mache ich zu 90% ohne meinen Mann. Zu dem gehe ich an 3 Tagen die Woche noch je 7,5 std. Arbeiten... Ich gehe abends um ca. 0.00 uhr ins Bett und stehe spätestens um 6.30 uhr auf....

Seit ca. 1 onat geht es mit meinem Mann langsam Bergauf, er beteiligt sich wieder etwas mehr am Familienleben, aber ich bin es dennoch so Leid, ich habe keine Kraft mehr ich, es gibt auch keine netten Worte und keine Umarmungen mehr, weil ich auf ihn nur noch Gereizt Reagiere....

Heute ist es besonders schlimm....

Ich bin gestern um 0.30 ins Bett gegangen,(wann er kam weiß ich nicht) und habe ihn heute Morgen dann wie Verabredet geweckt. er stand auf schaute wie ein Pillermann aus der Schublade und schlief immer wieder im Sitzen ein.... Da hab ich ihn Angeraunzt er solle sich zusammen reissen....

Da sagt er doch allen Ernstes zu mir "Schatz ich bin erst heute Morgen um 4 uhr eingeschlafen, ich bin sooo Müde, wenn du so wenig Schlaf hättest würdest du Morgens auch nicht aus dem Bett kommen!" Da hätte ich ihn am liebsten Erwürgt.....

Es ist hier jedem SCHEIßEGAL wann Ich ins Bett gegangen bin oder ob Ich Nachts 2 stunden am Bett unseres Sohnes gesessen habe weil der nicht Schlafen konnte. Ich muss Morgens Aufstehen und die Kinder in den Spielkreis und zur Schule bringen, ob ich Müde bin, Krank bin oder meinen Kopf unterm Arm Trage.... Denn wenn ich es nicht mache macht es keiner.....

Ich weiß das viele nun sagen es: "Es gibt immer einen der es macht und einen der es Machen lässt!" Aber mein Mann ist nun mal Krank!!! Wie soll ich da noch weiter mit Ihm umgehen? Ich will nicht den Respekt vor ihm verlieren, aber ich bin nah dran ihn zu Behandeln wie ein Kleinkind.....

HILFEEEE!!!! Was würdet ihr mir Raten????

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Hi!

Du schreibst, er sei in guter ärztlicher Behandlung. Daher nehme ich an, dass er nicht nur Medikamente bekommt, sondern sich auch in Gesprächstherapie befindet. Wäre es eine Möglichkeit mal eine Sitzung zu zweit, bei seinem Therapeuten zu vereinbaren? Mit dem Zweck, in einem Gespräch von einem Fachmann begleitet, euch gegenseitig eure Positionen näher zu bringen?

Grüsse

serdes

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Schwierig. Ich hatte auch mal Depressionsschübe, die aber jetzt weitestgehend vorüber sind.
Man fühlt sich schrecklich und empfindet eine Sinnlosigkeit des Seins. So kann man es ausdrücken.
Ich habe aber weitergemacht. Meine Wohnung war nicht immer picco bello, aber ich habe mein Möglichstes getan, mich um unsere Tochter gekümmert, gewaschen, gekocht.
Aber ich war immer müde. Wenn mein Mann da war (er hat immer VZ gearbeitet), bin ich erstmal ins Bett gefallen.
Ich denke, Du solltest ihn lassen. Du kannst es nicht ändern. Dass er Medikamente nimmt und sich in ärztlicher Behandlung befindet ist ja schon mal gut.
Unsere Nachbarin hat gerade ihre Theraprie über 2 Jahre abgeschlossen. Sie nimmt auch Medikamte.
Sie hat anfangs nur im Bett gelegen, ihr Mann arbeitet VZ und hat nach Feierabend noch den ganzen Haushalt + Garten und Kinder geschmissen.
Die beiden haben 3 Kinder.
Diese Krankheit kann man einfach nur annehmen.

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Hi,

so, wie ich deinen Beitrag lese, paßt die Überschrift nicht wirklich zum Inhalt deines T.

Sicher ist es schwer, einen depressiven Partner zu haben. Aber du schreibst selbst, dass es seit 1 Monat mit ihn wieder langsam bergauf geht. Darin solltest du ihn unterstützen und Mut machen.
Er braucht vielleicht wieder Anerkennung, Aufgaben und Ziele. Da ist ein "drauf hauen" gar nicht gut - das bringt ihn nicht weiter.

Ich lese deinen Beitrag eigentlich so, dass du es bist, die Hilfe benötigt, weil du überlastet bist.
Natürlich kann jeder mal lange aufbleiben und wenig schlaf haben. Doch wenn das nicht zur Regel wird und sich dein Mann ein bischen arangiert, kann er dir, zumindest eine kleine Hilfe sein.

Warum sollte es nicht möglich sein, dass dein Mann die Kinder in Spielkreis oder Schule bringt oder abholt?

Oder wenn das zuviel ist, warum sollte er nicht mal ein bischen aufräumen, Spülmaschine ein/ausräumen, Staub saugen, Wäsche machen oder bügeln. Eben all die Dinge, die Mann auch ohne große Probleme erledigen könnte.

Führe ihn nach und nach an die Aufgaben heran, und vermittel ihm, wie wichtig die Aufgabenteilung für euch beide ist. Und vor allen Dingen, zeige ihm, wie dankbar du für seine Unterstützung bist. Das sollte ihn zusätzlich ein bischen aufbauen.
Ansonsten vielleicht übergangsweise zusätzliche externe Hilfe in Anspruch nehmen, damit du etwas Entlastung erfährst. Denn sonst kann es ganz schnell so sein, dass du die Nächste bist, die an Depressionen leiden wird.
Und das wäre für euch alle nicht gut.

Viel Glück!

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Auch ein depressiver Mensch kann helfen, gerade bei der Betreuung seiner Kinder. Ich könnte mir denken, dass ihm das sogar gut tun würde. Er scheint sich jedoch auf seiner Depression regelrecht auszuruhen. Rede mit ihm, sag ihm, dass Du nicht mehr kannst und kurz vor einem burn-Out stehst. Verlange Hilfe von ihm. Wenn er sowieso erst um 04:00 uhr einschläft, hätte er doch auch am bett eures Sohnes sitzen können....

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hmm
er ist doch auch in ärztlicher behandlung oder?
ich würde mit ihm zum arzt gehen
vieleicht betütelst du deinen mann zu sehr?

trotzallen rate ich dir
das du dir frei räume schaffst

dein mann ist zwar krank
aber wohl nicht lebens unfähig oder?
er kann auch mal am kinder bett sitzen
nimm dir einen tag in der woche abends für dich
Kino
oder ne freundin besuchen oder oder

warum schläft dein mann so spät?
kann er wirklich nicht einschalfen
vieleicht wegen den Medis
oder hat er sich einfach auf luxus leben umgestellt;)
wenn es einfach aus bequem heit ist
würde ich ihn anhalten um 23uhr ins bett zu gehen mit dir
und morgens mit dir aufstehen

ok ich kenne mich mti dieser krnakheit zu wenig aus
aber denoch kann man doch das leben nicht aufgeben

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Danke euch für eure Antworten.
Ich war bereits mit Ihm zusammen beim Arzt,die meint halt ich solle ihn soweit es für ihn möglich ist mit einbinden, leider ist er so gaar nicht Belastbar, ich sag mal wenn er Montags und Dienstag zu Hause mit anpackt, sich um die Betreuung unserer Kinder kümmert sie bringt oder Abholt, kann ich ihn bis Freitag vergessen, er ist Mittwoch, Donnerstag und Freitag dann Schlapp, Schläft ständig ein, hat schlechte Laune, Kopfschmerzen, Magenprobleme etc. pp....

Es ist halt schwer... Er bekommt auch Tabletten damit er Abends zur Ruhe kommt, die nimmt er Abends immer so gegen 22 uhr, meist ist er dann um 0.00 uhr Müde und geht ins Bett, aber es gibt halt auch Tage an denen es nicht Klappt.

Und nun kommen natürlich die Sorgen auf, es ist bald Weihnachten, wir haben momentan nicht so viel Geld, und er macht sich natürlich seine Gedanken wo wir das Geld hernehmen sollen für Gerschenke etc.... Das hält ihn dann auch wieder Wach....

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Hallo!

Kann sehr gut verstehen das du mit deiner Kraft am Ende bist.

"Aurbeisunfähigkeit" Für immer oder bis er wieder gesund ist. (sorry für die doofe Frage)
Kann sehr gut verstehen, dass so eine Sitaution deinen Mann sehr runter reisst.

Ehrlich gesagt, weis ich aber nicht, ob ich nun sagen soll "stell dich nicht so an" oder "ja du hast recht".

Ganz einfach aus Folgendem Grund: Leider leide ich unter selbst unter Depressionen (möchte nicht näher dazu schreiben) Mein Leben ist auch nicht ganz einfach. Stehe jeden Morgen früh auf und bringen den Kleinen in den Kiga, der große geht alleine zur Schule. Haushalt schmeiße ich alleine, Artztbesuche (Zahnartzt, Kinderarzt, Augenartzt) alle Termine nehme ich mit den Kinder alleine war. Nachmittags sind wir dann unterwegs bei Bekannten oder auf den Spielplatz. Im Moment gehe ich noch nicht Arbeiten.

Das "alleine" bekommen viele hin! Nur wenn man sehr krank ist, dann ist dies alles nicht so einfach. Ständig Albträume, man kommt morgens nicht aus dem Bett und dann dazu die negativen Gedanken, die man ständig mit sich rum trägt. Es kommen viele Ängste hinzu, sehr viele. Wenn man so etwas nicht hat, kann man sich so eine Krankheit schlecht vorstellen und erklären kann man diese erstrecht nicht, zuminderst nicht so einfach.

Meinem Mann ging es auch oft nicht gut, ich habe ihn nicht so toll behandelt, nicht mit Absicht. Sondern es waren immer diese Abwerhaltungen... egal möchte dazu nicht viel schreiben.

Seid langem mache ich eine Therapie und es wird immer besser und die Ehe auch. Laut der Aussage von meinem Mann.

So nun kannst du dir selbst ein Urteil bilden. Mein Tip: haltet zusammen, dein Mann soll weiter seine Therapie machen und die Medikamente nehmen. Vielleicht kannst du ja mal mit seinem Therapeuten reden, damit er dir die "Krankheit" von deinem Mann ein bisschen erklären kann.
Wichtig ist auch, dass du mit deinem Mann redest, wenn er das denn möchte. Mein Mann hatte viele Fragen und wir haben viel geredet und es wurde immer besser.

Meiner Meinung nach kann man so etwas nur gemeinsam durchstehen, wenn man einen Partner hat.

Einfach wird es nicht werden, auf keinen Fall. Mein Kampf geht schon acht Jahre lang. Und es geht langsam voran, aber es wird immer besser.

Könnte aber bei deinem Mann anders sein, dass es schneller geht. Redet einfach...

Alles Gute euch beiden.

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Hi

Reden wäre bei uns so einfach gewesen aber mein Mann war lieber in "seiner Welt" ( sprich Fernsehen und PC ) oder er wäre abends zu müde aber dann doch bis in den nächsten Tag hinein am PC hocken und sich bestimmte Seiten ansehen.

Ich hätte auch mit der Wand reden können wäre aufs selbe hinausgelaufen.
Ich hatte mir auch ein Buch ausgeliehen wo Angehörigen gesagt wird wie man mit depressiven Menschen umgeht.....dieses Buch hat bei mir Schuldgefühle und schlchte Stimmung ausgelöst sodas ich es nach einem drittel aufgehört habe.

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Hallo, einfache Antwort:

Gebe ihm zu lesen, was du geschrieben hast! Es kann sein, dass es ihn wecken wird und er einen Tritt bekommt. Es kann aber genauso sein (so war es jetzt zumindest bei mir), dass er noch mehr unter Druck gerät, dass er nicht so leistungsfähgi ist und trotzdem nicht in solchem Maße helfen kann.

Ich kenne die andere Seite. Ich habe zwar keine Depression, sehr wohl aber depressive momente, wenn meine Schmerzen zu groß sind.

Dieses Wochenende war ich am Samstag so am Ende, dass ich nur geheult habe.Ich schaute in die Augen meines Mannes. Er sagte etwas und ich habe mich zutiefst erschrocken. Ich werde versuchen, mich noch mehr zusammenzureißen, damit mein Mann in bestimmten Phasen entlastet wird, weil ich ,,diese Augen´´ kein zweites Mal sehen will. Ich frage mich nur, ob es auch dein Mann kann ?!?!?

Anstatt aber gereizt zu reagieren, solltest du klartext sprechen. Wenn du am Ende genauso unausgeschlafen bist wie er, ist es 1:1. Dann muss er auch seinen Hintern bei bestimmten Sachen bewegen, sonst bekommst du irgendwann einen Burn-out. Man muss auf sich selbst achten - schon den Kindern gegenüber - nur bist du dir klar, was die Folgen sind ?

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Hi,

ich würde Dir raten Dich hier http://www.diskussionsforum-depression.de/index.php?site=kndepression mal umzuschauen.

Das was Du schreibst kenne ich nur zu gut. Ich bin auch mit meiner Kraft am Ende.

Ergebnis:Kein Respekt mehr voreinander, Trennung (seine Sachen sind noch hier aber er schläft GsD in der nicht genutzten Wohnung seines schwagers). und ich bin seit Dienstag in einer psychsomatischen Tagesklinik.

Unsere Tochter wird im Februar erst 2 Jahre.

Es ist viel Arbeit mit einem depressiven Mann zusammen zu sein. Aber wichtig ist das er seine Krankheit erkannt hat und dran arbeitet.

Ich habe auch viel von seinem Verhalten damit entschuldigt das er krank ist. Aber mal ehrlich man kann nicht immer alles auf die Depression schieben. Ich möchte nicht ein Leben lang hoffen, ich will auch wieder glücklich sein.

Entschuldige das durcheinander schreiben.