Hallo zusammen,
ich bin in einem ziemlich schwerwiegenden Konflikt und im Grunde ist mir völlig klar, was woher kommt, aber das ist eben nur die rationale Seite und das hilft mir auch wenig, weil ich es emotional nicht auf die Reihe bekomme.
Ich schreibe nur in Stichpunkten, weil es sonst vermutlich zu lang wird und gar keiner mehr liest.
Vielleicht hält ja jemand von euch durch und hat ne Idee?
Folgende Konstellation (aus meiner Sicht):
Schwiegermutter: zwei Söhne, älterer Sohn erkrankte mit 3 Jahren an Diabetes, Mutter kümmerte sich fast nur um ihn, vernachlässigte zweiten Sohn emotional sehr, mit 21 Jahren stirbt älterer Sohn bei einem Unfall, ab jetzt "Stürzen" auf den nun einzigen, jüngeren Sohn, ständige Kontrolle, emotionale Erpressung ("Wir haben nur noch dich"), total dominant, hat Ehemann und Söhne komplett im Griff
Ich: absolut schwieriges Verhältnis zur Schwiegermutter, will ständige Kontrolle, Grenzüberschreitung ihrerseits, Forderungen etc. nicht mitmachen. Mein Mann: "Ich halt mich da raus, klärt das selbst" bezieht keine Stellung zu mir und den Kindern, gibt der Mutter immer nach, da sie ihn sonst noch mehr unter Druck setzt. Schuld an schwierigem Verhältnis sei ich: "Du bist doch der Kern allen Übels" (O-Ton!). Beziehung zu meinem Mann wird immer kühler, da wir wegen seiner Mutter ständig streiten, offene Aggression gegen meine Schwiegermutter wird zur verdeckten gegen meinen Mann, weil er keine Position bezieht.
Mein Mann: jüngerer der beiden Brüder, immer an 2. Stelle bis zum Tod des Bruders, danach ständige Kontrolle durch die Mutter (Bsp: ließ ihn mit 21 vor Freunden in seiner Lieblingskneipe ausrufen, weil draußen Glätte war...), Konflikt zwischen Wunsch nach Bestätigung und Zuwendung von seiner Mutter, die er zu wenig hatte und Wehren gegen übermäßige Kontrolle, massive Schuldgefühle wegen Tod des Bruders, massive Verpflichtungsgefühle als nunmehr einziger Sohn, Ängste weil sonst keine Familie. Zwischen zwei Stühlen: fordernde Mutter und fordernde Frau, bezieht keine Position. Dominante Mütter haben eben schwache Söhne...
Aktuelle Eskalation: Schwiegermutter hat Krebs, Lebenserwartung schätzungsweise 1-3 Jahre, enormer Krankheitsgewinn, Sohn kümmert sich jetzt wahnsinnig um sie, mischt sich mit der Begründung todkrank zu sein noch mehr ein, kommt wann sie will, macht was sie will.
Wenn diese Frau nicht mehr ist, dann ist unsere Familie auch nicht mehr...
Irgendwelche Ideen?
Lieben Dank!
Darf sich eine sterbenskranke Frau alles erlauben?
Ichfinde, ihr habt ihr viel zu viel macht über euer leben gegeben. Ihr könnt sie nicht ändern, jetzt schon gat nicht mehr. Ihr müsst sie nehmen wie sie ist. Mit ihren Fehlern.
Du kennst deinen Feind. Jetztz musst du lernen, damit umzugehen. Du könntest stärke zeigen, indem du jetzt nicht die ablehnende Schwiegertochter bist, wozu du ja vielleicht recht hättest. Sondern du könntest jetzt fuer die Familie da sein.
Du möchtest Veränderung? Warum fängst du dann nicht bei dir an? Ich denke, dass würde den Respekt den dein Mann vor dir hat, auch wieder erhöhen. Du willst frieden zwischen euch beiden, Mann und Frau? Dann beginne damit, indem du ein Abschluss zu diesem Thema findest. Sage deinem Mann, wie es dir bisher ging, was du aber dann tun willst, damit es sich bessert.
Es muss von Herzen kommen. Und wenn jemand dem Tode geweiht ist, sollte dass nicht zu schwer sein, es handelt sich hier ja nicht um einen schwerverbrecher.
Du schilderst die Frau und sie ist eine Mutter. Sie verhält sich wie eine Mutter und der Konflikt zwischen euch beiden ist nicht einseitig entstanden. Du wirst ihr gegenüber auch ablehnend gewesen sein.
Sie wird sterben. Was willst du noch? Dass du vorher über sie triumphierst und ihr den Sohn abspenstig gemacht hast? Das wirst su nicht schaffen. Wenn doch, wird dein Mann unglücklich mit dir.
Du hast es genau wie sie in der Hand, dass sich die Dinge noch vor ihrem Tode ändern und ihr als Familie auch später gut über sie reden könnt. Dafür musst du nur verzeihen und über deinen Schatten springen (können)
Hallo!
Dein Mann - wenn er es vorher schon nicht konnte - wird jetzt mit Sicherheit keine Position mehr gegen seine Mutter beziehen.
Selbst wenn er dazu bereit wäre, wäre das auf beiden Seiten ein Prozess, der viel länger dauern würde als 1 bis 3 Jahre.
Und eine radikale Lösung, wie Kontakt abbrechen, ist ganz sicher nicht möglich jetzt.
Ich denke auch, du solltest versuchen, damit zu leben, soweit wie möglich raushalten - mit dem Wissen, dass es nicht mehr ewig so geht.
Du hast ja offensichtlich die Zusammenhänge und die Verstrickungen, in denen dein Mann steckt, sehr gut verstanden. Vielleicht kannst du dann auch Verständnis für seine daraus resultierenden Gefühle und Ängste aufbringen.
LG
Dein Mann MUSS, egal wie, Stellung beziehen.
Der Krebs ist KEIN Argument, sich noch mehr einzumischen......
Wie ist es möglich, daß sie kommt wann sie will?
Hat sie etwa den Hausschlüssel?
Wohnt sie nebenan und kann rüber laufen (Autofahren mit Chemo ist ja nicht ohne)?
Rede mit deinem Mann in Ruhe (wieso hat er Schuldgefühle bezüglich dem Tod seines Bruders, hat er ihn getötet?).
Schau, daß er Stellung bezieht.
Versuche aber die Kinder (wenn existieren) zu schützen, sodaß die Kinder ihre Oma sehen können, aber nicht mit reingezogen werden können.
Erpressung sollte deswegen aber nicht die Lösung sein.
Viel Erfolg im weiteren Verlauf.........
astrein.... -
in der Grundschule gibt es Einschätzungen für "soziale Kompetenz".... - jedoch fürchte ich... - es geht dort (jedenfalls bei uns in Ndtl.) nur bis "D" - für Deinen Beitrag gebe ich ein "Z" mit Sternchen.
GzG
Irmi
Genau, jetzt so kurz vorm Tod noch mal so richtig auf den Tisch hauen, dann fühlen sich sicherlich alle besser
Ach so, ja ganz wichtig: Die Kinder dürfen nichts davon mit bekommen.
Hallo
du hast nicht geschrieben wie alt ihr und die kinder jetzt aktuell seit.( ? )
Woher weisst du sicher dass deine Schwiegermutter 1-3 jahre zu leben hat? sagt sie es vielleicht um noch mehr mittleid zu erregen? ansonsten gibt es auch ausnahmen, die ärzte können nur eine allgemeine lebenerwartung sagen! (was sich aber sehr verändern kann.)
Warum ich das alles so schreibe...
Wenn du ständig mit deiner schwiegermutter streitest( auch wenn du recht hast) bist du aber die böse für alle.Deswegen ändere deine strategie.Wirf dich ins zeug, auch wenns schwer fällt.sag deinem mann das dir die letzten turbulänzen leid tun und dass du dich in zukunft mehr bemühen wirst und zeig das auch so.
Du wirst dich wundern und denken was du mit der strategie denn erreichen solltest.?
Damit drehst du den emotionalen spiß um.
-Du sorgst dafür nicht mehr die böse zu sein.
-Wenn deine schwiegermutter deine "liebe" anerkennt, hast du ruhe gewonnen.
-Wenn sie deine liebe nicht anerkennt, ist sie vielleicht irgendwann die böse oder undankbare.
-Wenn sie doch früh stirbt wie die ärzte meinen, wird dann dein mann dir nicht vorwürfe manchen dass er sich nicht genug um sie kümmern durfte weil du ein problem damit hattest.
-wenn sie früh stirbt, wird dir dein mann dankbar sein dass du so toll mitgemacht hast.
Sorge immer wieder dafür kleine Freizeitlücken zu haben, wo du die kinder bei Verwandte oder freunde lässt um mit deinem mann zweisamkeit zu haben.
Argumente an deinem mann: wir haben uns beide so viel, so lange um deine mutter gekümmert, heute könnten wir doch mal nur wir beide dies oder jenes machen.......
oder wenn du eh schon an seiner sonnenseite bist und er nicht mehr so kühl zu dir ist:
liebling ich würde so gerne heute dis und jenes ganz alleine mit dir machen, so wie früher ohne kinder.....
Das müsste dein familienleben retten, vorallem deine beziehung
viel glück
[...] vom urbia-Team entfernt, bitte diskutiert höflich und angemessen.
oh Elend.... -
"Monster"
jemanden derart zu betiteln, ohne beide Argumentationsseiten zu kennen, zeugt schon von großem Überblick. Du bekämest ein Sternchen, würde ich welche verteilen.... - das Ganze noch in schwarz - verdient meinen Beifall
GzG
Irmi
Wie, du boykottierst die Sternchenverteilung?
Meine Tochter wäre in der Schule schwer enttäuscht, wenn du ihre Lehrerin wärest.
ICH hab dir grad einen Stern gegeben.
Stärke macht gelassen.....
glaube mir: nach über 35 Jahren Bekanntschaft mit meinen Schwiegereltern, welche ich ohne Wimpernzucken zu Groll-Troll und Gruselmume befördert habe, habe ich eine ungefähre Ahnung, wie Du drauf bist.
Rat:
Stresse Dich nicht selbst und erspare Deiner Familie das Gezeter und die Unannehmlichkeiten. Gerade dem Umstand Rechnung tragend, daß dieser Zustand sich zeitnah ändern wird. Du hast schon lange durchgehalten, tue Dir und vor allem Deinen Mann - der sich nämlich seinen Hintern zwischen die Stühle geklemmt hat - den Gefallen und zeige Großmut.
Deine Schwiegermutter wird es nicht leicht haben - Du damit auch nicht. Du wirst ganz oft in naher Zukunft speien müssen, weil sie Dich absolut abnervt. Jedoch... - sie hat ein Kind bereits verloren, wird in nächster Zukunft sich selbst verlieren. Und diese Frau hat Anst. Darauf kannst Du Gift nehmen. Könntest Du Dir selbst in die Augen sehen - so morgens im Spiegel - mit dem Spruch "klasse, der Alten habe ich jetzt aber mal die Wacht angesagt?" Wenn ja... "Glückwunsch" wenn nein: halt den Ball flach.
und : nein! Normal bin ich nicht vernell-weichgespült, aber ich mache Ausnahmen.
GzG
Irmi
siehste? noch ein stern...
Das klingt schon alles gruselig, aber so hart es sich jetzt auch anhört: Es ist ein Ende in Sicht.
Ich schließe mich meinen Vorrednerinnen an: Steck ein bißchen zurück, geh auf sie ein. Notfalls schluck einmal, atme tief durch und schweige. Wenn sie wirklich bald stirbt - und es scheint ja bergab zu gehen mit der Dame - dann hat das alles ein Ende!
Wenn Du jetzt nochmal Krawall machst oder eventuell den Kontakt abbrichst, dann ist niemandem geholfen. Dein Schwiegermonster wird bald nicht mehr sein - und Du würdest dann nur mit Deinem Mann vor einem Scherbenhaufen stehen. Ist es das wirklich wert??
ich habe eine idee für dich. mach eine kur. dauer: ca 12-36 monate.
ach ja, nimm doch die kinder mit.
Es heisst so schön und ja da bin ich traditionell, >in guten wie in schlechten zeiten<.
Wenn man eine frau wie dich zu hause hat, scheint einem das um die beine zu schlagen.
Ja... in guten wie in schlechten Zeiten. Und ihr Mann? Was macht der? Ihn interessieren die schlechten Zeiten seiner Frau wohl einen feuchten Kehricht oder was und das ist okay?
Lebenslang die Mutter in Schutz nehmen und nicht zur eigenen Frau stehen ist unterirdisch.
Wenn du so einen MANN daheim hast bist du am A....!
Im direkten Vergleich dürften die Zeiten der Mutter nicht nur begrenzt, sondern zusätzlich noch relativ schlecht aussehen. Sich ausgerechnet jetzt in einen Machtkampf zu stürzen ergibt für alle Beteiligten wenig Sinn. Dies hätte die Ehefrau früher erledigen sollen. Im Hinblick darauf, dass sie bisher ebenjenes scheute, erachte ich es als schäbig den Partner nun in die Bredoullie zu bringen.
Ich sähe mich in dieser Situation genötigt, meiner Frau den Rücken frei zu halten. Da ist natürlich jeder seines Glückes Schmied.