SS-Abbruch - Mann - Sekretärin

Ich weiß eigentlich nicht, was ich hören möchte. Einen Rat kann mir niemand geben, ich muss aber einmal meine Gedanken sortieren, weil ich nach vielen Jahren doch ins Grübeln gekommen bin.

Wir sind 15 Jahre verheiratet und haben 3 Kinder. Es war immer so, dass ich hauptsächlich die Kinder, haus etc. versorgte und erst seit 1 Jahr wieder Teilzeit arbeite. Mein Mann ist Personalchef eines großen Unternehmens.

Ende letzten Jahres war ich ungewollt schwanger. Aus gesundheitlichen Gründen konnte ich die ss schon nicht durchstehen und unsere Familienplanung ist schon längst abgeschlossen.

Vor 2 Wochen hatte ich dann den Abbruch. Mein Masnn war dabei und 2 Stunden nach der Narkose durfte ich wieder gehen. Wir waren gerade am Renovieren/Tapezieren, so dass mein Mann zuhause gleich wieder loslegte. Mir ging es sehr gut nach dem Eingriff. Ich habe Farbe angemischt, Eimer getragen....... alles fühlte sich gut an.

Am nächsten Morgen fragte mein Mann auch nicht, wie es mir geht oder ob ich Beschwerden habe. Ein wenig enttäuscht war ich schon.

3 Tage später erlitt seine Sekretärin einen Beinbruch. Er rief sie im Krankenhaus an, um sich nach ihr zu erkundigen. Meinte dass sie es ja nun auch nicht leicht habe.... er mache sich natürlich Sorgen, sei doch ganz normal!

Da kam ich irgendwie ins Grübeln. ICH wurde nicht einmal gefragt, ob es mir gut geht nach dem SS-Abbruch. Habe all die Jahre funktioniert. Auch wenn ich zuhause krank war, bin ich nachts wegen der Kinder aufgestanden, habe alles nötige erledigt. Es liegt mir auch nicht, zu jammern. Er arbeitet 10 Std. am Tag und ich war eben für alles andere zuständig, koche Hünersuppe, wenn jemand krank ist und kümmere mich natürlich um ihn und die Kinder.

Mein Vater war im letzten Jahr schwer erkrankt und ich teilweise mit den Nerven zu Fuß. Es gab keinerlei Zuwendung meines Mannes. Keine Umarmungen und tröstenden Worte. Um seine Sekretärin machte er sich aber vor einem Jahr Gedanken, weil ihr Bruder (?) einen Unfall hatte. Sie brauche halt mal jemanden zum Reden. so eine Situation sei schwer auszuhalten usw usw. Er war das Verständnis in Person.

Jetzt ist mir eben aufgegangen, dass ich immer viel zu blöd war. Ist meine eigene Schuld, dass ich immer klaglos funktioniert habe. Jammern nützt nun auch nichts mehr. Aber wenn ich daran denke, wie verständnisvoll und besorgt er ist, wenn es um seine Sekretärin geht, bin ich traurig und verletzt. Fürsorge kann man nicht einfordern, der andere muss sie ja so empfinden. Mein Mann empfindet aber nichts dergleichen für mich obwohl er sagt, er würde mich lieben.

Vielleicht bin ich durch die Hormonumstellung irgendwie durch den Wind und stelle deshalb alles in Frage. Irgendwo las ich, dass 2012 das Jahr der Umbrüche sein soll. Ich werde also darüber nachdenken, ob ich so weiter funktionieren möchte. Mit Liebe hat das genauer betrachtet doch nichts zu tun, was mein Mann mir entgegenbringt, oder?

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Wie kannst du es wagen...

Es steht dir nicht zu über die Te zu urteilen

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>>> wie bist du schwanger geworden? <<<
Wie soll man Dir das nun erklären?

Dein Nick, und ich meine nicht den feigen Schwarznick, sondern den, der drunter steht, spricht Bände ... und zeigt die Motivation für diesen gemeinen Beitrag.

Pfui!

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Hast du ihm denn mal gesagt, dass dich sein Verhalten verletzt? Redet doch mal ausführlich miteinander...
Ich denke nicht dass dein Mann dich nicht mehr liebt, aber er denkt wahrscheinlich du bist so stark und brauchst seine Hilfe nicht....weil du doch auch sonst immer die Starke warst die nicht jammert. Ich lann dich gut verstehen...manchmal manövriert man sich über Jahre in eine Situation rein innerhalb der Beziehung die einen unglücklich macht aber die man irgendwie auch selbst herbei geführt hat :-(

Mach deinem Mann klar dass du jetzt seine Hilfe und Nähe brauchst...vielleicht ist er ja auch ganz froh wenn du dich mal von deiner schwachen Seite zeigst und er der Starke sein darf ;-)

LG

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Natürlich habe ich meinem mann gesagt, dass ich traurig (aufgrund der Abtreibung) und verletzt bin, dass mich irgendwie vergessen hat. ich dachte, es sei eine gute Ablenkung, einfach im Tagesplan weiterzumachen.

Er war völlig verdattert und meinte, er habe einfach nicht daran gedacht zu fragen, wie es mir geht. ich kann doch kein Interesse einfordern - das wäre doch geheuchelt von ihm.

Aber wie kann man vergessen zu fragen?

Ich mache mir Sorgen, wie es wird, wenn mich mal das heulende elend erwischt wegen des Abbruches. Bis die Hormone wieder im Lort sind, dauert es etwas. ich hoffe, dass er mich dann nicht für völlig geisteskrank hält.

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Vielleicht geht es ihm nach dem Abbruch auch nicht besonders gut und er hat wirklich zum Schutz nicht gefragt? Es soll ja Menschen geben, die einfach nicht auf etwas eingehen um sich zu schützen. Vielleicht dachte er, wenn er nie darüber redet, wird es besser?

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HallO

Du befindest dich in einer sehr emotionalen Situation Weiß dein Mann wie du empfindest?

Es ist wichtig das ihr redet

Viele vergraben Traumas ganz weit hinten ins Bewusstsein

Ich kann dir nur Raten ihm ganz konkret zu sagen wie du fühlst

Dein Mann arbeitet den ganzen Tag mit der Sekretären zusammen
Das er sich Gedanken macht find ich gut und menschlich

Alles lieb für dich

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Hi,

naja, ich rede noch mit meinem Mann, wenn ich ihm nicht sagen, das es mir schlecht geht, geht er davon das es mir gut geht.

Wenn ich jedoch sage, ich bin krank, reißt er sich ein Bein aus, damit es mir wieder besser geht.

Aber nur weil ich irgendwann gelernt habe, den Mund aufzumachen und zu sagen was abgeht.

Auch Geburtstagsgeschenke, etc. ich sage was ich mir wünsche, dann bekomme ich auch keine bösen Überraschungen.

Ich hole mir Trost von im, wenn es mir schlecht geht. Ich lehne mich bei ihm auch an und warte nicht immer, das was kommt.....oftmals stehen die Männer auf dem Schlauch.

Hole DIr mal das Buch: Frauen kommen von der Venus, Männer vom Mars...oder so ähnlich. Herrlich gut Beschriebend, die wortlose Kommunikation, die nicht verstanden wird.

Wenn Du immer die Starke warst, wieso soll er auf einmal Schächen erkennen?
Grüße
Lisa

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Du machst gerade eine sehr schwere Zeit durch. Ein Schwangerschaftsabbruch ist für eine Frau hormonell und somit emotional ein ganz anderes Kaliber als für einen Mann, der das gewiss sachlicher/medizinischer betrachtet.

Ich verstehe deinen Kummer und deine Aufgewühltheit, ich glaube nur, es tut nicht gut, in dieser Zeit noch mehr "Fässer" aufzumachen und alte Begebenheiten auf den Tisch zu bringen.

Dass er seine Sekretärin anruft, das ist sehr professionell und wird im Job meist erwartet. Man zeigt dann Mitgefühl (oder heuchelt es). Gerade bei engen Mitarbeitern wie einer Sekretärin.

Bleibe bei deinem Anliegen und sage deinem Mann, dass du durch die hormonelle und emotionale Achterbahnfahrt eine starke und liebe Schulter brauchst.

Manchmal muss seinem Mann einfach sagen, was einem guttut (eine Freundin hätte dich intuitiv in den Arm genommen).

Alles Gute
Snickerdoodle#winke

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Sind Männer nicht manchmal Stoffel und empathisch nicht so ganz ausgereift? Manchmal wollen sie auch nicht drüber reden um nicht so sehr selber davon betroffen zu sein. Weißt du wie ich meine? Etwas totschweigen, weil es einen selber zu sehr verletzen würde. Ob es die Sache selber ist, oder die Person die es trifft.

Wie mit den drei Affen. Nix hören, nix sehen, nix sagen. Dann muss man sich dem Problem nicht stellen.

Wie hier manch Andere auch schon geraten haben (hab ein paar Antworten so ein wenig überflogen), rede mit deinem Mann. Da musst du in die Offensive. Denn nicht nur dein Mann hat das Bedürfniss das Problem (die Probleme) tot zu schweigen, sondern du hast auch das Bedürfniss dich mitzuteilen. Und das macht uns Frauen ja auch irgendwie aus, oder?

P.S. vielleicht fällt es ihm bei der Sekretärin leichter, weil es ihn nicht persönlich betrifft.

Meine Liebe, ich drück dich mal aus der Ferne und wünsch dir alles Gute!

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Du kommst von einem Abbruch heim und legst mit Arbeiten los als wäre nichts geschehen. Du bist enttäuscht, gleichzeitig machst du aber den Mund nicht auf. Männer müssen immer alles riechen und riechen sie es nicht, sind sie Stoffel. Ich halte es da mit folgender Aussage:

Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.

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Im Gegensatz zu seiner Sekretärin hast Du den "Selbstverständlichkeits-Status" erreicht. Immer taff - immer stark, immer präsent. Keine Schwächen.

Genau! Du "funktionierst". Großer, großer Fehler. Zum Funktionieren sind wir nicht mit unseren Partner zusammen. Das sind nämlich diejenigen, die uns hin - und wieder mal abfangen sollten. Doch - Schande? Woher sollen die Kerle das denn wissen, wenn man ihnen keine Gelegenheit dazu gibt? Per Kristallkugel? Vergiss es. Das machen die nicht.

GzG
irmi
Ps. was die "Assistentin" (früher hieß das Sekretärin) wert ist, sieht Dein Mann als Personalchef monatlich auf der Gehaltsabrechnung. Bei Dir bedauerlicherweise nicht..... #cool

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hmmmm.... das hört sich ähnlich an wie bei meiner Nachbarin....

Euch erlebe ich ja nun nicht als Paar zusammen, meine Nachbarn aber schon. Ich stelle auch fest, dass sie im Moment alles an ihm bemängelt und alles wird ihm als "Nichtkümmern" ausgelegt.

Das mit der Menopause würde ich auch nicht zu leicht nehmen - ich merke selbst gerade, dass mich das ganz schön reinzieht... scheint nicht umsonst 2. Pubertät zu heissen...

2012 ist das Jahr der Umbrüche - aber ist das nicht jedes Jahr?

Jedes Deiner Argumente hat etwas und doch auch wieder nicht und Du verbindest sie alle um - ja was eigentlich - um eine Entschuldigung zu haben auszubrechen?

Meiner Nachbarin habe ich kürzlich folgendes gesagt: Du musst selber herausfinden, ob Dein Mann wirklich soooo lieblos Dir gegenüber ist - ich sehe das gerade nicht so ganz, bin aber auch nicht immer mit Euch zusammen. Wichtig ist aber, dass Du Dir auch die Alternative vor Augen führst. Ich bin alleine und die Kinder werden in ein paar Jahren auch aus dem Haus gehen. Ich sitze jeden Abend alleine hier und morgens auch! Natürlich habe ich Freunde, aber das ist nicht das Gleiche! Frage Dich ernsthaft, ob es das ist was Du willst! Und bevor Du Deinen Mann weiter anmeckerst, sei Dir sicher, dass das auch alles stimmt, was Du ihm vorwirfst. Und bei jedem Mal meckern solltest Du Dir auch überlegen, dass er sich irgendwann einmal fragen wird, ob er mit diesem Gemecker noch länger leben möchte.

Also: wenn Du Dir WIRKLICH sicher bist, dass Dein Mann Dir gegenüber lieblos ist, dann geh. Wenn Du Dir das aber gerade alles zurecht legst, weil Deine Hormone verrutscht sind, dann frage Dich, ob Du das wirklich willst!

Und ein Umbruch heisst nicht zwangsläufig, dass Deine Beziehung enden muss. Es kann auch ein neuer Anfang sein - vielleicht mit neuen Vorzeichen. Rede mit ihm und findet wieder zu Euch!