Ein Ehemann mut Depressionen und was bleibt für mich?

Mein Mann leidet unter Depressionen, seit fast 3 Jahren, seit einem Jahr ist es nun wirklich ganz Schlimm und wir haben uns Hilfe geholt, bislang bekam er Medis, ab ende Februar nun soll er in eine Tagesklinik, da es immer schlimmer wurde und ich es nicht mehr ausgehalten habe. Er hat den Vorschlag gemacht diesen weg zu gehen.

Seine Depressionen äusserten sich in dem er z.b. Morgens nicht aus dem Bett kam, er ständig Gereizt, völlig Antriebslos war, und am Famileinleben so wie am Arbeitsleben nicht mehr Teilgenommen hat.
Dies ist auch momentan noch so trotz der Medikamente, das einzige wo man sich bei ihm zurzeit Verlassen kann ist das er seinem Job nach kommt, dieser findet erst immer in den Abendstunden statt, das schafft er dann auch ganz gut und es scheint ihm Spass zu machen.

Doch ich leide noch immer unter der Situation, er war mein Fels in der Brandung, die Schulter zum Anlehnen, doch nun bin ich Diejenige die immer Stark sein muss.
Einen Schnuppen oder ein Infekt hauen Ihn gleich so dermaßen aus den Puschen das er mehrere Tage am Stück im Bett bleibt, aber ich kann nicht Krank sein, ich kann mir keine Auszeit nehmen, wir haben 2 Kinder (7+3 j. ) die wollen bespaßt werden, umsorgt werden die haben Termine, einfach alles bleibt an mir hängen.
Dazu gehe ich 3 Tage die Woche á 7,5 std. Arbeiten, im Haushalt bleibt auch alles Liegen, da er nicht in der Lage ist Aufzuräumen....

Doch das schlimmste für mich ist, das ich keinerlei Aufmerksamkeit bekomme, es gibt
keine Leidenschaft zwischen uns, keinen Sex, nicht mal Kuscheln, es gibt einen Kuss zum Abschied, oder zur Nacht, aber das war es dann.
Ich bekomme keine Komplimente mehr, keine kleinen Blicke, all das was eine Frau ab und an einfach mal brauchtum sich Gut und Sexy zu fühlen.

Mit ihm zu reden bringt leider nichts, er sitzt dann da wie ein Geprügelter Hund und sagt er weiß das ich Leide, er kann aber nix dagegen tun...

Es ist wirklich nicht schön, ich versuche mir wenig anmerken zu lassen, allerdings fühle ich mich so langsam wirklich Chronisch Untervögelt, und das tut meiner Laune einen enormen abbruch!

Ich weiß nicht was ich mir von euch erhoffe, vermutlich tat es auch einfach nur mal gut den Kopf frei zu bekommen und mal Jammern zu dürfen...
Falls doch jemadn einen Rat weiß, immer Her damit!

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Ich schildere dir mal unsere Situation.

Ich brauche jetzt auch jemanden, der mich "trägt". Mich haut auch jeder Infekt aus den Puschen und ich liege flach. Ich bin seit Monaten krankgeschrieben und schaffe den Haushalt nicht mehr. Es gab Zeiten, da konnte ich nicht einmal aufräumen. Für Leidenschaft fehlt mir Kraft und Lust. Unser Sohn ist pflegebedürftig, hat viele Arzt- und Therapietermine, braucht viel Förderung und Aufmerksamkeit. Bespaßt werden will er natürlich auch. Fast alles bleibt an meinem Mann hängen. Zudem arbeitet er Vollzeit im Schichtbetrieb. Und es ist kein Ende abzusehen: Ich habe Multiple Sklerose.

Ich habe mit ihm über mein schlechtes Gewissen gesprochen. Seine Reaktion: Er hat meine Hand genommen und gesagt "alles ist gut"

Das ist Liebe. In guten wie in schlechten Zeiten.

Natürlich überlegen wir, wie wir in Zukunft unser Leben gestalten wollen und können. Aber momentan muß er stark sein, weil ich es nicht mehr bin.

Kann ich dir einen Rat geben #kratz?

Vielleicht solltest du bedenken, daß dein Mann insgesamt gesehen schlechter dran ist als du und als erwachsene Frau weißt du sicherlich, wie du das Gefühl "untervögelt" zu sein zumindest abmildern kannst.

Such dir etwas Freiraum, mein Mann geht z.B. 1x Woche zum Sport, so es der Schichtplan zuläßt. Zwischendurch bleibt der Haushalt einfach mal liegen, jeder braucht mal Zeit zum Ausruhen.

Dein Mann ist krank. Er war mal dein Fels in der Brandung, jetzt muß es umgekehrt sein. Ist das zuviel verlangt?

VG und alles Gute

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#pro#pro#pro

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Dein Mann ist KRANK und Du beschwerst Dich, daß Du untervögelt bist?#kratz

Ich glaube Dir, daß es belastend ist, immer die Starke sein zu müssen, wenn vorher er der Fels in der Brandung war, aber ich habe mal gehört, daß man in einer Ehe "in guten wie in schlechten Zeiten" füreinander da sein soll?

Depressionen sind kein böser Wille und keine Faulheit, sondern eine im Extremfall lebensgefährliche Erkrankung - ein netter älterer Herr aus meiner Familie hat sich letzten Monat nach jahrzehntelangen Depressionen das Leben genommen, mein Großvater hat zwei Selbstmordversuche überlebt. Dein "ich fühl mich so aber nicht sexy" klingt dagegen wirklich etwas naiv! Hätte Dein Mann Krebs, würdest Du doch auch nicht verlangen, daß er trotzdem den heißen Liebhaber macht?

Ich hoffe, Deinem Mann kann in der Tagesklinik geholfen werden - alles Gute!#klee

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Ich kann nirgendwo lesen, dass sie etwas "verlangt". Da steht nur, dass es ihr fehlt und das sie darunter leidet. Ich finde das legitim.

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Du tust mir leid.

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Sexuelles Desinteresse ist ein Symptom dieser Krankheit! - versuche das zu akzeptieren, es liegt NICHT an dir - das ist als Frau immer schwer, klar - aber es wird nichts bringen, mit ihm zu reden, Lust haben geht nicht auf Knopfdruck!

Auch mit Medikamenten und Tagesklinik dauert das - wahrscheinlich war eines euerer Probleme, dass ihr zulange gewartet habt bis Maßnahmen ergriffen wurden.

Such dir jemand, der deine Kinder mal abnimmt - schaff dir selbst kleine Auszeiten - und seien sie noch so kurz...

Kauf dir einen Vibrator und versuche ihm das Tempo einer erneuten sexuellen Anregung zu überlassen!

die Programme der Tagesklinik dauern meist ca. 6 Wochen - in dieser Zeit wird sich viel bewegen! - halte dir vor augen, dass mit deiner Unterstützung dein Mann in einem halben Jahr wieder ein starker Partner an deiner seite sein kann!

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Hallo,

Wirst du denn in die Therapie mit integriert ?

Selbstverständlich darfst du gefrustet sein, erschöpft und wütend

Nur du drückst den falschen knop
Dein Mann weiß wirklich nicht was er da machen soll
Ich fürchte du treibst ihn mit solchen Aktionen noch weiter in die Depression

Besorg dir viel aufklaerung über die Erkrankung
Und tu auch etwas für deine psychohygiene

Nur bitte mach deinen Mann nicht dafür verantwortlich
Er hat sich die Erkrankung bestimmt nicht mit Absicht ausgesucht

Lg manja

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Hallo!
Ich weiß gar nicht so recht wie ich einleiten soll...sowas macht mich immer besonders nachdenklich und irgendwie traurig denn ich habe in meinem Leben auch schon so einiges mit psychischen Krankheiten erlebt.
Und in allen Fällen heißt es nur-versuch damit zu leben oder lass es. Das kann man natürlich nicht pauschal sagen und es kommt immer drauf an wie weit so eine Krankheit ausgeprägt ist.
Dein Mann lässt sich also "einweisen"?(blödes Wort----)
Das ist schonmal gut und du kannst hoffen dass es sich bessert. Als Frau kann ich natürlich verstehen wie du dich zusätzlich fühlen musst. Ohne Aufmerksamkeit und das Gefühl begehrt zu werden...

Die Entscheidung liegt an dir ob du den evtl langen Weg mit deinem Mann gehst und es schaffst dich immer wieder mit runterzieh'n zu lassen und darauf hoffst und daran glaubst dass es sich bessert oder vielleicht selbst irgendwann daran "kaputt" gehst.

Meine Antwort bringt dir nix ich weiß. Außer Verständnis:-)
Ich wünsche euch alles Gute#klee

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Dein Mann ist krank. Er hat keine Krankheit, die man dir auf einem Röntgenbild zeigen kann.

Ich habe die Röntgenbilder meines Mannes gesehen.

Da war von mir kein Gedanke mehr an:

>>>Doch das schlimmste für mich ist, das ich keinerlei Aufmerksamkeit bekomme, es gibt
keine Leidenschaft zwischen uns, keinen Sex, nicht mal Kuscheln, es gibt einen Kuss zum Abschied, oder zur Nacht, aber das war es dann.
Ich bekomme keine Komplimente mehr, keine kleinen Blicke, all das was eine Frau ab und an einfach mal brauchtum sich Gut und Sexy zu fühlen.<<<

Sondern nur noch, was kann ICH tun.

Es fällt mir sehr schwer zu verstehen, wie du dieses GUT und SEXY #augen -Fühlen so in den Vordergrund schiebst.

Meines Erachtens ist dir überhaupt nicht klar, wie krank dein Mann ist.

Das ist nicht einfach, das ist sehr belastend, aber du stehst jetzt nicht im Vordergrund. Entweder trägst du das mit oder lässt es.

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des schreibers gegenüber, kam mir noch nie im leben so ein angewidertes, anekelndes gefühl auf, [...Text vom urbia-Team editiert, bleibt bitte sachlich]

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Ich würde dir gerne 10 Sterne geben!

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mir ging es ähnlich! Es verschlägt mir echt selten die Sprache, aber dieser Fall hier hats geschafft!

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"Mein Mann leidet unter Depressionen, seit fast 3 Jahren, seit einem Jahr ist es nun wirklich ganz Schlimm
Mit ihm zu reden bringt leider nichts, er sitzt dann da wie ein Geprügelter Hund und sagt er weiß das ich Leide, er kann aber nix dagegen tun..."

Sorry, aber dafür fehlt mir jegliches Verständnis!!!
Mein Mann hat auch mit schweren Depressionen zu kämpfen gehabt. Jedoch hat er im Gegensatz zu deinem Mann das Problem nicht selber erkannt und es blieb an mir hängen, ihn aufzufangen und gleichzeitig wieder abstürzen zu sehen. Das war eine grauenhafte, verdammt schmerzvolle Zeit! Allerdings habe ich währenddessen nicht einmal daran gedacht, ihm deswegen Vorwürfe zu machen, weil ich keine Komplimente mehr bekomme oder keinen Sex mehr bekomme.
Meinst du nicht, dass Vorwürfe oder Schuldzuweisungen in seiner/eurer Situation vollkommen Kontraproduktiv sind?
Er weiß, dass er Probleme hat, sonst würde er nicht freiwillig in die Tagesklinik gehen.
Er scheint auch zu wissen, dass er für dich offensichtlich eine "Last" ist und das scheint ihm auch sehr zuzusetzten.
Er geht trotzdem seinem Job nach, was meiner Meinung nach überhaupt nicht selbstverständlich ist!

Ich würde an deiner Stelle mal DEIN Verhalten überdenken.
Höre auch ihm Vorwürfe zu machen, mach DIR Vorwürfe, dass du so denkst.
ER war dein Fels in der Brandung, nun bist DU SEIN Fels in der Brandung.
Warum auch nicht?!

Einander zu haben und zu halten,
von diesem Tage an,
in guten und in schlechten Zeiten,
in Armut und Reichtum,
in Krankheit und Gesundheit,
zu Lieben und zu Ehren,
bis dass der Tod uns scheidet

In dem Sinne... alles gute für deinen Mann und dich.

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"bis dass der Tod uns scheidet"- auf diesen Satz verzichten mittlerweile viele...