Hallo und einen Rat,
wir haben total nette Freunde, die wir seit dem Studium kennen und wirklich supergut befreundet waren/ sind. Damals haben wir alles studiert und hatten alle kein Geld .... Wir waren alle auf dem gleichen Level. Wir waren gegenseitig Trauzeugen und haben jeweils drei Kinder im gleichen Alter.
Nach dem Studium haben wir uns sehr unterschiedlich entwickelt - wir bekamen alle einen Job mit gleichem Einstiegsgehalt, wir blieben aber noch fünf Jahre in unserer Studibude wohnen, schafften ein finanzielles Polster, erbten dann ein kleines, superrenovierungsbedürftiges Häuschen, nutzten das Polster und zogen dann ein .... großartig Karriere haben wir nicht gemacht, ich würde uns als "etwas kleinbürgerliche Familientypen" bezeichnen, unsere Kinder sind gut in die dörfliche Struktur eingebunden (Ministrieren, Fußballverein ....), wir arbeiten in unserem Garten und machen Campingurlaub .... ihr könnt es euch vorstellen.
Unsere Freunde haben geheiratet, sie wurde sehr schnell schwanger und er war in den ersten Jahren beruflich supererfolgreich, hüpfte die Karriereleiter nach oben und bald schon belächelte er unser Kleinbürgeridyll, sie kauften in einer renommierten Wohngegend ein überteuertes Haus (auf Kredit), hatten Personal, zwei vollfinanzierte Neuwagen.... wenn wir Bedenken äußerten (für uns ist das einige Hutnummern zu groß) wurden wir einfach als Kleinbürger belächelt. Daran zerbrach die Freundschaft fast.
Nun sind wir uns wieder näher gekommen und er hat meinem Mann unter Tränen gestanden, dass sie monatliche Fixkosten von über 5,000€ haben (alle Kinder auf Privatschulen, über 2,000€ für das Haus) und dass er nun durch eine Umstrukturierung bei der Firma gekündigt wurde. Es gibt keinerlei finanzielle Rücklagen. Sie weiß noch gar nichts davon. Sie selbst hat die letzen 10 Jahre nicht gearbeitet, er bewirbt sich, bekommt aber nur noch Absagen (er ist 45).
Mein Mann und ich sind uns nun nicht sicher, wie wir uns vehalten sollen. Klar werden wir nun nicht auf die Tour kommen wir haben es euch ja schon immer gesagt und wir werden helfen, damit sie wieder auf die Füße kommen. Was machen wir, wenn sie nach einem "Überbrückungskredit" fragen?
Unsere Freunde sind pleite ....
Ich finde, als Freunde kann man sich schon beistehen und die Sorgen anhören und mitfühlend sein.
Das heißt ja nicht, dass man mit Geld aushelfen soll. Sie müssen ihre Probleme schon allein lösen, schließlich sind sie alt genug und haben auch Mut genug bewiesen, sich ins Risiko zu stürzen.
Also ich würde keine Freundin hängen lassen, auch wenn sie selber "schuld" an solch einer Situation wäre...
Gruß
Sabine
Hallo,
ich würde auch dasein für die Freunde, aber Geld ausleihen Daran kann die Freundschaft zerbrechen!
Seid für sie da, aber nicht finanziell!
LG coffea
Also ich würde mir die Sorgen anhören und dabei mal schauen wie sie sich jetzt als Freunde entwickelt haben, nachdem sie sich vorher ( auch Freunden gegenüber wie euch) scheinbar sich vorkamen, wie wenn sie was besseres wären.
Geld leihen würde ich auch nicht. So pleite sind sie schließlich nicht. und wenn sie jetzt nicht mehr Geld haben dann müssen sie eben ihre Ansprüche runterschrauben. Sorry aber ehrlich, wenn man sie wie sie vorher lebten müssen sie jetzt eben lernen mit weniger auszukommen. Und wer weiß ob das so einfach ist dann bleibt euer geld noch auf der STrecke. Und nebenbei wenn sie gleich wieder Geld haben wie sollen sie den Rest dann lernen.
Ela
Hallo,
ich würde auch sagen seit für sie da, hört ihr Sorgen an, gebt wen sie möchten Tipps und nehmt sie in den Arm wen sie es brauchen.
Meine beste Freundin hat dank ihrem Ex auch noch einen riesen Schuldenberg ab zu bezahlen. Sie weis ich bin immer für sie da, notfalls mach ich ihr den Kühlschrank voll, füttere ihre Hunde mit durch oder bezahl die Klassenfahrt für ihre Tochter aber sie weis auch das wir nicht so viel Geld haben das wir ihr eine größere Summe leihen könnten.
Eventuell ist das auch eine Möglichkeit wie ihr mit Euren Freunden umgehen könnt bzw ähnlich.
LG dore
hallo, ich würde denen auch kein Geld leihen. Denn somit würdet Ihr " deren" Lebensstandart weiter finanzieren. Ich bin der Meinung das man so leben soll wie man es sich auch leisten kann ( auch in schlechten Zeiten) Wenn sie jetzt nun mal nicht mehr die finanziellen Mittel haben um den gewohnten Lebensstandart zu finanzieren dann müssen sie ihr Konsumverhalten ändern. Da sie zu Ihren " guten" Zeiten es nicht mal geschafft haben ein finanzielles Polster zu bilden denke ich nicht das Ihr von Eurem geliehenem Geld was wieder sehen würdet- die Freundschaft würde da ohnehin zerbrechen.
Alles gute
Kath
Geld leihen würde ich nicht - eher Anregungen aus Eurem Erfahrungsschatz geben, wie man auch mit weniger Geld auskommen und den Kindern eine gute Kindheit verschaffen kann - Ministrant sein kostet doch vermutlich nichts?
Ihr könntet sie natürlich auch öfter mal einladen (zum Grillen, ins Schwimmbad oder was auch immer), aber Geld verleihen würde ich wie gesagt nicht. Entweder ich habe so viel Geld, daß ich was verschenken kann, oder ich brauche es selber, dann leihe ich es sicher nicht jemandem, der bei der Bank nix mehr kriegt.
Unterstützen könntet ihr den Freund vielleicht dabei, möglichst bald der Ehefrau reinen Wein einzuschenken?
Ich habe mir durch eine eher unschöne Erfahrung abgewöhnt, Dinge zu verleihen, die ich zurück haben möchte - egal ob es Geld oder Gegenstände sind.
Ich habe auch kein Problem damit, Freunden zu helfen, die Probleme haben, egal wie diese Hilfe aussehen mag. Allerdings weiß ich nicht, ob es mir nicht doch irgendwie sauer aufstoßen würde, dass sie sich genau in dem Moment wieder melden, in dem es ihnen schlecht geht.
Der ehemals beste Freund meines Mannes kennt unsere Telefonnummer auch nur, wenn er etwas will. Für mich ist das aber keine wirkliche Freundschaft. Ich würde die Freundschaft nur sehr langsam wieder aufleben lassen, wer sagt denn, dass die Freundschaft diesmal bestehen bleibt, wenn es ihnen wieder besser geht?
lg
Hallo,
"und wir werden helfen, damit sie wieder auf die Füße kommen. Was machen wir, wenn sie nach einem "Überbrückungskredit" fragen?"
ich sehe nicht, dass die beiden großartige Hilfe brauchen, um auf die Füße zu kommen.
Da dem Mann gekündigt worden ist, bekommt er ja ein Jahr lang ca. 60 % seines Gehalts als Arbeitslosengeld (dürfte ja nicht gerade wenig sein). Dann werden so schnell wie möglich die beiden Autos verkauft und ein preiswertes Modell angeschafft. Die drei Kinder kommen in eine staatliche Schule. Und das überteuerte Haus muss natürlich auch so schnell wie möglich gegen eine preiswerte Wohnung eingetauscht werden.
Wofür sollten sie also einen "Überbrückungskredit" brauchen?
Mein Mitleid für Luxusleutchen, die es noch nicht mal schaffen, Geld zurück zu legen, hält sich sehr in Grenzen.
Und an eurer Stelle würde ich mich fragen, ob das Interesse eures Freundes an euch erst wieder NACH seiner Kündigung erwachte.
Moralische Unterstützung würde ich in der Situation geben, aber sehr genau aufpassen, dass ich nicht nur ausgenutzt werde nach dem Motto "als seelischer Mülleimer bin ich noch gut genug, ansonsten uninteressant".
Bei einer Bitte um Geld wäre für mich klar, dass sie nicht an Auffrischung der Freundschaft interessiert sind, sondern nur ihren jetzigen Lebensstil nicht verlieren wollen.
LG,
J.
>>>Da dem Mann gekündigt worden ist, bekommt er ja ein Jahr lang ca. 60 % seines Gehalts als Arbeitslosengeld (dürfte ja nicht gerade wenig sein). <<<
Das wird er so nicht bekommen.
Wenn diese Familie schon 5000 Euro Fixkosten hatte, liegt der Verdienst weit oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze, da kann es sein, dass er nur 40 oder 35% seines Nettoverdienstes als ALGI bekommt, es sei denn, er hat noch sowas wie eine private Arbeitslosenversicherung abgeschlossen (gibt es sowas überhaupt?).