Ich möchte mich von meinem Mann trennen!Oder habe ich zu hohe Erwartungen?!

Ich bin total unglücklich in meiner Beziehung und ziehe es ernsthaft in Erwägung mich von meinem Mann zu trennen. So in Kurzfassung: Wir sind seit 4 Jahren zusammen und haben inzwischen einen Sohn (1,5 J.) Vor meiner Schwangerschaft war alles wundervoll, d.h. inzwischen ist mir klar, dass ich einfach nur verliebt war und Vieles einfach nicht sehen wollte! Mein Mann/ Freund ist nicht der Mensch für den ich ihn gehalten habe. Wir habe völlig verschiedene Weltansichten und Erwartungen. Er ist gefühlslos, materiell und behandelt Menschen nicht gut. Nett ist er nur zu Menschen, von denen er sich Vorteile verspricht. Unser ganzes Familienleben läuft nicht mal annähernd so ab wie ich es mir vorgestellt habe. Eigentlich hatte ich nie ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Familie. Als Vater ist er auch ne Niete (in meinen Augen)! Für alles was unser Kind angeht fühle ich mich verantwortlich, wie Nachts aufstehen, Essen machen, Schlafen legen...Wir hatten schon tausend mal darüber gesprochen.Er meint, dass es völlig normal sei, wenn die Mutter das macht. Ist es denn wirklich normal, dass der Vater sein 1,5 altes Kind noch nie ind Bettchen gebracht hat? Oder nicht mal weiß was es ihm zum Essen geben soll wenn er hunger hat? Er wechselt ihm die Windel ja auch nur auf Anweisung von mir. Und auch sonst ist er nicht besonders zärtlich oder einfühlsam zu ihm. Wenn er mal beruflich nach ein, zwei Wochen nach Hause kommt, dann hat er nach 10min Spielen mit ihm auch wieder genug! Er weiß ja nicht mal was er mit ihm anfangen soll. Außer mal mit ihm spazieren zu gehen, ist nicht viel drin!Sieht denn so die Liebe zu seinem Kind aus? Er sagt immer , jeder liebt auf seine eigene Weise(was ja vielleicht auch stimmt) Nur komme ich damit nicht klar! Stelle ich wirklich zu viele Erwartungen? Ich weiß, dass ich hohe Ansprüche an einen Partner habe, aber auch an mich selbst!!!
Auch unser Kind ist inzwischen völlig gereizt. Nachts schläft er nicht mehr durch... Sobald mein Mann beruflich wieder weg muss, wird er wieder ruhiger und schläft nachts auch mal wieder. Zu seinem Vater hat er auch keinen wirklichen Bezug.
Unser ganzer Alltag ist nur noch der reinste Stress für mich, weil wir uns ständig streiten und uns nie über irgendwas einig sind. Hinzu kommt auch noch, dass mein Freund sehr cholerisch ist. Er wird sehr schnell "laut" und vergreift sich sofort im Ton!
Ich könnte hier noch ne ganze Menge schreibe, würd aber wahrscheinlich den Rahmen sprengen;-)
Ich denke tatsächlich, dass ich ohne ihn besser dran wäre. Ich hab genug vom Streiten.Das Wichtigste ist aber, dass mein Kind anfängt darunter zu leiden.Und das möchte ich auf keinen Fall zulassen!

2

Ich entschuldige mich schonmal im Vorfeld für evtl. harsche Worte.

Du klingst für mcih als würdest Du jetzt gerne hören:
"Mann ist der Sch.... - na klar trenn Dich!!!!"

Ich sage:
warum zum Teufel wird eine Beziehung nciht mehr genossen und GEPRÜFT ehe man Kinder in die Welt setzt und heiratet!!!!!
Wri wissen doch ALLE, dass Beziehungen an allen Ecken und Enden scheitern. Sind denn immernoch so viele der Meinung "DAS passiert UNS nicht"???

Klar braucht man zuversicht, aber Du wars ja offenbar schon schwanger als ihr noch keien 2 Jahre zusammen wart. Wenn das kein Unfall war find ichs echt .... dusslig!

DU hast nicht hingeschaut und es ist jetzt minimum 50% DEIN Fehler dass hier die Kacke am dampfen ist und DAS muss Du erstmal verstehen.

7

Jetzt mal im Ernst, was bringt den geniessen und prüfen. Schief gehen, kann die Beziehung dann ganz genauso.

Ich hab 10 Jahre mit dem Kinder kriegen gewartet. Ich wollte ganz, ganz sicher sein, dass wir es als Familie schaffen. 5 Jahre und 2 Kinder später werde ich jetzt bald geschieden.

Sicherheit gibt es nie. Menschen verändern sich und das nicht nur in den ersten paar Jahren, sondern ein ganzes Leben lang.

8

Da geb ich Dir völlig recht!

Natürlich bekommt man keine Garantie.
Aber Du bist doch trotzdem mit Verstand an die Sache rangegangen und hast
das Dir mögliche getan.

Du, bei mir wars genauso!

Was mich hier aufregt (und ich bin heute leider hochemotional drauf) ist, dass sie

so klingt als wär ihr mann ein depp und das so bestätigt haben will, ala "ach, wenn die
auch alle denken, der ist blöd, dann kann ich ja echt gehn"

Dabei hat sie genauso! schuld am scheitern der Ehe, weil sie weggeguckt hat UND einfach so schnell war.

Ich glaub übrigens dennnoch, dass Beziehungen, die "älter" sind, schon ein bisschen was durchstehen mussten usw. eher halten, als solche, bei denen im Anschluss oder noch direkt in den ersten 2 Jahren die einfach noch recht rosa sind, Kinder gezeugt werden und/oder geheiratet wird.

weitere Kommentare laden
1

Hallo!

Was genau hält dich denn dann bei diesem Mann?

Im Übrigen sollten Väter sich schon mit ihren Kindern beschäftigen, dazu gehört auch ins Bett bringen, Windeln wechseln und was zu essen machen. Das gehört bei uns vollkommen selbstverständlich mit dazu. Schließlich haben wir uns BEIDE für ein Kind entschieden. Natürlich kümmere ich mich mehr um unsere Tochter, ich arbeite aber auch nur halbtags, während mein Partner Vollzeit arbeitet.

Ich wünsche dir alles Gute - egal, für welchen Weg Du dich entscheidest!

LG Lena

3

Wenn du meinst dich trennen zu müssen, mach es.

Allerdings bist du schon mit großen Scheuklappen durchs Leben gelaufen. Hast du ernsthaft gedacht, ein Kind würde einen solchen Menschen ändern?

Ich bin manchmal echt fassungslos wie unbedacht manche Mädels die Familienplanung angehen.

4

Ich glaube, gedanklich hast du dich schon von ihm getrennt. Aus deinen Worten hier kann man eigentlich kein Gefühl für ihn mehr herauslesen...

Ob du zu viel erwartest oder nicht kann ich dir nicht beantworten. Du musst ja letztlich glücklich sein mit deinem Leben. Ob du dabei über Dinge hinwegsehen kannst, oder ob du nach anderem strebst... musst du ganz alleine für dich entscheiden!
Ich finde aber immer grade wenn schon Kinder mit im Spiel sind, das man vielleicht erstmal alles probieren sollte, bevor man letztlich die Trennung vollzieht. Ich stelle mir das zwar als ein Stück harte Arbeit vor, aber wenn BEIDE Seiten mitarbeiten kommt man sich bestimmt wieder näher. Wenn dies dann immer noch nicht der Fall ist, so wäre ich die letzte, die sagt: "Bleibt des Kindes wegen zusammen!". Aber grade "Familienalltag" ist ja nicht immer nur pures Glück und Sonnenschein. Hast du mit deinem Mann schonmal über deine Gefühle gesprochen? Wie reagiert er darauf?

Ich wünsche dir alles Gute, so oder so!

LG
guitar (die der Meinung ist, DEN perfekten Mann gibt es äußerst selten und nicht jede findet ihn. Dennoch gibt es eine Menge unperfekte Männer zum Lieben!)

5

Aber ist nicht der perfekt, den man liebt?

Will meinen, die Summe der blöden Dinge relativiert sich doch, wenn es genügend Positive gibt.

6

Ja, da hast du recht!

weitere Kommentare laden
9

Ja, dir und deinem Kind würde es ohne ihn besser gehen.

Was du aus dieser Erkenntnis solltest du selbst entscheiden.

Für mich wäre dieser Mann und diese Beziehung nichts.

Ich wünsche dir alles Gute!

24

Ui,
ich denke nicht, dass deine Erwartungen zu groß sind. Für mich (und meinen Mann) ist es auch ganz normal, dass ein Vater sich um sein Kind kümmert / sorgt usw.
Klar, oftmals tragen Mütter den Hauptteil der Arbeit mit einem Kind, besonders im ersten Jahr (was ihr ja schon hinter euch habt). Aber dennoch - ein Papa hat auch seine Pflichten. Und das Kind fordert es auch ein.

Wenn du wirklich der Meinung bist, dir und deinem Kind geht es ohne ihn besser, dann nimm deine Sachen und geh - oder stell seine vor die Tür.
Vielleicht kommt er mit dem Arrangement eines Wochenendvaters besser zurecht.

Ich hoffe, ihr könnt alles friedlich regeln.

LG Julia

25

Ist dein Mann grundsätzlich ein bis zwei Wochen beruflich unterwegs?
Hast du ihn möglicherweise zu sehr von seinen Vaterpflichten / seiner Vaterrolle entbunden? - dann solltest du dich nicht wundern.

28

hallo!
es meldet sich der Andere, um den es hier geht.
dass ich immer 2 Wochen lang weg bin, stimmt nicht, es ist nur 1-2 mal vorgefallen.
ich fahre immer a.h 3-4 Tage weg(paar mal im Monat) und mache noch 3 Nächte in einem Hotel in der Nähe des Zuhauses, als Receptionist. Es soll ja an nichts fellen.
Nach den Nachtschichten schlafe ich 3-4 Stunden und dann, am Nächsten Tag, ist mir schwehr aufzustehen ist und wenn ich dann aufstehe und frage, was ich dem Kind zu essen geben soll, heisst es Du muss es wissen...
Keine Ahnung, ob ich fühle anders, als man es selbst für richtig hält...
aber ich verbringe täglich die Zeit mit dem Kleinen, aber es ist immer alles falsch, wass man macht und egal, was ich sage höhre ich grundsätslich NEIN, und erst dann wird vieleicht überlegt...
Dazu kommt, dass wir meinetwegen umgezugen sind ...Nach Düsseldorf, und es ist schwehr für die Dame ist Arbeit zu finden und sie möchte zurück in ihre Kleinstadt, erhoft sich da mehr.
die Dame findet es Oberscheisse, dass ich es gelesen habe, aber ich finde, ich habe das Recht mich zu verteidigen.

LG.

PS werde nix mehr schreiben.

29

Hi,

dass Du Dich menschlich von ihm entfernt hast, könnte vielleicht paartherapeutisch gerettet werden, wenn die Grenze nicht schon überschritten ist.

Dass er mit dem Kind nicht viel macht oder anfangen kann, mag durchaus daran liegen, dass er viel weg ist, andererseits gibt es aber auch viele Männer, die mit Kindern erst so richtig klarkommen, wenn man was mit ihnen anfangen kann, das über Bauklötzchenstapeln hinaus geht. Zwar ist das alles kein Wunschkonzert, aber ich kenne auch eine Mutter, die 4 Kinder hat und bei jedem gesagt hat, dass sie froh war, wenn die das 5.-6. Lebensjahr vollendet hatten und langsam zu "Menschen" wurden.

Sie hat ihre Kinder auch geliebt, als sie klein waren, aber die "Größeren" liegen ihr mehr. Ich selber muss auch gestehen, dass mir Muttersein mehr Spaß macht, seit das Miteinander mehr "Augenhöhe", altersbedingt, mit sich bringt.

Vielleicht geht das Deinem Mann ähnlich und er zischt irgendwann mit ihm mit dem Mountainbike durch die Gegend oder hängt tagelang auf Fußballplätzen mit ihm ab.

LG

30

Im Moment bist Du von negativen Gedanken überwältig.
Du schreibst vor allem über ihn, ein bisschen etwas von Deinem Kind
aber fast gar nichts von Dir, hast Du schon Mal selbst reflektiert welche Rolle Du in diesem Konstrukt spielst?

Es ist so gar nicht ersichtlich wie Du Dich fühlst, da kann jeder hier etwas anderes hineininterpretieren. Mit Wut und Vorwürfen kommst Du nicht weiter, bzw. wirst Du Dich nicht weiterentwickeln, aber viele wollen das ja auch nicht.

Wo willst Du hin, wie sehen Deine Träume aus, was kannst Du tun, damit sich etwas verändert, wo und bei was fühlst Du Liebe, kannst Du Deine eigenen Erwartungen selbst erfüllen, bei Punkten wo Du sie nicht erfüllst, kannst Du Dir dafür vergeben oder bleibt ein bissiges Gefühl zurück und und und

Mach mal ne Positiv Liste auf über das was Du gut kannst und bei was Du stark bist
dann mach das gleiche für Deinen Mann, der wird sicher auch ein paar positive Seiten haben und dann schau ob das noch zusammen passen könnte, nimm Hilfe von Außen in Anspruch, Gesprächsangebote bei Kirche, Stadt oder Kommune, dann siehst Du klarer wo Du stehst, welche Möglichkeiten Du hast, ob die Partnerschaft belastbar ist.

Was weißt Du über Deinen Partner, seine Wünsche, Sehnsüchte, ist er evtl. eifersüchtig auf das Kind und hat das Gefühl daß er zu kurz kommt, sprich Du spielst die Mama und er vermisst "seine" Frau?

Du siehst es gibt eine Menge die Du selbst tun kannst, ohne ihm den schwarzen Peter zuzuschieben - die Frage: willst Du wirklich etwas verändern oder einfach nur aus der Situation gehen? das wirfst Du ihm doch auch vor oder?

LG
Marcus

31

Danke!Das ist der erste, wirklich sinnvoller und hilfreicher Beitrag bisher!!!

Dazu möchte ich sagen, dass ich mit großer Wahrscheinlichkeit auch eine Teilschuld dabei trage. Und ich wäre auch bereit daran zu arbeiten. Das eigentliche Problem aber ist, dass mein Mann ja kein Problem sieht! Aus seiner Sicht besteht unser Problem an meinem Idealismus und Perfektionismus.Wäre ich nicht so unzufrieden, wäre alles in Ordnung. Ich gebe ja zu, dass ich hohe Ansprüche an mein Leben, an meinen Partner, aber auch an mich habe. Ich erwarte aber nichts, was ich auch nicht bereit bin zu tun.

Das Schlimme an dieser Situation ist, dass er aus seiner Sicht (was ja klar ist) Vieles geändert hat. Ich denke einfach, dass er an seinen Grenzen angelangt ist und mehr kann er einfach nicht geben. Und mir reicht es einfach nicht. Das ist ja das Aussichtslose an dieser Situation.

32

Wenn es so aussichtslos scheint, muss es das trotzdem nicht sein, nur Ihr Beide seid da eben schon total verstrickt ineinander, Ihr könnt Euch nicht mehr offen zuhören, weil gleich alte Geschichten, Emotionen, verletzte Gefühle usw. hochkommen.

Such einen Mediator bei Dir in der Nähe, wenn er nicht mit will, dann geh allein dahin, oft reichen schon ein paar kleine Frage einer "neutralen" Person nur um sich selbst die entscheidenden Antworten geben zu können.

Alles Gute
Marcus