Trennung und Zweifel - normal?

Ich schreibe hier, weil man im Trennungsforum nicht schwarz schreiben kann.

Ich habe mich von meinem Mann getrennt weil viele Sachen einfach nicht funktioniert haben und meine Gefühle merklich abgenommen haben.

Nun dreht und macht er seit Tagen. Er benutzt mein Lieblingsparfüm, er kümmert sich um die Kinder (was er eben vorher nicht tat), er will plötzlich mit mit ins Kino (was vorher auch nie ging) usw.

Und jetzt fange ich langsam an zu zweifeln. Ich hatte lange Zeit mich auf diesen Punkt vorzubereiten und bin merklich immer mehr aus der Beziehung rausgeglitten.

Und nun dreht er sich.

Ist es normal an seinen Entscheidungen zu zweifeln? Ich liebe ihn nicht mehr und auch sexuell war irgendwann die Luft raus. Trotzdem traurere ich gerade um die gemeinsame Zeit und das was wir verloren haben.

Nun frage ich mich natürlich ob ich nicht einen Fehler begehe. Aber ändert man sich nur weil einer Schluss macht?

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Wenn Du so klar sagen kannst, Du liebst ihn nicht mehr... wozu dann glauben oder überlegen, ob er sich ändern könnte oder nicht? Dann würde ich nun mein Ding durchziehen und es wäre für mich rum.

Ob sich Menschen ändern? Ja.... und auch nein. Das kann man nicht vorhersehen.. ich persönlich glaube, dass Menschen dann kurzfristig Gas geben quasi, das dauerhaft aber nicht geregelt kriegen.. und man eh wieder im alten Trott landet. Es gibt aber auch Geschichten, wo es klappte.

Dass Du Dein altes Leben vermisst aber vielleicht nicht grade den Mann dabei - das halte ich für normal. Trennung ist eben Abschied nehmen, neu ordnen und um die gemeinsame Zeit trauern, das gehört dazu.

Lichtchen

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Hallo,

als ich mich damals von meinem Exmann getrennt habe ging es mir genau so wie dir. Ich trauerte. Um die unerfüllten Träume, die (auch) schönen Zeiten die wir hatten, die perfekt erträumte Familie...

Aber ich wusste ganu wie du: ICH LIEBE DIESEN MANN NICHT MEHR und kann nicht den Rest meines Lebens mit ihm verbringen.
Nähe wollte ich schön lange damals nicht mehr. Kein Sex, kein Kuscheln geschweige denn Küsse...

Dennoch hatte ich ihn irgendwo "lieb" und er tat mir auch leid. Ich wollte ihm ja nix böses. Nur konnte ich einfach nicht mehr mit ihm zusammen sein.

War eine gefühlsmäßig sehr ambivalente Zeit.

Aber auch diese Gefühle sortieren sich mit der Zeit.

Wenn du so klar sagen kannst das da keine Liebe und Nähe mehr ist, dann war deine Entscheidung schon richtig denke ich.
Oder hast du selber das Gefühl das die Liebe nur "auf Eis" liegt und wieder an die Oberfläche kommen könnte?
Dann wäre vieleicht eine Paartherapie was für euch?

Geh mal ganz ruhig in dich und fühl mal nach.

Egal wie du dich entscheidest, ich wünsche dir von Herzen alles Gute.

Ephyriel

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Hallo,

ich war mal in der gleichen Situation wie du. Mein Ex-Freund hat sich auch komplett geändert. Und er ist wohl immer noch so. Aber ich fand das alles so kurios, außerdem kamen immer wieder diese alten Gefühle in mir hoch, weil ich mich oft über ihn geärgert hatte. Das konnte ich nicht so richtig abstellen. Die liebe war weg. Ich glaube man vermisst wirklich nur das gewohnte und den Mann, den man so gut kennt und auch mag. Aber ob das noch Liebe ist? Du kannst es ja nochmal probieren. Dann siehst du ja, ob es klappt. Vielleicht mit getrennten Wohnungen. Verlieren kannst du ja kaum etwas.

LG

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Was spricht dagegen, es evtl. noch einmal zu versuchen, er scheint ja für Dich zu kämpfen.

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Dagegen spricht die Zeit, die man verliert und die energie, die man umsonst verschwendet. Erwachsenen Menschen ändern sich nicht mehr, sie können ne zeitlang ne Maske aufsetzen, aber irgendwann kommt der alte Trott und die Unzufriedenheit wieder. Wenn man mit seinem Leben unzufrieden ist, muss man etwas tun und nicht darauf warten, dass andere was ändern. Die TE hat sich nach langem zögern dazu durchgerungen, sich zu trennen, dann soll sie das auch durchziehen und nicht auf halber Strecke sich umdrehen und zurückschauen.

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Kurzzeitiges Zusammenreissen zählt nicht als Veränderung, wenn du wirklich überlegst es mit ihm noch zu versuchen,....dann mit "Beziehungspause" und wenn er sich in 3 Monaten noch ebenso bemüht, dann kannst du langsam anfangen an eine wirkliche Veränderung zu denken. Aber ich denke dann keimt auch wieder etwas Liebe auf,...ich vermute immer noch das "die Liebe" weg ist, weil man selbst einfach ausgebrannt ist aufgrund weil sich der Mann sich nicht wirklich an der Kindererziehung beteiligt...wenn man leer ist, kann man doch keine Liebe mehr fühlen.

Guter Indikator ob jemand dazu neigt sich nur kurzfristig "Zusammenzureissen" ist das Verhalten von deinen Mann wenn seine Mutter auf Besuch ist, oder andere Leute....und wenn man sich dann wundert was für tolle Daddy's sie dann sind.

Wenn sich das Verhalten hier völlig vom Alltag unterscheidet, dann geht es ihm wahrscheinlich nicht um die Kinder sondern nur darum kurzfristig ein gutes Bild von ihm abzugeben.

(mein Ex ist so, wenn seine Mutter da ist, ist er der Wunderhausmann und der Superdaddy).

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DAs Verhalten des Mannes ist normal..ich kenne kaum einen MAnn der eine Trennung von der Frau ausgehend einfach so hinnimmt..JEtzt kämpft er wieder und das ist ja wie am Anfang..Wenn Du ihn wieder nimmst werden früher oder später die Eigenschaften wieder auftreten die dich nervten..Aber abgesehen davon sagst Du das Du ihn nicht mehr liebst und das es nur Gewohntheit wäre oder ZWeisamkeit..dann sei froh das Du den Schritt gewagt hast..denn nur so hast Du die Chance wieder jemanden kennenzulernen den Du auch begehrst...