Ehevertrag in klassischen Familienmodell in langer Ehe

Mich würde mal eure Meinung interessieren, wie ihr das so handhabt.

Man entscheidet sich als Ehepaar für das klassische Familenmodell, die Frau bleibt daheim bei den Kindern, der Mann verdient die Brötchen. Kommt es dann aber irgendwann zur Scheidung, schaut die Frau dumm aus der Wäsche, finanziell gesehen. Es wird daher geraten, so einen Fall der Trennung durch einen Ehevertrag abzudecken.

Wir leben das klassische FAmilenmodell. Nun haben mein Mann und ich drüber gesprochen. Er ist dafür, dass wir einen Ehevertrag abschließen. Ich hab im Grunde auch nichts dageben. Aber irgendwie ist es doch ein ganz komisches GEfühl, wenn man weiß, man sichert sich für den Fall der Trennung hab.

Es ist nicht so, dass unsere Ehe schlecht läuft, im Gegenteil. Ich kann mir aus der jetzigen SIcht gar nicht vorstellen, dass es mal zu einer Trennung kommt.

Habt ihr einen Ehevertrag? Ist das eine unkomplizierte Sache beim Anwalt oder dauert sowas lange, bis man da alles ausgearbeitet hat?

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Hallo,

Wieso schaut die Frau beim "klassischen Familienmodell" dumm aus der Wäsche ? Ohne Ehevertrag lebst Du in einer Zugewinngemeinschaft, d.h. der gesamte Vermögenszuwachs innerhalb der Ehe wird im Falle der Scheidung jedem zur Hälfte zugerechnet. Da in der "klassischen Familie" die Ehefrau nichts zur Vermögensbildung innerhalb der Ehe beigetragen hat, ist es der Mann, der dumm aus der Wäsche schaut. Die meisten Eheverträge zielen darauf ab, den Vermögenszuwachs beim Mann zu belassen. Unterhaltsmäßig muss der Mann auch an Dich zahlen, solange Du Dich um minderjährige Kinder kümmern musst oder wegen der Fürsorge für die Kinder Deine eigene Fortbildung vernachlässigt hast.

Aus diesen Gründen brauchts Du kein Interesse an einem Ehevertrag haben, wohl aber Dein Mann.... ;-)

LG

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Nein, so ist es eben nicht. In dem Versuch, es dem Mann zu ermöglichen, eine neue Familie gründen zu können, sieht die Rechtsprechung nicht vor, dass die Frau üppigen Unterhalt erhält, sondern dazu angehalten ist, wieder arbeiten zu müssen, was aufgrund der langen Berufspause und den Kindern nicht so erfolgsversprechend ist.

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Soweit die graue Theorie, in der Praxis sieht es aber so aus, dass sich bei mehreren Kindern aber immer ein Grund findet, warum Frau nicht Arbeiten gehen kann, und dann muss der Mann eben nicht nur für die Kinder (soweit sie bei der Frau bleiben) , sondern auch für die Ex blechen.

Außerdem war die Grundfrage ja nach dem Ehevertrag. Die von den Notaren ausgearbeiteten Eheverträge führen aber in den seltensten Fällen für die "Nur-Hausfrau" zu einer Besserstellung gegenüber der gesetzlichen Regelung. Von daher sollte die "klassische" Hausfrau und Mutter nicht unbedingt den Abschluss eines Ehevertrages vorantreiben.

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Hallo!

ALso wir haben keinen Ehevertrag und werden auch das klassische Familienmodell leben.

Zu dem Vertrag an sich:
DIeser wird nicht von einem Anwalt, sondern von einem Notar gemacht.
Am besten macht ihr bei einem Notar eurer Wahl einen Termin für ein Beratungsgespräch, weil man diverse Sachen in so einem Vertrag regeln kann. Je mehr man regelt, umso teurer wirds.

Und nach dem Info-Termin wird für euch ein Entwurf erstellt und bei einem erneuten Termin dann beurkundet, wenn euch der Entwurf zusagt.

Liebe Grüße

Kappulinchen

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Aha, danke für die Info. Ich muss mich mal schlau machen, wobei es mir auch irgendwie widerstrebt, einen Vertrag für den Fall der Trennung auszusetzen. Ich will sowas ja gar nicht, eine Trennung

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Hallo,

was möchte dein Mann mit einem Ehevertrag erreichen?

Ob das sinnvoll ist, hängt von eurer persönlichen Situation ab.
Die gesetzliche Regelung (Zugewinn-Ausgleich) ist für das klassische Familienmodell nicht unbedingt schlecht. Je nach Ehevertrag wird die Situation einer Frau, die familienbedingt während der Ehe weniger Einkommen hat, nicht unbedingt besser.

Erkundigt euch genau, was ihr (bei eurer Vermögenslage, Einkommenssituation, evtl. Immoblienbesitz) überhaupt durch einen Ehevertrag regeln müsst. Am besten lasst euch von einem Notar beraten.

Liebe Grüße

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Als wir den Artikel über das Scheidungsrecht Unterhaltsrecht usw. lasen, fragte mein Mann mich, ob mir das Angst machen würde, dass ich im Fall einer Trennung schlimmstenfalls in Hartz4 abrutschen könnte. Ich bejahte das. Daher meinte er, dass wir dann so einen Vertrag machen sollen, wenn ich das auch möchte.

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Dieses "klassische Familienmodell" existiert in meinem Leben nicht.

Bei sowas bin ich immer wieder froh, in der DDR geboren zu sein. Dieses "Papa-geht-arbeiten-Mama-bleibt-zu-Hause-Modell" wurde uns so nicht vorgelebt.

Selbst eine meiner Omas war selbständig, weil ihr zweiter Mann zeitig verstarb. Und sie hat auch noch "nebenbei" meinen Vater alleine groß gezogen.

Ich würde mich weder auf den Staat, noch auf meinen Partner, noch auf irgendwelche Verträge verlassen und immer in der Arbeitswelt verwurzelt bleiben - und wenn das nur für ein paar Stunden in der Woche ist.

So wie du schreibst, bist du eine intelligente Frau, die auch einen guten Job bekommen kann. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass dich ein Mütterchen-Dasein ein Leben lang befriedigen kann.

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Ich hab nach langer Auszeit nun endlich einen Minijob gefunden und will auch wieder mehr arbeiten, je größer die Kinder sind. Den Job zu finden war irgendwie nicht einfach, es hagelte eine Absage nach der anderen (und frustrierenderweise bekamen Freundinnen Jobs, obwohl sie nichtmal eine Ausbildung in diesem Beruf haben wie ich..).

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Es kann schon sein, dass Du froh sein kannst, ein anderes Lebensmodell für Dich entwickelt zu haben und daher Nur-Hausfrauen als Dummchen abstempeln kannst, aber es soll Familien geben, die genau dieses Lebensmodell für sich als Erfüllung empfinden. Der TE geht es auch gar nicht darum, worüber DU froh bist, sondern sie fragt, wie sie sich in IHRER Situation verhalten soll.

Thema verfehlt !!

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Huhu,

wir haben den Ehevertrag mit einem Notar zusammen festgelegt.

Es geht bei uns im Großen und Ganzen aber "nur" um ein "Sparkonto" das allein für mich festgelegt ist und um die Immobilien.

Das hat vor der Eheschließlung damals gar nicht so lange gedauert, wir waren 2 mal beim Notar um alles zu besprechen, dann hat er den Vertrag aufgesetzt und schliesslich waren wir zur Unterschrift wieder dort. Alles in Allem...hmm na ich würde sagen 3 Wochen vielleicht.

lg

Andrea

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Da Dein Mann der Alleinverdiener bei euch ist, ist seine Überlegung aus Liebe und Fürsorge entwachsen. ich würde tatsächlich einen Ehevertrag abschliessen. Wenn alles gut bleibt zwischen euch, ist es prima. Wenn nicht, bist Du abgesichert.

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Hi,

ihr könnt es auch anders Regeln.

Ihr habt sicherlich Absicherungen für die Rente oder Zukunft gemacht, oder?

Bei einer privaten Rente können z.B. beide als Nutzniesser eingetragen werden, solange ihr einzahlt.
Oder ihr macht noch einen Sparvertrag, Lebensversicherung, etc. wo Du als Inhaber ausgewiesen wirst. Den könnt ihr nutzen, wenn ihr zusammen bleibt oder als Startkapital wenn Du mal alleine bist. Hier muss der Vertrag jedoch so angepasst sein, das Du schnellstmöglichst ran kommen kannst ohne grosse Verluste. Lass Dich hier gut beraten!!!!
Als Miteigentümerein des Hauses eintragen lassen auch wenn er es abzahlt...

Und solltest Du einen Ehevertrag machen wollen - was ich mitten in der Ehe recht merkwurdig finde- dann suche Diche eine Anwältin, denn die hat noch eine andere Sichtweise als die Männer.

Im Endeffekt muss Dir bewusst sein, sollte eine Trennung mal anstehen, das Du auch mit Kindern recht schnell gezwungen bist wieder zu arbeiten. Daher dieses Thema nicht ausser acht lassen. Dein Mann muss Dich nicht lange unterstützen - darauf kannst Du Dich dann nicht mehr verlassen, das Du für die Kinder da sein kannst.

Grüsse
lisa

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Es kommt ganz darauf an was Ihr reinschreibt. Letztendlich ist auch die klassische Eheschließung ein Ehevertrag - nur halt ein Standardvertrag, ohne dass persönlichen Erwägungen Rechnung getragen wird.
Generell ist es doch sinnvoll einen Vertrag in guten Zeiten zu schließen, weil er dann möglichst gerecht ausfällt und keiner den anderen übervorteilen will.

Ich würde erst mal in Ruhe mit meinem Mann sprchen, welche Aspekte er so besser und fairer geregelt sieht als in der Standardgesetzeslage und mir dann überlegen, was mir wichtig ist. Es schadet sicher nicht darüber zu sprechen. Ich finde nicht, dass ein Ehevertrag bedeutet, dass man an Trennung denkt, eher, dass man sich bemüht mögliche Eventualitäten des Lebens fair zu klären.
LG doremi