Führerschein notwendig?

Haben in eurer Partnerschaft beide einen Führerschein?
Ist es für euch auch notwendig einen Führerschein zu haben, wenn ihr in einer Stadt wohnt und mit Öffis fahren könnt? In meinem Freundeskreis haben sehr viele keinen Führerschein und wollen auch künftig keinen machen.

Ich kann mir zwar vorstellen, dass es schon praktisch ist wenn beide Partner Autofahren können. Allerdings verstehe ich auch die jenigen, die keinen FS machen wollen und lieber Beifahrer sind.

Ich mag es als Mann sehr gerne, wenn ich von einer Frau gefahren werde. Ist doch ein schönes Gefühl, wenn Frau Verantwortung übernimmt und die totale Kontrolle über ein Auto und alle Insassen hat. Was meint ihr dazu?

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Gibst du sonst auch gern Verantwortung in anderen Lebenslagen ab? Bist du bequem? Ich bin eine Frau und habe leider keinen FS. Mit 18 (jetzt Ende 30) hab ich angefangen und bin 4 mal durchgefallen. Dann konnte und wollte ich nicht mehr, weil der psychische Druck zu groß war, ich war nur noch am heulen deswegen. Ich hätte sehr gern einen Führerschein. Habe aber wieder Angst vor der praktischen Prüfung und vor dem Fahren und vor dieser Verantwortung eben. Ich bin sozusagen unfreiwillig ohne FS

Gruß

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Wer in einer Stadt mit bezahlbaren öffis und guten Verbindungen lebt, der braucht keinen.

Bei uns kommste ohne Auto nirgendwohin.

Gruß

Manavgat

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Bei uns ist es so, daß wir BEIDE einen Führerschein haben. Genauso wie entsprechende Zahl an Autos.
Wir brauchen das aber auch, weil wir im öffentlichen Verkehrsnetz schlecht angebunden sind. Wir müssen schon allein zum Einkaufen das Auto bewegen. Genauso gibt es nur in den umliegenden Gemeinden Kinderärzte, aber nicht bei uns im Ort.

Ich habe aber auch Zeiten kennengelernt, da hatte nur einer von uns einen Führerschein. Lag daran, daß mein Mann 9 Jahre älter ist als ich und ich damals noch nicht Volljährig war.
Wir lebten damals in einem Ort, der eine sehr gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel hat. War grundsätzlich nicht schlecht, ABER bei uns gab es damals zwei Situationen, in denen es echt beschissen #sorry war, daß ich keinen Führerschein hatte. Mein Mann (damals waren wir noch nicht verheiratet) mußte ins Krankenhaus.
Das erste Mal war es so, daß er sich einen Bänderriß am rechten Fußgelenk zugezogen hatte (also genau der Gas- und Bremsfuß). Da war es dann so, daß wir am nächsten Morgen (ist in der Nacht passiert) seine Eltern angerufen hatten, die extra 30 km zu uns gefahren sind, um meinen Mann in die orthopädische Klinik zu fahren.
Beim zweiten Mal (glaube ich) war es so, daß er in Ohnmacht gefallen ist und nicht sicher war, ob er sich beim Auftreffen des Kopfes auf den Badewannenrand, zusätzlich zur Platzwunde am Hinterkopf eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte. Wie wir damals ins Krankenhaus gekommen sind, weiß ich nicht mehr.

Wir hatten auch zum Jahreswechsel 2010/2011 auch eine Gesundheitlich absolut miese Situation. Da bin ich so Krank geworden, daß ich bei uns ins Innenstadtklinikum eingeliefert werden mußte und dort ins Koma gelegt wurde. Da war es so, daß mein Mann mich ins Krankenhaus gefahren hatte.

Ein Nachbar von uns muß regelmäßig ins Krankenhaus, weil er Krebs hat und seit Jahren mit Chemotherapie und deren Folgen (z.B. Oberschenkelhalsbruch) "rumtut". Er hat den Führerschein, sie glaube ich nicht. Falls die doch den Führerschein hat, dann zumindest seit gut und gerne 30 Jahren keine Fahrpraxis mehr. Das bedeutet, daß sie (wenn er wieder Mal im Krankenhaus ist) auf Nachbarn angewießen ist, um Einkaufen gehen zu können oder auf den öffentliche Verkehr angewießen ist und somit immer auf die Uhr schaut, wenn sie ihren Mann im Krankenhaus besucht, damit sie die richtige S-Bahn nimmt, um dann am Ende den Bus von der S-Bahn aus dem Nachbarort zu uns zu nehmen.

Ich weiß, daß diese Situationen nicht alltäglich sind. Aber zumindest dann ist es gut, daß beide einen Führerschein hat. Genauso schaut es natürlich mit der Fahrpraxis aus.#aha

Ich werde (so gut ich kann) dafür sorgen, daß meine Kinder BEIDE ihren Führerschein machen können.
Das ist heutzutage auch nicht mehr selbsverständlich........

Lg.

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Ich kann deine Argumente verstehen.

Aber in einer Notsituation ist es doch bestimmt klüger, einen Rettungsdienst zu verständigen.

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Im Nachhinein weiß ich, daß es bei mir sicher besser gewesen wäre, wenn ich den Rettungdienst gerufen hätte. Liegt einfach daran, daß ich in der Notaufnahme dann "für voll" genommen worden wäre. Die Einsicht wäre aber im Falle meines Todes (selbst die Ärzte waren nicht sicher, ob ich das alles schaffe) auch zu spät gewesen......

Den Rettungsdienst zu rufen, hätte meinem Mann in der Situation direkt danach auch nichts gebracht. Er ist (bin noch von einem Krankenhaus in's Uniklinikum überstellt worden) dem Rettungsdienst dann noch hinterhergefahren. Ohne Führerschein wäre er (in unserem Ort) trotzdem aufgeschmissen gewesen.#aha
Er ist damals trotzdem noch zur Arbeit gegangen (auch wenn er keine Messen gemacht hatte), wir hatten auch damals "schon" 2 Kinder, die Kinder wollten auch damals versorgt werde und Essen haben. Genauso ist er in dieser Situation bei mir in der Intensivstation zu Besuch gewesen (zum Teil 2 Mal täglich)......

OHNE Führerschein und Auto wäre da nix gewesen.........#gruebel

Es geht nicht immer NUR um die Notsituationen. Es kommt auch noch auf das Drumherum an. Das sollte auch noch bedacht werden.#cool

Lg.

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Noch eine kleine Anmerkung: Wenn ich einem Bericht Glauben schenken kann, dann machen von den 18 bis 25jährigen nur noch ein gutes Drittel ihren Führerschein. Der Führerschein stellt wohl keinen so hohen Stellenwert mehr dar, wie noch vor einigen Jahren.

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guten abend!

bei uns ganz klar: 2 führerscheine - 2 autos.

die anbindungen sind so lala. 30 minuten auf einen bus warten zu müssen, macht mir spätestens bei schnee und regen keinen spaß mehr. ich bin auch nicht gewillt, 2 std. mit der bahn zu fahren, wo ich mit dem auto nur eine 3/4 stunde brauche. ich will mir den bus nicht mit ungewaschenen und lauten personen teilen und möchte gerne meine musik hören (die bitchy-asi-hip-hop-welt ist mir echt ein rätsel #kratz). ich will bequem sitzen können und mir meine klamotten nicht an in den sitz geriebenen kaugummi ruinieren. ich will nicht stehen müssen und bei 30 grad schwitzen wie käse in der mittagshitze mag ich auch nicht. ich will mich nicht von fremden zulabern lassen und irgendwem aus höflichkeit meinen platz anbieten müssen (jaaa, so eine bin ich. ich tus, aber nicht gerne - nu isses raus). das problem hab ich in meinem auto nicht. ich will mein kind nicht mit kiwa und maxi cosi durch die bahn schleppen müssen oder schlimmstenfalls auf die nächste warten, weil in der kein platz ist. ich will nicht mit einem haufen schalke fans wippen bis die bahn kippt #schock ich will mich nicht nachts fragen müssen, ob portemonnaie und ich getrennte reiseziele haben. ich will nicht am bahnhof stehen, wo es zieht und mir komische leute noch komischere dinge verkaufen wollen. ich will keine sightseeing-tour, wenn ich eigentlich nur "mal eben" wohin fahren will. ich will nicht von der haltestelle aus laufen müssen, wo ich mit dem auto vor der türe parken kann. ich will nicht im regen stehen, weil mal wieder ein spinner das haltestellenhäuschen angezündet hat. ich will nicht zu spät kommen, weil die verk***te bahn gar nicht kommt, das gleis gesperrt ist, sich irgendein affe umgebracht hat, dreck oder blätter auf den gleisen liegen oder horst gerade streikt und deshalb meint, nicht fahren zu müssen. ich will nicht ein vermögen für ein deutsche bahn ticket bezahlen müssen, damit ich 3 stunden in einer vollen bahn stehen muss oder auf einer ständig kaputten anzeigetafel lesen zu dürfen, dass die bahn 2.30 std. verspätung hat.

ich steige in mein klimatisiertes, wohl duftendes auto, setze mich auf meinen sauberen sitz, mache meine musik an und fahre genau dorthin, wo mein ziel liegt. ich komme trocken an, ohne stress und ohne den mcdonalds geruch fremder menschen in meinen klamotten, ohne lockige haare, weil ich drei stunden am bahnhof im regen stand und erfreue mich daran, dass ich führerschein und auto habe. ;-)

liebe grüße
hopsdrops

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Hallo,

wir wohnen in keiner großen Stadt, könnten aber sicher mit den Öffis alles erreichen, wenn wir denn nicht die Bequemlichkeit des eigenen Autos kennen würden ;-)
Wir haben auch beide einen Führerschein, auf lange Fahrten ist es einfach auch schön, wenn man sich abwechseln kann.
Außerdem finde ich den Gedanken, den Wocheneinkauf für sechs Personen mit den Öffis zu machen, ziemlich grauenvoll.

Aber eigentlich ist es wie mit vielen Sachen - was man nicht hat/kennt, vermisst man auch eher selten, hat man es einmal, kann man sich kaum vorstellen, wie man es Jahrelang ohne geschafft hat ;-)

LG

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Hallo,

wir haben beide einen Führerschein und ich würde keinen Partner haben wollen der keinen hat.

Mein Schwager hat ihn erst jetzt mit über 30 gemacht und der Ex meiner besten Freundin hat gar keinen ich finde das schränkt total ein. Mich hat s schon total genervt und das obwohl ich mit keinen der beiden zusammen gelebt habe.

Das einzige Ort wo ich meinen Führerschein nicht vermisst habe ist London. Da braucht man nu wirklich keinen.

LG dore

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hi,

mit 18-23 Jahren und wohnhaft in der Stadt auch kein Problem. Aber man kann nicht immer alles mit öffentlichen erreichen und ich möchte auch flexibel sein und nicht immer an den Fahrzeiten halten müssen.

Nee, Führerschein ist mir wichtig, da man ja auch nicht weiss, ob man immer dort wohnt, welche Schicksalsschläge man erleidet etc.

Und je älter man wird, um so höher ist die Wahrscheinlichkeit, das man den Schein dann nicht mehr macht.

Grsse
lisa

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Hallo,

ich selbst lebe in einer sicher recht gut mit Öffis ausgestatteten Großstadt.

Dennoch, ohne Führerschein würde ich mich mit der Fahrerei einfach aufreiben, nervlich und zeitlich.

Ohne Führerschein würde mir - gefühlt - meine absolute Freiheit und Unabhängigkeit verloren geht.

Bisher hatte ich auch immer Partner, die einen solchen hatten.

Als ich noch keine 18 war, war meine Mutti zum Glück immer gut drauf und fuhr mich - später revanchierte ich mich :-D

PS: So, wie du die Verantwortung gern in der Frau siehst - so habe ich sie als Frau auch gern. Weiß nicht, aber für mich ist das ein "nettes" Gefühl, wenn mir die Leute absolut vertrauen.

Beifahrerin hingegen bin ich keine gute, zumindest eher selten und nur bei Männern. Mit mir bekannten Frauen, lehne ich dankend ab.

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Wäre es für dich denn akzeptabel, wenn dein Partner keinen Führerschein hätte?

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Hmh, gute Frage.

Ich denke nein.

Kategorisch ausschließen würde ich nicht, mit jemandem etwas anzufangen, der keinen Führerschein hat bzw. würde nicht sagen "nee du, du nicht, du hast keinen Lappen".

Allerdings stelle ich mir das total schwierig vor.

Wenn ich meine jetzige Situation, inkl. Alltag, Kind und div. Bekanntschaften hernehme und mir dann vorstelle, wäre das ein absolutes Hindernis. Also man wäre gehemmt, gebremst, whatever.

Ich möchte mein Leben mit jemandem teilen, mit ihm ZUSAMMEN leben und nicht die organisatorische Federführerin sein. Und das wäre man ja im Endeffekt.

Selbst wenn er absolut selbstständig mit Bus/Bahn alles gebacken brächte, so fehlte mir jede Spontanität.
ala: "Heut Abend (nach allen Terminen) Abendessen am See?" "Klar, treffen uns da" und er sagt "Öhm, schaff ich nicht, brauch ne Stunde länger mit Bahn" #schock

Das nur mal als Ausschnitt, vielleicht auch überspitzt. Aber ich stelle es mir schwierig vor.

Grüße