Hallo,
ich weiß langsam nicht mehr was ich noch mit meinem Mann machen soll.
Kurz zur Vorgeschichte:
Wir haben 2 Kinder. Der Kleine war zu dem Zeitpunkt nicht geplant, trotz dessen ein absolutes Wunschkind. Mein Mann wollte immer 2 Kinder und freute sich auch. In der Schwangerschaft konnte er mit mir nicht viel anfangen. Also Bauch streicheln, Sex etc gab es gar nicht. Auch in der ersten SS nicht. Habe in beiden SS viel zugenommen und er meinte immer, er sei froh, wenn ich wieder schlank bin. Tut meinem Selbstwertgefühl nicht unbedingt gut, da ich sowieso sehr labil bin.
Bei der Geburt des Kleinen war ich nicht dabei, weil er von der Arbeit nicht so schnell weg kam und die Geburt auch sehr schnell ging. Er kam dann ca. 4 Stunden nach der Entbindung ins Krankenhaus, sah den Kleinen an und fragte mich: " Was denn das ist er?" das war es. Nicht mehr nicht weniger. Auch mir gab er nur schell nen flüchtigen Kuss.
Der Kleine war die ersten 4 Wochen super anstrengend, hat fast nur geschrien. Waren dann beim Chiropraktiker und seit dem ist er das liebste Baby! Aber nicht für meinen Mann. Er macht nix mit dem Kleinen! Redet nicht mit ihm oder ähnliches. Mir tut es sooooo weh wie er den Kleinen ablehnt. Hab ihn darauf angesprochen und er sagte dann zu mir: Ich hab mich tierisch auf den Kleinen gefreut und als ich ins Krankenhaus kam und den Kleinen gesehen habe, war es für mich vorbei. Es ist für mich nicht mein Sohn!
Gestern hatte ich einen Termin am Abend und er war mit beiden Kindern allein. Der Kleine war nicht so gut drauf und ich dachte mir schon na hoffentlich geht das gut.
Als ich nach Hause kam, erzählte er mir das der Kleine 2 Stunden gebrüllt hat und sich nicht hat beruhigen lassen. Ist das ein Wunder??? Naja nachdem er ihn durch die Gegend getragen hat und es nicht besser wurde, hat er ihn ins Bett gelegt und schreien lassen. Nach 20 Minuten ist er dann eingeschlafen.
Ich bin sooo sauer. Hab ihn auch drauf angesprochen, wegen Bezugsperson und alles. Er tat gleich wieder genervt und damit war das Thema für ihn erledigt.
Es tut mir so weh und leid um den Kleinen! Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Für den Großen ist er ein super Papa und den Kleinen lehnt er so ab. ich weiß nicht mehr wie ich damit umgehen soll???
Er hasst das Baby!
Er soll sich psychologische Hilfe holen... hat ja ein Rad ab!
""Ich hab mich tierisch auf den Kleinen gefreut und als ich ins Krankenhaus kam und den Kleinen gesehen habe, war es für mich vorbei. Es ist für mich nicht mein Sohn!""
achja, was ich noch fragen wollte!
muss er denn in irgendeiner weise fürchten, dass es NICHT sein sohn ist?
Nein das muss er 100%ig nicht!
Hallo.
Lass dich erstmal drücken.
Hier musste ich erstmal schmunzeln: "Bei der Geburt des Kleinen war ich nicht dabei,". Wo warst du dann. Spaß beiseite.
Hast du mit ihm schon mal darüber geredet, warum er so ablehnend ist? Würde mich aber auch sehr kränken. Ist ja nun auch sein Fleisch und Blut. Vielleicht ist er damit überfordert, da es nicht geplant war, auch wenn es ein Wunschkind ist. Rede mal mit ihm und frag, was ihn umstimmen könnte. Würde das aber auch nicht einfach so abhaken.
Viel Glück für euch alle.
LG Hermina
Hallo,
sorry war ein Tippfehler! Er war nicht bei der Geburt dabei.
Ja ich habe schon oft versucht mit ihm darüber zu reden. Er lehnt es ab. Für ihn ist das Gefühl das er beim Großen hat, nicht da. Das kann man auch nicht erzwingen. Ist ja richtig, aber man kann ja mal über seinen Schatten springen.
Wenn der Kleine auf der Couch liegt und seinen Papa mit riesigen Augen anguckt, weise ich ihn lieb drauf hin. Guck doch mal wie dich anguckt! Und dann: NIX! Da kommt kein Hallo mein Kleiner etc. Mit Babys spricht man ja eh, die antworten ja nicht!
Ich bin mit meinem Latein echt am ende und weiß nicht ob ich das weiterhin akzeptieren kann das er den Kleinen so ablehnt.
LG
Das ist wirklich nicht so schön. War er beim Großen dabei und hatte er da auch schon die Einstellung, mit dem spricht man zwar, aber bekommt eh keine Antwort. Bevorzugt er dadurch den Großen. Mich würde das tierisch stören. Könnte damit auch nicht umgehen. Wie hat er denn die Schwangerschaft erlebt. Oder hat er vielleicht jetzt sogar Zukunftsängste. Irgendwo muss es ja einen Grund geben, warum er so ist. Aber Gefühl hin oder her. Der Kleine kann nichts dafür und als Erwachsener kann man sich doch mal zusammereißen.
Viel Glück.
LG
Hi.
Klingt ja traurig...
Was mir in dem Zusammenhang aber durch den Kopf geht; auch Männer können eine postpartale Depression bekommen...
Wie ist er denn sonst so "drauf"?
GlG, Locke
Hallo,
ja das ist auch traurig.
ja an postnatale Depr. hab ich auch schon gedacht. Sonst ist er ganz normal. Im Umgang mit dem großen, wie auch mit mir. Nur der Kleine scheint für ihn nicht zu existieren.
Es ist echt zum heulen!
Mensch, ich weiß auch nicht...
Nicht alle Männer können was mit Babys anfangen, ist ja auch ein Stück weit Hilflosigkeit dabei - was ist, wenn man was kaputt macht? - oder auch dass sie erst "interessant" werden, wenn sie anfangen, zu reagieren, aber so eine komplette Verweigerung?
Ich glaube, ich würde meinem Mann ganz schön an die Wäsche gehen, um herauszubekommen, was eigentlich sein Problem ist...
Grade auch, wenn bereits ein Kind da ist und er "Erfahrung" hat.
Hm, das ist natürlich hart.
Nur: Als meine Tochter, das zweite Kind, geboren wurde, ging es mir ähnlich.
Mein Sohn war ungeplant, aber nach anfänglichen Zweifeln dann doch ein sehr willkommenes Kind. War aber ein wenig traurig, das es ein Junge wird, wollte lieber ein Mädchen. Na ja, dann wurde er geboren, und WUSCH, Hormone bei der Arbeit, Ich war völlig verliebt in dieses Kind - genau wie mein Mann.
Zwei Jahre später kam unsere Tochter, absolutes Wunschkind, ersehntes Mädchen: Ich ahb sie zum ersten mal gesehen, udn dachte nur: Oh, Gott, die Arme hat ja gar kein Kinn, mensch ist die häßlich. NIX, aber auch gar nichts von den Liebesgefühlen, die mich bei meinem ersten Kind überschwemmt haben.
Na ja, das mit dem Kinn hat sich nach ein paar Tagen geregelt, aber ich habe wirklich Monate gebraucht, auch dieses Kind wirklich lieben zu lernen. Wobei sie gerade als Baby und Kleinkind ein echter und pflegeleichter Sonnenschein war.
Nach 6-8 Monaten war die Beziehung dann da, und ich liebe meine Tochter genauso (und manchmal noch viel mehr) als meinen Sohn. Sie ist heute 15, und mein ein uns alles.
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Von daher kann ich die Gefühle deines Mannes versehen. Aber die Art, wie er damit umgeht ist nicht gut. Ich habe mich um die Kleine gekümmert, Zeit mit ihr verbracht, die Beziehung aufgebaut. Auch wenn die Liebe nicht so da war, habe ich ihr RAUM und ZEIT zum Wachsen gegeben. Habe die liebenswerten Eigenschaften meiner Tochter gesehen und mich in ihre wunderbare kleine Persönlichkeit verliebt. Mein Sohn bekam die "Liebe" sozusagen geschenkt, in Form eines Hormonschubs am Anfang.
Später liebt man die Kinder dann sowieso für das, was sie sind - ich jedenfalls.
Hormonschübe halten nicht ewig, sie machen nur den Start einfacher.
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Deine Aufgabe wäre es jetzt, deinem Mann klarzumachen, das es seine Pflicht ist, seinem Kind diese Chance auf eine Beziehung einzuräumen - und ihm klarzumachen, das er die Bedingungen dafür zu schaffen hat. Zeit, Aufmerksamkeit, Hinwendung, Offenheit - nicht Ablehnung und Distanz.
Denn eine Familie zu sein in der zwei Menschen sich gegenseitig ablehnen, oder in der ein schutzbedürftiges Kind unter der Ablehnung des Vater zu leiden hat - das geht nicht. Daran werdet ihr als Familie scheitern, selbst dann, wenn ihr weiterhin zusammen lebt.
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Hm, noch was: Mein Tochter konnte im ersten Lebensjahr ihre Oma nicht ab. Hat immer nur geschrieen, wenn sie die Arme nur von weitem sah, bei niemandem sonst hat sie gefremdelt. Erst mit einem Jahr hat sie sich an die Oma gewöhnt, und ist seitdem verstehen sich die beiden prächtig. Da hatte aber auch die Oma eine Engelsgeduld und war der Kleinen nicht böse, weil sie sie so abgelehnt hat.
Manches braucht einfach seine Zeit - und muss langsam kommen. Nur die Offenheit für diese Entwicklung muss man sich bewahren, das scheint mir wichtig.
Mein Mann war auch nicht begeistert von unserem zweiten Kind. Er hat ihn nur genommen, wenn ich ganz am Ende war. Und jetzt ist er sein Liebling und sein Sohn und ... Gefühle können sich ändern.