Ich schaffe den Alltag mit Dir nicht mehr...

...das habe ich ihm gestern vor den Kopf geknallt #schmoll, und ich meine das auch so.

Wir sind seit 15 Jahren zusammen und seit acht Jahren verheiratet und haben zwei Jungs (7 und 4). Ich hatte des öferten schon den Verdacht gehegt, dass mein Mann ADHS hat, weil es bei unserm Ältesten kurze Zeit im Raume stand (wurde aber nicht bestätigt).

Ich bin mit meinem Mann zusammen selbstständig und wir haben ein großes Haus mit Garten, dass ich alleine bewältige. Dazu die Kinder und deren Hobbies #schwitz. Ich habe schon länger das Gefühl mich nur noch für alle aufzuopfern. Mein Mann macht gar nichts - besser er ist nicht in der Lage dazu. Manchmal habe ich dafür Verständnis, die meiste Zeit aber bin ich wütend und fühle mich benutzt. Ich schaffe das Pensum gerade so, dass ich noch genügend Zeit für die Kinder habe, da darf aber auch nichts groß dazwischen kommen.

Unter der Woche läuft es super, aber sobald mein Mann zu Hause ist bricht das große Chaos aus. Unübertrieben - er kann einfach nicht stillsitzen. Ständig reist er irgendwelche Schubladen auf und räumt etwas nach draußen.

Mit den Kindern nach draußen gehen artet regelmäßig in einem halben Umzug aus und dann wird alle drei Minuten geklingelt, weil etwas vergessen wurde. Er schleppt eine Million Zettel mit sich rum, zusätzlich zum Blackberry um dann doch die Hälfte wieder zu vergessen.

Er kommt regelmäßig zu spät, sodass ich meine Termine schon um eine halbe Stunde Luft erweitere, damit ich überhaupt pünktlich komme. Mittlerweile weiß ich selbst nicht mehr, wann meine Termin wirklich sind.

Wenn er mit anpacken soll, dann ist er permanent überfordert und wird dann agressiv. Und das obwohl er genau weiß, dass ich es hinterher alleine mache.

Ich lasse ihm viele Freiheiten, er macht viel Sport und ich verlange auch nicht von ihm, dass er mit anpackt, aber ich laufe so auf Reserve, dass ich von ihm verlange, dass er wenigstens nicht immer alles wieder zerstört.

Wir waren in den Herbstferien mit meiner Schwiegermutter im Urlaub - mindestens 5 mal täglich meinte sie, ich würde Ihr einfach nur leid tun #schock. Sie hätte gar nicht gewusst, was sie da großgezogen hat.

Ich habe viel gelesen und mit meiner Freundin gesprochen. Ich denke, er braucht professionelle Hilfe, denn es hilft keinem, wenn ich irgendwann am Stock gehe. Ich habe wirklich Panik davor depressiv zu werden oder ausgebrannt zu sein. Aber es hilft ja am Ende nichts, wenn ihm nicht geholfen wird. Dann frage ich mich manchmal, ist er krank oder einfach nur faul? Fehlt ihm einfach die nötige Empathie um zu verstehen?

Und was, wenn er zum Arzt geht, was kommt dabei rum? Oder macht ihn das noch mehr kaputt???

Ich weiß einfach nicht mehr weiter....oft denke ich an Trennung, aber das kann ja auch nicht die Lösung sein, oder????

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Hallo,

ich weiß, wie es sich anfühlt. Meiner hat auch ADHS und wir sind jetzt 13 Jahre zusammen. Haben ebenso zwei Kids. Der Große ist fünf, die Kleine ist drei.

Du kannst dich gerne via Visitenkarte melden. Dann erzähle ich ein wenig mehr. Ich schreibe bewusst hier nix weiter, da es niemanden weiter etwas angeht :-)

Ich sage dir nur: es ist machbar, eine normale Beziehung zu führen ;-)

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warum gehst du mit ihm nicht mal zum neurologen? was du da schreibst hört sich nicht gesund an. auch als jüngerer Mensch kann man eine geistige Krankheit haben. es gibt heute gute Therapien und Medikamente

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Ich habe 2 Jahre mit einem erwachsenen ADSler gelebt. Wenn er seine Tabletten genommen hat, dann war es der Himmel auf Erden.

Leider hat er immer dann, wenn es dann gut lief, ohne Vorwarnung die Tabletten einfach weggelassen. Und dann wurde es so schräg, dass ich und besonders meine Tochter (die war damals 10) es nicht mehr ausgehalten haben.

Ich regelte das damals vom Kopf und habe mich - trotz Liebe - getrennt. Weil ich ein Leben haben wollte und meiner Tochter das auch nicht mehr zumuten konnte.

Zusammenfassend: wenn Dein Mann einsieht, dass er Hilfe (Medikamente und Therapie) braucht und das auch durchzieht, dann könnte sich alles einrenken.

Gruß

Manavgat

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Lieben Dank für Deine Hilfe. Es tut mir leid, dass es bei Euch keine "gute" Lösung gab.

Ich bin mir halt nicht sicher, wie schwer seine "Macken" wiegen. Sind es einfach nur Macken? Ich glaube es nicht mehr, denn ich habe eine relativ hohe Toleranzgrenze, aber das treibt mich in den Wahnsinn. Es sind ja nur einige Dinge, die ich genannt habe.

Was ich aber auf jeden Fall verhindern möchte, ist, dass er sich "krank" und "bemitleidenwert" fühlt. Ich glaube dann würde es ihm schlecht gehen und das will ich nicht. Auch wenn es den Preis hat, dass ich mich schlecht fühle. Und leider ist er so eine Mensch, der damit schlecht umgehen kann.

Ich spiele mit dem Gedanken es auf meine Weise zu probieren. Abklären lassen. Möglichkeiten abchecken und dann auch von meiner Seite aus tun, was getan werden muss. Wir sind zum Glück finanziell so aufgestellt, das wir uns Abhilfe "leisten" können. Entweder in Form einer Haushaltshilfe oder ich bleibe wieder zu Hause und schaffe ruhe durch den "Zeitgewinn". Ich erhoffe mir den Druck damit von mir zu nehmen und ihm und mir dadurch freiräume zu verschaffen.

Aber zunächst müssen wir erst einmal feststellen lassen, was los ist....

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"Und was, wenn er zum Arzt geht, was kommt dabei rum? Oder macht ihn das noch mehr kaputt???"

Bei Krankheit ist es eigentlich oft, wenn nicht immer, schlau zu einem Arzt zu gehen.

Ob der Arzt helfen kann zeigt sich in den allermeisten Fällen erst nachdem man dort war.

Vorweg zu nehmen, dass es nichts bringt klingt nach wenig optimistischer Grundhaltung; Ich stelle mir gerade vor, Du hast eine unangenehme Entzündung im, sagen wir mal, Unterschenkel, überlegst ob dabei vielleicht ein Arzt helfen könnte (der Friseur wurde schon ausgeschlossen..), denkst Dir dann aber "ach hilft doch eh nix" und beginnst Dich vermittels einer Säge von Deinem Unterschenkel zu trennen.

Mir wäre da nicht nach, aber Menschen sind verschieden.

Dirk