Hallo,
ich muss mir hier einfach mal den Frust von der Seele schreiben.
Mein Mann und ich sind jetzt seit 11 Jahren zusammen, seit 3 Jahren verheiratet und haben einen 7 Monate alten Sohn.
In den ersten beiden Monaten nach der Geburt hatte mein Mann Elternzeit und hat mir in der Zeit echt viel Arbeit abgenommen und freiwillig die Nachtschichten übernommen.
Das war wirklich super von ihm.
Irgendwann hat er dann aber gemerkt, dass er am liebsten ganz mit dem Kleinen heimbleiben würde.
Das geht aber nicht, da er der Hauptverdiener ist.
Dementsprechend war er dann angep....
Er ist dann wieder arbeiten gegangen und als "Rache", weil er der erste Mann im Betrieb ist der es gewagt hat in Elternzeit zu gehen, hat man ihm nurnoch Idiotenjobs gegeben.
Den Frust darüber lässt er natürlich an mir ab, weil ich die Böse bin, die ihn wieder auf Arbeit geschickt hat.
Seit dem hat unsere Ehe einen Knacks.
Wenn ich ihn um einen Gefallen bitte, z.B. ob er mal wieder eine Nachtschicht übernimmt, damit ich mich mal ausruhen kann, dann kommen nur so Sprüche wie:
"Du wolltest ein Kind, jetzt hast du eins." oder " Du bist jetzt 3 Jahre zuhause, also sieh zu wie du klar kommst."
Vor 3 Wochen habe ich jetzt erfahren das ich einen Bandscheibenvorfall habe und ich habe so Schmerzen das ich den ganzen Tag heulen könnte.
Da mein Mann selber schon 2 BSV's hatte, dachte ich er hat Mitleid mit mir weil er weis was das für Schmerzen sind, aber von wegen.
Ich habe sogar das Gefühl das er mir die Schmerzen gönnt.
Dauernd lässr er mich die Treppe hoch und runter rennen, weil er irgendwas braucht.
Als wir unser neues Sofa bekommen haben, war er der Meinung ich trage das Teil mit ihm hoch.
Als ich gesagt habe, dass ich ins Kh muss, weil ich die Schmerzen nicht mehr aushalte, hat er mich zur Sau gemacht, was ich mir denn denken würde wer sich dann um den Kleinen kümmert. Er muss schließlich arbeiten.
Am nächsten Tag har er gesagt ich soll mich nicht so bescheißen. Wenn ich wirklich so dolle Schmerzen hätte, wäre ich schon längst im Kh.
Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen soll.
Ich weis nicht, wie das noch weiter gehen soll.
Wenn man jemanden liebt, dann hat man auch Mitleid wenn der andere Schmerzen hat.
Aber das hat er nicht.
Sorry fürs voll labern aber das musste raus.
LG
Ehekrise nach Elternzeit
Hallo,
hast du mal mit ihm drüber geredet?
Das er jetzt einen auf "mir doch alles egal" macht, ist schon sehr Kindisch, aber ihm geht es wohl auch nicht gut.
Also ich würde meinen Partner nicht bitten eine Nachtschicht zu übernehmen, da er ja arbeitet und das Körperlich hart.
Aber das sieht wohl jeder anders.
Wieso rennst du für Ihn durchs Haus und bringst ihm die Sachen die er haben will?
Alles Gute und redet mit einander!!
Hallo,
ich versuche jeden Tag darüber zu reden, aber das endet jedesmal im Streit.
Ich habe ihm die ganzen Jahre alles vor den Arsch getragen. Für ihn ist es jetzt halt selbstverständlich und ich weis nicht wie ich das jetzt ändern soll, weil wenn ich mich weigere bin ich seiner Meinung nach ne schlechte Ehefrau.
nicht ändern, einfach nicht mehr machen....Macht er das auch für dich?
Ich bringe meinem Partner auch mal was aber er mir auch....Und ich sage auch mal nein...Denn ich bin nicht seine Putze oder sonst was.
Bist du Glücklich?
Ist er Glücklich?
Wollt ihr zusammen was ändern?
Ist die Liebe noch da?
Ich sag es mal so, wenn nur einer was änder will, scheitert die Sache schon am Anfang und ich weiß nicht ob ich für "nichts" Zeit und Kraft investieren wollte.
wie wäre es mal mit einem Wahnschuss?
Lg
Könnt ihr vielleicht eine Lösung finden, in der ihr beide verkürzt arbeitet und jeder noch Zeit mit dem Kind verbringen kann? ich kann schon verstehen, dass derjenige, der den ganzen Tag arbeitet, frustriert ist, weil der andere den vermeintlich besseren Part hat.
Dass er dich allerdings so behandelt, wenn es dir schlecht geht, finde ich unter aller Sau. Das würde ich mal grundsätzlich thematisieren.
Hallo,
ich könnte nur wieder vollzeit anfangen.
Das bringt also nichts.
Ich denke, sein Problem liegt auch wo anders.
Sein Job kotzt ihn schon länger an und er würde gerne sein Hobby zum Beruf machen.
Er denkt warscheinlich, wenn er daheim wäre, hätte er noch nebenher die Zeit seine Selbständigkeit aufzubauen.
Am besten gehe ich wirklich ins Krankenhaus, dann sieht mein Mann mal wie anstrengend es ist. In den ersten 2 Monaten hat der Kleine ja fast nur geschlafen aber jetzt renn ich den ganze Tag hinterher.
Interessant, eure Geschichte, sie ist einfach vielschichtig, sie bedient so ziemlich alle urbia-Probleme, die hier innerhalb einer Partnerschaft diskutiert werden.
Dein Mann nimmt als erster Mann in seinem Betrieb Elternzeit
Ihm gefällt das so gut, dass er eigentlich ganz daheim bleiben will
Du sagst mit einer Selbstverständlichkeit, dass er wieder arbeiten gehen muss, weil er der Hauptverdiener ist
Jetzt bist du in Elternzeit und bittest ihn für dich Nachschichten zu übernehmen, damit du dich ausruhen kannst
Und er lehnt das ab, weil du jetzt in Elternzeit bist.
Lassen wir den Bandscheibenvorfall und dein Gesülze von Mitleid (Mitleid ist der schwächste Antriebsgrund für irgendetwas) mal außen vor, denn dieses Verhalten empfinde ich als total daneben.
Der Rest ist für mich eine Frage von Ursache und Wirkung und Konsequenz. Und da kann ich ihn verdammt gut verstehen. Auf der einen Seite spielen seine Vorstellungen keine Rolle aber auf der anderen Seite hat er die Konsequenzen zu tragen. Er hat damit klar zu kommen, dass die Reaktion auf seine Elternzeit im Betrieb suboptimal sind und auf der anderen Seite möchtest du immer noch die Benefits seiner Elternzeit. Sorry, ich kann ihn da sehr gut verstehen. Immer auf der Suche nach dem Goody, Nehmen ja, Geben nein.
Ich finde es eine Unverschämtheit, es als "Goody" zu bezeichnen, wenn sich jemand mit Bandscheibenvorfall rumquälen muß und der Mann sich dann zu fein ist, mal die Nachtschicht zu übernehmen und als Krönung auch noch seine Frau ein Sofa schleppen lassen will.
Deine generelle Verbundenheit mit dem männlichen Geschlecht in allen Ehren, aber wie so oft hier zeigt Deine Antwort, dass Du leider überhaupt nicht reflektieren kannst, sondern pauschal und völlig am Thema vorbei den Mann auf einen Podest setzt und den roten Teppich drunter ausrollst.
Die generelle Verbundenheit zum meinem Geschlecht ist wohl die gleiche wie bei den Mädels hier. Davon abgesehen zeigt diese Verbundenheit, von der du sprichst, nicht, dass ich alles generell abhake, sondern die Verhaltensweisen von Männern und die Gedankengänge besser nachvollziehen kann als die Damen hier.
Ich denke, ich kann besser reflektieren als du lesen:
"Lassen wir den Bandscheibenvorfall und dein Gesülze von Mitleid (Mitleid ist der schwächste Antriebsgrund für irgendetwas) mal außen vor, denn dieses Verhalten empfinde ich als total daneben."
Noch Fragen oder ist dir total daneben zu weit von unverschämt entfernt?
>>>Wenn ich wirklich so dolle Schmerzen hätte, wäre ich schon längst im Kh.<<<
Mal alles andere außen vorgelassen, mit diesem Satz hat er doch recht.
Das ist ein wirklich dämlicher, bescheuerter Satz!
Du hattest offenbar nie einen Bandscheibenvorfall, sei froh! Die Schmerzen sind unerträglich! Im KH kann man leider trotzdem nicht allzu viel machen, außer einen mit Schmerzmitteln vollpumpen. Doch sich mal eben so eine "Auszeit" im KH zu gönnen, obwohl man sich um einen Säugling kümmern muß, machen wohl die allerwenigsten Mütter.
>>>Doch sich mal eben so eine "Auszeit" im KH zu gönnen, obwohl man sich um einen Säugling kümmern muß, machen wohl die allerwenigsten Mütter. <<<
Schlimm genug.
du musst dir schon überlegen, was du willst. wenn dein mann arbeitet und du zuhause bist, kann es nicht angehen, dass er auch noch die nachtschichten übernehmen soll, damit du dich ausruhen kannst. das finde ich nicht okay.
dass du gerade gesundheitliche probleme hast, ist natürlich nicht schön, aber da musst du selbst sehen, dass du es in den griff kriegst. wenn dafür ein stationärer aufenthalt vonnöten ist, ist es eben so, da muss dann die kinderbetreuung in der zeit gelöst werden. vielleicht tu' ich dir jetzt unrecht, aber für mich hört sich deine beschreibung ein bisschen weinerlich an, du willst, dass dein mann sich gefälligst kümmert und setzt auf die mitleidstour. mich persönlich macht sowas immer eher gereizt als fürsorglich, auch wenn das möglicherweise nicht nett ist, aber ich fühle mich da immer irgendwie emotional erpresst und unter druck gesetzt.
die fronten scheinen bei euch mittlerweile ziemlich verhärtet zu sein, daher wohl auch diese schikanen wie mit dem sofa oder seinen klamotten.
könnte es vielleicht eine lösung sein, dass du selbst in teilzeit arbeitest, wenn du wieder gesund bist und dein mann gleichzeitig die stunden in seinem hauptjob reduzieren kann? so hätte auch er seine zeiten mit eurem kind und könnte sich vielleicht sogar tatsächlich dieses zweite standbein aufbauen, das ihm offenbar wichtig ist.