Schwanger und verzweifelt

Hallo,
ich schreibe anonym, da ich mich schäme.

Seit Juni bin ich geschieden und bin inzwischen 1,75 Jahre mit meinem Freund zusammen.

Wir sind glücklich miteinander. Wir haben beide studiert und sichere Jobs (Lehrer im Beamtendienst) und sind beide 29 Jahre alt.

Inzwischen bin ich in der 7 ssw. Eigentlich haben wir uns beide das Kind gewünscht, waren jedoch ein bisschen überrascht, dass es so schnell ging.

Zudem haben wir vor ein paar Wochen ein Baugrundstück gekauft.

Seit ich schwanger bin, geht es mir echt mies. Ich bin total müde und mir ist den ganzen Tag schlecht. Kriege den ganzen Tag nichts wirklich auf die Reihe.

Zudem macht meine Mutter voll stress.

Vor der Trennung von meinem EX hatten wir eine sehr enge Beziehung, jedoch wirft sie mir vor, dass ich sie bei der Trennung überrascht habe und danach erst mal bei Freunden war und nicht bei ihr.

Gestern meinte sie nun, dass sie sich voll die Sorgen macht, ein Kind sei total unvernünftig und mit dem Bauen nächstes Jahr, das sollen wir auch lassen, dass würde ich sowieso alles nicht schaffen und dann würde auch diese Beziehung scheitern.

Irgendwie ist mir alles zu viel. Ich kann mich überhaupt nicht freuen, bin den ganzen Tag nur am Heulen. Und ich bereue es schwanger zu sein. Dabei hatte ich mir ein Kind gewünscht.

Mein Freund ist total süß zu mir, aber auch das kann mich nicht aufheitern. Egal was wir unternehmen, ich habe schlechte Laune.

Kann das auch an den Hormonen liegen?
Vielen Dank

1

Hallo,

ja, die lieben Hormone.
Auch stellt ein Kind erstmal die Beziehung auf den Kopf. Aber es gibt auch Paare, die NICHT daran scheitern.
Ein Hausbau ist auch nochmal heftig und es gibt durchaus Beziehungen, die daran zerbrechen. Aber dies muß ja bei euch nicht unbedingt zutreffen, also lass dich bloß nicht verrückt machen.

Du schaffst das schon, dass solltest du dir immer vor Augen halten...

Alles Gute,
fekoko

2

Hallo,

wenn man einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand hält, wird einem mit voller Wucht die Verantwortung bewusst, die man nun trägt. Vorher war alles nur blasse Theorie, ein Zurück gibt es nicht mehr. Ein bißchen schwanger geht nun mal nicht.

Dass man dabei die Zukunft neu überdenkt, Dinge in Frage stellt und auch Ängste hochkommen können, halte ich für völlig normal. Die Hormonumstellung und die Kommentare deiner Mutter tun ihr Übriges dazu.

Du bist eine erwachsene Frau, stehst mit beiden Beinen im Leben und triffst deine eigenen Entscheidungen. Vielleicht kannst du deine Gedanken und Gefühle einfach kommen und gehen lassen und sie so akzeptieren, wie sie nun mal im Moment sind. Sieh es doch mal positiv: Auch wenn sie dir jetzt unangenehm sind, helfen sie dir, dich auf die Veränderungen einzustellen und machen dich stark für die kommende Verantwortung.

Ein Grund zum Schämen sind sie aber sicherlich nicht.

Ich wünsche dir eine wunderschöne Kugelzeit!

LG Tenea

3

....Ich kann mich da alles anderen vorher nur anschließen...

Plus: gib Deiner Mutter zu verstehen, dass es Dir im Moment wirklich schlecht genug geht..und das wenn sie sich nicht einfach für Dich freuen und Dich unterstützen will, dann sollte sie lieber einfach mal nichts sagen. Sag ihr, dass es Dir noch schlechter geht, wenn Sie Dir solche Vorwürfe macht und Dinge einredet.

wenn man nix zu sagen hat, sollte man den Schnabel halten und gut is!

meinen herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft und eine wundervolle Kugelzeit.

Alles Liebe für Dich und mach Dich nicht verrückt :-)

4

Hallo,

erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft. Das gerade am Anfang Unsicherheiten aufkommen ist ganz normal. Ging mir auch so.

Das ihr jetzt bauen wollt ist natürlich vom Zeitpunkt her dumm gelaufen, aber ich glaube Organisation ist alles. Organisiert euch Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen und Familie die euch beim Bauen helfen, denn du wirst im schlimmsten Fall gar nichts machen können.
Wenn die Schwangerschaft gut verläuft könntest du aber für die Verpflegung auf der Baustelle sorgen.

Ich lese aus deinem Text, dass deine Mutter von der Trennung überrascht war und vielleicht enttäuscht, dass du nicht mit ihr über deine Eheprobleme geredet hast. Würde ich aber auch nicht mit meinen Eltern, obwohl ich ihnen auch sehr nahe stehe.

Ok, sie hat es verletzt, aber mehr als sagen, dass es dir leid tut kannst du auch nicht und das Kind ist nunmal in den Brunnen gefallen. Sie sollte eure Entscheidung bezgl. Kind und Haus akzeptieren oder eben nicht. Aufregung und Stress ist nicht gut für dich.

Ich hoffe du findest deine Freude wieder, ansonsten sprich mit deiner Frauenärztin oder Hebamme darüber.

LG
butterkeks

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Wenn dein Freund 100% hinter dir steht, dann könnt ihr das auch schaffen.

Mit der Übelkeit, das kenne ich und ich habe mein Kind die ersten 12 Wochen gehasst.
Jetzt bin ich in der 33 Woche und kann es kaum erwarten.

Du solltest dir schnellstmöglich eine gute Hebamme suchen. Mit der kannst du auch über emotionale Probleme reden. Es gibt auch einen speziellen Kräutertee für Schwangere. Der u.a. die hormonelle und emotionale Situation unterstützen soll.
Denn musst du in der Apotheke mischen lassen. Wenn du willst gebe ich dir das Rezept.

LAss den Kopf nicht hängen. Ihr schafft das!

6

Hallo,

wir hatten auch Geburt und Hausbau gleichzeitig. Wobei- ist das Bauen schon fix?

Man muss sich halt einen Zeitplan überlegen. Das muss auch deinem Freund klar sein, dass du ab einem bestimmten Punkt nicht mehr einzuplanen bist. Ihr habt doch die perfekten Jobs- was soll denn schieflaufen?
Schönen Gruß an deine Mutter und ihre verletzte Eitelkeit: Sie soll mal lieber froh sein, dass sie Oma werden darf und ihre Tochter unterstützen. Kinder kommen nun mal meistens nicht nach dem Terminkalender, herrje.
Meine Mutter hat auch rumgezickt damals und meine Nerven arg strapaziert. Lass dich nicht emotional unter Druck setzen, Schwangerschaft hat Vorrang vor allem! Immer nett, die Mütter, die ihren Töchtern Unvermögen einreden.#augen

Ansonsten alles normal. Hormone:-)

Glückwunsch,
rem

7

Hallo,

ob das an den Hormonen liegt weiß ich nicht - wir sind Adoptiv- und Pflegeeltern und sind immer innerhalb von wenigen Minuten Eltern geworden :-).

Der Hausbau wird funktionieren - es gibt schlimmeres. Ich schreibe aus Erfahrung, denn mein Mann arbeitet auf dem Bau.

Ich denke der Knackpunkt ist Deine Mutter. Sie hat erfahren das sis Oma wird!
Das ist für viele Frauen ein deutliches Zeichen das sie älter werden und das ein anderes Wesen an ihre Stelle rückt und die Wahrscheinlichkeit das sich das erledigt ist geringer als in einer Partnerschaft. Meine Schwiegermutter hat auf die Diagnose der Unfruchtbarkeit mit Freude reagiert. Sie meinte damals wir wären unabhänig und könnten tun und lassen was wir wiöllten. Als unser erstes Kind kam ging das noch so, den Hausausbau ertrug sie mürrisch weil sie mitbekam es ändert sich was, aber beim zweiten ist sie explodiert. Ich möchte nicht wissen was passiert wenn sich irgendwann noch mal ein drittes Kind zu uns gesellt. Der Wunsch ist auf jeden Fall da. Meine Mutter wollte immer Oma sein, aber auch sie musste lernen das sie nicht mehr die "erste Geige" spielt im Leben ihrer Tochter. Der Prozess des Loslassens hat sehr lange gedauert und ist erst jetzt nach vielen Jahren abgeschlossen. Manchmal bringt Abstand auch Nähe, aber der Abstand sollte schon etwas größer sein von der Entfernung damit Ihr sie nicht wenn das Kind da immer auf dem Sofa hocken habt.

Alles Liebe und viel Freude in der Schwangerschaft

Susi Sonnenschein #sonne

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Dein Bauchgefühl täuscht dich nicht... Ein Baby/Kleinkind und Bauen ist in der Tat kein Spaziergang. Schon "nur" die Geburt eines Kindes verändert die Paarbeziehung erdrutschartig und ist eine Bewährungsprobe für die Partnerschaft. Und dazu noch ein Hausbau...#zitter Ich weiß wovon ich spreche habe es selbst durch. Unser Bau begann kurz nach der Geburt des 2. Kindes. Nie wieder, einfach nie wieder würden wir das so machen.

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Lehrer und von solchen Kleinigkeiten überfordert?

Warst Du schon immer so labil?

Ich möchte gar nicht an die Kinder denken, die eventuell unter Dir leiden müssen.

Ich weiß, Du bist sicherlich die Ausnahmelehrerin, die das Trennen kann.

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Hast du Frust? Kein Schönes Silvester gehabt? Oder warum spuckst du Gift und Galle?

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Ich kenne leider genug Lehrer mit psychischen Problemen.

Und die schaffen es regelmäßig nicht ihre Schulkinder davon zu verschonen.

Manchmal denke ich, dass sich gerade psychisch Labile ganz gerne für den Lehrerberuf entscheiden.

Glaubst Du, dass die TE es schafft ihre psychischen Probleme vom Beruf, sprich von den Schulkindern, zu trennen?

Ich kann es nur hoffen. Leider sieht man aber häufig das dies nicht klappt.

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