Ich versuche, meine Geschichte kurz zu fassen:
Im letzten Sommer bin ich mit meinem Sohn nach 1 ½ Jahren Zusammenleben mit meinem Freund ausgezogen, weil ich in seiner Stadt keine Arbeit gefunden habe, ich 4 Stunden täglich gependelt habe, weil es meinem Sohn (damals 15) dort nicht gut ging, weil mein Freund über die Zeit lieblos geworden war, er sagt, weil alles nicht so war, wie wir uns das vorgestellt haben, weil ich „nörgelig“ war.
Ich fühlte mich damals alleine, er lebte „sein“ Leben weiter, ihm ging es gut, er hat ausgesorgt und arbeitet aus Spaß und um den Tag zu erfüllen. Ich war früh raus, spät nach Hause, wir sahen uns wenig und er war oft unterwegs, hatte abends Freunde zu Besuch oder schlief vor dem Fernseher. Als es eskalierte und ich ihn bat, auch etwas in unsere Beziehung zu investieren zog er sich zurück, fuhr in Urlaub, verlängerte. Ich fühlte mich nun auch verlassen. Als ich endlich auszog, war es eine Erleichterung.
Vor 2 Monaten stand er eines Abends vor meiner Tür. Sagte, er habe viel nachgedacht, sieht viel, was ihm vorher verborgen war, gestand Fehler ein. Er sagte, er würde nicht ohne mich sein wollen. Ich fragte, ob er sich sicher sei oder ob es nur eine Laune sei. Nein, er war sich sicher.
Wir nahmen vorsichtig unsere alten Träume aus dem Schrank, planten behutsam neu. Erst einmal ein Urlaub in April nach Lissabon, im Sommer nach Südengland. Später Heirat. Ein kleiner Resthof.
Gestern Abend dann wieder das Erkenntnis – es hat sich nichts geändert. Es ging darum, dass ich meinem Sohn, der in der 9 . Klasse ist, die er wiederholt weil er letztes Jahr seelisch so abstürzte, dass nichts mehr ging und er sogar von Selbstmord sprach, sein neues Zuhause, in der es gerade wieder gut läuft, nicht wieder wegnehmen will. Ich möchte einfach, dass er endlich sein Realschulabschluß macht, eine Ausbildung, erst dann kann ich umziehen. Ich habe bereits ein Mal sein Leben auf den Kopf gestellt und es ist furchtbar daneben gegangen. Ein zweites Mal kann und darf ich das nicht. Ich habe einfach Angst, dass es schon wieder schief läuft und fühle, dass ich nicht schon wieder das Recht habe, sein Leben so zu verändern.
Es geht um 4 Jahre. Mein Freund will aber in diesen 4 Jahren nicht zu uns ziehen. Wir hätten dann jeder 1 Stunde Fahrt zur "Arbeit" oder zur "Heimat". Ich bin angestellt – er ist selbständig und viel „on the road“, weshalb ich dachte, es wäre für ihn etwas einfacher, seine Siebensachen zu packen und für ein paar Jahre in meine Region zu kommen bis wir unsere Träume verwirklichen können. Das will er nicht. Mein Kaff mag er nicht, er möchte dort nicht tot über den Zaun hängen, sagt er. Da ist kein Wasser, da kann er im Sommer nicht spontan schwimmen gehen. Verstehe ich alles, aber ICH bin doch da. Und er sagt er möchte mit mir wieder leben. Und findet unsere momentane Situation nicht schön. Ich kann aber nicht 4 Jahre eine „Beziehung“ führen, in der ich mich die Woche abrackere, am Wochenende kaputt bin, putzen, waschen, Garten, Haus, etc. flott machen muss und er trudelt zum Kaffee ein, kommt, wenn ich mit der Hausarbeit fertig bin, weil er ja nicht dort lebt, in der Woche ruft er an und erzählt mir, wie schön das Wasser gestern im See war, wie entspannt das Mittagsnickerchen im Garten, wie gut seine Putzfee wieder die Fenster gemacht hat und wie witzig der Nachmittag mit seinem Kumpel war. Oh, doch, ich gönne ihm dieses Leben, denn er hat dafür viel und hart gearbeitet. Aber muss ich mir das 4 Jahre antun und es Partnerschaft nennen?
So…doch lang geworden. Er hat kein Verständnis, sagt, mein Sohn ist alt genug um zu begreifen, dass es nicht nur um ihn geht. Sagt, ich bin Schuld dass ich so lange warten muss. Ich sage, er ist ein schlechter Partner und ein Egoist. Ich fühle mich so unbedeutend. Als wäre es ihm egal, ob ich da bin – ob wir zusammen sein können - oder nicht – irgendwie geht es ihm nur darum, dass er seine Träume erfüllen kann. Was mich angeht – ich kann zusehen, dass ich klarkomme.
Ich bin verletzt und traurig – ihm ist seine Bequemlichkeit wichtiger, er würde mich tatsächlich zumuten, 4 Jahre "warten" zu müssen, bis ich in den Genuss einer Partnerschaft komme, jemand habe, mit dem ich die Haus- und Gartenarbeit teilen kann, die Sorgen und die Probleme teilen kann - und habe ihm gesagt, es hat alles keinen Sinn. Ich kann auf ihn als Partner nicht zählen. Es ist vorbei. Wieder mal. Und wieder hat er kein Verständnis.
Sehe ich das so falsch?? Oder versteht mich hier jemand?? Hat jemand vielleicht eine praktikable Lösung??
Vielen Dank für alle Antworten.
Egositischer Partner?? Oder sehe ich das so falsch??
Du bist für deinen Sohn verantwortlich!
ER sollte dein Problem sein. Nicht dein Freund.
Für mich hört es sich so an, als will dieser Kerl einfach nur nicht alleine sein und sucht sich für jede Situation jemanden, der da ist um es sich noch einfacher zu machen.
Eine Lösung habe ich für dich nicht. Ich persönlich, könnte aber mit so einem Mann nicht leben.
Er ist wirklich ein sehr egoistischer Mensch.
Hast du denn auch Beispiele in denen er mal nicht an sich denkt?
Ändern wird er sich nicht, auch nicht wenn ihr dann in 4 Jahren eine "Beziehung" führt.
Willst du dein Leben nur seiner Nase nach gestalten?
Liebst du wirklich einen Mann dem dein Kind egal ist? (egal wie alt es ist,es wird immer das eigene Kind bleiben)
Ich bin mir sicher du findest einen Mann der zu euch beiden passt,der Kompromisse eingeht weil er dich liebt und bei euch sein will. Da spielt es dann keine Rolle wie weit man zum planschen an den See fahren muss.
LG
>> Ich kann auf ihn als Partner nicht zählen. Es ist vorbei. Wieder mal. Und wieder hat er kein Verständnis.<<
von solch einem Egoisten erwartest du Verständnis? Kannst du knicken.
Du hast die einzig richtige Entscheidung getroffen, dich von ihm zu trennen. Auf so einen Mann ist kein Verlass, gesetz den Fall, du würdest später einmal krank werden, was wäre dann?
Ich verstehe dich. Warum tust dir das an?
Der Mann wird immer ein ich-bezogenes Wesen bleiben.
Finde einen Mann, der dich als gleichberechtigten Partner ansieht und nicht als Zeitvertreib.
Wie alt ist dieser Mann? 12? Hat er jemals in seinem Leben außer für sich Verantwortung übernommen? Klingt mir nicht danach. Willst du ihn jetzt dahingehend erziehen? Dann nimm dies als praktikable Lösung! Fändest du das ansprechend?!?
Wenn nicht, trenne dich - so einfach ist das!
Aus seiner Sicht stellt sich das wahrscheinlich so dar:
- Du hast sein Ego verletzt, indem Du Dich getrennt hast und ausgezogen bist.
- Er hat sich dazu herabgelassen, zu Dir zu kommen und zu Kreuze zu kriechen - wieder ein Schlag gegen sein Ego.
- Also hast Du im Gegenzug jetzt gefälligst alles stehen und liegen zu lassen und froh zu sein, daß er Dich zurück will.
>>> Ich sage, er ist ein schlechter Partner und ein Egoist.
Das faßt Deinen ganzen Beitrag zusammen. Er ist kein guter Partner und alles dreht sich nur um ihn. Daß das so nicht funktioniert und Du in erster Linie für Deinen Sohn verantwortlich bist, hast Du ja schon selbst erkannt.
Du weißt auch selbst ganz genau, wie die Sache ausgehen muß und wird. Also, nimm Deinen Sohn in den Arm (wenn er dafür nicht gerade zu cool ist) und genieß die Jahre, die Du ihn noch um Dich hast. Ich finde es toll, daß Du für Deinen Jungen letzten Sommer weggezogen bist. Viele Frauen hätten sich eher mit Macht an ihrem Partner festgehalten.
Du bist eine gute Mutter und wirst auch dieses Mal die richtige Entscheidung treffen. Vielleicht wartet Dein Egoist ja tatsächlich auf Dich. Aber eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, daß es sein Ego verkraftet, nur der zweit-wichtigste Mann in Deinem Leben zu sein.
So oder so, ich wünsch' Dir alles Gute!
Schieß´den Typ bloß in den Wind!
Du hast es doch richtig erkannt: du bist ihm nicht wichtig genug, er will "sein" Leben nicht ändern - da wirst du immer den Kürzeren ziehen!
Hallo,
ich verstehe Dich und die Beweggründe der Trennung sehr gut.
Wenn er sagt, dass Dein Sohn alt genug sei, um zu erkennen, dass es nicht immer um ihn geht, kann ich nur den Kopf schütteln.
Es geht doch darum, dass sowohl Dein Sohn als auch Du nicht wieder alles umwerfen müssen, weil Dein Partner nicht gewillt ist, Dir Zugeständnisse zu machen. Für mich eindeutig, wer der egoistische Part ist.
Besser ein Ende mit Schrecken und so...
LG
Karin