Liebeskummer wegen der Arbeitskollegin

Vor einiger Zeit habe ich hier bereits über meine Frau, ihren Kinderwunsch und darüber, dass ich mich in eine Arbeitskollegin verliebt habe, geschrieben. Sorry, ich will, dass das hier noch viele lesen, daher fange ich damit noch ein neues Thema an.

Ich habe versucht, eure Ratschläge zu beherzigen, habe bereits vor Ostern offen mit meiner Frau über alles gesprochen. Für sie war immer alles in Ordnung. Dass ich mich anderweitig verliebt habe, hat sie schwer geschockt. Dennoch möchte sie gerne für unsere Ehe kämpfen und hat mich dazu überredet, es mit einer Eheberatung zu versuchen.

Heute hat es sich dann ergeben, dass ich mit meiner Kollegin nach der Arbeit über alles geredet habe. Ich habe die Situation im Büro nicht länger ertragen und wollte Klarheit haben. Ergebnis: Ihr war das bereits klar, dass ich viel für sie empfinde. Allerdings geht es ihr nicht so. Nun gut, wir haben uns trotzdem eine Stunde unterhalten und bis dahin regierte noch der Verstand die Situation.

Danach wollte ich nach Hause fahren und habe angefangen, fürchterliche Weinkrämpfe zu kriegen. Ich bin dann noch eine Stunde in der Gegend rumgefahren, weil ich mich so nicht zu Hause blicken lassen konnte. Ich bin selbst schwer geschockt, dass mir diese Mitteilung so sehr den Boden unter den Füßen weggezogen hat.

Das Kind schläft, meine Frau ist noch beim Sport und ich sitze jetzt hier vor dem Rechner und habe zum ersten Mal in meinem Leben echten Liebeskummer. Ich meine, als Jugendlicher hab ich sowas in der schlimmen Form noch nicht erlebt. Das ist ja so ziemlich das grauenhafteste, was ich mir gerade so vorstellen kann. Ich könnte nur schreien.

Und für meine Frau kann das auch nicht leicht werden. Ich kann mich ja schlecht bei meiner Frau ausheulen, dass ich so dolle Liebeskummer habe.

Und morgen sieht man sich wieder im Büro. Ich könnte nur schreien.

2

man man, reiß dich mal n bissl am riemen... wozu sprichst du mit deiner frau und willigst einer eheberatung ein wenn du insgeheim darauf hoffst dass deine kollegin dasselbe für dich empfindet wie du?
ich rate dir zu ner auszeit... finde mal zu dir selbst und überleg dir was du wirklich willst! liebe und verliebt sein sind zwei paar stiefel. vielleicht hast du mit deiner frau eine chance wenn du sie bzw eure familie vermisst...
LG

1

hallo

hier die Sicht der anderen Seite

http://www.urbia.de/forum/38-liebesleben/4179886-wie-verhalten-meines-kollegen-deuten/26530718

3

Hallo

solche Dinge passieren.Liebeskummer ist schlimm.Sieh zu ,dass er nicht zu einer existentiellen Bedrohung für dein Leben wird.
Für deine Ehe ergeben sich jetzt natürlich Rettungsmöglichkeiten ,da deine Gefühle nicht erwidert werden.
Wer weiss für das gut ist, auch wenn du jetzt eine schlimme Zeit vor dir hast.
Deiner Frau ist bestimmt klar: ein weiteres Kind kann jetzt kein Thema sein.
Du brauchst eine Auszeit und danach wird man weiter sehen.
Ich habe keine Ahnung ob eine Eheberatung derzeit Sinn macht.Einen Versuch ist es wert.

L.G.

4

Hallo,

was wäre denn gewesen wenn die Kollegin sich auch in dich verliebt hätte? Würdest du was mit ihr anfangen? Du hast der Ehetherapie zugestimmt bevor du mit dieser Frau geredet hast. Es hätte auch anders kommen können. Würdest du dann trotzdem die ET anfangen?

5

Krass finde ich, dass sich dein Post anhört wie: "Mhh hätte die Arbeitskollegin nun gesagt "Isch liebö disch auch mein Asenöhrschen", dann wär ich schneller weg, als meine Frau gucken könnte"...

Tja, nun kams anders und die betreffende Kollegin sagt "Nö...."

Darf ich fragen ob es ihrerseits Signale gab? Oder du einfach hoffnungslos und ohne "Grund" verknallt.

Wenn dem so ist, warum sagst du dann einer reinen Arbeitskollegin das du schwer ihn sie verschossen bist?

Ich stelle mir gerade vor einer meiner Kollegen (und ich sende keine Signale an irgendwen) plötzlich heulend vor mir stehen und mir seine Liebe gestehen.....

Ich würde dir raten dir ein paar Tage erst einmal klipp und klar darüber zu werden WAS genau du willst. Wenn du dir sicher bist, das deine Frau nun nicht der Notnagel ist, weil bei deiner Kollegin kein Stich zu landen ist, dann versucht es mit einer Eheberatung. Sollte dem nicht so sein, sei ehrlich dir und deiner Frau gegenüber, weil über kurz oder lang die Wurst in die Hose gehen wird.

33

Ich fand schon, dass es entsprechende Signale gab, aber ich vermute mal, das habe ich im eigenen Verliebtsein wohl eher überinterpretiert. Wir haben uns ja auch so schon ganz gut verstanden und täglich unterhalten.

Das "Geständnis" war auch ein ruhiges, fast angenehmes Gespräch. Ich habe ihr nicht heulend meine Liebe gestanden. Geheult habe ich erst später, als ich alleine war.
Für sie war das Gespräch jetzt keine Überraschung. Immerhin hat sie mir ja fast die Worte aus dem Mund genommen und gesagt, dass sie das eh schon weiß. Nur leider könne empfinde sie das umgekehrt halt nicht. Dennoch sieht sie mich als guten Freund und meint, das könne auch durchaus so bleiben, wenn ich dazu in der Lage bin.

Ich will nicht den Job wechseln, ich mag meinen Job. Ich will auch nicht nur deswegen nicht mehr zum Sport gehen, weil ich ihr aus dem Weg gehen will, weil ich da gerne hingehe. Ich habe mich auch gestern abend gleich wieder da hingewagt und mir besagter Kollegin und anderen Kollegen Sport gemacht und danach mit allen ein Bierchen getrunken. Und ich habe es bereits geschafft, danach nicht heulend wieder nach Hause zu fahren.
Insofern ist mein Fernziel eigentlich, dass ich wieder zurück dazu finde, dass man wie Freunde miteinander umgehen und reden kann und sich nicht aus dem Weg gehen muss.
Das klingt hart und steht auch in keinem einzigen Liebeskummer-Ratgeber, dennoch habe ich für mich entschieden, dass ich versuchen will, diesen Weg einzuschlagen. Mal sehen wie weit ich damit komme. Im Moment ist das natürlich noch die Hölle. Aber ich habe ja zumindest schon Erfahrung mit schwierigen Lebenslagen. Habe ja von 2002-2004 eine Psychotherapie wegen Panikattacken gemacht und weiß recht gut, was ich machen und nicht machen darf. Für morgen treffe ich mich erstmal mit einem Freund, um mal wieder was zu unternehmen und auf andere Gedanken zu kommen.
Zu Hause fange ich jetzt an, unseren Flur zu streichen. Hauptsache, man zerfließt nicht im Selbstmitleid.

Für meine Frau ist es eine harte Zeit, aber zumindest weiß sie alles und hält trotzdem zu mir, weil sie mich liebt. Ich werde ihr die Chance geben, dass sich das bei mir auch wieder ändern kann. Auch dem Kind zuliebe.

Bis zum Beginn einer Eheberatung vergehen eh noch viele Tage, so schnell kriegt man hier ja gar keinen Termin. Mal sehen, wie es mir im Laufe der nächsten Woche geht.

6

Oje - da haben wohl insgeheim mehr Zukunftshoffnungen an der potentiellen Beziehung mit der Kollegin gehangen, als gedacht? Also nicht nur sie als nette, attraktive Person sondern auch ein "Notausstieg" aus der im Moment nicht so dollen Ehe?

Aber auch wenn es jetzt hart ist, immerhin hast Du dank Deiner Offenheit jetzt geklärt, dass Deine Ehefrau einer Eheberatung zustimmt und die andere keine Alternative darstellt.

Alles Gute!

7

Hm, übel. Kenn ich, hatte ich in einer früheren Beziehung auch. Liebeskummer im gereiften Alter? Fies.

...da bleibt nur: Den Schmerz ANNEHMEN, sich dem öffnen, bereit sein, den Schmerz zu empfinden. Je mehr man es annimmt, desto eher wird es weniger.

Zuhause sich zurückziehen, wenn das große Heulen kommt, in der Tat, die Frau muss damit nicht behelligt werden. Wissen muss sie es allerdings schon. Wird ja mit Sicherheit auch ein Thema in der Eheberatung sein.

Vielleicht hast du Glück und es verschafft deiner Frau jedenfalls ein bißchen Genugtuung...so nach dem Motto: Jetzt bekommt er seine gerechte Strafe!

Versuch, von Tag zu Tag zu leben, nicht so viel denken, nicht so viel reden, mehr fühlen.

Dann wird es besser. Falls du dich noch an deine Jugend erinnerst...wenn man Liebeskummer hatte, sagten die anderen immer, das wird besser, das geht vorbei, die Zeit heilt alle Wunden...und? Hatten sie nicht Recht?

Alles Gute!

8

Wechsel den Job.

alternativ jeden Morgen u. jeden Abend rausgehen und einen Baum anschreien. Der kann nix dafür, aber dem schadet´s auch nicht.

Solltest Du den Job nicht wechseln können oder wollen, solltest Du deutlich an Deiner Professionalität arbeiten. Das kann man.

Deiner Frau könntest Du - ohne sie weiterhin über Dein Gefühlschaos hinsichtlich der Kollegin zu informieren die Gelegenheit geben um Euch zu kämpfen. Vielleicht renkt sich Dein Hormonhaushalt ja auch wieder ein. Laß sie aber nicht alleine daran arbeiten, das geht definitv in die Hose und schafft auf ihrer Seite (berechtigte) Agressionen.

Jetzt heul noch ne Runde und dann ist gut. Buisness as usuall, Meister.

Gzg
Irmi

9

Hallo,

ich kann hinterwäldnerin nur voll und ganz zustimmen!!!!

Lass den Liebeskummer zu und setz dich damit auseinander....trauern darf und soll man, wie hinterwäldnerin schon geschrieben hat: ziehe dich zurück wenn du merkst es überkommt dich, deine Frau muss es ja nicht in ihrem ganzen Ausmaß mitbekommen.

Es wird irgendwann besser werden....aber natürlich stelle ich mir es alles andere als leicht vor, jemanden versuchen zu vergessen, den man JEDEN Tag sieht:-(!

Ich kann das nachvollziehen: ich habe mich selber (während aufrechter Ehe) in einen Arbeitskollegen verliebt....allerdings wurden diese Gefühle erwidert. Ich kann mir also denken, wie schwer es für dich sein muss, dieser Frau jetzt jeden Tag zu begegnen:-(....

Aber du wirst es schaffen....lasse dir Zeit darüber hinwegzukommen und dann schau einmal, was du für deine Frau noch empfindest und ob du um eure Ehe kämpfen willst.

Ich wünsche dir alles Gute#klee!

Lg