Mein Mann, der Hund und ich

Vor ein paar Jahren haben wir uns einen Hund zugelegt. Mein Mann und die Kinder wollten unbedingt, ich habe - leider, wie ich heute weiß - die Angelegenheit abgenickt, ohne wirklich überzeugt zu sein.

Tja, und heute?

Mein Mann kümmert sich um den Hund, keine Frage, aber er verwöhnt ihn auch maßlos. Der darf einfach alles. Dadurch hat sich der Hund mittlerweile einige dumme Angewohnheiten zugelegt, die mich nerven, die meinen Mann aber nicht stören. Anspringen ist sowas, oder Betteln am Tisch, da steht der Hund dann mit großen Augen und wandert von einem zum anderen, ob nicht vielleicht was abfällt, oder die dauernde Kläfferei, wenn er was will, um auf sich aufmerksam zu machen oder wenn Besuch kommt. Ewiges Hinterherrennen und jeden, der den Raum verläßt, auf Schritt und Tritt verfolgen. Gnadenloses Ziehen an der Leine und lautstarke Pöbelei, sobald wir andere Hunde treffen. Wenn wir Besuch haben, wird der ohne Ende belästigt und bedrängt. Ich versuche schon immer, ihn zu erziehen, aber solange mein Mann meint, das sei ja alles nicht so schlim und nicht mitzieht, komme ich nicht wirklich weiter.

Und nun soll er auch noch im Schlafzimmer einquartiert werden, weil er seit kurzem (ich habe meine Arbeitszeit aufgestockt) schon tagsüber ca. sechs Stunden allein zu Haus ist und nicht noch nachts allein sein soll. Ich will das aber nicht - mich stören diese Grunz- und Schmatzgeräusche enorm und ich finde das auch widerlich.

Irgendwie kommen wir nicht zusammen, weil min Mann meint, ich übertreibe.
Hat hier noch jemand eine Idee, was wir tun können?

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Schick' deinen Mann zum Hundetrainer - natürlich MIT Hund...! ;-)

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das hält er für Gedöns.
Die hatten immer Hunde in der Familie und alle waren super erzogen (?), auch ohne Hundetrainer. Wozu also dafür Geld zum Schornstein rausjagen?

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Na da ist die Antwort doch sonnenklar! Der weiß genau, wenn er dahin geht dann muß er zugeben keine wirkliche Erziehung beim Hund anzuwenden. Also weicht der Feigling aus und damit ist doch alles OK für ihn!

Ela

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Es ist doch lachhaft, dass du nach Jahren versuchst, den Hund zu erziehen, der Zug ist abgefahren.
Ich hoffe, ihr seid euch in der Kindererziehung einiger.
Vielleicht findet ihr jemanden, der den Hund übernimmt und ihm ein liebevolles zu Hause gibt.
Meine Freundin hat einen "Scheidungshund" übernommen und konnte ihn mit viel Liebe und Konsequenz und Hundeschule noch erziehen.
Aber du und dein Mann ziehen nicht an einem Strang, das wird nichts mehr.

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Natürlich kann man einen Hund noch erziehen. Ich habe mal einen Hund aufgenommen, dieser war 8!! Jahre alt und total unerzogen....ich abe viel mit ihm gearbeitet und nach 1 Jahr war er zu 80% Super erzogen....klar kam hin und wieder noch was durch....aber das hielt sich im Rahmen.

LG

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Ich habe in meinem Beitrag doch geschrieben, dass man einen Hund noch erziehen kann, aber in der Konstellation, in der der Hund in dieser Familie lebt, glaube ich nicht, dass es der TE gelingen wird. Das scheint alles halbherzig zu sein.

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falls ihr ein Gästezimmer habt, kannst du ja dahin "ausziehen"

Mal schauen, was ihm lieber ist. Hund oder du....

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Tut mir leid, aber ich kann das nicht verstehen.

Wenn Du doch den gesamten Tag mit dem Hund zusammenwarst/bist, warum hast Du ihn dann nicht erzogen?

Hast du bei den Kindern auch mit dem erziehen gewartet bis Dein Mann abends nach Hause kam?

Alles was Du beschreibst ist ein typisches Verhalten für einen Hund der keine <<Anleitung>> und keine <<Regeln<< bekommen hat.
Der Hund kann da am wenigsten für. Armes Tier.
Er muss für die Fehler die Ihr macht/gemacht habt nun herhalten.
Eigentlich müsste er auf Euch sauer sein. Und nicht umgekehrt.

Aber es gibt ja nette Tierheime.

wasserdrachen

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Der Hund wurde angeschafft, als mein Mann noch freiberuflich von zu Hause gearbeitet hat. Voraussetzung war von vornherein, dass die Hauptarbeit bei ihm liegt - ich war bereit, das Gassigehen zu übernehmen in den Fällen, wo er außer-Haus-Termine hatte, aber mehr wollte ich damit nicht zu tun haben. Den Rest wollte er übernehmen, dafür lag/liegt die Erziehung unserer Kinder hauptsächlich bei mir. Hat er aber nicht. Und nun arbeitet er wieder fest angestellt,ist den ganzen Tag außer Haus, ich steh nachmittags mit dem Hund da und bin froh, wenn ich ihn einigermaßen gehändelt kriege (und ja, bei mir gehorcht er halbwegs), aber sobald mein Mann zu Hause ist, darf er wieder alles - rumkläffen, betteln, hinterrennen, wenn's klingelt als erster zu Tür rennen und den Besuch begrüßen (was ich hasse wie die Pest - ich mag, wenn ich woanders bin, auch nicht, dass da erstmal ein Hund kläffend auf mich zugerannt kommt). Begründung ist "laß ihn doch, er muß doch auch Hund sein dürfen".

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Dein Mann hat das mit dem Schlafzimmer ja sicher nicht allein zu bestimmen? Und ansonsten kann ich auch nur dringend dazu raten, dass dieser unerzogene Hund endlich mal Erziehung genießen darf - und dein Mann in Sachen Hundeerziehung gleich mit.

Du Arme, <- meine ich ehrlich. Mich würde das auch total nerven und ich weiß auch, wie stur und unbelehrbar Männer manchmal sein können. #schwitz

Ich drücke dir die Daumen, dass ihr eine Lösung findet, die allen gerecht wird.

LG
Suse

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Redet mal gemeinsam mit einem Hundetrainer in einer Hundeschule und beschreibt das Verhalten des Hundes. Da wird sich Dein Mann wahrscheinlich in Grund und Boden schämen, dass er seinen Freund erzieherisch so verwahrlosen lässt. Dein Mann sollte anfangen, seinen Hund zu erziehen - am besten mit Hilfe von Profis, deshalb die Hundeschule. Ich würde gleich einen Termin vereinbaren und meinem Mann sagen, dass ich verlange, dass wir gemeinsam dort hingehen, da dieser zustand jetzt nicht tragbar ist für Dich und Du etwas dagegen tun willst, bevor eure Ehe noch mehr leidet.

Wegen dem Schlafen: wenn Du das nicht willst, mache das klar und deutlich. Auch, welche Konsequenz Du daraus ziehen würdest, sollte Dein Mann einfach über Deinen Kopf hinweg bestimmen. (Im Gästezimmer schlafen, Deinen Mann aus dem Schlafzimmer verbannen, zu einer Freundin ziehen etc.)

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Das selbe spielt sich bei uns ab.

Mein Mann lässt dem Hund alles durchgehen. Resultat. Wenn er mit ihm geht kläfft sie ALLES an. Sei es die Mülltonne die sie stört, der Grashalm im Wind, andere Hunde, sie zieht an der Leine und verhält sich reskeptlos.
Wenn Leute reinkommen bellt sie auch

BEI IHM!!

Ich bin eine sehr dominante Person, bei mir wagt sich der Hund nicht einmal so ne Aktion.
Bei MIR geht der Hund absolut folgsam bei Fuß, macht nicht einen mucks draussen und wenn ICH die Tür öffne und das Kommanda "Halt den Schnabel" halte hält die diesen auch.

Bei mir geht sie ohne Leine ohne einen Milimeter abzuweichen.

Wenn ich sie auf den Platz schicke sage ich "geh auf deinen Platz, SOFORT!!" und betone das sofort dann weiss sie das es mein absoluter Ernst ist.

Tiere wissen also sehr wohl WER der Rudelchef ist und wen sie zu respektieren haben.

Deine Chance ist also mithilfe der Hundeschule das DU das scharfe Kommando übernimmst als Rudelführer. Dann kann sich dein Mann weiterhin mit dem Leinenziehen rumplagen aber du hast Ruhe damit.

Kinder sind ja genauso, sie wissen genau was sie nur bei Oma dürfen und machen zuhause solche Sachen nicht

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Wenn ich mit ihm allein bin, spurt er halbwegs. Ich kenn da auch keine Verwandten und geh so ähnlich vor wie du es von dir beschreibst .Aber sobald mein Mann zu Hause ist, darf er wieder alles, was ich nicht haben will und das weiß er genau und benimmt sich auch so.

Und an den Wochenenden ist es ganz schlimm, klar, da ist ja dann auch mein Mann da und derHund weiß genau, dass er da gute Karten hat und nichts muss, was er nicht will aber alles darf, was er nicht soll. Der ist der totale Opportunist und paßt sich immer demjenigen an, von dem er weiß, dass er es dort am einfachsten hat. Klar, wer will schon dauernd in seinen Korb geschickt und zum Bleiben verdonnert werden, wenn doch das Hinterherlaufen, Rumbetteln und alles Kontrollieren soviel mehr Spaß macht?

Eigentlich habe ich keine Lust, meine Zeit in einer Hundschule zu vertun, um den Hund zu erziehen, solange mein Mann nicht mitzieht und ihm weiterhin alles mögliche durchgehen läßt. Dann kann ich mich auch gleich aufs Klo setzen und die Zeitung lesen, da hab ich mehr von ...

Naja, wenigstens ist das Thema "Hund soll bei uns schlafen" erstmal vom Tisch, nachdem ich ihn dezent drauf hingewiesen habe, dass wir dann in gewissen Situationen IMMER einen Zuschauer haben.

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Der Hund kennt sich eben auch nicht mehr aus. Wenn er alleine mit Dir ist, gibst Du klar den Ton an. Herrchen dagegen lässt den Hund absolut Chef sein - aber Du ordnest Dich Herrchen unter. Was heißt das für den Hund? dass sein Rudelführer, nämlich Du, vor jemandem Kuscht der sich selber dem Hund unterordnet?

Der Weg heraus ist eigentlich gar nicht so schwer: nicht vor dem Hund streiten, vereinbaren, dass dein Mann öfter mal was auf Deinen Befehl hin macht etc.

Wenn ihr weiter den Hund so durcheinander bringt kann es sonst passieren, dass der gar nicht mehr weiß wohin. Vor allem: Hunde WOLLEN gar nicht Chef sein. Sie wollen einfach nur einen Rudelführer, der in der Lage ist diesen Job auch vernünftig zu machen. Gibt es aber keinen der das macht, naja, dann macht es der Hund eben selber. Ist gleichzeitig aber überfordert damit.

Wesentlich wohler fühlen sich Hunde mit einer klaren Struktur, das darf auch sein Herrchen ist Oberboss und wenn Herrchen nicht da ist macht Frauchen den Job - aber eben nicht Herrchen lässt die Zügel ganz schleifen und die die sich sonst drum kümmert kuscht so deutlich vor dem.

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Dann erziehe eben DU den Hund.

Hunde sind nicht doof, die können zwischen verschiedenen Menschen unterscheiden, und dürfen sie an der Leine zerren und am Tisch betteln, wenn Herrchen da sitzt - aber bei Frauchen haben sie zu gehorchen.

Ein Hund gehorcht Dir nicht, wenn Du nie versuchst mit ihm zu arbeiten, und das hast Du die Ganze Zeit über versäumt. Es wäre auch nicht groß anders wenn Dein Mann mit ihm gearbeitet hätte, dann würde er eben bei deinem Mann hören und trotzdem nicht bei Dir.

Also fang endlich an was zu tun, dann ändert es sich auch.

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Mein Mann und ich streiten auch öfter, wenn es um den Hund geht. Unserer ist zwar sehr gut erzogen, was das Haus angeht (er betritt z. B. nicht mal das Esszimmer, wenn wir essen, frisst nichts vom Boden usw.), aber darf sich beim Herrchen dafür außen aufführen wie Sau. Wenn ich mal 2-3 Tage nicht da war und mein Mann allein das Gassigehen übernommen hat, krieg ich dann immer die Quittung und muss wieder viel trainieren, bis es wieder einigermaßen klappt (zumindest bei mir...).

Wir diskutieren dann auch, er findet es nämlich nicht so schlimm, wenn er an der Leine zieht, alle Hunde anpöbelt (und das, obwohl er mit allen Hunden gut verträglich ist) oder inzwischen sogar bellend an fremden Menschen hochspringt, die nur vorbeilaufen.
Ich hab schon gesagt, Kinder gibt es keine, solange ich davon ausgehen muss, dass mein Mann nicht gewillt ist, sich an irgendeiner Erziehung zu beteiligen.

Ihr werdet es sicher nicht leicht haben, den Hund jetzt noch in eine andere Richtung zu lenken. Aber grundsätzlich unmöglich ist es nicht. Dass ihr aber ALLE Macken zu 100 % weg bekommt, wage ich zu bezweifeln. Schade, dass ihr nicht beide von Anfang an an einem Strang gezogen habt, was die Hundeerziehung angeht. So etwas sollte immer zusammen geschehen, um solche Probleme zu vermeiden.