Streit um Erziehung, Tochter hat einen Freund als Muslimin

Hallo ihr Lieben.

ich brauch mal euren Rat weil ich bei dem Thema einfach nicht weiter weiß, kurz über uns, mein Mann hat seine Wurzeln in der Türkei aber ist hier geboren, lebt westlich aber seine moralischen Vorstellungen sind etwas altbacken und konservativ, er möchte nicht das seine Tochter jetzt schon einen Freund hat, wir haben auch mit ihr darüber gesprochen das sie damit warten soll.
Sie wird im September 13, hat schon ihre Periode und ist ein gut erzogenes, schlaues Mädchen, geht auf ein Gymnasium und bis jetzt dachte ich naiv wie ich bin das sie sich daran hält was ihr Vater gesagt hat.
Nun, vor 4 Wochen hat ihre Freundin, ihrem Vater, der wiederum ein Bekannter von meinem Mann ist das sie einen Freund hat, er hat es ihm erzählt und mein Mann war sauer, wir haben darüber geredet das es viel zu früh ist, der Junge ist gerade mal 11, auch wenn es nur zarte Umarmungen sind oder mal Händchenhalten.

Sie hat versprochen die "Beziehung" zu beenden, mein Mann ist mit ihr shoppen gewesen, und hat ihr noch einmal nahe gebracht wie wichtig ihm das ist, das seine Tochter so früh noch keinen Freund hat.
So, gestern dann rief mich der Sohn meiner Schwester an, geht in die 11.Klasse auf die gleiche Schule und erzählte das sie immer noch mit dem Jungen zusammen ist und es auch Küsschen gibt im Pausenraum :-(
Mein Mann hat davon Wind bekommen und dann gab es hier einen großen Streit , mit vielen Tränen von meiner Tochter, mein Mann denkt jetzt er kann ihr nicht vertrauen, fühlt sich nicht ernst genommen und ich bin ziemlich hilflos, sie tut mir auf der einen Seite leid, weil sie ihn scheinbar wirklich mag, sie sagt auch sie will nicht das er irgendwann ein anderes Mädchen toll findet deshalb konnte sie nicht Schluss machen.

Auf der anderen Seite finde ich das auch nicht gut, weil sie einfach noch so jung ist.

Wir streiten nur noch wegen diesem Thema, all die Jahre haben wie immer einen Kompromiss gefunden doch jetzt sehe ich schwarz.
Es belastet unsere Beziehung sehr, habt ihr einen Rat?

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Er sagt das er kein Vertrauen mehr zu ihr hat.

Es sollte ihm aber wichtiger sein, das sie das Vertrauen zu ihm behält, da es richtig in die Hose gehen kann, wenn sie die Dinge heimlich machen muss und dann zu rebellieren beginnt.

Wenn ihr sie (so wie du schreibst) gut erzogen habt, wird es mit diesem Jungen nicht weiter gehen. Wenn dein Mann ihr aber verbietet, ihn zu treffen, wird dies genau das Gegenteil bewirken.

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Hallo.

Wo liegt denn der Unterschied ob sie 13 oder 15 ist?

Und mit welcher Begründung will dein Mann nicht, dass sie einen Freund hat? Außer: ich will es nicht!
Wann dürfte sie denn eurer Meinung nach einen haben?

LG,
Enelya

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sie ist 13 und hat einen freund, völlig normal.

es ist eben immer schwierig so einen mann als vater für seine kinder auszusuchen wenn man nicht den selben glauben/selben ansichten wie er hat.

fakt ist, euer kind lebt nicht nach dem muslimischen glauben? sie ist ein ganz normales mädchen wie alle anderen auch und wird langsam groß ;-)

du solltest mit deinem mann reden, wobei es bestimmt schwierig ist mit so einem mann über so ein thema zu reden.
mach dich für deine tochter stark und lass sie normal aufwachsen.

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Vorweg...ich würde es auch nicht so prickelnd finden, wenn meine 13-jährige Tochter eine "Beziehung" hätte...

Ich fand aber vieles, was meine Jungs in dem Alter taten nicht gerade prickelnd und habe es dennoch - sofern sie vernünftig geblieben sind - akzeptiert. Die Bedingungen waren, dass sie gemeinsam abgesprochene Regeln einhielten.

Für mich war klar - wenn ich verbiete tun sie es, wenn es ihnen wichtig ist- trotzdem - heimlich. Darum habe ich gesagt, erzähl mir lieber was Ihr tut, was Euch wichtig ist, warum und weshalb, wir reden darüber, finden Lösungen, die für alle akzeptabel sind.

Ich habe viele (schlaflose) Nächte mit den Zähnen geknirscht und viele graue Haare bekommen - aber ich habe ihr Vertrauen nicht verloren - und sie meine nicht. Und ich bin fest davon überzeugt, dass ich manche Eskalation, manch schlimmeres Problem dadurch verhindern konnte.

Wenn ethische/moralische/religiöse oder persönliche Barrieren berührt werden ist es natürlich problematischer. Hier muss ich klar sagen....der Vater muss zwischen seinen Vorstellungen und der Welt/der Kultur, in der seine Tochter aufwächst, unterscheiden. Schwierig, zugegeben, aber hier ist er, als Erwachsener und reifer Mann, dafür verantwortlich, eine Lösung zu finden, die seine Tochter und die Familie nicht zerstört.

#klee

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Vielleicht wäre es hilfreich zu wissen, warum dein Mann denn nicht will, dass sie einen Freund hat.

Klar, hier heisst es die Ganze Zeit, muslimischer Hintergrund, konservative Werte, altbacken.

Aber was ist es wirklich?

Es macht ja einen Unterschied, ob er es unanständig findet, Angst vor einer Schwangerschaft hat, es ihm um sein Ansehen geht, er nicht möchte, dass sie sich von einem Jungen abhängig macht (deswegen war zum Beispiel mein Vater auf Krawall gebürstet, wenn es Freunde im Teenageralter ging)....

Wenn man das weiss, dann kann man ihm vielleicht seine Ängste nehmen, wenn man mit ihm redet.

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#augen

Ich Bin Froh Das Ich Normale Eltern Hatte, Und Mit 13 Meinen Ersten Freund Hatte Und Sie Mich Nicht Gezwungen Haben Das Ich Diesen Verlasse, Nein Wir Hatten Keinen Sex Noch Nicht Einmal Dran Gedacht, Aber Händchen Halten Oder Mal Ein Küsschen.

Ganz Ehrlich Wären Meine Eltern So Gewesen Dann Hätten Sie Mein Vertrauen Verloren, Und Mich Vielleicht Irgendwann Auch.

Ab Wann Darf Denn Eure Tochter Einen Freund Haben, Auch Erst Sex Nach Der Hochzeit, Und Vielleicht Nur Den Mann Heiraten Den Ihr Aussucht?

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Ihm ist wichtig das seine Tochter keine sexuellen Erfahrungen macht , bis es eine ernste Beziehung ist, wenn sie jetzt schon 16 wäre, dann würde er höchstwahrscheinlich ein Auge zudrücken und ihn kennen lernen wollen, aber sie ist 12 doch noch ein Kind.

Sie soll einfach eine Hemmschwelle haben das gewissen Dinge einfach seine Zeit brauchen meint er, die Angst sie könnte ausgenutzt werden ist auch da, sie kann das ja mit 12 noch gar nicht abschätzen, jetzt der erste Kuss, was ist in 2 Jahren?
Ihre Angelegenheiten sind ihr wichtiger als die ihres Vaters, und sie macht diese Sachen heimlich das haben wir jetzt davon, und er findet ein Mädchen soll sich aufheben für den Richtigen wie das bei den Muslimen so ist, das heißt nicht das sie unbedingt als Jungfrau in die Ehe gehen soll aber Sex nur in einer festen Beziehung und die hat man mit 14 oder 16 nicht.

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ich finde seine Einstellung überhaupt nicht altbacken. Sie muss nicht als Jungfrau in die Ehe gehen, sondern soll warten, bis sie eine feste Beziehung hat. Das ist völlig o.k. So sehe ich das als Atheistin mit christlichen Wurzeln auch und wünsche es für meine Tochter (die erst 2 ist :-p). Ich denke nicht, dass es hier um Ehrverletzungen geht, wie man es oft bei Muslimen denkt, sondern darum, dass der Vater seine Tochter beschützen möchte.

Die Jugendlichen heute sind da meistens nur etwas schneller unterwegs und da haben wir wenig Einfluss darauf. Kannst du von Frau zu Frau mit ihr reden und erklären, warum der Vater das so sieht? Dass er sich Sorgen macht, dass sie verletzt wird und Dinge tut, die sie später bereut? Erkläre auch ihm als neutrale Aussenstehende, dass seine Sorgen völlig normal sind, aber dass er so seine Tochter zu Heimlichkeiten drängt. Verbieten kann er schlecht was, er kann nur an ihre Vernunft appellieren und sich im Club der Pubertisten-Eltern einschreiben ;-).

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mit 14 oder 16 keinen Sex? *am Kopf kratz*

Es tut mir Leid das so sagen zu müssen, aber sie wird immer einen Weg finden Sex zu haben!

und ich finde das mehr als übertrieben! ich denke nicht dass die beiden an Sex oder ähnliches denken. Reden wäre hier besser als Verbote oder sonstiges.

LG

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Sie ist 13 und er 11? Na, viel mehr als Händchenhalten wird das wohl nicht.

Sag deinem Mann, dass er sich einkriegen soll wenn er das Vertrauen seiner Tochter nicht komplett versauen will.

Und sag ihm bei der Gelegenheit auch, dass die Ehre einer Frau und ihrer Familie NICHT von ihrer Kreuschheit abhängt.

lg thyme

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Unterdrückte Gefühle führen irgendwann immer zu´ernsthaften Problemen. Gefühle unterdrücken zu müssen engt ein, hindert Entwicklung und Entfaltung.

Ich würde genau das nicht wollen. Weder für mich, noch für meine Kinder.

LG

Arletta