Sterilisation

Hallo

Ich schreibe hier, da ich unerkannt bleiben will.
Vor ca. 1 Monat haben wir erfahren, dass unser Sohn einen Gendefekt hat, der ihn geistig beeinträchtigt und er ist stark entwicklungsverzögert.
Bei uns Eltern wurde dann auch gleich eine genetische Untersuchung durchgeführt, wo herauskam dass ich den Gendefekt weiter vererbt habe, ohne selbst daran zu erkranken.
Eigentlich wollten wir schon ein zweites Kind, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit zu 50% dass ein weiteres Kind diesen Defekt erbt.
Außerdem fordert unser Sohn durch seine Erkrankung und Therapien unsere ganze Aufmerksamkeit, so dass es eigentlich nicht zu verantworten wäre, ein zweites Kind zu bekommen.
Meine Frage ist, ob die Krankenkasse aufgrund des vererbbaren Defekts die Kosten für eine Sterilisation teilweise oder ganz übernimmt.

Ich möchte damit auf Nummer sicher gehen, dass nicht ein Kind aufgrund einer Verhütunspanne entsteht.
Ich bin 26 Jahre alt.

Danke fürs lesen und Antworten

LG

1

Ruf bei deiner KK an und frag nach! Das ist der einfachste Weg!

LG

2

Hallo,

es tut mir sehr Leid für euch, aber auch ein behindertes Kind wird irgendwann erwachsen. Es wäre später besser, wenn das Kind wenn es älter wird dann auch gut untergebracht wird, wo es wie normale Kinder "Freunde" (je nach dem wie stark die Behinderung ist) aber auch Abwechselung bekommt. Dann beginnt auch für euch ein neuer Abschnitt des Lebens. Du bist noch sehr Jung und Ihr könnt trotzdem noch Kinder bekommen.

Leider ist es in Deutschland nicht erlaubt befruchtete Eizellen nach Gendefekten zu überprüfen im Ausland ist es aber möglich, falls ihr doch irgendwann ein leibliches Kind möchtet. Künstliche Befruchtung ist aber auch nach Sterilisation möglich.

Es ist auch möglich Spendereizellen bzw. Spendersamen (weiß nicht ob du Frau od. Mann bist) im Ausland zu nutzen. Was auch eine Lösung sein kann.

In meinem Bekanntenkreis gibt es jemand der Epilepsie hat und diese wird immer vererbt. Es ist möglich, dass die Sterilisation von der Krankenkasse bezahlt wird, die Entscheidung ist immer von Fall zu Fall sehr unterschiedlich, daher auch nur direkt mit der Krankenkasse selbst zu lösen.

Ein Behindertes Kind ist ein Schicksalsschlag aber mit der Zeit lernt man damit umzugehen. Man muss sich nur helfen lassen und darf nicht alles alleine stemmen wollen!

3

Hallo

Dank den Therapien hat unser Sohn schon gute Fortschritte gemacht.
Man kann ja nicht in die Zukunft schauen, wie er sich weiter entwickelt (laut Statistik gehen 50% der Kinder auf eine Regelschule die restlichen auf eine andere Schulform)
Motorisch ist er fit und trotz des gendefekts hat er in meinen Augen schon Lebensqualität.
Weißt du als ich gerade aus dem Büro der Genetikerin gekommen bin und noch geschockt war von der Diagnose kam mir im selben Moment ein kleiner Junge im Rollstuhl entgegen, wo ich mir dachte, dann lieber einen Gendefekt als so (das soll jetzt nicht abwertend gemeint sein)
Es wirkt sich in dem Sinn aus, dass er hohe Konzentrations- und Lernschwierigkeiten hat. Bei Überforderung/Überreizung reagiert er aggressiv. Zeigt autistische Züge (kann aber trotzdem von Zeit zu Zeit den Blickkontakt halten). Kann sich sprachlich fast gar nicht äußern.
Das mit der Eizelle testen lassen haben ich und mein Mann bereits besprochen und das wollen wir nicht machen lassen.
Um noch die Frage zu beantworten ich bin weiblich und die Trägerin des Gendefekts.

LG

4

Hallo!

Ich habe das Gefühl, dass du noch sehr stark unter dem Eindruck der Diagnose stehst und im Moment keine gut durchdachte Entscheidung treffen kannst.

Nehmt Euch Zeit, um alles zu verarbeiten und macht euch dann Gedanken um eine bei Frauen doch fast endgültige Entscheidung wie die Sterilisation. Du bist noch sehr jung und könntest auch in 10 Jahren noch ein Kind bekommen (natürlich mit dem 50%-Risiko). Verhüten kannst du z. B. mit der Spirale in den nächsten Jahren auch sehr sicher.

Unsere Tochter ist nach einer Krebserkrankung körperbehindert und brauchte als Kleinkind auch sehr viel Zuwendung - wir haben trotzdem recht schnell ein zweites Kind bekommen und sind froh und dankbar darüber. Ein (Familien-)Leben, das sich nur auf ein krankes Kind fokussiert, hätten wir uns nicht vorstellen können. Außerdem spielen sich die vielen Therapie-Termine mit der Zeit ein, so dass durchaus Valenzen für ein zweites Kind da sind.

Euch Alles Gute,
Tina.

5

Hallo Tina

Wahrscheinlich hast du Recht, habe auch erst heute das Ergebnis bekommen.
Das ist ja auch ein heftiger Schicksalsschlag mit eurer Tochter, hoffe es geht ihr heute gut.
Wir sind gsd sehr gut angebunden mit Therapien, Frühförderstelle und Ärzte.
Wir gehen auch zu einer Therapeutin, die Coaching für Eltern mit autistischen Kindern macht. Dort haben wir auch viel gelernt, wie wir mit ihm in besonderen Situationen umgehen müssen.
Ich werde mir noch Gedanken wegen der zukünftigen Verhütung machen (momentan nehme ich die Pille und dies auch sehr zuverlässig, überlege mir derzeit ob ich nicht die 3 Monats Spritze ausprobieren soll)

LG