Hallo Ihr Lieben,
ich weiß nicht so recht, in welche Kategorie mein Anliegen gehört, denn es betrifft nicht meinen Partner, sondern meinen Ex-Partner, den Vater meiner Kinder. Und hier kann ich anonym bleiben, was mir wichtig ist.
Was ich eigentlich mit meinem Posting möchte, weiß ich selbst nicht so wirklich, erstmal einfach irgendwohin mit meinen Gedanken.
Kurz zu den Eckdaten: ich, 31, er, 35, zwei Kinder 5 und 3. Getrennt (räumlich) seit 13 Monaten, innerlich ich schon länger. Zusammen waren wir zehn Jahre.
Nach anfänglicher Freude und Euphorie, als e letztes Jahr ausgezogen war, folgte bei mir relativ schnell der tiefe Fall. Am Schlimmsten war für mich das plötzliche Alleinsein, wenn ich auch zu Zeiten unserer Beziehung schon mit Allem alleine war. Aber da war ich es auch räumlich und das war doch nochmal ein Unterschied. Mittlerweile finde ich es richtig toll, alleine zu wohnen (nur die Kinder und ich).
Nachdem ich mich dann wieder rappelte und nach und nach anfing, mein Leben neu zu ordnen, ging es mir eine Zeit lang auch ganz gut; natürlich habe ich viel darüber nachgedacht, ob es wirklich der richtige Schritt war. Bisher kam ich immer zu dem Ergebnis, dass es das war.
Vor einigen Monaten lernte ich einen neuen Mann kennen; wir verstanden uns von Anfang an und erstmal schien es zu passen. Nun ist es so, je mehr ich mich innerlich auf ihn einlasse, bzw. einlassen möchte, umso mehr kreisen meine Gedanken wieder um meinen Ex. Wir haben so gut wie täglich Kontakt, alleine wegen den Kindern, und kommen auch auf der normalen Ebene wieder gut miteinander aus. Ach so, die Trennung war wegen "üblichen Gründen", er versteht mich nicht, ich ihn nicht, wir haben uns nichts mehr zu sagen, uns auseinander gelebt, um es mal ganz kurz zu fassen. Natürlich war das nichts von heute auf morgen, es gingen ca. anderthalb Jahre Geeiere voraus.
So, wieder zurück. Gefühlstechnisch ist es so, dass ich für den neuen Mann starke Gefühle habe, ein enormes Verlangen nach seiner Nähe und er mir einfach gut tut. Denke ich darüber nach, ihn in den Wind zu schießen, ertrage ich den Gedanken, dass eine Andere ihn haben könnte, nicht, mich packt die Eifersucht. Und ich möchte ihn auch eigentlich gar nicht mehr missen.
Aber auch mit meinem Ex macht mich diese Vorstellung wahnsinnig und ich fühle sowas wie Eifersucht, aber ganz anders als bei dem Neuen. Ich konnte die Krisenzeit unserer Beziehung keine Nähe mehr zulassen (mit meinem Ex-Partner jetzt), mochte ihn nichtmal mehr küssen. Ob ich das jetzt könnte, weiß ich nicht... zumindest würde ich eine neue Frau an seiner Seite nicht schmerzfrei ertragen können. Ach so, der neue Mann ist noch nichts Offizielles.
Nun stelle ich immer öfter fest, dass es mir nicht gelingt, die gemeinsamen Träume, die ich mit meinem Ex hatte, aufzugeben. Nach wie vor träume ich von einem eigenen Häuschen, nach eben dem perfekten Familienbild. Unsere grundsätzlichen Vorstellungen vom Leben passten gut zusammen, ein Haus mit Garten, zwei oder drei Kinder. Reisen, Konzerte besuchen, da waren wir immer auf einer Wellenlänge. Ich weiß schon jetzt, dass ich das mit dem neuen Mann nie haben können werde (Gründe, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte). Natürlich weiß ich, dass es noch andere Männer gibt. Aber mein Problem - ist es wirklich eins? - ist, dass ich nicht von den Träumen mit meinem Ex loskomme. Und wenn ich ihn z.B. nicht erreiche, habe ich sofort die Gedanken an eine neue Frau, das fühlt sich schlimm an. Alles sowas.
Ich kann das alles überhaupt nicht einordnen, vor Allem nicht, was meinen Ex-Partner anbelangt. Hege ich diese Gedanken, Gefühle nur aus Macht der Gewohnheit? Warum jetzt erst? Oder brauchte ich diese Zeit, um zu sehen, dass doch noch was da ist für ihn? Was ist das dann, wenn ich es nichtmal benennen kann? Mache ich mir selbst was vor?
Fakt ist, dass ich gar nicht weiß, was mit mir ist, wohin ich soll, wohin ich will... versteht mich nicht falsch, ich stehe nicht zwischen den Männern, nein nein. Ich möchte im Moment "nur" wissen, warum es im Bezug auf meinen Ex-Partner so ist. Natürlich denke ich auch darüber nach, ob man es nicht doch nochmal versuchen sollte. Aber auch da weiß ich wieder nicht, ob es nur an den Träumen, die wir gemeinsam hatten, liegt, oder ob doch mehr dahinter steckt.
Vielleicht habt Ihr ja ein paar nette Worte, einen Rat, was auch immer. Ich weiß es gerade selbst nicht
Danke für´s Zulesen
Festhalten an Träumen? Oder doch nochmal zurück?
Hallo du,
das ist eine blöde Situation. Ich habe leider keinen Rat, aber ein paar nette Worte.
Ich denke du hast mit deinem Ex einfach noch nicht abgeschlossen. Es gibt doch diesen Spruch, das man erst merkt, wie sehr man jemanden liebt, wenn der weg ist. Vielleicht ist das jetzt bei dir eingetroffen?
Ich habe auch Kinder mit meinem Ex. Ausserdem war er meine erste große Liebe und über ein Jahrzehnt an meiner Seite. Wir sind noch nicht sehr lange getrennt, aber wenn ich daran denke das jetzt eine andere das hat, was ich hatte (obwohl es wenig positives war), wird mir schlecht.
Tut mir Leid das ich nicht mehr dazu beitragen kann.
Ich wünsche dir eine gute Entscheidung.
Hallo,
danke für Deine Worte. Das mit dem Abschließen ist ja auch nicht so einfach, wenn man gemeinsame Kinder hat; zwangsläufig muss man miteinander sprechen, sich begegnen. Klar kann man das auf das Nötigste beschränken, aber der Kontakt ist einfach da.
Den Spruch kenne ich; und da stellt sich mir gleich wieder die Frage, wie ich das merke, ob es wirklich noch Liebe ist... reicht es aus, ihn zu vermissen, eifersüchtig zu sein, mir zu wünschen, dass aus unseren gemeinsamen Vorstellungen vom Leben vielleicht doch noch etwas wird? Ist es das, was es braucht, um einen zweiten Anlauf zu nehmen und es zumindest zu versuchen, ob es nicht doch nochmal etwas wird? Oder ist es einfach an der Zeit, haben wir uns in verschiedene Richtungen entwickelt und es geht nicht mehr? Eigentlich die Frage, die ich mir auch vor der Trennung etliche Male gestellt habe. Und dann bin ich irgendwann zu der Erkenntnis gekommen, dass ich es nicht mehr will, so wie es war. Aber diese Erkenntnis war vielleicht nicht die Richtige. Vielleicht aber auch schon und ich bin jetzt nur wegen den Vorstellungen, Lebensplänen usw. so durcheinander. Denn die sind ja jetzt nicht anders...
Dir wünsche ich ebenfalls alles Gute!
Hallo,
ich verlasse mich darauf, das wir wieder zueinander finden wenn es sein soll.
Alles was du gerade durchmachst, ist eine Erfahrung, die dir bei deiner Entscheidung helfen wird. Du musst nur durchhalten.
Was jetzt?,
Ist der ex jetzt ex o. seid ihr nur räumlich getrennt?
Was glaubt er denn was er ist?
Ich finde du solltest in erster Linie mal klar Stellung beziehen.
Ein befreundetes Paar von uns trennten sich. Sie zog aus.
Eigentl. hat sich gegen die Beziehung entschieden. Gründe die selben wie bei dir.
Sie sind noch befreundet, pflegen freundschaftl. guten Kontakt.
Aber ganz klar sie sind getrennt u. jeder darf auch das anderen Geschlecht suchen/haben.
>>Eigentl. hat SIE sich gegen die Beziehung entschieden.<<
Getrennt, nicht nur räumlich. Für ihn ist das so, für mich auch. Ausgegangen ist es von mir, weil ich nach etwa anderthalb Jahren Rumgeeiere nicht mehr konnte, innerlich so weit von ihm weg war, dass ich es nichtmal mehr aushalten konnte, wenn er neben mir schlief. Und jetzt das...
Wir dürfen auch neu suchen und finden, ganz klar. Dennoch ist das, was ich geschrieben habe, das, was mich im Moment so beschäftigt.
>>>Aber mein Problem - ist es wirklich eins? - ist, dass ich nicht von den Träumen mit meinem Ex loskomme. <<<
>>>Aber auch da weiß ich wieder nicht, ob es nur an den Träumen, die wir gemeinsam hatten, liegt, oder ob doch mehr dahinter steckt.<<<
Du hast es doch selber klar erkannt, du trauerst den Träumen nach, die du mit deinem Ex hattest, die ohne ihn erst mal nicht verwirklicht werden können.
Das hat vermutlich nichts mit seiner Person zu tun. Wenn ihr euch jetzt besser versteht, mag es daran liegen, dass ihr nicht mehr zusammenleben "müsst".
Du brauchst sicher noch Zeit, die Trennung zu verarbeiten.
Ich glaube was du empfindest ist ganz normal wenn man sich nach einer so langen Beziehung getrennt hat. Du bist es gewoehnt dass dein Ex zu dir gehoert, erst in der Beziehung und selbst im letzten Jahr als Vater deiner Kinder. Oftmals ist es ja auch so wenn sich eine Trennung so lange hingezogen hat dass man sich dann erst wieder besser versteht, sich auch mal wieder was zu erzaehlen hat ohne dass eine grosse dunkle Wolke ueber allem haengt... und man vergisst ganz einfach die ganzen schlechten Zeiten und erinnert sic vor allem an das Gute.
Hier sagt man das die erste neue Beziehung die man nach einer Trennung hat der "rebound" ist - einer Beziehung in der die Gefuehle heiss brennen und dann schnell wieder erloeschen... ob das bei dir der Fall sein wird? Nur du kannst das einschaetzen.
Was deinen Ex angeht wuerde ich empfehlen dass du dir jedes mal wenn du von ihm traumst dara erinnerst wie duch dich im letzen Jahr eurer Beziehung gefuehlt hast: allein und unverstanden und dich dann ganz objektiv fragst ob sich dieses aendern wuerde wenn ihr wieder zusammen waert.
Niemand kann in die Zukunft sehen, aber ich wuerde sagen handle nicht ueberstuerzt und gebe deinen Gefuehlen Zeit sich zu ordnen.
Viel Glueck.
"Ich kann das alles überhaupt nicht einordnen, vor Allem nicht, was meinen Ex-Partner anbelangt. Hege ich diese Gedanken, Gefühle nur aus Macht der Gewohnheit? Warum jetzt erst? Oder brauchte ich diese Zeit, um zu sehen, dass doch noch was da ist für ihn? Was ist das dann, wenn ich es nichtmal benennen kann? Mache ich mir selbst was vor?"
Du scheinst mit deinem Mann und eurer Ehe noch nicht abgeschlossen zu haben. Eure "üblichen" Gründe, kennt wohl jedes Paar, das länger als drei Jahre zusammen ist . Habt ihr denn ernsthaft eine Therapie versucht? Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass an einem bestimmten Punkt Kommunikation zwischen Partnern nicht mehr möglich ist. Man braucht unbedingt einen neutralen Dritten, einen Mediator, den Therapeuten. Genau das würde ich meinem Mann vorschlagen. Mir scheint, als stünden zwischen euch noch viele unausgesprochene Dinge.
Grüße
Luka
Ja, ich habe noch während unserer Beziehung gesagt, dass es sicherlich hilfreich wäre, würden wir einen Therapeuten oder Mediator zur Hilfe nehmen. Nicht nur einmal; zu hören bekam ich dann, dass er sich nicht von einem Therapeuten erklären lassen müsse, wie er eine Beziehung zu führen habe. Und für ihn war ja lange alles in Ordnung, er war der Meinung, ich kriege mich schon wieder ein, es ist nur eine Phase und alles halb so wild. Also absolut keine Bereitschaft, kein Interesse. Nachdem er dann ausgezogen war, kam er irgendwann an, ich weiß nicht, wann genau nach seinem Auszug, und meinte, dass er nun verstanden hätte, wie ernst die Lage doch die ganze Zeit war und er hätte nie damit gerechnet, dass ich die Trennung eines Tages durchziehen würde...
LG