Ich weiß, das gibt es in den meisten Familien - man ist als Eltern nicht derselben Meinung, wie gewisse Erziehungsdinge geregelt werden sollen. Und eigentlich sollte man dann nicht vor den Kindern darüber diskutieren.
Ich kann aber oft nicht anders, weil an meinem Mann ein Befehlshaber verloren gegangen ist. Er hatte eine andere Kindheit, ist anders erzogen worden, beschreibt sich selbst als jemand, der schon früh "den eigenen Weg gegangen ist". Ich glaube nicht, dass es viel Harmonie gab von Seiten der Mutter ihm gegenüber.
Den Kindern gegenüber werden bei uns von seiner Seite aus oft nur Kommandos erteilt und Regeln aufgestellt, die für mich in vielen Fällen sinnlos erscheinen. Für ihn sind sie aber wichtig. Die Kleine z.B. wollte heute kneten, er wollte das nicht, weil sie "sonst noch mehr Dreck ist". dabei ist es bei uns zu Hause sauber, fast pingelig. Wenn die Kids kneten wollen, mache ich es hinterher eben weg. Fertig.
Er möchte so viel wie möglich selbst bei den Kindern machen und diese nicht zu selbständigkeit erziehen. Beispiel Duschen - der Große kann das prima alleine, die Kleine zu 95% - wenn Papa mit nach oben geht, gibt es regelmäßig Stress, weil er ihnen die Selbständigkeit nimmt und ihnen alles abnimmt (sie brauchen zu viel Wasser, duschen zu lange, nehmen zu viel Duschgel). Solche Beispiele ziehen sich durch unser Leben.
In meiner Familie war Zusammenhalt, Harmonie, sich zeigen, dass man sich mag schon immer wichtig. Ich mag diese Werte und möchte sie auch meinen Kindern vermitteln.
Ok, mein Mann ist so - das ist sein Stil. Ändern kann ich ihn nicht mehr, habe es schon auf mehreren Wegen versucht.
Was mich aber sehr bedrückt, ist dass mein Sohn (7) sich den Vater - selbstverständlich auch ok - zum Vorbild nimmt. Leider auch eben negativ.
Er versucht, mir Befehle zu erteilen, mich dadurch unter Druck zu setzen. Andererseits kann er Gefühle kaum bis gar nicht zeigen, was ich sehr schade finde. ich glaube, ich habe von ihm noch nie ein "ich hab dich lieb, Mama" gehört. Klar kann er es anders zeigen aber so ein Satz wäre toll.
Was will ich eigentlich mit meinem Posting?
Ich weiß es nicht, vielleicht mal nur Meinungen hören.
Unterschiedliche Erziehungsstile und die Folgen
Hallo
<<<<Was mich aber sehr bedrückt, ist dass mein Sohn (7) sich den Vater - selbstverständlich auch ok - zum Vorbild nimmt. Leider auch eben negativ.
Er versucht, mir Befehle zu erteilen, mich dadurch unter Druck zu setzen. Andererseits kann er Gefühle kaum bis gar nicht zeigen, was ich sehr schade finde. ich glaube, ich h<<<
Das glaube ich dir gerne.
Ich z.B. habe meinen Ex-Mann verlassen als mein Sohn 6 Jahre alt war und es sich langsam bemerkbar machte ,was dieser sehr unterschiedliche "Erziehungsstil" für Auswirkungen hat.Natürlich gab es noch andere Gründe.
Ändern kann man einen Menschen wirklich nicht.
Wie geht es dir eigentlich mit diesem Verhalten deines Mannes?
L.G.
Ich weiß nicht, wie es mir geht.
Beziehungsweise eher - ich kann und will es nicht in Worte fassen, damit es nicht zu negativ rüberkommt. Denn es gibt auch viele gute Dinge.
Ich überlege immer wieder, dass ich vor der Hochzeit die Reißleine hätte ziehen sollen. Ist aber auch schon über ein Jahrzehnt her. Ein Zurück gibt es nicht.
Was mich bedrückt sind eben diese Auswirkungen auf meinen Sohn, der sich in den letzten Monaten verändert hat (leider zum Negativen), der Streitereien mitbekommt und sich dann schlecht fühlt und zurückzieht.
Wir haben noch eine Tochter, sie ist fast 4 und ganz anders. Ein strahlender Sonnenschein, die bei Bedarf aber dem Papa auch Kontra gibt - und das deftig.
Aber bei ihr wiederum akzeptiert mein Mann das manchmal, versucht aber ab und an auch machtmäßig seinen Kopf bei ihr genauso durchzusetzen.
Mein Mann kennt nur schwarz und weiß, kein grau. Da ist der Weg und dort das Ziel und das verfolge ich - auch ohne Rücksicht auf Verluste.
Und Kindererziehung sehe ich anders.
Externe Hilfe holen?
>>>Externe Hilfe holen? <<<
Auf jeden Fall.
Das dachte ich schon, als ich deinen Beitrag, kurz nachdem du ihn geschrieben hast, gelesen hab. Jetzt könnte man eventuell noch gegensteuern. aber das klappr nur, wenn dein Mann mitmacht.
Ich finde es nicht so wild, dass Eltern unterschiedlich erziehen. War bei meinen Eltern nicht anders. Mein Vater war eher der Sanfte, Diplomatische, Zuverlässige, meine Mutter die Oberbefehlshaberin...auch willkürlich und ungerecht.
Das war für sie kein Grund zur Trennung...wir Kinder wußten genau, wie jede/r handzuhaben war
Bei meinem ExMann und mir war es ähnlich - nur umgekehrt. Allerdings hat mein Stil - mit viel Liebe - sich vorwiegend durchgesetzt. Die Kinder wußten eben, Papa ist anders.
Glaubst du, dass die "Unfähigkeit" deines Sohnes, seine Gefühle zu zeigen, mit der Erziehung zusammenhängt? Ich glaube eher nicht...es gibt eben Menschen, die da erst gar nicht hinkommen. Dass er dir allerdings Befehle erteilt - wie sein Vater - finde ich eher komisch. Ich habe allerdings den Eindruck - mag mich täuschen - dass du parierst...dass das der vorherrschende Ton im Haus ist...? Kannst du dich da nur schwer "durchsetzen"...läßt du dich von ihm (deinem Mann) "überfahren"?? Nur weil er dominant ist bedeutet das nicht dass dein Stil - das Liebevolle, Weibliche, Gefühlvolle - keinen Bestand haben kann.