Das Ding mit der Treue ist chancenlos, meint die Zeit:
http://www.zeit.de/2012/13/CH-Monogamie/komplettansicht
Nimmt mich wunder, was ihr dazu meint.
Monogamie, die grosse Lüge
Hallo!
Ich verstehe den Artikel nicht so, dass die Treue per se chancenlos ist. Ich verstehe das so, dass die romantische Liebe nebst Treue nicht naturgegeben ist sondern eher ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert und eine Verfestigung christlicher Werte und wirtschaftlicher Zwänge. Diese Tradition hat uns weitgehend geprägt, so dass nun am Ideal der ewigen Liebe und Treue festgehalten wird, vollkommen egal, was die Evolutionstheoretiker sagen.
Ich finde es dennoch überzeugend, dass das übertriebene Klammern an sexueller Treue ein Problem für Beziehungen darstellen kann, in denen die Interessen weit auseinander gehen. Als ob körperliche Liebe alles wäre, worauf die Beziehung gründet. "Egal, wenn wir uns nichts mehr zu sagen haben, aber wehe, er/sie geht mit wem anders in die Kiste".
Natürlich kommt man aus der Nummer mit der Treue als Ideal nicht raus, da sind die meisten von uns einfach Kinder dieser Zeit. Aber klar, wenn man sich die Allgegenwart von Sex und Erotik mal anguckt, spricht das für sich.
Das nur so meine ganz spontanen Gedanken dazu. Bin gespannt auf die Diskussion!
Ich glaube eher, dass der Wunsch nach Treue ebenso tief in den Menschen verwurzelt ist wie die Polygamie. Nur ist man heutzutage nicht mehr auf Gedeih und Verderb an die Ehe gekettet.
Das kann schon sein. Ich lese gerade ein Buch (in dem es eigentlich um etwas völlig anderes geht) und darin wird der Wunsch nach tragfähigen sozialen und partnerschaftlichen Beziehungen als ein menschliches Grundbedürfnis beschrieben. Das beinhaltet in gewisser Weise auch Treue, oder?
Und Du hast Recht - man ist nicht mehr auf Gedeih und Verderb seiner Ehe ausgeliefert, aber irgendwie erlebt die romantische Liebe auch immer mal wieder eine Renaissance, zumindest ist das mein Eindruck.
<<<Auszug aus dem verlinkten Artikel: "Wir sind zusammen, weil wir uns viel bedeuten. Treue ist dafür keine Bedingung".>>>
Wenn der Satz nicht alles aussagt was es dazu zu sagen gibt, dann weiss ich auch nicht !!
In der Praxis hats dann aber doch nicht funktioniert.
Was aber nicht an "treu" oder "untreu" lag, sondern daran, dass einer der Beteiligten plötzlich eine andere Erwartungshaltung hatte.
Das Problem liegt im wesentlichen an "Nebeneffekten" wie Eifersucht, Verlustangst (wobei das miteinander verknüpft ist), Besitzdenken oder daran, dass man nicht ehrlich zu sich selbst war.
Wir sind doch frei und können entscheiden oder etwa nicht?
Was für ein geschwurbelter Scheiß.