Wie kommen wir da wieder raus??

Guten Abend an alle,

ich bräuchte mal ein paar Anregungen da ich das Gefühl habe, dass ich oder besser gesagt wir es alleine nicht schaffen.

Unser Problem ist folgendes:

Seit der Geburt unseres Sohnes vor einem Jahr, geht unser "Paarleben", den Bach runter. Die erste Zeit haben wir noch zu Dritt im Familienbett geschlafen, nach ein paar Wochen und extremen Schlafentzug haben wir uns in der Nacht aufgeteilt. Ich habe die erste Hälfte der Nacht mit Sohnemann auf der Couch geschlafen und die zweite Hälfte der Nacht mein Mann mit ihm im Bett.

Irgendwie hat sich dieses getrennt schlafen verselbständigt. Unser Sohn stillt natürlich jetzt Nachts nicht mehr so oft wie am Anfang, sodas dieses nächtliche "teilen" eigentlich nicht mehr nötig wäre,aber trotzdem schaffen wir es nicht.

Wir schlafen nach wie vor getrennt voneinander. Unser Sohn schläft mit mir im Ehebett, mein Mann auf der Couch.

Wir reden des öfteren mal darüber, dass er jetzt "dann" wieder bei uns schläft, aber wirklich passieren tut nichts. Versteht ihr was ich meine? Mein Mann "verabschiedet" sich am Abend von uns und am nächsten Morgen sind wir wieder vereint.

Sex hatten wir bis heute unter diesen Umständen natürlich auch noch nicht. Seit fast fünfzehn Monaten nicht, kann man sich das vorstellen`?#zitter

Ich komme mir teilweise wirklich so vor als würde ich in einer WG mit meinem Mann leben.

Wir küssen uns, umarmen uns auch, und ich merke auch deutlich das er Lust auf mich hätte, aber....

Haben wir mit unserem Familienbett unser Eheleben zerstört? Ausquatieren können wir den Kleinen nicht das sein Bett so oder so bei uns im Schlafzimmer stehen muss, da wir noch in einer kleinen zwei Zimmer Wohnung leben.

Wie pack ich das nun an? Mittlerweile denke ich auch das wir uns in "unseren" Zimmern alleine ganz wohl fühlen, glaube ich. Man hat sich schon so daran gewöhnt. Aber Sinn der Sache ist das ja nicht.

Ganz schön verzwickt irgendwie. #schwitz

War jemand vielleicht in einer ähnlichen Situation und hat vielleicht ein paar gute Ratschläge?

Danke schon einmal fürs Lesen.

Gruss, eine allein, im Schlafzimmer liegende Ratlose #winke

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Nur weil Dein Sohn Einschlafbegleitung braucht, heißt das doch nicht, dass Du danach nicht rausschlüpfen kannst, oder? #gruebel Vielleicht wäre das der erste Schritt, ich lese es so, dass Du mit ihm ins Bett gehst und danach auch da bleibst. Stellt sich mir die Frage, warum? #winke

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Wann geht euer Sohn denn ins Bett? Ihr könnt euch doch wunderbar auf der Couch vergnügen, wenn er im Schlafzimmer schläft.#gruebel

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Das Sex Problem ist meiner Meinung nach erstmal nur zweitrangig. Wobei ich mir das erste mal nach so länger zeit extrem komisch vorstelle! Es ist schon zu lange her...

Aber nun gut, es geht ja auch nicht unbedingt darum wann unser Sohn ins Bett geht, der ohne Begleitung auch nicht einschläft, Teufelskreis, sondern eigentlich eher um die getrennte schlafsituation!

Es ist absolut selbstverständlich geworden das jeder abends in "sein" Zimmer geht und da müssen wir raus.

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Ihr hattet seit einem Jahr keinen Sex mehr und dich stört es mehr, dass ihr nicht nebeneinander schlaft? Das mit dem Sex sehe ich für die Beziehung eindeutig bedrohlicher, als das ihr getrennte Zimmer habt.#kratz

Vg
Mateo

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Hallo,

was spricht denn dagegen ihn zu "besuchen"? Wenn du den Eindruck hast er möchte es auch, dann gib dir einen Ruck und mach den ersten Schritt. Wenn das Eis erstmal gebrochen ist nach so langer Zeit, dann wird es mit jedem Mal leichter.

Und wenn ihr euch dann wieder angenähert habt, dann kann man den nächsten Schritt, wieder zusammen in einem Zimmer zu schlafen angehen.

Das erscheint mir eine gute Lösung, denn das Kind schläft dann bei dir im Schlafzimmer und ihr benutzt sein Zimmer zum austoben ;-)
So ein nächtlicher Besuch kann sehr spannend und reizvoll sein. Man muss sich eventuell nur am Anfang etwas überwinden. Aber wenn du etwas an der Situation ändern möchtest musst du etwas tun, von alleine ändert sich nichts.

FG
Tom

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Hallo Du,

irgendwie musste ich beim Lesen deines Textes schmunzeln, deine scheinbar echte Vezweiflung mutet schon komisch an, es sei denn zwischen Wohn- und Schlafzimmer errichten sich nachts unüberwindbare Laser-Schranken oder sowas^^

Nein Spaß beiseite, ich kann dich schon verstehen, wenn das jetzt ein Problem für euch darstellt dann kann die Lösung von außen noch so naheliegend (hihi) sein, ihr steckt da jetzt halt irgendwie drin. Und ich finde, du machst dir sinnvolle und gute Gedanken dazu!

Dass du die Lust bei deinem Mann trotzdem spürst und ihn auch willst spricht auch dafür dass ihr euch zwar räumlich entfernt, aber immernoch Interesse am anderen da ist. Das finde ich nicht selbstverständlich nach soo langer Zeit ohne solche Nähe wie man sie nachts miteinander hat (nicht nur sex).

Hmm .. an deiner Stelle würde ich glaube ich, diesen Abend schön planen, mich darauf vorbereiten, es zelebrieren. Wie du schreibst, es ist schon was Besonderes. Baue für euren Sohn doch ein schönes Bettchen (falls nicht sowieso ein verwaistes Bettchen vorhanden ist) im Schlafzimmer, und wenn es nur ein Deckenlager für eine Nacht ist. Wenn dein Sohn schläft, legst du ihn da hinein, gehst zu deinem Mann und nimmst ihn einfach mit rüber... und kuschelt doch nur und schlaft zusammen ein... der Anfang ist gemacht und ich könnte mir vorstellen dass ihr das Gespräch, darüber wie ihr euer Ehebett zurück erobert, viel ernsthafter und "akuter" führen könnt mit dieser frischen schönen Erinnerung. Die verschiedenen Möglichkeiten des Schlafens als Familie werdet ihr ja kennen, ich denke euch fehlt eher der Mut, es anzupacken.

Denk doch einfach darüber nach, wie du den Anfang als etwas Besonderes gestalten kannst, und schau dass du dich selbst begehrenswert findest, richte dich schön, dass hilft immer sehr, wenn man etwas wagen will. Aber so wie du schreibst bekommt ihr das auf jeden Fall hin!

Alles Gute :-)

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Sehr schön geschrieben!

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Hallo, ich glaube nicht, dass das Familienbett Euer Eheleben kaputt gemacht hat.

Mein Kind ist 18 Monate, schläft seit der Geburt bei uns im Schlafzimmer, im offenen Bett direkt an unserem Bett und wir haben noch Sex und auch sonst so etwas wie ein Eheleben.

Ich glaube das es hilft, wenn alle ihr Bett haben. Wie gesagt: Mein Kind schläft bei mir, aber in seinem eigenen Bett. So sind wir alle zusammen, ohne dass der Platz an meiner Seite im Ehebett für meinen Mann gesperrt ist.

Wir haben zeitweilig auch getrennt geschlafen, damit jeder mal wieder durchschlafen kann, aber gerade wenn man getrennt schläft, ist es nach meiner Erfahrung wichtig, Zeit zu zwei zu planen.

Das mag doof klingen, aber wir haben uns zum kuscheln und zum Sex verabredet. Wir haben uns Tage, Momente ausgeguckt, wo absehbar war, dass wir unsere Ruhe haben und halbwegs ausgeschlafen sind. Vorzugsweise am Wochenende, wenn das Kind Mittagsschlaf macht. Abends bin ich ehrlich gesagt oft zu müde und morgens müssen wir beide zur Arbeit.

Wir haben uns einen Babysitter gegönnt und sind essen gegangen (ein Restaurant in der Nähe, ich konnte am Anfang etwas schlecht loslassen). Letztens waren wir das erste Mal seit Ewigkeiten wieder zusammen in der Kneipe, haben am Tresen gehangen und gequatscht.

Eltern sein ist so aufregend, Kräfte zehrend und wunderschön, dass die Beziehung schnell aus dem Blickfeld geraten kann. Das muss gepflegt werden, das macht auch Mühe, manchmal muss man sich auch etwas zusammen reißen und sich aufraffen, weil man müde ist.

Ach ja, und es hilft uns auch enorm, solche Dinge anzusprechen.
LG