Hallo allerseits!
Ich komme mir im Moment so oberflächlich vor, denn ich mache mir zur Zeit sehr viele Gedanken über jemanden...
Ich habe eigentlich ganz frisch einen sehr lieben Mann kennengelernt, er trägt mich auf Händen, und ist eigentlich sonst so, wie man sich einen lieben, netten, sorgsamen Partner vorstellt.
Das Ganze hat nur ein Manko: ich habe ein Studium und eine Ausbildung absolviert, und bin gerade dabei mein Medizinstudium endlich anzufangen. Außerdem lege ich viel Wert auf Weiterbildung und natürlich auf Intelligenz.
Er hat leider nur die Hauptschule besucht und irgendwo ist natürlich der Bildungsunterschied bemerkbar (schon allein bei der Kommunikation untereinander....). Er möchte zwar seinen Realschulabschluss nachholen und danach eine Ausbildung anfangen (das finde ich persönlich wirklich sehr bemerkenswert und dabei hat er meine volle Unterstützung!!! ).
Dennoch könnte ich manchmal die Decke hochgehen, wenn er mir schreibt, und in dem Satz viele Rechtschreibfehler sind (er ist kein Legastheniker) und der Satzbau nicht gerade korrekt ist... (ich habe übrigens Germanistik studiert, deswegen achte ich automatisch auf solche Sachen...ich bin zwar selbst Ausländerin, und mache demzufolge auch mal Fehler....).
Ich komme mir so mies vor, vor allem scheine ich endlich einen sehr netten Mann kennengelernt zu haben, trotzdem mache ich mir Sorgen, dass das nicht klappen könnte, weil wir vom Bildungsstand her zu unterschiedlich sind.
Gibt es hier irgendjemanden ,der schon dasselbe schon durchmachen musste? Oder Paare, bei denen es genauso ist ? Kann das alles gut gehen?
liebe Grüße
Bildungsunterschiede in einer Beziehung
Hallo,
Ich finde nicht, dass du oberflächlich klingst. Du machst dir Gedanken, das ist nicht verkehrt. Allerdings denke ich nicht, dass die Allgemeinbildung eines Menschen mit dem Schulabschluss zusammenhängt. Ich kenne durch mein Studium leider einige Menschen die eine sehr eingeschränkte Sicht der Dinge haben, mit denen kann man sich über einige Themen nicht unterhalten, weil man nach einiger Zeit frustriert feststellen muss, es bringt nichts. Genauso ist einer meiner besten Freund ein Handwerker der einen eigenen kleinen Betrieb leitet und er hat ein so großes Allgemeinwissen, er kennt sich wirklich mit fast allem aus und er kann überall etwas interessantes beitragen.
Deswegen meine ich, es kommt auf den einzelnen Menschen an, nicht nur auf seinen Schulabschluss.
In einer Beziehung ist mir wichtig, dass man die gleichen Interessen hat, dass man sich darüber auch austauschen kann und nicht das Gefühl hat, die andere versteht nicht im Geringsten wovon ich spreche.
Das ist aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich und muss im Einzelfall herausgefunden werden. Meine Freundin spricht 5 Fremdsprachen fließend, da stehe ich jedesmal staunend daneben wenn sie mit fremden Menschen in deren Muttersprache kommuniziert. Darüberhinaus spielt sie 3 Instrumente perfekt und ist auch künstlerisch sehr begabt.
Dafür hat sie absolut keine Ahnung von Medizin, Fußball und Politik.
Man muss nicht überall mitsprechen können, das erwarte ich auch nicht von meiner Partnerin. Aber im Allgemeinen sollte ich schon das Gefühl haben sie sei vielseitig interessiert und liest nicht nur die Bild als Abendlektüre.
Wenn du sagst er ist ein toller Mensch, dann gibt ihm eine Chance und finde heraus wie ihr zusammenpasst. Wegen einiger Rechtschreibfehler würde ich niemals einen Menschen aus meinem Leben werfen.
FG
Tom
Du hast vergessen zu erwähnen welch ein mathematisches Genie ich bin und wie gut ich mich mit Computern auskenne
Nicht, dass ich neugieirg wäre aber mich würden die 5 Fremdsprachen interessieren, die du sprichst. Verrätst du sie mir?
Hallo, vorab ich schreibe vom Handy und entschuldige mich schonmal für Fehler.Mein Mann ist Hochintelligent und Akademiker(mit Auszeichnung) ein richtiger Nerd und ich habe kein Abitur und auch auch kein Studium aber andere Themenbereiche wo ich erfolgreich bin.Ich habe meinen Mann vor seinem Studium kennengelernt und auch unser Bekannten Kreis besteht zum Großteil aus Leuten mit Uniabschluss verschiedenster Bereiche.Klar gab es phasen wo ich dachte "wie soll ich ungebildete da reinpassen oder die denken bestimmt ich wäre doof".Ich habe das auch öfters (vor der Geburt unserer 1.Tochter und der Heirat) mit meinem Mann besprochen das ich so fühle und er war verwundert wie ich darauf komme da er mich für intelligent , gebildet und belesen hält.Auch unsere Bekannten fragen mich nach meiner Meinung oder Rat in meinem Fachgebiet und da bin ich auch bißchen stolz drauf und haben mir nie das Gefühl gegeben ich wäre nicht auf ihrere Ebene.Was ich wichtig finde ist das wir als Paar die gleichen privaten Interessen haben ( und nein nicht nur das sexuelle:p) und wir uns über alles auf der Welt unterhalten können und er mich nie belehrt oder verbessert ungefragt, und wenn ich was Nachfrage er mir das dann toll erklärt ohne das ich mir doof vorkomme.Ich finde es kommt doch auch auf den Menschen an und nicht nur seinen Bildungsgrad bzw Zeugniss oder Abschluss.Ich kenne auch Menschen zb mit Abitur die so "dumm"sind da ist man überrascht. Wie empfindet er es denn ?
vielen Dank für die bisherigen Antworten!
Ich erwarte auch nicht von meinem Partner, dass er Akademiker sein soll.. es ist auch nicht wirklich das Problem seines Abschlusses. Ich respektiere um ehrlich zu sein Menschen um einen Hauch mehr, die eine Ausbildung gemacht haben. Denn natürlich brauchen wir Handwerker, Bauarbeiter, Reinigungskräfte etc.
Es ist nur einfach so, wenn wir uns unterhalten, z.B. ein ernsthafteres Thema, wie der Konflikt in der Ukraine oder die jetzige Situation in Israel kommt von seiner Seite her eher eine mangelhafte Argumentation seiner Ansicht und das Hintergrundwissen fehlt. Versteht ihr, was ich meine ? Ich kenne mich natürlich auch nicht in allen Themengebieten glänzend aus! Aber ich lerne für mein Leben gerne, und lese dann nach, was der Hintergrund des Ganzen ist, oder frage nach, falls der mir gegenüber mehr weiß.
Natürlich weiß ich ,dass das alles an mir liegt und ich hoffe, dass sich meine Einstellung ändern wird, da er wie gesagt ein prima Kerl ist ! :)
da hätte ich auch keinen plan von und es interessiert mich auch nicht ;) mein freund hingegen könnte da sofort mitreden. dafür weiß ich sachen die er nicht weiß ;)
hab aber fachabi und bin examinierte krankenschwester ;)
Ich finde, das klingt so, als ob du auf ihn herabsiehst, ihn nicht geistig-mental für voll nimmst, und das ist für mich der Knackpunkt, denn dadurch hast du keinen Respekt vor ihm.
Das hat nichts mit der Ausbildung und dem Schulabschluss zu tun, es gibt auch Menschen, die haben "nur" die Hauptschule besucht, sind aber trotzdem so interessiert an allem, dass sie eine hervorragende Allgemeinbildung haben und ÜBERALL mitreden können, während so mancher Professor der reinste Fachidiot ist und sich nur über EINE Sache im Leben unterhalten kann, nämlich das, was er studiert hat (und was in den seltensten Fällen ein Thema ist, das andere Menschen auch interessiert). Dein Freund ist aber scheinbar einer, der sich auch nicht groß politisch oder sonstwie interessiert für allgemeine Themen, und wenn er dann trotzdem versucht, mit dir drüber zu reden, weil es DICH interessiert, dann kann er da natürlich auch intellektuell nichts reißen.
Was interessiert IHN den, was kann er denn, was bewunderst du an ihm? Ich finde, man muss am Partner Dinge finden und haben, zu denen man auch in gewisser Weise aufschauen kann, dass er irgendwas hat oder kann, irgendwelche Stärken, die man einfach an ihm bewundert, Dinge, wo man selbst vielleicht sogar schwach drin ist. Dann macht es auch nichts, dass er dies und das SCHLECHTER kann als man selbst, man achtet und respektiert ihn trotzdem für das, WAS er kann - und weiß, kein Mensch kann ALLES!
Wenn du allerdings erwartest, dass dein Partner alles kann und weiß, was du kannst und weißt, dann wird es schwer. Dann gebe ich dir einen gut gemeinten Rat: Beende das Ganze, du wirst diesen Mann sonst sehr unglücklich machen!
Hach naja.
Die wirklich wesentlichen Dinge im Leben lassen sich nicht an einem Schulabschluss etc. festmachen. Die liegen wirklich woanders.
Oberflächlich betrachtet, kann ich deine Bedenken verstehen. Aber ich rate dir, in die Tiefe zu gehen und nicht an der Oberfläche auszuharren. Sonst wirst du dich im Leben um eine Menge Chancen, Freuden und Möglichkeiten bringen.
Gruss
agostea
Nach meiner Erfahrung gibt es eine bestimmte angeborene oder im Laufe der Zeit erlangte Intelligenz. Und es gibt eine Art Ausprägung dieser Intelligenz (Bildung).
Jetzt ist es einfach so, dass für eine gewisse Bildung u.a. auch gesellschaftliche Rahmenbedingugen herschen müssen, um dazu Zugang zu erhalten. Insofern halte ich es für das schwächere der beiden Elemente.
Ich finde es daher durchaus vorstellbar, dass sich Partner mit unterschiedlicher bildung verstehen können und im Laufe des Lebens voneinander lernen.
ABER wenn ein Mensch in bezug auf einen anderen Menschen in seiner Intelligenz zu weit entfernt ist, dann sehe ich die Sache durchaus kritisch und langfristig zum Scheitern verurteilt.
Schulabschlüsse sind mir egal. Es gibt genug Menschen mit Realschulabschluss, die intelligenter sind als Abiturienten und im Berufsleben viel erfolgreicher geworden sind. Mein Mann hat einen Mittelschulabschluss, weil er genau zur Wende in der 10. Klasse war und Gymnasium damals nicht in Frage kam. Er ist trotzdem intelligenter und hat einen besser bezahlten Job als die Akademikerin, die jeden Abend mit ihm ins Bett geht.
Aber: wenn schon jemand nicht richtig schreiben kann, dann würde für mich das nicht passen und mich tierisch nerven. Außerdem will ich mit mit meinem Mann gute und vor allem intelligente Gespräche führen. Mich nervt es schnell, von "dummen" Leuten umgeben zu sein, die nur was über das Fernsehprogramm sagen können.
Also, Schulbildung ist nicht alles. Aber wenn ich auf Dauer mit meinem Gegenüber nicht wirklich kommunizieren kann, dann hat diese Beziehung einfach keine Chance, egal wie lieb der Mensch gegenüber ist.Eine Hund ist auch lieb...
Mein Mann ist auch weniger gebildet als ich. Ich habe Abi und eine kaufmännische Ausbildung, weil ich nicht studieren wollte. Er hat nur einen normalen hauptschulabschluss und ist Metallfacharbeiter. Er ist Legastheniker und tut sich schwer zu lesen, trotzdem weiß er, was auf der Welt passiert.
Das ist mir wichtig: auf Augenhöhe mit ihm reden können, keine Stammtischparolen als politische Meinung, Interesse an dem was auf der Welt los ist.
Dass er niemals Weltliteratur lesen wird und bestimmt auch keine Fremdsprachen lernen wird - ist doch nicht so wichtig. Hauptsache, wir passen sonst gut zusammen.
Ich halte eine gewisse Bildungsgleichheit bzw. den Willen, sich zu bilden, in einer Partnerschaft für sehr wichtig. Dazu gehört für mich auch ein gewisser Bildungsabschluss. Der sagt zwar nicht alles über den betreffenden Menschen als Ganzes aus aber je höher der Bildungsabschluss umso eher darf vermutet werden, dass hier jemand lernen wollte und dazu auch die betreffende Bescheinigung vorlegen kann. Leistung ist nun mal etwas, vor dem ich Respekt habe. Zu sagen, es gibt Realschüler, die intelligenter sind als Abiturienten, mag im Einzelfall zutreffen. Umgekehrt passt es aber auch: Abiturienten sind oft intelligenter als Realschüler.
Ãhnlich wichtig sind für mich aber auch soziale Kompetenz und Herzensbildung. Daher käme für mich das Genie mit soziopathischen Zügen genauso wenig in Betracht. Obwohl genau der Typus Mensch meist beruflich ungemein erfolgreich ist.