Hallo urbia,
eigentlich gehört mein Thread in Patchwork, aber dort kann ich nicht schwarz schreiben. Mein Mann liest ab und zu hier, deswegen heute so.
Wir sind seit 8 Jahren verheiratet, haben ein gemeinsames Kind (4Jahre). Seine zwei Kinder aus erster Ehe wohnen inzwischen bei uns.
Ausgangspunkt für mein Thread ist diese Situation: Der älteste Sohn (16J.) hat letztes Jahr gekifft, hat inzwischen aufgehört. Kontakt zu den Leuten von damals besteht immer noch. Nun ist die Polizei gerade dran herauszufinden, wer welche Rolle in der Kifferszene hier spielt. Bei einem gabs eine Hausdurchsuchung. Der Älteste hat von der Polizei eine Vorladung bekommen, weil aus Handynachrichten hervorgeht, dass er sein Zimmer zum Kiffen zur Verfügung gestellt hat.
Als mein Mann mir das am Telefon erzählte (war auf Arbeit), war ich echt stinke sauer. Das Gespräch lief daruf hinaus, dass er mich angeschrien hat und mir verboten hat mit seinem Sohn darüber zu reden oder ihn auch nur darauf anzusprechen. Dann hat er einfach aufgelegt.
Mein Mann hat sich zusammen fantasiert, dass der Junge sich was antun würde. Das zu glauben, dazu gibt es keine Veranlassung!
Das Problem ist, dass mein Mann nie klare Ansagen macht, nie konsequent ist Er hatte viele Jahre Panik, dass wenn er streng auftritt und auch mal auf den Tisch haut, seine Kinder zur Ex abhauen würden. Für diese Meinung gibt es überhaupt keine Veranlassung. Neuerdings nun hat er als Ausrede, der Junge könnte sich ja was antun.
Er hat mir des öfteren schon den Mund verboten seinen Kindern gegenüber. Ich sage meine Meinung klar und deutlich. Das kann manchmal hart sein, aber die Kinder wissen woran sie sind. Und dann ist auch gut. Sie wissen auch, dass sie Unterstützung von mir bekommen, auch wenn sie mal Mist bauen.
Er hingegen macht immer seine Weichspülermethode, weil er ja keinen Stress verursachen will.
Ich bin der Meinung, dass ich in diesem Fall sehr klar meine Meinung sagen kann. Sie haben bei uns gekifft, in dem Haus, in dem auch ich wohne!
Oder sehe ich das falsch?
Ich bin einfach nur tief verletzt. Nach diesen ganzen Jahren, die so anstrengend waren, weil die Ex ständig am Durchdrehen ist, habe ich nun keine Kraft mehr weiterzumachen.
Und vielleicht typisch Patschwork: Ich darf die Putzfrau geben. Darf die Finanzen ausgleichen, weil die Ex nichts zahlt, darf die Feuerwehr spielen, wenn er fertig ist wegen der zänkischen Ex oder was mit seinen Kindern ist und er das mal wieder nicht wahrnimmt und dafür kann ich dann alles stillschweigend hinnehmen.
Am Wochenende wollten wir für ein paar Tage wegfahren. Ich will überhaupt nicht mit ihm zusammensein, ertrage ihn nicht. Ich will da nicht mit.
Seit dem Streit habe ich mit ihm nicht mehr gesprochen. Viele finden das sicher kindisch. Aber ich kann ihm gegenüber gerade nicht in Worte fassen, was ich empfinde und weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Er gehört zudem noch zu der Sorte, die glaubt, dass er immer alles richtig macht und die anderen die Fehler machen.
Sorry fürs Auskotzen. Was würdet ihr tun?
Grüße
beziehungsquark
Und nun?
Habt ihr darüber geredet, wie sehr dich sein Verhalten verletzt?
Hat er schon darüber nachgedacht, wieviel Macht er seinen Kindern überlässt, wenn er in ständiger Furcht darüber lebt, dass jede Art von authentischer Gefühlsregung oder Bestrafung eine Katastrophe auslöst?
Hat er jemals mit seinen Kindern darüber geredet, ob da überhaupt Interesse besteht zur Mutter zu ziehen?
Da du es nicht erträgst, kannst du ja auch in einem letzten Kraftakt versuchen deinen Mann dazu zu kriegen, dass er sich in Therapie begibt. Ist ihm eigentlich klar, dass er durch sein Verhalten seine Familie auf's Spiel setzt?
Ist er überhaupt bereit und in der Lage alleinerziehender Vater zu sein für die Zwei?
Was wäre, wenn sie an ihm vor allem als Teil einer funktionierenden Familie interessiert sind?
Wie würden sie reagieren, wenn eure Familie zerbricht?
Hallo,
"Habt ihr darüber geredet, wie sehr dich sein Verhalten verletzt?"
Nein. Ich bin nicht auf ihn zugegangen. Und er nicht auf mich.
"Hat er schon darüber nachgedacht, wieviel Macht er seinen Kindern überlässt, wenn er in ständiger Furcht darüber lebt, dass jede Art von authentischer Gefühlsregung oder Bestrafung eine Katastrophe auslöst?"
Wegen seines Ältesten gab es öfter schon mal gröbere Auseinadnersetzungen zwischen den beiden. Ich habe ihn gefragt, weshalb er ihm nicht vertraut diesbezüglich. Hätte er oder sein Geschwister zur Mutter gewollt, hätten sie das schon längst getan. Dahinter steckt eigentlich die Macht, die er seiner Ex zuschreibt...
"Hat er jemals mit seinen Kindern darüber geredet, ob da überhaupt Interesse besteht zur Mutter zu ziehen?"
Die Beziehung Kinder - KM ist ziemlich gestört, deswegen kann kein Interesse bestehen. Ob es sich jemals ändert, kann ich natprlich nicht sagen.
"Ist ihm eigentlich klar, dass er durch sein Verhalten seine Familie auf's Spiel setzt?"
Nein, weil er hat immer recht und ich mache immer die Fehler. Habe was gegen seine Kinder, wenn ich verlange, dass sie ihr Zeug in die Spülmaschine räumen oder grundsätzlich die Küche ordentlich hinterlassen...(Beispiel).
"Ist er überhaupt bereit und in der Lage alleinerziehender Vater zu sein für die Zwei?"
Ob er bereit ist? Sicher nicht, weil er schon eine sehr üble Scheidung durch hat. Ob er in der Lage ist? Ja, er ist schon erwachsen.
"Wie würden sie reagieren, wenn eure Familie zerbricht? "
Für die Kinder wäre es sehr schlimm, weil sie zur Mutter keinen wirklichen Bezug mehr haben. Dass es bei uns anders gelaufen ist, als bei ihr, hat ihnen viel geholfen.
"dass er sich in Therapie begibt."
...Das habe ich ihm schon mal vorgeschlagen - er mit seinen Kindern...nix passiert.
Danke für Deine Fragen.
beziehungsquark
Wenn ich das richtig sehe, dann hast du die Karten eigentlich in der Hand.
Ich nehme mal an, dass es dir schwer fällt, dich gegen deinen Mann durchzusetzen.
Besteht die Chance, dass du hinter seinem Rücken mit seinen Kindern, besonders mit seinem Sohn redest? Du bräuchtest natürlich Fingerspitzengefühl und müsstest deine Besorgnis und deine Enttäuschung rüberbringen ohne zu schreien.
Der Ältere ist ja alt genug für ernste Gespräche und Verantwortung in der Familie. Er war 16, oder? Vielleicht kannst du ihm klar machen, dass es wichtig ist, dass er ein Vorbild für die jüngeren Geschwister ist. Dass dir etwas an ihm liegt. Dass es seinem Vater schwer fällt, angemessen zu reagieren. Dass eure Familie in Gefahr, wenn er euch gegeneinander ausspielt.
Ich würde außerdem versuchen mit deinem Mann zu sprechen. Es besteht ja nun keine Gefahr, dass er eine Trennung anstrebt. Wenn du also einfach hart bleibst und klar machst, dass seine Kin der ein Teil eurer Familie sind (das auch nicht erst seit gestern) und du dich genau deshalb nicht gern raushältst, weil sie ja als ältere Geschwister bei euch leben und dadurch eben Vorbilder sind und eben ihren Teil beitragen müssen, was Kindern übrigens gut tut und besser hilft als diese künstliche Spaltung.
Davon abgesehen, kannst du auch einen Termin bei einem Therapeuten machen, anstatt zu warten.
Vielleicht musst du das alles nur besser verpacken. Ihr seid eine Familie und seine Kinder gehören dazu und profitieren davon, wenn sie auch wie vollständige Familienmitglieder behandelt werden, mal abgesehen davon, dass es dich auch verletzt, wenn dein Beitrag geringgeschätzt wird und du als "nicht gut genug" für die Erziehung der beiden angesehen wirst.
Davon abgesehen: Wenn er ernsthaft glaubt, dass sein Sohn suizidgefährdet ist, ist das ein Fall für die Psychiatrie. Sowas behandelt man nicht, indem man das Goldkind auf einen Sockel stellt und drumherum auf rohen Eiern läuft. Absurd.
Um es kurz zu machen: Unter den Umständen würde ich es echt drauf ankommen lassen.
Punkt 1: wir haben auch mal gekifft. In dem Alter. Da kann und muss man drüber reden, aber ihr solltet euch nicht sooooo aufregen.
Punkt 2: ihr habt ein Paarproblem und der Junge ist nur der Anlass. Du fühlst dich nicht wert geschätzt, dein Mann hat irgendwelche Schuldgefühle.mda kann ein Familiencoaching helfen.
Punkt 3: wenn du die Putzfrau spielst, dann liegt das in deiner Verantwortung!
Gruß
Manavgat
Drogen nehmen ist ja schliesslich nix schlimmes.. oh Mann Sorry aber das geht garnicht. Haben viele früher gemacht, aber trotzdem gibt es da nix schön zu reden!!
Trotzdem hat sie recht. Regelmäßiges Kiffen würde ich in etwa so einstufen wie regelmäßigen Alkoholkonsum.
Das wahre Problem besteht trotzdem zwischen hier den Eltern. Er betrachtet die Familie nicht als Familie und aufgrund seiner schlechten Erfahrungen verwendet er Copingmechanismen, die für die Kinder und die Familie derbe in die Hose gehen könnten.
Ich würde dir gerne etwas empfehlen. Dafür müsstet du mir aber bitte eine PN schicken, da ich deinen Namen nicht sehe.
Keine Angst, ich will nix schlimmes