Alles entwickelt sich schnell - kann das gut gehen?

Hallo Urbianer,

ich weiß, unverhofft - kommt oft. Nun hat es wohl auch mich erwischt. Kenne einen Mann fast zwei Monate lang (im Internet kennen gelernt). Und persönlich seit grade mal 40 Tagen. Aber durch die häufigen "ausgedehnten" Treffen werde ich das Gefühl nicht los, dass wir uns viel länger kennen.

Ich bin eher von der vorsichtigen misstrauischen skeptischen Sorte. Er eher von der zwar nicht schnellen, aber "standhaften". Das heißt, wenn ich generell ziemlich schnell alles in Frage stelle, so ist er (auch beruflich etc.) "stabiler": Einmal entschieden, dabei geblieben...

Er kam bereits mit einer Liebeserklärung, bei der ich mich gezwungen sah, ihn auszubremsen. Zu früh ist zu früh. Nun ist er vorsichtiger und äußert sich anders: Dass er mich eben sehr sehr mögen würde.

Ab und zu bringt er beiläuftig Zukunftsgedanken zum Äußern: Irgendwann gegenseitig Eltern kennen lernen, irgendwann in seine Stadt ziehen... Ich äußere mich nie dazu. Das ist für mich zu weit gedacht. Und das ganze Denken noch gar nicht berechtigt. Zeitfaktor spielt für mich eine große Rolle: Sowohl bei einer Liebeserklärung als auch bei Zukunftsplanung. Wir sollten zuerst weiterhin gut eine Weile miteinander gut klar kommen, bevor man "tiefer" gräbt.

Überhaupt: Da er mich so auf Anhieb ins Herz geschlossen hat - keine Ahnung, was ich davon halten soll. Bei mir entwickelt sich so etwas langsam. Ich habe Bedenken, dass es eben genauso schnell und plötzlich endet wie es angefangen hat...

LG
die Langsame

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Was findest du daran schlimm, wenn dir ein Mann sagt, der dich schon jetzt ins Herz geschlossen hat? Warum braucht man für alles einen ausgedehnten Zeitplan? Wenn man sich eine Zukunft mit einem Menschen vorstellt, kommen dann auch zwangsläufig mal "Alltags-Gedanken" wie Eltern kennenlernen zu Tage. Das ist aber nix schlimmes

Ich war früher auch so. Alles langsam angehen lassen. Bloß nicht gleich seinen Gefühlen hingeben. Dann kam mein Mann. Wir haben uns 3 Monate gekannt, dann hat er mich besucht und 2 1/2 Monate später sind wir zusammen gezogen (ich in eine andere Stadt 250km vom Wohnort entfernt, hatte aber hier auch eine Arbeit - Wechsel da großer Konzern). Nach 3 Jahren haben wir dann geheiratet. Das Ganze ist nun fast 9 Jahre her und ich bereue nichts... Manchmal muss man sich auch mal gehen lassen ;-)

Viel Glück #klee

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Danke für den Einblick in deine "Liebesgeschichte" und deren "Tempo".

Manches wird einem richtig bewusst, wenn man eigene niedergeschriebene Gedanken liest. Ich klinge recht zurückhaltend. Und genau das tue ich. Ich halte ihn zurück. Und mich.

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Dann lass es einfach mal zu :-D Nicht zwingend in dem Tempo wie ich, dass muss nicht immer gutgehen, aber lass dich ein bisschen fallen #herzlich

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Das Ergebnis 5 Monate nachdem ich meinen Mann kennengelernt habe war: Haus gekauft, Zusammen gezogen, Verlobt, Hochzeitstermin stand und Saal etc gemietet :-D Nun sind wir seit 2 Jahren zusammen und im Oktober 1,5 Jahre verheiratet, super glücklich(uns kommt es vor, als wären wir 10 Jahre zusammen)!
Wenn es passt, dann passt es ;-)
Ach ja, nach 2 Wochen haben wir uns schon Häuser angesehen und nach 4 Wochen kamen seinerseits schon Andeutungen wegen Heiratsantrag...
Bis auf meine Familie(die haben einfach sofort gemerkt, dass der der Richtige für mich ist) war unser ganzes Umfeld total überrascht, weil wir beide eher die planenden Menschen sind ;-)
Wir haben auch schon schwere Stunden zusammen durchgestanden bzw. wir sind mittendrin, aber es hält, es ist eine so tiefe Liebe und es war die beste Entscheidung!
Also schau einfach wie es sich anfühlt(nicht immer nur was der Kopf sagt) und wenn es sich gut anfühlt, dann mach! :-)

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Das ist ja ein immenses Tempo, welches ihr da vorgelegt habt...

Ich hatte bisher entweder mit Bindungsphobikern zu tun gehabt oder eben mit Männern, die nur auf das Eine hinaus wollten. Dass jemand es ernst meint, das bin ich nicht gewohnt. Am Anfang griff ich ihn sogar an, weil ich dachte, er will mich nur veräppeln. Traurig genug, wenn frau das denkt. ;-)

Du schreibst, man sollte sich auf sein Gefühl verlassen: Das ist nämlich toll. Wenn ich das Währenddessen betrachte, so fühlt es sich geborgen, selbstverständlich und dann wiederum aufregend an.

Und ich stelle mich so langsam auf seine Nettigkeiten ein, "taue auf". Am Anfang war ich nur auf Abwehr. Jetzt merke ich nach 2 Tagen des Nichtsehens, dass ich ihn vermisse. Ich glaube, ich sollte nicht so viel hinterfragen (Tempo, was zu dem Zeitpunkt angemessen ist oder nicht...)

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Bei mir war es ähnlich wie bei Sindy.
Habe meinen Mann durch eine Freundin kennen gelernt. 3 Wochen später waren wir zusammen. 2 Monate nach kennen lernen zusammen gezogen. Ein Jahr nach kennen lernen Baby geplant. 1,5 Jahre nach kennen lernen geheiratet. 4,5 Jahre nach kennen lernen 2. Kind geplant und mittlerweile seit über 5 Jahren glücklich zusammen!

Also auch ein positives Beispiel für Schnelligkeit! :-)

Liebe Grüße

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JA, das kann gut gehen. Spreche da aus Erfahrung.

Hab von so einem "Affären-Schnellbeziehungsschuss" jetzt ein Wunschkind im Bauch #verliebt
Wir hatten zwar auch viele Hürden (die nicht unbedingt etwas mit unserer Wartezeit (bzw nicht-Wartezeit) zu tun hatten), aber die haben uns nur noch mehr zusammen gebracht. Da haben wir uns gestern oder vorgestern erst drüber unterhalten.

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Hallo,

ich kann dich verstehen. Bei mir hat es auch lang gedauert bis ich mit meinem Freund gezogen bin. Die Beziehung lief auch damals gut als wir zwei Wohnungen hatten ca. 25 km Distanz.

Für ihn war es von vorne rein klar, er will mit mir zusammen ziehen. Er hatte mir ganz zu Anfang angeboten bei ihm einzuziehen, aber ich habe abgelehnt, nach 2 Jahren zusammen gezogen. Es hat uns absolut nicht geschadet nichts zu überstürzen.

Allerdings was unsere Zukunft angeht, waren wir uns schnell einig.
Nicht heiraten (er geschieden, ich - bald), beide kein Kinderwunsch mehr.

Viele Grüße #klee

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Klingt für mich nüchtern.

Er wird schon noch die Richtige finden :-)

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Ich weiß, dass meine geschriebenen Sachen nüchtern wirken. Ich glaube, ich habe da so einen Filter... Auch er wundert sich über diese Dissonanz. Sagte zu mir, dass ich real so aufregend, so gefühlvoll, so emotional bin, aber so manches von dem, was ich schreibe, wirkt sehr nüchtern.

Daher eine Zustimmung zu dem ersten Satz deines "Beitrags".

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Ich kann beide Beispiele bestätigen, da selbst erlebt:

Kennengelernt, alles super, nach 4 Wochen zusammen gezogen und es keinen Tag bereut, Beziehung hielt 5 jahre.

Andere Seite ebenfalls kennegelernt, alles super, Mann total verknallt und schmiedete Zukunftspläne...also die 3 berühmten Monate des Verliebtseins um waren, war auch die Beziehung vorbei.

Man kann es also nie wissen....

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Hi,

ich bin eigentlich auch jemand der lange braucht bis es eine innige Beziehung wird. Ich hatte auch immer irgendwie Zweifel an dem Mann.

ABER als ich meinen Mann kennenlernte haben wir die Schallmauer druchbrochen.

Wir kannten uns ca.2 Wochen via neu.de. haben uns dann an einem Freitag getroffen und am Dienstag drauf ist er zu mir gezogen. Wir sind dann keinen Monat später in eine größere Wohnung gezogen und 4 Monate nach dem 1. Treffen war ich schwanger. Wir haben dann knapp 12 Monate nach unserem 1. treffen geheiratet. Wir sind nun schon seit 7 jahren verheiratet und wir bereuen diese Geschwindigkeit nicht. Es hat sofort bei uns gepasst.

Du musst dich dabei wohfühlen. Sag ihm das es dir zu schnell geht und du es gerne etwas ruhiger angehen möchtest.

Ich persönlich fand es unheimlich wichtig das ich mich in seiner gegewart ganz normal verhalten konnte. Auch das man mal richtig albern sein kann. Das hat mir den Wohlfühlfaktor gegeben den ich immer gesucht hatte.

lg

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Wieder eine rasante Geschichte, die gut ging... :-)

Du sprichst da eine wichtige Sache an: Wohlfühlfaktor. Wir hatten schon zusammen herumgealbert, aber auch 2 Mal Situationen gehabt, wo ich die Tränen nicht zurückhalten konnte. Da war er für mich da. Ich lasse die negativen Dinge meistens in mir drin und spreche sie nicht an. Habe es schon immer so getan. Bin über 30, aber meine Konfliktfähigkeit lässt zu wünschen übrig. Und hier habe ich es versucht. Ich hatte etwas zu kritisieren und versuchte es persönlich und nicht "hinter dem Rücken" einfach nur eine Mail zu schreiben. Und weil ich es nicht kenne, tat es mir direkt leid, dass ich negative Dinge anspreche und weinte währenddessen. In diesem Moment war ich wirklich "mental nackt". Er hätte mich auslachen können oder gehen können oder sagen, er hätte keinen Bock auf so etwas. Aber er hörte zu und war für mich da. Als der emotionale "Sturm" vorbei war, fühlte ich so eine Erleichterung. Er sagte, wir sollten es üben, ich soll mal auch mit Türen klopfen oder laut werden. (Das kann und WILL ich nicht.) Aber er wollte mich nur ein wenig necken. :-)

Und in diesen Momenten fühlte ich mich wohl. Es ging mir schlecht. Und ich habe mich dennoch nicht versteckt. Er hat mich eben auch in einer negativen Stimmung gesehen, akzeptiert, beigestanden. Das war ein tolles Gefühl.

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Huhu,
ich wäre vorsichtig und würde mein #herzlich noch nicht so sehr an ihn hängen. Sowas entpuppt sich doch auch häufig als Strohfeuer und Männer, die schon in den allerersten Wochen mit großen Liebesschwüren kommen, sind im Alltag dann schnell weg. Evt. ist er auch der Typ, der, sobald er dich sicher hat, dich uninteressant findet. Muss aber auch keinesfalls so sein!

Ich persönlich habe eine solche leidvolle Erfahrung. Nach dem ca 3 Date die Frage "wollen wir zusammen durchs Leben gehen", worauf ich noch zurückhaltend war. Und dann diese Sache "bei mir kannst du dich fallen lassen/so sein wie du bist", womit er mich letztendlich rumgekriegt hat. Dann, fast genau nach den berühmten 3 Monaten, war vorbei damit. Er hatte nicht mal den Mut richtig Schluss zu machen, sondern mich monatelang durch kurze Kontakte in immer längeren Abständen hingehalten.

Bei meinem jetzigen Freund ging es von seiner Seite her langsam los. Ich war sehr verliebt und dachte am Anfang immer, wenn es zu einer Beziehung kommt, werde ich immer die sein die mehr "liebt" und leidet. :-( Er meinte manchmal er muss sich immer erst langsam an andere Menschen insb. Frauen gewöhnen und ich hielt das für eine Ausrede - obwohl er sich im Rahmen dessen sehr verbindlich verhalten hat. Es war aber dann tatsächlich so, dass er dann relativ schnell alte Gewohnheiten aufgegeben und sich immer mehr auf mich und auch meine Kinder eingestellt hat, mittlerweile wohnen wir schon einige Monate zusammen und er zeigt seine Zuneigung durch sein Verhalten und formuliert jeden zweiten Tag wie glücklich er ist mit uns - auch wenn ich depressionsbedingt manchmal ganz schlechte Tage hab - und es klappt super und es ist ausgewogen :-)

Ich bin insgesamt sehr vorsichtig geworden mit den Jahren und finde das auch angemessen.

Das beste für dich!#klee