Depression, bevorstehende Geburt, Verlustangst...

Hallo,

ich bin in einer Partnerschaft, die allerdings kriselt, nicht zuletzt weil ich eigentlich jemand anders liebe und lieber mit ihm zusammen wäre und ich ihn gerade jetzt sehr bräuchte. Ich erwarte das 1. gemeinsame Kind mit meinem Partner, habe wahnsinnige Angst daß das Kind nicht gesund ist, vielleicht gar nicht lebt, nicht schreien wird wenn es zur Welt kommt und weiß nicht wie ich das überstehen sollte wen das so kommen sollte...ich bin sowieso depressiv und bräuchte so schon dringend Halt...Halt den mir mein jetziger partner - obwohl ich nicht bezweifel daß er mich liebt und mir diesen geben möchte - nicht geben kann, eigentlich niemand geben kann außer diesem anderen Mann..seit 4 Wochen weiß ich daß er ungefähr zum Zeitpunkt der geburt (heute ist offizieller ET) in den Urlaub fliegen wird..das hat bei mir irgendwie Panik ausgelöst - ich hatte letztes Jahr mal kurz die Befürchtung er wäre evtl. in einem verunglückten Flugzeug gewesen und da habe ich gemerkt daß die Vorstellung ihn nie wiederzusehen, daß es ihn überhaupt nicht mehr gäbe das furchtbarste überhaupt für mich wären und daß ich das nie erleben möchte.

Das war vermutlich auch der Grund daß ich dann mit meinem jetzigen Partner zusammengekommen bin, er kam irgendwie zu einem unglücklichen Zeitpunkt, ich habe ihn als Fluchtmöglichkeit von dem Mann benützt den ich liebe und das hat ein paar Monate ganz gut funktioniert, dann drängten sich die Gefühle für den anderen wieder auf, letztendlich haben wir uns auch gesehen als es uns beiden sehr schlecht ging (er hatte eine Trennung, ich hatte eine Fehlgeburt, beide depressiv) und ich habe meinen Freund mit ihm betrogen - daß weiß mein Freund auch, er hält aber an mir fest weil er mich angeblich so sehr liebt, er baut seine ganze Zukunft auf mich auf und ohne mich fällt alles zusammen wie ein Kartenhaus...ich fühle mich für ihn verantwortlich und will so lange er das will mit ihm zusammensein, auch wenn ich dadurch mich selber quäle und immer depressiver werde - außerdem spürt mein Freund daß ich ihm immer mehr entgliete, daß ich immer mehr auf dem Rückzug (allerdings von allem und jedem) bin und ist deswegen ebenfalls ganz verzweifelt.

Ich konnte jetzt allerdings nicht anders und habe den anderen mann angerufen, ich habe mich nicht getraut zu sagen, daß ich ihn gerne noch mal sehen möchte - ich habe eben Angst daß ich ihn nie wiedersehen werde und möchte mich von ihm irgendwie verabschieden - ohne dem weiß ich nicht wie mich jetzt auf die Geburt einstellen kann, ich kann mich auch nicht auf das Kind oder sonstwas freuen - daß hat er am Telefon auch rausgehört, er weiß allerdings nicht daß das nicht primär an den Problemen mit meinem Freund liegt, sondern primär an meiner Angst ihn nie mehr wiederzusehen und an meinem unerfüllten Wunsch ihn noch zu sehen vor der Geburt und seinem Abflug - ich würde ihm das so gerne wenigstens sagen, aber das kann ich ja nicht einfach machen, oder? Er meinte am Telefon, wenn irgendwas wäre, wenn ich redn wole, solle ich ihn anrufen, das musst ich ihm quasi versprechen...er weiß eben daß ich Depressionen habe und er mir quasi emotional am nächsten steht und guttut, ich ihm am meisten vertraue -aber nicht daß mein Zustand im moment sehr viel mit ihm zu tun hat - ich quäl mich seit jahren damit rum daß ich ihn liebe (das habe ich ihm auch vor jahren bereits kurz nach unserem Kennenlernen "gebeichtet" - er entschied sich dann aber gwegen mich und für einen andere, nicht zuletzt aufgrund meiner Depressionen von denen er von Anfang an wusste) und daß ich ihm das aber nie sagen kann/konnte und vielleicht nie wieder die Gelegenheit bekommen werde es ihm zu sagen...obwohl er es ja eigentlich sowieso wissen müsste..

Jetzt sitze ich da weil ich nicht schlafen kann und versuche mich selber zu beruihgen, daß ich jetzt einfach jede Minute, jede Stunde, jeden Tag den es noch bis zur Geburt dauern wird überstehen werde, daß ich nicht mehr an ihn denken werde, ob er jetzt gut ankommt an seinem urlaubsort, oder zurück kommt oder ob ich ihn je wiedersehen werde...aber das mit dem sleber beruhigen klappt nicht wirklich...

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Seit Jahren redest du dir ein, dass du einen Mann liebst. Einen Mann, der dir von Anfang an gesagt hat, dass er dich nicht als Partnerin will, der sich aber dennoch nicht entblödet, mit dir ins Bett zu gehen, obwohl er wusste, dass du einen Freund hast.
Mit deinem Freund bist du erst seit dem letzten Jahr zusammen, du stehst unmittelbar vor der Geburt eures gemeinsamen Kindes und du verzehrst dich nach dem Mann, der dich nie wollte.
Wach endlich auf und bringe dein Leben in Ordnung.
Das mit dem anderen Mann wird nie was und dein jetztiger Freund hätte mehr verdienst als dich.
Bist du mit deinen Depressionen in Behandlung oder pflegst du sie seit Jahren nur?

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Du weißt nicht, was du wirklich willst oder willst nicht kapieren, was/wen du haben kannst und wen nicht... und die Schuld dafür gibst du deinen Depressionen...!

HALLO - wach auf und komm mal auf den Boden... und dann versuch, dein Leben so zu gestalten, dass es für dich passt.

Da gibt es offensichtlich jemanden, der dich auf Händen trägt - findest du es nicht etwas schäbig, welches Spiel du mit ihm treibst?
Wenn ich einen Mann glaube über alles zu lieben, der aber offensichtlich nichts von mir will.... ja, das muß ich dann i-wann akzeptieren und abhaken... auch wenns weh tut, da wirst du nicht die Erste sein, der das passiert.

Für die bevorstehende Geburt wünsch ich dir alles Gute. Mach dich nicht verrückt... das klappt schon!

LG

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Hallo,

Mach dir bitte klar das man sich unter Depressionen gern in Dinge reinsteigert, so auch in deine Gefühle für den anderen.
Es hat nie dafür gereicht das ihr zusammen gekommen seid, warum glaubst also ist er DER Mann für dich?
Wäre er das wärst du mit ihm zusammen und würdest nicht von einem anderen schwanger sein, es hatte also Gründe dafür.
Du stürzt dich in deine Gefühlsduselei weil es einfacher ist als sich den wahren Problemen der Erkrankung zu stellen, bist du in Therapie deswegen?

Ja der andere versteht dich eventuell besser, wenn er aber selber unter depressiven Phasen leidet passt ihr nicht zusammen ohne euch gegenseitig runterzuziehen.
Belass es bei einer Freundschaft die ist mehr Wert oder brich den Kontakt ab, sonst wirst du dich nie besser fühlen.
Wenn das alles nich klappen will musst du dich eben trennen und dem anderen sagen was Sache ist, aber er hat dich schon mal sitzen lassen, damit musst noch mal rechnen.
Achja....ich töne hier auch nicht nur herum, ich weiß wovon ich spreche, weil ich selber unter Depressionen leide und mich dann zu gern in andere Gefühle Stürze als das was wirklich das Problem ist.

LG

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Weiß Deine Hebamme bzw. Dein Frauenarzt von Deiner Depression? Sie wären die richtigen Ansprechpartner, vor allem im Hinblick darauf, dass es fast schon normal wäre, wenn sich dieser schlechte Gemütszustand nach der Geburt (sog. Babyblues) noch verschlechtern würde.

Wenn Du schon Deinen Mann nicht liebst und der Mann, den Du liebst auch nicht zum Reden zur Verfügung steht, dann sei wenigstens fair zu Dir und Deinem Baby und lasse Dir helfen! Depressionen zu haben ist keine Schande, gerade Hebammen haben tagtäglich mit Frauen zu tun, die Horrorvorstellungen und große Ängste bzgl. Geburt und Co. haben. Also ruf jemanden an, Dein Kind hat Hilfe verdient.

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Danke. Der Frauenarzt kam vor 4 Wochen mal auf die Idee die Risikofaktoren die im Mutterpass aufglelistet sind abzufragen, seitdem weiß er davon - auch die Nachsorgehebamme hat das in den Unterlagen vom Geburtsplanungsgespräch notiert, Außerdem habe ich organisiert daß ich nach dem Wochenbett eine Familienhebamme bekomme, die ich schon kennenglelernt habe, bei der ich heute noch mal einen Kontrolltermin habe.
Außerdem werde ich eine haushaltshilfe für die erste zeit nach der Geburt beantragen, FA und Hebamme wissen davon und unterstützen mich.
Der werdende vater ist nun etwas "beleidigt" daß ich mir solche Hilfen suche, da er doch für mich da sein will/wollte...ich habe ihm gesagt, daß ich wisse ich schon und auch zu schätzen, nur würde ich das nicht so sehen daß wir hier nach der Geburt so friedlich miteinander umgehen können, daß er oder ich das lange miteinander aushalten. Also muß ich realistisch sein und mir andere Hilfen suchen.

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Manche Menschen haben gar kein Selbstwertgefühl.
Sie machen sich fast schon absichtlich unglücklich.
Du machst sogar mehrere Menschen unglücklich - dich selbst, deinen Freund, später dein Kind.

Bist du dir selbst gar nichts wert?
Willst du so weiter existieren?
Ja, existieren - denn das ist doch kein Leben.
Wenn du alt genug bist Sex zu haben, Mutter zu werden, dann handle doch endlich.

Löse dich vom Freund, den du eh nicht liebst.
Löse dich von dem Mann, den du glaubst zu lieben, der dich aber nicht will.

Fange neu an. Für dich, für dein Baby.

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Hi,
du hast Angst vor Dingen, die (evtl.) passieren könnten.
Du hast Angst vor Entscheidungen, die andere treffen könnten.
Du hast Angst vor Entscheidungen, die du treffen könntest.
Du hast Angst davor, Entscheidungen zu treffen.

Dein bisheriges Leben scheint sich nur um dieses Thema zu drehen. Angst davor zu haben, dass dir irgend etwas den Boden unter den Füßen wegreißen könnte und du steigerst dich in diese Angst hinein - egal, ob dieses etwas passieren könnte, passiert oder nicht passiert.

Hast du Angst vor dem Leben an sich?

Das Leben an sich ist unsicher, jeden Tag und endet mit dem Tod, das ist sicher. Alles andere ist eben unsicher, du kannst mitspielen oder dich dem total verweigern. Im Moment verweigerst du dich total und spendest deine ganze Aufmerksamkeit und Kraft dort hinein. Das ist sehr sehr anstrengend.

Such dir bitte jemanden, mit dem du drüber reden kannst. Sei bitte auch offen, damit dir geholfen werden kann. Du, dein Kind und alle Menschen um dich herum profitiert am meisten von einer Frau/Mutter/Partnerin, die aktiv im Leben ist.

Alles Gute
ficus

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Ich bin ein sehr ängstlicher Mensch, ja. Angst ( vor meiner Mutter in erster Linie) war täglich an der Tagesordnung - ich habe mich erst mit 14 das erste mal gegen meine Mutter gewehrt. Ich hab angst die negativen Gefühle anderer Menschen in Bezug auf mich - Wut und Aggressivität- zu spüren und verlustängste. Wenn eine oder beide dieser ängste zu sehr strapaziert werden verweigere ich mich mehr oder weniger dem Leben, ja. Wenn ich eben das Gefühl Habe nicht noch mehr aushalten zu können.

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Hi,
es gibt auch Berater / Therapeuten, die sich auf das Thema Angst spezialisiert haben bzw. weitergebildet haben und dafür auch ein "Programm" in geschützem Raum anbieten.
Letztendlich wirst du diese Angst nur überwinden, indem du durch sie durch gehst, das ganze Spiel mitspielst. Bitte in Begleitung, sowas kann einem wirklich den Boden wegziehen, ein guter Berater begleitet dich aber so dadurch, dass du stabil wieder rausgehst und die Angst hinter dir lässt, bzw.wenn sie kommt, du weißt , wie du besser damit umgehst.
Kannst ja mal nach Angsttherapie suchen.
Dir und deinem Kind alles Gute
Ficus

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Ich kann ich so.... nur zustimmen. Man verennt sich gerne in andere Dinge in Zeiten der Depression.

Bist du in Therapie? Wenn nein, bitte auch dir einen Therapeuten. Mit dem Hintergrund der ss wirst du auch schneller vermittelt.

Wenn ja, dann mach Termine und Versuch dem richtigen Grund zu suchen.

Du bist in einer gedankenspirale, du machst dich wahnsinnig und läufst auf 1000 %. Versuch es mit Hilfe abzustellen und dich endlich auf dein Kind zu freuen. Egal von welchem Mann, es ist dein Kind.

Deine Hormone tun übrigens ihr übriges bei Depressionen. Falls du nicht stillen willst, nimm bloß nicht die abstilltabletten. Die hauen noch mal ordentlich rein und können sich in die Krise stürzen. Lieber konventionell abstillen. Das geht auch.

Ich bin ebenfalls depressiv erkrankt und habe vor sechs Monaten meine Tochter zur Welt gebracht. Weiß also wovon ich spreche.