Er ist gläubiger Christ

Hallo,

ich habe einen Mann kennengelernt, den ich sehr mag und schätze. Er ist auch ein wirklich netter Mensch und sehr attraktiv. Ich habe auch Schmetterlinge im Bauch und ich glaube ihm geht es genauso.

Nun zu meinem "Problem". Er ist Mitglied in einer evangelischen Freikirche und dort auch sehr aktiv. Er ist sehr religiös, geht zu Gemeindetreffen und jeden Sonntag in die Messe.
Er leitet im Gemeindehaus auch ein Seniorencafe, besucht Kranke und Alte im Krankenhaus und Pflegeheim. Das finde ich auch wirklich gut.

Nur bin ich ein absolut ungläubiger Mensch. Meine Eltern waren Atheisten und ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, wie ein Mensch mit Verstand an Engel und Gott und Wunder glauben kann??? Und frage mich, ob das mit uns gutgehen kann. Ich werde ganz sicher nicht anfangen an Gott zu glauben und er sicher nicht damit aufhören.

Gibt es hier Beziehungen zwischen Gläubigen und Ungläubigen und wie geht ihr damit um?

LG

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Zweifelsfrei ist Deinen neuen Freund eine hohe soziale Kompetenz zu bescheinigen.

Ursprung der christlichen Werte.

Mit Sicherheit wird er Dich zu nichts "zwingen" wollen. Hochgradige Toleranz ist den Freikirchen und ihren Mitgliedern zu attestieren.

Ich bin mit einem sehr netten Ehepaar befreundet. Auch Mitglieder einer Freikirche.
Das Thema Religion ist unter uns völlig ausgeklammert.
Sie wissen, das ich zwar getauft bin aber ansonsten dem nicht zugeneigt bin. Egal welcher Religion.
Meine Toleranz akzeptiert aber generell Menschen die ihren Glauben auch ausleben.
Mit einigen Ausnahmen.

Ein Gespräch über Religion mit ihm wäre eine Möglichkeit die Fronten zu klären.
Du hast Deinen Standpunkt, er den seinigen.

FG

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Du hattest noch keinen Kontakt zu Pfingstlern, oder?

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@unter30

Nein, hatte ich nicht.

Für mich zählt in erster Linie der Mensch. Nicht sein Glaubensbekenntnis.

FG acentejo

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Also ich persönlich, wenn es hier um mich ginge, würde der Sache wohl keine Chance geben. Ich bin nicht gläubig und genau wie du, kann ich Glaube auch nicht nachvollziehen. Natürlich kann man, wenn beide es wollen, das Thema weitesgehendst versuchen aus dem Alltag raus zu halten aber komplett wird das nicht möglich sein. Z. B. betet er vor dem Essen etc.? Ihr werdet immer Berührungspunkte haben nachdem er auch so aktiv dort ist.

Gruß
Barrik

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Schwierig! Mein Partner und ich sind beide konfessionslos und am Sonntag hab ich ihn noch gefragt, ob er sich eine praktizierende Christin als Partnerin vorstellen könnte. Er hat dies klar verneint. Ich bin mir für mich auch nicht ganz sicher.

Andererseits ist für uns beide Toleranz ein sehr wichtiges Thema und eigentlich müssten wir "Ungläubige" uns doch dann auch in Toleranz gegenüber Gläubigen üben, oder? So wie wir auch tolerant gegenüber Hobbies des Partners sind, die wir selbst nicht teilen.

Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass eine Partnerschaft zwischen Gläubigen und Ungläubigen funktioniert - aber nur, wenn keiner den anderen bekehren möchte und den Glauben/Unglauben des anderen als Privatsache akzeptiert.

LG von der Zweiflerin

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Schwierig aber machbar würde ich sagen. Kommt wohl darauf an, wie reif und reflektiert beide sind. Und ob sich die gesamthafte Wertehaltung beider mehr oder minder deckt, unabhängig davon was für einen Glauben man hat oder nicht hat.
Und ganz wichtig: sobald einer der beiden die Ansicht hat (selbst wenn er die nicht äussert), dass sein Lebensentwurf die einzige Wahrheit bedeutet und hierarchisch über der des Partners liegt, ab da ist es unmöglich.

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grundsätzlich könnte ich damit sicherlich leben. so lange klar ist, dass ich selbst eben NICHT gläubig bin, nicht bekehrt und auch im alltag nicht in den glauben des partners einbezogen werden will. ich möchte nicht an einem tischgebet teilhaben, nicht in die kirche gehen (nein, auch nicht an weihnachten) und insgesamt mein leben ohne heiligen bimbam weiterleben können. da käme es dann also auch darauf an, wie weit es umgekehrt mit der toleranz des mannes her ist.

zum wirklichen problem würde es dann, wenn man heiraten wollte oder gemeinsame kinder haben, denn spätestens da wird der glaube mit all seinen ritualen und grundsätzlichen einstellungen zum gemeinsamen thema.

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hallo,

es gibt Dinge, die muss man einfach nicht diskutieren und man kann trotzdem eine gute Beziehung führen.
Lässt du ihm seine Glauben und er dir deinen, warum sollte es denn nicht funktionieren?
Ist er in seinem Glauben so gefestigt, dass er sich von dir nicht erschüttern lässt, dann steht er auch da drüber, dass du nicht an die Dinge glaubst, an die er glaubt.

Und ganz ehrlich: Ich weiß auch nicht alles, woran mein Mann glaubt. Gedanken sind frei und er hält mich bestimmt bei einigen Gedankengängen auch für "balla-balla". Und nur, weil man einen christlichen Glauben hat, muss man nicht abends die Engel überm Bett schweben sehen.

vG
ficus

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... Ergänzung: und solche Dinge wie "Dankbarkeit" und "Soziales Engagement" muss man ja nun wirklich nicht anhand des christlichen Glaubens zerreden. Nimm ihn einfach so, wie er ist und vermute nicht hinter jedem Gedanken oder jeder Äußerung den "Vater im Himmel".

Die Hebamme, die bei mir den Vorbereitungskurs geleitet hat, war auch sehr gläubig. Hat sie von "ihm" oder "da ist jemand der..." gesprochen, dann habe ich einfach jmd. anderen hinein interpretiert. Mir wäre im Leben nicht eingefallen, während des Vorbereitungskurses darüber zu grollen, dass sie von Gott (o.ä.) sprach. Mich hat dies auch nicht gestört, ich bin eben meinen Gedanken gefolgt und nicht ihren.

vG

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frag ihn doch einfach?

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Hi,
wenn es um eine kinderlose Beziehung geht, halte ich es für unproblematisch, sofern beide Seiten tolerant sind.
Interessant wird es aber dann, wenn Kinder im Spiel sind. Falls ihr im entsprechenden Alter seid und eure Beziehung auf eine Familiengründung hinausläuft, wäre es doch sinnvoll davor darüber zu sprechen, inwieweit ihr die Kinder im christlichen Glauben erziehen wollt oder auch nicht.

Vlg tina