2. Kind vs. "Selbstverwirklichung" - sehr lang, sorry

Hallo liebes Forum,

seid nicht böse, dass ich schwarz schreibe. Aber irgendwie möchte ich auch weiterhin Fragen stellen können ohne das ich karrieregeil hingestellt werde...
Es ist für mich wirklich keine leichte Entscheidung.

Zu uns:
Kind - knapp 2 Jahre und schläft seit Anfang an sehr schlecht (wird allerdings langsam besser :-) )
Ich bin Anfang 30 und steige jetzt nach 2 Jahren Elternzeit wieder ins Berufsleben ein.

Zum Geschwisterchen:
Früher wollte ich immer 2 Kinder. Aber das Leben lehrt einen, dass es ne Menge Arbeit und Verantwortung bedeutet so einen Wirbelwind groß zuziehen. Ich bin KEINE Helikoptermama und doch war es mir wichtig immer für mein Kind da zu sein. Wir leben Familienbett und das Kind wird noch in den Schlaf gestillt. Überhaupt habe ich lange gestillt und es ein BLW -Kind sein lassen.

Immer mehr merke ich, dass unser Kind super auf andere Kinder zugeht. DAS ist auch der springende Punkt. Werde ich es bereuen, unserem großen Kind kein Geschwisterkind geschenkt zu haben?

Argumente, wie es ist später dann alleine für uns Eltern verantwortlich, zählen bei mir nicht.
Ich bin theoretisch auch nicht alleine und doch war ich es nach dem Tod unseres Vaters auch. Mein Bruder ist dabei 3 Jahre älter. Des Weiteren kenne ich leider mehr Geschwisterbeziehungen, die NICHT funktionieren, als welche die funktionieren. :-(

Mmhhhh, im Prinzip bin ich auch mit unserer Erziehung/Säuglingspflege zufrieden, aber es auch mega an meinen Kräften gezerrt und ich weiß nicht ob ich es nochmal durchhalte. Aber das wäre mein persönlicher Anspruch. :-/

So, nun zur "Selbstverwirklichung".
Ich würde gern eine Fortbildung in meinem Bereich machen. Allerdings kostet diese gut 4.000€ und teilweise fallen bis zu 70% beim ersten Versuch durch. Trotz meines Ehrgeizes besteht somit die Gefahr, dass das Geld fort ist... Wenn ich es aber schaffe, wäre es natürlich super und ich könnte auch was für meine Rente machen (die fiele nämlich derzeit echt sehr niedrig aus :-( )
Beides schaffe ich definitiv nicht. Hach es ist schwierig.

Vielleicht bekomme ich ja hier nette Denkanstöße. :-)

Danke

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Du hast dich doch eigentlich schon von dem Gedanken an ein zweites Kind verabschiedet.

Argumente, die FÜR ein zweites Kind sprächen, widerlegst du sofort.

Wenn du dich gegen ein Kind und für die Karriere entscheidest, ist das deine (eure) Sache und da musst du dich auch vor niemandem rechtfertigen.

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Hallo,

oh je das ist echt schwierig da zu "helfen".
Ich finde allerdings, daß niemand ein Recht dazu hat Dir da rein zu reden. Es gibt sicher für alles Vor und Nachteile. Aus Deinem Text kann ich rauslesen das es so wie es jetzt ist.....eben mit 1. Kind perfekt ist. Was die Gesellschaft angeht......da kann man es nie recht machen. Da gehen die Meinungen echt auseinander und irgendwie ist es fast nie richtig.
1 Kind ist kein Kind, zuviele Kinder sind gleich wieder assozial, wenn die Frau zu Hause bleibt ist sie faul, wenn sie arbeiten geht und ergeizig an einem Plan bastelt dann ist es egoistisch usw.

Mach einfach was Dir Dein Herz sagt,es wird sicher das richtige sein.#liebdrueck

Ich/wie leben das sogenannte "Spießerleben"#rofl
Mein Mann ist Alleinverdiener und das sehr gut, ich bin mit Leib und Seele Mama und "Hausfrau", wir haben 3 wundervolle Jungs und ich habe nicht vor die nächsten Jahre arbeiten zu gehen. Ich mußte lernen dumme Sprüche zu ignorieren.
Für uns ist es eben genauso, richtig!

Alles Liebe und hoffentlich nicht eine all zu schwere Entscheindung.

Biggi mit Tobias 8, Julian 5 und Robin 3

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ein zweites kind, um dem ersten ein geschwisterchen "zu schenken", halte ich persönlich für groben unfug. ich bin mit zwei schwestern aufgewachsen und hätte beide jederzeit gegen ein pony eingetauscht (ehrlich gesagt, ich würde heute immer noch das pony nehmen). wir haben als kinder nicht allzu viele berührungspunkte gehabt, geschweige denn groß miteinander gespielt, dafür waren und sind wir allesamt viel zu verschieden. ich mag beide, aber sie stehen mir nicht sonderlich nahe.

würdest du selbst dir ein zweites kind wünschen, würde ich sagen: ist doch super, dann erst ein baby und danach dann die fortbildung, aber danach klingst du nach meinem empfinden nicht.

was die fortbildung betrifft: ich würde es ganz sicher versuchen. es scheint etwas zu sein, das dir liegt und nach den zwei jahren elternzeit wäre es für dich bestimmt auch eine gute gelegenheit, beruflich relativ kurzfristig weiterzukommen - stichwort: rente und finanzielle unabhängigkeit. ich habe mich letztes jahr nach 12 jahren beziehung getrennt und bin gottfroh darüber, dass ich unseren lebensstandard für das gemeinsame kind und mich trotzdem halten kann.

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" hätte beide jederzeit gegen ein pony eingetauscht (ehrlich gesagt, ich würde heute immer noch das pony nehmen"#rofl Da musste ich echt laut lachen..

"wir haben als kinder nicht allzu viele berührungspunkte gehabt, geschweige denn groß miteinander gespielt, dafür waren und sind wir allesamt viel zu verschieden. ich mag beide, aber sie stehen mir nicht sonderlich nahe."

Ich finde, das ist fast ein wenig zu kurz gedacht. Meine Mutter steht ihrem Bruder auch nicht besonders nahe, geschweige denn, dass sie eine freundschaftliche Beziehung hätten, aber mir war und ist er immer ein toller Onkel. Und auch für mein Kind ist er ein liebevoller Großonkel, der die "Abkömmlinge" seiner Schwester abgöttisch liebt.

Ich denke bei der Geschwisterfrage auch an die nächste Generation, die dann keine Tanten und Onkel haben wird. Ich selbst bin Einzelkind und sehr froh, dass mein Mann keins ist.

VG

VG
Kate

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Ich sehe es wie gh1954 eigentlich hast du dich bereits entschieden.

Ich kann dich völlig verstehen. Mir reicht das eine Kind auch.

Außerdem ist es bei uns auch eine finanzielle Frage. Mit einem Kind können wir uns kleine Extras leisten und wenigstens einmal im Jahr in Urlaub fahren. Mit zweien müssten wir uns mehr einschränken und da sind wir egoistisch und bleiben lieber bei einem.

Ich bin selber Einzelkind und hab nie was vermisst.

Lg

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Ist doch kein Problem, du hast dich ja schon entschieden!

Ich bin selbst eine Karrierefrau, bin nach 7monaten Elternzeit wieder arbeiten gegangen, Vollzeit.

Geschadet hat es keinem, aber anfangs war sehr anstrengend!

Mach deine Fortbildung.

Du wirst während der Fortbildung sehr wenig zeit haben aber du packst das schon!

Viel erfolg

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Ich habe zwar 2 Kinder aber ich weiß auch nicht was schlecht daran sein soll, nur ein Kind zu haben!

Ich selbst wäre immer lieber ein Einzelkind gewesen und ich glaube mein Mann wäre auch sehr viel lieber eines gewesen.
Egoistisch wie ich bin habe ich meinem Sohn trotzdem noch eine Schwester zugemutet.;-)

Du solltest jedenfalls kein 2. Kind bekommen nur damit dein Kind ein Geschwisterchen hat.
Das ist eine Entscheidung die du und dein Mann für euch entscheiden müsst.

LG

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Hallo.

Konzentriere Dich erst einmal auf Dein berufliches Weiterkommen (daran liegt Dir ja anscheinend viel und das ist auch gut so) und auf das Kind, das da ist ... und natürlich auf Deinen Mann und Deine Familie an sich ...

... Du hast noch mindestens 10 Jahre Zeit, um einen Nachzügler zu bekommen ... also kein Eile, das fügt sich alles ... und wenn es bei einem Kind bleibt, dann ist das so.

Ein sehr interessantes Buch, wenn man mal Bestätigung als Einzelkind-Eltern benötigt:

http://www.amazon.de/Lob-Einzelkindes-Ende-aller-Vorurteile/dp/3810502626/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1411062991&sr=8-1&keywords=lob+des+einzelkindes

LG

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Hi,

meine Weiterbildung die ca. 4.000 € gekostet hat und bei der auch so um die 70% durchfallen habe ich mit dickem Bauch gemacht. Allerdings war da unser erstes Kind drin.
Drei Jahre später habe ich dann unser zweites Kind bekommen, also nach der Weiterbildung und "schon" in der Selbständigkeit (fand ich viel einfacher als im Angestelltenverhältnis).
Bei unserem zweiten Kind war ich "schon" 37.
Von daher: ist doch alles noch offen, entspann mal.
vG

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Dieses "meinem Kind ein Geschwisterchen schenken" finde ich jedesmal wenn ich es lese und ich lese es oft hier im Formum, erstaunlich

Man bekommt doch ein 2. Kind nicht nur damit das erste ein Geschwisterchen hat?#gruebel

Ich habe einen Bruder und ein gutes Verhältnis zu ihm. Ich möchte ihn nicht missen. Er ist der ältere von uns beiden. Hätte ich aber keinen Bruder, wüsste ich nicht wie es ist und würde auch nicht vermissen. Es hat Vor- und Nachteile Geschwister zu haben und es hat Vor- und Nachteile mehr als ein Kind zu haben.

Macht eure Entscheidung bitte nicht daran fest eurem Kind einen Spielkameraden zu "schenken"! (Sorry, ich finde das Wort in dem Zusammenhang befremdlich)

LG
Sabine

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Hm, ich finde es erstaunlich, dass du zu wissen glaubst, wie es als Einzelkind ist.. So wenig, wie man als Einzelkind wissen kann, was es bedeutet, Geschwister zu haben, kann man das im umgekehrten Fall.

Wir planen aus vielen (Herzens)gründen kein Einzelkind, aber diese Überlegung, dass ich möchte, dass mein Kind Geschwister bekommt, kenne ich auch und finde ich als Einzelkind sehr nachvollziehbar.

Ich weiß natürlich nicht, wie es ist, Geschwister zu haben. Gerade deshalb habe ich diese Erfahrung aber unglaublich vermisst. Jetzt im Erwachsenenalter finde ich es unglaublich schade, dass mein Kind von meiner Seite keine Tanten und Onkel hat, keine Cousins und Cousinen ersten Grades. Ich selbst habe nämlich eine große Verwandschaft immer toll als Kind und habe es sehr traurig gefunden, dass meine Kernfamilie nur eine Kleinstfamilie war.

Mehrere Kinder zu bekommen, obwohl man selbst nur eins möchte, nur um Geschwister zu zeugen, fände ich auch befremdlich, da stimme ich dir zu. Aber ein Grund unter vielen ist das für mich schon. Gerade, weil ich die Einzelkindseite kenne.

VG
Kate

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" Aber ein Grund unter vielen ist das für mich schon. Gerade, weil ich die Einzelkindseite kenne."

Das verstehe ich. Wir haben beide Geschwister. Mein Mann hat zwei Schwestern und einen Bruder. Wobei er nur zur einer Schwester ein wirklich herzliches Verhältnis hat.
Und auch bei uns spielen solche Überlegungen eine Rolle. Für uns steht es noch nicht fest, ob wir noch ein zweites Kind bekommen. Das hängt von vielen Faktoren ab. Woran ich mich störe ist einfach nur das Wort "schenken".

Für mich als das jüngere Geschwisterkind war es ganz normal, dass da ein anderes Kind ist. Für meinen Bruder war es schwer Mama und Papa plötzlich zu teilen. Jetzt als Erwachsener möchte mein Bruder mich sicher auch nicht mehr missen. Als Kind hätte er aber ganz sicher gern auf mich verzichtet. #schwitz Wobei, jetzt wo ich darüber nachdenke, hätte ich meinen Bruder früher auch gern gegen eine Schwester eingetauscht.#rofl Deshalb ist das so eine Sache mit dem Schenken. #gruebel