Hallo zusammen!
Ich brauche mal dringend einen unabhängigen Rat.
Mein Freund und ich sind seit über 3 Jahren zusammen, keine Kinder, nicht verheiratet. Seit 2 Jahren leben wir zusammen in seinem Haus, das er gekauft hat - schon lange bevor wir zusammen kamen. Soweit so gut...
Sein Haus hat er in fast kompletter Eigenleistung selbt sarniert, das gröbste ist geschafft. Nun bin ich dazu gekommen und gleich zu Anfang kam auch die Frage, ob ich mir vorstellen kann, hier auch mal zu wohnen, dass es viel Arbeit bedeutet, Haus, Garten usw...
Klar dachte ich, hier wohnen wäre toll. Ich bin gut im Anpacken, bevor ich mich faul in den Garten lege, schwinge ich eher den Rasenmäher...
So, jetzt sind über 3 Jahre vergangen, ich habe ihm bei allen Umbauarbeten im Haus fleißig geholfen, habe teilweise meinen kompletten urlaub nur den Baustellen geopfert. Es ist so, dass ich hier im Haus eine Art Betriebskostenbeteiligung zahle, Miete zahle ich nicht. Ich beteilige mich nicht an den Anschaffungskosten von Baumaterial. Das macht er alles. Dennoch komme ich an einen Punkt, wo ich mich ausgenutzt fühle. Ich habe eine volle Stelle, die mich stark fordert. Bin teileise mehr als 45 H in der Woche unterwegs. Er erwartet aber, dass ich auch nach feierabend mal eben die Mauer verfuge. Wir wollen ja schlielich bis Winter fertig sein. Auch meine nächsten freien Wochenenden gehen für den Bau drauf. Wenn ich Glück habe, darf ich noch ein bisschen Haushalt machen, das aber auch bitte erst, wenn wir auf dem Bau feierabend gemacht haben. und sowieso, sehe ich das mit dem Haushalt alles viel zu zwanghaft...
Dass ich ihm helfe, ist gar nicht das Problem. Aber - er will mich auf der einen Seite nicht heiraten, das hat er so gesagt, weil er sich nicht sicher fühlt, ob ICH ihn heiraten will, er will mich auch nicht am haus beteiligen. Dementsprechend würde ich mich an der Finanzierung beteiligen. Will er aber nicht, das ist schließlich seine Altersvorsorge, ohne die hat er nichts. Also fakt ist, mir gehört von dem Haus gar nichts, aber ich soll für ihn/mit ihm die Arbeit machen, und SEINE Altersvorsorge renovieren..
Irgendwie bekommt das einen faden Beigeschmack für mich...
Was sagt ihr dazu?
Hausbau - ich soll helfen, mir gehört nichts
Hallo.
Dem würde ich ganz gepflegt den Stinkefinger zeigen ... entschuldige die deutlichen Worte.
Entweder Euch gehört das zusammen, Du finanzierst es entsprechend mit und renoviert/saniert es dann auch gemeinsam ...
... oder Du wohnst da, zahlst da Deine Betriebskosten, eventuell eine Art Miete (was ich persönlich nicht machen würde, da das wieder bedeuten würde, dass Du im sein Eigenheim finanzierst, aber dazu gibt es hier unendliche Diskussionen) und bringst Dich so ein, wie man es auch bei einer Mietimmobilie machen würde ... Rasenmähen, Gartenarbeiten etc. Und keinen Handschlag mehr.
Dein Freund meint wohl, er hat ne Dumme gefunden, die unter dem Deckmantel der Liebe alles für ihn tut ... dem würde ich ganz schnell einen Riegel vorschieben.
LG
Ja du hast Recht, das hat einen faden Beigeschmack, sein Haus, seine Regeln. Du willst dich in dieses Haus quasi einkaufen, er möchte es nicht. Andererseits zahlst du keine Miete, arbeitest diese förmlich ab. Kann man gut finden, muss man nicht. Sollte es mal, warum auch immer, auseinandergehen hast du keine finanziellen Verpflichtungen, dir kein Haus ans Bein gebunden, und er hat seine "Altersvorsorge" für sich. Ich für mich würde es nicht so schlimm finden, dass es sein Haus ist und würde weiter einfach helfen. So habe ich keine Lasten, jetzt nicht und auch nicht im Falle einer Trennung. Im Falle einer Hochzeit sähe das natürlich anders aus. Du kommst nicht darum herum, Klartext zu reden und ne Lösung zu finden, mit der ihr beide klarkommt.
Hallo.
Dann musst du entweder ausziehen, oder du packst mit an.
Bei uns ist es auch so, aber ich wohne auch hier, will es schön und gemütlich haben, also packe ich mit an.
Lg
Ihr müßt eine andere Lösung finden. Du könntest Miete zahlen und davon bezahlt er jemanden, der ihm hilft. Zum Beispiel.
Wie du es erzählst, klingt es für mich auch nach Ausnutzen und hat den Rahmen dessen, was an Hilfsbereitschaft unter Partner und Freunden normal ist, verlassen.
Gerecht ist, was sich gerecht (für beide) anfühlt.
Ob eine der Lösungen, die hier vorgeschlagen werden, Abhilfe schafft, weiß ich nicht. Teilweise wird die Sache noch komplizierter.
Ich fühle mich ein klein wenig bestärkt in meiner Meinung, dass man, wenn man zusammenzieht, etwas neues Gemeinsames aufbauen sollte. Und nicht der eine in das Eigentum des anderen ziehen sollte.
Für mich hätte das auch einen sehr faden Beigeschmack. Wie läuft denn eure Beziehung sonst so? Bleibt neben dem Haus noch Zeit für euch als Paar, oder besteht eure Beziehung nur noch aus deiner Fronarbeit?
Er scheint ja in dieser Hinsicht sehr auf seinen Vorteil zu schauen, dann musst du nach dir schauen.
Was bist du bereit, unter diesen Umständen an Kosten zu übernehmen? Wieviel Arbeitsleitung WILLST du investieren? Wie wünschst du dir deine Zukunft?
Ohne Euch genau zu kennen ist es schwierig, einen konkreten Tipp zu geben.
Habt Ihr überhaupt Freizeit zusammen oder beschränkt sich diese nur auf das "Renovieren und Verschönern" seines Hauses?
Im Moment sehe ich da noch kein großes Ungleichgewicht, ihm gehört das Haus, er zahlt alles. Du zahlst Deine anteiligen Betriebskosten und hilfst mit. Das Problem ist aber, dass er offenbar etwas Workaholic ist und sich große Ziele setzt, was bis wann fertig sein soll. Wenn da das restliche Leben drunter leidet, dann passt Ihr nicht wirklich zusammen.
Hm, bei uns war die Situation andersrum. Als mein heutiger Mann damals dazu kam, hat er eigentlich ganz automatisch viel gemacht. Dafür hat er doch auch mietfrei mit da drin gelebt.
Hi!
Und wie ist seine Situation heute?
Wen Du ihn rauskantest, hat er sich dann nur für DICh den Arsch aufgerissen? Wer will denn sowas?
Manchmal (muss jetzt ja bei Euch konkret gar nicht so sein) hat eben auch "mietfrei" einen absolut beschissenen Hintergrund....
Ich persönlich würde sowas niemals tun, entweder ich arbeite und bringe mich ein, dann aber NACHHALTIG für mich selber auch. Oder aber ich bezahle Miete an absolut neutrale Leute. Alles andere geht m.E. GAR NICHT, ist extremst naiv und unüberlegt, alleine deshalb, weil zu viele Gefühle mit drin stecken.
LG
klaxx
Situation heute ist, dass wir verheiratet sind, ein anders Haus gekauft haben und er indirekt noch immer profitiert, weil wir das alte Haus, so renoviert, gut vermieten konnten und das Geld jetzt mit in die gemeinsame Kasse fließt.
Bei dem alten Haus hätte ich ihn aber nie mit eingetragen und würde es auch heute nicht tun! Das ist nach wie vor meine kleine Sicherheit für den Ernstfall!
Hätten wir uns nach ein paar Jahren getrennt, dann hätte er halt einen Teil seiner freien Zeit investiert...und? Ich hab ihn nicht gezwungen einzuziehen und mitzuhelfen. Er hätte sich auch eine kleine Mietwohnung nehmen können und mit seinem damals niedrigen Gehalt, Unterhaltsverpflichtungen und Schulden von der Hand in den Mund leben können. Ich bezweifel, dass ihn das weiter gebracht hätte. Ich wäre auch definitiv nicht zur Miete irgendwo mit eingezogen. Hätte er nicht geholfen, hätte ich halt noch weniger Zeit für ihn gehabt. So hatten wir ziemlich viel Zeit für und miteinander, genug Geld für Unternehmungen etc.
So ewig dauert ja auch eine Renovierung nicht. Das ist doch eine absehbare Zeit und danach hat man sehr wohl was davon, wenn nicht die Trennung sofot ins Haus steht.
"Alles andere geht m.E. GAR NICHT, ist extremst naiv und unüberlegt, alleine deshalb, weil zu viele Gefühle mit drin stecken."
Halte ich für Blödsinn. Ich habe auch im Haus eines Ex-Partners mit gewerkelt, bin nie dort eingezogen und hatte auch nie den Anspruch, dass ich davon was haben muß.
Es hat mir Spaß gemacht und ich wollte mich wohlfühlen, wenn ich dort war. Also hatte ich ja für einen gewissen Zeitraum auch was davon. Das reicht doch!