Mein Mann will nicht arbeiten

Hallo.

Ich wollte mal euren rat hören. Es geht um meinen Mann. Als wir uns vor 10 Jahren kennenlernten sind wir relativ schnell zusammen gekommen und gezogen.
Zu der Zeit war er arbeitslos, hat aber auf den Beginn seiner Umschulung gewartet.
Nachdem er die erfolgreich bestanden hatte, bekam er schnell einen Job ( durch seinen Vater ). Im laufe der Zeit erfuhr ich auch das er noch nie irgendwas durchgezogen hat ( Ausbildung abgebrochen etc ).

Ich war natürlich froh das er die Umschulung gepackt hat und in Arbeit war. Er verdiente gut, ich auch.

Wir haben geheiratet und ein Kind bekommen. Dann bekam er einen Bandscheibenvorfall, wurde operiert, war krankgeschrieben. 18 Monate lang. Mit der Zeit fand ich Stück fur Stück raus das er in seinen alten beruf nicht mehr zurück wollte und eigentlich froh war das sein Körper ihn da endlich rausgeholt hat.
Er meldete sich dann arbeitslos, komischerweise erhält er vom amt auch nie irgendwelche auflagen.
Ich rede ständig auf ihn ein das was passieren muss. Sein alg ist nun vorbei. Wir bekommen minimal einen zuschuss hartz 4, da ich meine stelle seit der Geburt unseres Kindes nur in 30h ausübe. Aber mehr geht auch nicht, ich will ja mein Kind auch sehen und muss den Haushalt noch machen.
Ich kann so einfach nicht weiter machen. Es häufen sich schulden an, nie reicht das Geld über den Monat. Und er sitzt zuhause und dreht Däumchen. Wenn man das Thema anspricht, ist er gereizt. Er weiss nunmal nicht was er nun arbeiten soll?!

Ist wirklich der einzige weg eine Trennung? Es muss doch eine andere Lösung geben.

Ich hab keine Lust mehr mich ständig für meinen arbeitslosen mann zu rechtfertigen und dabei bin ich selbst so sauer darüber.

Lg

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Ich würde es dabei belassen, aber ein wenig anders strukturieren.
Du solltest als erstes Mal aufstocken auf 40Stunden damit die Geldknappheit mal ein Ende hat. Hast ja lange genug zugesehen und deins nicht dazu beigetragen.
Man kann nicht über Geldmangel jammern aber nur Halbtags arbeiten wollen. Würde dein Mann ganztags arbeiten hätte er auch nix vom Kind, so sind es eben getauschte Rollen. Du arbeitest, er ist Hausmann. Dadurch ist er nicht weniger wert und auch nicht entmannt.
Dein Mann ist krank geschrieben, vermutlich kann er so auch garnicht in seinen alten Job zurück.
Rede mit ihm, er soll Haushalt und Kinder organisieren und du stockst auf und schon ists mit dem Geldmangel vorbei. Notfalls kann er ja nen halbtagsjob machen

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Mein Mann krankgeschrieben. Dann bekam er 12 Monate lang alg1 und nun minimal Alg2. Würde ich aufstocken, würde wir kein alg2 bekommen und hätten das gleiche einkommen wie jetzt.
Und nein, er kann kein hausmann sein. Denn er macht ja nichts! Ich bin diejenige die nach der Arbeit den Haushalt macht weil er keine Zeit gefunden hat.

Er ist faul. Er kümmert sich um nichts und wälzt alles auf mich ab! Er geht nicht arbeiten, möchte sich aber teure Sachen kaufen. Wenn ich nein sage, rennt er zu mami und lässt die auf raten kaufen... Also erzähle mir nicht ich soll aufstocken um ihm weiter sein schmarotzer leben zu finanzieren!

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"Also erzähle mir nicht ich soll aufstocken um ihm weiter sein schmarotzer leben zu finanzieren!"
Das ist ja mal eine Einstellung. Du schmarotzt dann lieber beim Staat. Überleg mal, was du von dir gegeben hast. Kannst du deinen Mann überhaupt noch leiden?

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"und muss den Haushalt noch machen."

Warum? Er ist doch den ganzen Tag zu Hause.

Ich würde ihm da schon Druck machen. Entweder er übernimmt die Hausarbeit und Kinderbetreuung, so dass Du dich ganz auf deine Arbeit und die finanzielle Versorgung eurer Familie konzentrieren kannst, oder ich würde auch die Trennung in Erwägung ziehen.

Klingt ja, als wärst Du bereits jetzt für alles allein zuständig.

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Weil drück machen nichts bringt. Er macht trotzdem nichts.
Und ich weiss auch garnicht warum immer alle hier im Forum darauf pochen das er den hausmann miemen soll und ich die versorgerrolle. Das klappt nicht, weil ich auch mit 40 stunde nicht genug für uns alle verdiene. Wir sind auf 2 Gehälter angewiesen!!!!

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Man kommt deswegen drauf, weil er, wenn er schon nicht arbeiten kann (gesundheitlich) wenigstens das Gros der Hausarbeit übernehmen sollte. Im Rahmen seiner Möglichkeiten eben.
Somit könntest Du zumindest beruhigter arbeiten, weil Du dann nicht noch den Druck hast, zu Hause einen Riesenberg weiterer Arbeit vorzufinden.

Ganz konkret würde ich ihm aber zumindest die räumliche Trennung aussprechen. Dann musst Du zusätzlich zu Deinen Tätigkeiten nicht auch noch täglich mit ansehen, dass er sich auf seinen vier Buchstaben ausruht.

Du kannst halt nichts machen, wenn er keine Not verspürt, wenigstens einen Teilzeitjob anzunehmen. So lange alles läuft und ihm jemand die Wäsche macht, ist doch alles super für ihn, oder?

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Ganz ehrlich, für mich klingt es nicht gerade so, dass du überhaupt noch glücklich bist!

Wenn mein Mann über Monate krank zuhause wäre, würde ich meine Stunden selbstverständlich aufstocken und ich könnte mich darauf verlassen, dass er Kind und Haushalt prima alleine geregelt bekommt.

Wenn mein Mann aber generell keinen Bock auf Arbeit hätte (und so klingt es mir fast bei deinem Mann), dann hätte ich ihn längst rausgeschmissen.

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Guten Tag:-)

die Situation an sich ist schon schwierig. Ich kann Deinen Mann insofern verstehen, dass er vermutlich aus bestimmten Gründen einfach nicht gerne arbeiten geht, dort unglücklich war und ihm sein Bandscheibenvorfall wirklich wie gerufen kam. Arbeiten kann manchmal so unheimlich bedrückend sein wenn man etwas macht, was einem keine Freude bereitet, man im falschen Umfeld ist oder jeden Arbeitstag als unglaubliche Last empfindet. Man schon morgens schon mit Bauchschmerzen zur Arbeit fährt.

Jetzt kommt aber bei ihm auch noch eine generelle Trägheit dazu. Also auch daheim ist er nur bedingt einsatzbereit und -fähig.

Wenn Du wirklich möchtest, dass sich etwas ändert, musst Du Fakten schaffen. Das hieße z.B., dass Du ihn definitiv vor die Wahl stellst, (ein bisschen) arbeiten oder aber Ende der Beziehung.

Weil so, wie es sich im Moment wohl darstellt, dass Du zwar jammerst und Dich beklagst, aber ansonsten nicht genügend Druck zur Veränderung für ihn da ist, wird sich bei ihm auch nichts ändern.

Erst ab einem gewissen Druck oder der Angst vor bestimmten Konsequenzen reagieren viele Menschen.

Allerdings weiß ich nicht, wie weit der Konflikt bei Euch schon voran geschritten ist. Und ob es überhaupt noch die Chance auf eine Kurskorrektur gibt.

Viele Menschen reden erst dann Klartext, wenn es schon zu spät ist und man sich vom anderen ohnehin schon emotional sehr weit entfernt hat. Da ist dann auch keine Liebe mehr und eigentlich hat man dann zu lange gewartet. Und wenn eine bestimmten Sorte Frau sich dazu durchgerungen hat, die Konsequenzen zu ziehen, ist es für die Beziehung zu spät. Zu mal nicht selten just in diesen Momenten, Frau auch wieder sehr empfänglich für das Werben anderer Männer ist. Das käme noch erschwerend hinzu.

Wenn Dein Mann dich nicht verlieren will, ist ihm das wahrscheinlich gar nicht bewusst.

Ich kann Dir lediglich den Rat geben, nicht mehr zu reden sondern zu handeln. Klare Zeichen zu geben, dass Du es so nicht mehr erträgst (denn so habe ich Dich verstanden). Zieh zu Deinen Eltern, zu einer Freundin (wenn du die Möglichkeit hast) oder wie auch immer, es müssen klare Signale sein, die ihm unmissverständlich deutlich machen: "Oops, ich steh hier ganz nah am Abgrund!"

Am Ende aber kannst Du nur Dich selbst ändern, nie die/den anderen. Die eigentlichen Einsichten müssen bei Deinem Mann im Kopf stattfinden. Bleiben die aus, bleibt Dir nur, aus Deinen dann verblebenden Gefühlen die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Aber auch in einem Ende steckt ein Neuanfang. Dann allerdings mit neuen Partnern für Euch beide.:-)

Ich weiß, als Außenstehender kann man da sehr schön schwafeln und über die Situationen anderer theoretisieren. Leicht ist weder das eine noch das andere.

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Hallo,

ich glaube, das ist zwischen euch dringend mal ein Gespräch fällig, in dem ihr eure Erwartungen aneinander klar und offen aussprecht.

Es kann meines Erachtens nicht sein, dass er zu Hause hockt und nicht mal den Haushalt macht, während Du 30 Stunden arbeitest.

Von meinem Mann würde ich fordern, dass er sich mit dem Arbeitsamt zusammensetzt um herauszufinden, was er noch machen kann mit dem Bandscheibenvorfall, so er denn in den alten Beruf nicht zurückkann. Unter Umständen würde eine nochmalige Umschulung sogar finanziert.

Bei fehlender Kooperation und vor allem Einsicht auf Seite Deines Mannes würde ich an Deienr Stelle meine Konsequenzen daraus ziehen, SO ließe ich es auf jeden Fall nciht weiterlaufen.
Bei Schulden könnte ein Besuch beim Schuldenberater Sinn machen.

LG

a79

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Hat er auf jeden Fall clever gemacht, der Bub. Der wusste doch schon vor 10 Jahren, dass arbeiten gehen nicht seine Welt ist....da kamst du wie gerufen ;-)....dann hat er bisschen Kohle rangeschafft, um dich in Sicherheit zu wiegen....da war die anschliessende Heirat echt ein Kinderspiel....Punktlandung für ihn, würde ich mal sagen.

Trenn dich. Das ist ein Vollversager. Und - eins kann ich dir versichern: Wenn der auf Bandscheibe macht, wird er ganz sicher nie mehr arbeiten gehen.

Gruss
agostea

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Klasse Theorie. Und auch so logisch hergeleitet. Indiz für Indiz für Indiz.

Du bist also der Ansicht, wir haben es hier bei diesem windigen Charakter mit dem raren Exemplar eines männlichen Strategen zu tun?

Nach meiner Erfahrung sind 99.99% der Männer (und nicht nur die), nicht einmal in der Lage, sich in einen Essensplan für einen Monat aufzustellen. Wenn Deine Theorie stimmt, haben wir es am Ende mit einer Mutation zu tun, einer ganz neuen Spezies vielleicht, dem Homo Strategicus.....?

Vor 10 oder 20 Jahren schon alles geschickt eingefädelt und mit geradezu kosmisch-visionären Fähigkeiten seine Lebensplanung stringent verfolgt? Frau finden, Arbeit links antäuschen und dann rechts faul vorbei ziehen? Dann die Gräten verbiegen. Leid vortäuschen. Tränen rausdrücken. Weiter planen, denn Frau darf nicht abhauen.....

Hier plant, steuert und denkt einer über Dekaden, das sind epochale Dimensionen. Noch dazu ein weitaus komplexeres Projekt. Hat er sich am Ende sogar trickreich aber konsequent die Bandscheiben selbst aus der Verankerung gehauen?

Ich finde Deine Theorie echt spannend. Fiktiv aaaaber spannend.

Bitte mehr davon!!

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Jetzt stell deine Spezies doch nicht so unter den Scheffel, Mensch ;-)

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Hallo,

Na der ist ja ganz witzig drauf...
Wenn nichts anderes hilf würde ich nur noch (auch wenn ich sonst eher dagegen bin) ihm ein Ultimatum stellen, entweder er geht gefälligst arbeiten oder du bist zeitnah weg.

Ich hatte mittlerweile 3 Bandscheibenvorfälle, ich kann absolut nachvollziehen das man sich erstmal ne Weile scheisse fühlt.
Dennoch lief nebenbei immer der Haushalt, so wie es grad gingt eben.
Klar gibt's Zeiten wo gar nichts geht, aber das wird ja auch mal besser.
Das du nicht aufstocken willst mit Stunden kann ich verstehen, wenn er nebenbei gar nichts tut.
Es zwingt ihn doch auch niemand ewig seinen jetzigen Beruf auszuüben oder? Er kann sich auch seiner Gesundheit angemessene Arbeit suchen.

Ich fürchte du wirst ihm die Fakten auf den Tisch packen müssen, sonst wird das nix mehr.

LG

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Hallo,

Vorschlag:

Dein Mann ist zu Hause, kümmert sich um Kind und Haushalt und Du machst Deinen Job in Zukunft in Vollzeit.

Will er das nicht, dann würde ich sagen, er muss sich dringend Arbeit suchen.

GLG

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Hallo,

ein Arbeitskollege von mir hat als Schreiner gearbeitet.
Er hatte 3 Bandscheibenvorfälle erlitten und konnte diesen Beruf nicht mehr ausüben.
Er hat auf Bauzeichner umgeschult und arbeitet bei uns seit mehreren Jahren (Vollzeit).
Er hat 2 kleine Kinder (3 Jahre und 6 Monate).

Vielleicht kann dein Mann auf einen anderen Beruf umschulen, bei dem das Risiko eines Bandscheibenvorfalls nicht so hoch ist.

LG