Eifersüchtig auf den Sohn vom neuen Partner - weil ich mein Kind vermisse

Hallo zusammen

Mein Thema passt nicht vollends hierher – aber ich möchte lieber anonym bleiben, weil ich mich schäme für meine Gefühle.
Und zwar sind es Eifersuchsgefühle. Nicht gegenüber der Ex oder sonst einer Frau, sondern auf den 6 jährigen Sohn meines neuen Partners.
Ich kann mir denken, wie sich das liest.

Zu unerer Geschichte: Ich (38) habe selbst einen Sohne (bald 8 Jahre alt) und bin seit einem Monat zu meinem neuen Partner(44 j) aus der Grossstadt aufs Land gezogen. Ich bin mit meinem Partner nun 1 ½ Jahre zusammen.

Die Entscheidung zum Zusammenzug haben wir diesen Sommer gefällt. Mir gings es in der Stadt und mit dem Stress nervlich immer schlechter. Ich konnte am tiefsten Punkt mich nicht einmal mehr um meinen Sohn kümmern. Aber natürlich, wollten wir auch nicht mehr über 150 km getrennt voneinander sein.

Als ich noch in der Stadt wohnte, kümmerte ich mich fast 100 % um meinen Sohn nebst Arbeit etc und an Nicht-Papa-Wochenenden, verbrachten wir gemeinsam bei meinem neuen Partner und eben seinem Sohn auf dem Land. Mein Sohn und sein Sohn verstehen sich sehr gut. Solange diese Konstellation war, fand ich es richtig schön mit beiden Kindern, habe das richtig genossen.

Nun vor meinem Umzug haben der KV (also mein EX) und ich entschieden, dass mein Sohn unter der Woche in seiner Schule in der Grossstadt bleibt, da er da all e seine Freunde hat und es ihm dort gutgeht. Zugegeben, mein Ex – der Papa – will nicht, dass mein Sohn mit mir umzieht. Er will sich nun vollumfänglich um ihn kümmern unter der Woche (halt was ich vorher gemacht habe). Und ich hole meinen Sohn Freitag von der Schule habe und fahre mit ihm in mein neues Heim und bringe ihn Sonntagabens wieder zurück in die Stadt zu seinem Papa .

Der Sohn von meinem neuen Partner ist jeweils immer eine ganze Woche bei uns – dann eine Woche bei seiner Mutter.

Nun ergibt sich die Konstellation, dass der Sohn von meinem neuen Partner da ist, aber meiner natürlich nicht Der Kleine kann mich sehr gut leiden und ich ihn bis anhin auch. Aber in dieser Konstellation, merke ich, dass ich damit nicht klar komme. Ich werde eifersüchtig auf die Gespräche, die Liebkosungen, die Raufereien zwischen Papa und Sohn – weil ich mein Kind schmerzlich vermisse.

Ich ziehe mich dann bewusst zurück und komme mir ausgeschlossen vor, obwohl das nicht stimmt. Ich ziehe mich sogar vor meinem Partner zurück und er weiss nicht warum. Das tut mit besonders lied. Er liebt mich aufrichtig und ich ihn. Er tut alles, um das neue Lebens für alle angenehm zu machen.

Ich ertappe mich dabei, wie mir alles was der Kleine von sich gibt oder wenn er was von mir will, sofort zuviel wird und ich schauen muss, nicht genervt zu reagieren. Wenn mein Sohn da ist, gibt es diese Gefühle überhaupt nicht, dann spiele ich mit beiden oder mache den Clown und bin happy.

Ich schäme mich sehr dafür. Aber ich kann mich im Moment nicht dagegen wehren. Reden möchte ich nicht mit meinem Partner darüber, aus Angst, dies könnte die Beziehung gefährden – ich trau mich nicht ihm zu sagen, dass ich in der Dreierkonstellation mit der Anwesenheit seines Sohnes nicht klarkommen. Und dies nur, weil mein eigener nicht da ist.

Ich wäre sehr dankbar für ein paar Gedanken/Ratschläge. #danke

Liebe Grüsse

Von einer mit zuvielen Gedanken

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Ich halte es für sehr ungut, dass Du Deinen Sohn, der bis dato bei Dir gelebt hat, nicht mitgenommen hast. Kannst Du das nicht rückgängig machen? Wie muss es auf ihn wirken, dass seine Mutter weggezogen ist und ihn nicht mitgenommen hat?

Das ist wohl das eigentliche Problem und die Auswirkungen verspürst Du, indem Du so reagierst.

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Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Kinder sowohl bei ihren Müttern und ihren Vätern gut aufgehoben sein können nach einer Trennung, aber in diesem Fall bin ich auch dieser Meinung, das war ein zu krasser CUT hier und das schlechte Gewissen meldet sich hier.

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Echt jetzt? Ich finde das gut so - der Junge ist in seinem Umfeld geblieben und warum sollte der Vater sich nicht um den Jungen kümmern können?

Aber ich denke, dass die Reaktion der TE durchaus auf einem schlechten Gewissen beruht... die Situation war sicherlich gut durchdacht und reflektiert - aber Gefühle lassen sich nun mal selten bedenken. Ich finde aber schon, dass du (Te) mit deinem Lebensgefährten ddarüber sprechen solltest... und nicht unwichtig bei dem ganzen: wie geht es deinem Sohn mit der ganzen Situation?

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...auch, wenn dir das gar nichts hilft: das, was du erlebst, erleben die meisten geschiedenen Männer. Sie sind die Wochenendpapas und leben meist in einer Patchworksituation mit Kindern der Partnerin zusammen. Ich habe mir das immer gedacht, dass das doch total schwer sein muss, mit "fremden" Kindern unter einem Dach zu leben, während die eigenen nicht erreichbar sind.

An deiner Stelle würde ich auf JEDEN FALL offen mit deinem Partner reden. Was ist so schlimm daran? Du findest seinen Sohn ja nicht doof, sondern du vermisst DEIN Kind und dein Stiefsohn erinnert dich eben jede Minute daran, dass dein Kind nicht bei dir ist. Nichts ist schlimmer als sich solche negativen Gefühle nicht einzugestehen, sie zu unterdrücken! Dein Partner spürt zudem, das etwas nicht stimmt und wird auf Dauer vielleicht die falschen Schlüsse ziehen. Ich würde sogar soweit gehen und auch deinem Stiefsohn erklären, warum du manchmal etwas gereizt bist. Du kannst ihm doch sagen, dass für dich die Situation neu ist und du deinen Sohn vermisst. Im Moment denkt er vielleicht, dass du etwas gegen ihn hast oder dass er etwas falsch gemacht hat!

Wahrscheinlich wirst du einfach lernen müssen die neue Situation zu akzeptieren. Ihr habt ja im Sinne von eurem Sohn entschieden und euch überlegt, was das Beste für IHN ist. Ich denke das muss man im Blick haben. Aber ich kann mir natürlich sehr gut vorstellen, wie schwer das für dich ist. Deshalb, wie gesagt: Rede mit deinem Partner. Ich bin mir sicher, dass er dich verstehen wird.

Liebe Grüße
Luka

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Vielen herzlichen Dank Luka

Eine konstruktive und irgendwo aufbauende Antwort.

Ich denke, du hast recht. Ich muss darüber rede. Ich habe nur den Mut und die richtigen Worte noch nicht (muss wohl noch ein bisschen darüber nachdenken).

Es ist genauso wie du schreibst. Es überhaupt nicht der Kleine Stiefsohn. Ich hatte ihn immer sehr gerne (bis lieb #hicks). Er hat mir Auch schon gesagt, dass er mich lieb hat.

Das war vorher rührend und jetzt krieg ich jedes Mal die Tränen in die Augen.

Ja - Worte müssen her. Vielleicht gehe ich mal in eine Gesprächstherapie - schon Auch wegen meiner Angststörung.

WÜnsche dir einen schönen Abend. LG

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Ich hab nur einen einzigen Ratschlag der sinnvoll ist:

RED MIT DEINEM PARTNER DRÜBER!! Wenn es eskaliert, wird es zu spät sein und du leidest noch mehr! Vertrau dich ihm an. Er ist ein Vater - er wird dich verstehen!!!

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Du schreibst immer von dir. Wie geht es deinen Sohn eigentlich? Ist er glücklich und ausgeglichen? Falls es so ist, wäre ich wenigstens da beruhigt, dass nichts gegen seinen Willen passiert. Ich befürchte, dass du depressiv werden kannst wenn du nichts unternimmst. Die Liebe und Sehnsucht nach dem Kind sind so stark, weiß ich ob man dagegen ankämpfen kann. Mich persönlich würde es immer wieder in die Nähe meines Kindes zurück ziehen

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Hallo,

ich bin in sehr sehr ähnlicher Situation.

Bin 100 km mit meinem Freund zusammengezogen. Mein Sohn, 13 , sollte mit, war alles geplant. Wir bereiteten ihn lange vorher darauf vor.

Als der Tag des Umzugs kam, wollte er lieber bei Papa bleiben, weil er in der Schule bei seinen Freunden bleiben wollte. Auch hängt er am Papa, aber auch an mir.

Ursprünglich wollte der Kindesvater in die Nähe umziehen, weil er sowieso aud der Satdt wegwollte.

Da stand ich nun im neuen Heim, mein Sohn wehrte sich mit Händen und Füßen. Ich war erst sehr traurig, und wir entschieden , daß er vorerst das Schuljahr beim Vater fertig macht, so wollte es dann auch mein Sohn.

Ich ließ ihn.

UNd jetzt ist er innerlich bereit und sagt selbst, er will kommen.

Andererseits wäre ich nie so weit weggezogen, wenn ich nicht wüßte, sein Vater würde mitziehen ( in die Nähe..relativ)

UNd jetzt mal sehr deutlich gesagt, Deine Angstzustände werden vermutlich durch einen Ortswechsel nicht besser....die Seele nimmt man immer mit. Nur mal als Denkanstoß.

So war es zwar für mich hart, aber mein Sohn konnte sich dort in Ruhe abnabeln.

In Deinem Fall und den Umständen wäre ich nicht so weit weggezogen, vorallem , weil Du die Haupzbezugsperson warst./ bist.

LG

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Aso jetzt platzt mir aber wirklich die Hutschnur.....

Du hast deinen Sohn NICHTEINMAL GEFRAGT wo er hin will? Was er sich wünscht??? Glaubst du er wäre mit seinen 8 Jahren nicht in der Lage zu entscheiden wo er leben möchte? Hättet ihr euch ALLE an einen Tisch gesetzt und versucht ihm die Situation so gut es geht zu erklären und ihm seine Optionen darzulegen (auch die Option das du NICHT umziehst), dann hätte er sich auch angemessen entscheiden können. Er hätte selbst entscheiden können ob er bereit für eine neue Schule ist oder doch lieber zu Papa geht.

Und diese Ausreden von dir..... "mir ging es so schlecht und konnte mich nicht kümmern und er hatte nichtmal ein eigenes Zimmer". Für solch Probleme gibt es Therapeuten und das Jugendamt, welches auch unterstützend eingreift. Und wenn mann WILL kann man auch eine neue bezahlbare Wohnung finden...
"Der Kindsvater hätte den Umzug niemals zugelassen". Wenn dein Sohn eh bei dir gelebt hat, hat er in diesem Punkt ganz wenig Mitspracherecht..

Ich wurde als ich 6 Jahre alt war vor GERICHT gefragt bei wem ich leben will.... DAS war schlimm!

Aber jetzt ist es zu spät, jetzt brauchst du deinen Sohn auch nicht mehr hin und her zerren. Dein Weg sollte jetzt dahin führen mit deiner Entscheidung klar zu kommen und nicht noch weiter nach halbherzigen Rechtfertigungen zu suchen, die du ja selbst nicht zu glauben scheinst, sonst würdest du mit der Situation besser zurecht kommen.

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Danke für deine Antwort - und bitte lass die Hutschnur da wo sie ist - du musst dich nicht zum Martyrer aller Kinder - denen es deiner Meinung nach schlecht geht - machen. esperancefollie

1. Option neue bezahlbare Wohnung mit Kinderzimmer hätte es nicht gegeben. Hatte ich abgeklärt. Ich wohne nicht in Deutschland mit tollem super Jugenamt. Wir haben hier noch ganz andere Härtefälle und die raren Sozialwohnungeh werden zuerst an diese gegeben. Wartrezeit auf eine gescheite Sozialwohnung in unkritischem Stadtteil: ca. 8 Jahre. Für alles andere war mein Einkommen zu klein.

2. Damit es einfach nicht vergessen wird: Ich habe diese Wohnung NICHT freiwillig aus romantischen Gründen verlassen, sondern ich MUSSTE ausziehen weil da jetzt die Besitzerin eingezogen ist.

3. Mein Sohn ist glücklich in seiner Schule undesperancefollie mit seiner sozialen Umgebung. Er ist sehr gerne mit seinem Vater. Und NEIN - ich wollte ihm nicht diese Entscheidung aufzwängen, bei WEM er lieber ist. Er soll alleine mit seinen bald 8 Jahren entscheiden, bei wem er lieber ist. Also sich zwischen Mutter und Vater entscheiden? Diese Bürde wollte ich ihm nicht aufzwingen. Stell dir sein schlechtes Gefühl dabei vor. Schuldgefühle mit 8 Jahren??

Wir lassen es lieber erst einmal so anlaufen. Wer hat denn gesagt - dass alles so bleiben muss für den Rest seiner Kindheit? Du siehst auch nur schwar/weiss oder??
Wir sehen wie es sich entwickelt .......wenn es meinem Sohn dabei gutgeht, lassen wir es dabei. Wenn nicht, müssen Veränderungen gemacht werden.

3. Das mit den Ausreden verbitte ich mir nun mal einfach ....... du kennst meine Geschichte nicht .... ich wünsche sie keinem.

"Aber jetzt ist es su spät ......." ich hoffe schwer für dich und deine Angehörigen, dass dies nicht deine Lebenseinstellung ist. Sonst könnten Leute wie "ICH" gleich das eigene Grab schaufeln ..... tue ich aber nicht.

LG