Depression/Trennung/Kinder was tun? sehr lang

Hallo,

ich bin verheiratet und habe zwei pubertierende Kinder. Vor vier Jahren hat sich mein Mann von mir getrennt mit dem Hinweis, ich solle ausziehen und er bleibt mit den Kindern in der Wohnung. Ich habe ihm daraufhin gesagt wenn er sich trennen will, möge er handeln und sich selbst eine Wohnung suchen. Passiert ist - nichts, außer dass er im Wohnzimmer schläft - miteinander etwas unternommen haben wir schon vorher lange nichts mehr.

Zu einer Eheberatung bzw. Trennungsberatung wollte er nicht, er meinte nur, er braucht keine Beratung, sondern einen Anwalt - den er meines Wissens nicht konsultiert hat (im Gegensatz zu mir).

Fakt ist dass wir uns wegen der Kinder nicht einigen können, wir wollen beide, dass sie mit uns zusammmenleben. Zwei gleichwertige Wohnungen um ein Wechselmodell zu praktizieren können wir uns nicht leisten. Der, der auszieht, hat also wohnungsmäßig und finanziell die Arschkarte gezogen. Bei wem die Kinder besser aufgehoben wären weiß ich nicht - ich würde sagen dass wir sie in etwa gleichviel betreut haben (arbeite mehr als er, dafür habe ich aber die Wochenenden und freien Zeiten mehr abgedeckt, da er sich da schön rausgehalten hat). In den letzten Jahren habe ich mehr mit den Kindern gemacht, was Veranstaltungen, Vorlesen, Freizeitgestaltung, Organisation von Verabredungen, Holen, Bringen, Arztbesuche etc. angeht. In letzter Zeit kann ich das nicht mehr so gut, weil ich echt am Ende bin. Ich weiß nicht was ich tun soll.

Die letzten vier Jahre waren geprägt von Phasen in denen sich heftige Streitereien mit Phasen des kalten Krieges ablösten, dazwischen ging es dann wieder mal eine Zeitlang ganz gut, aber wir sind faktisch schon lang kein Paar mehr sondern eine mehr oder weniger labile WG. Ich weiß dass das für die Kinder schlecht ist. Andererseits kennen sie solche Verhältnisse von Familien ihrer Freunde auch und haben zunehmend eigene Interessen so dass sie weniger zuhause sind und mitbekommen.

Um meinen Wunsch dass er geht und die KInder mit mir hierbleiben, müsste ich im Prinzip rechtliche Wege gehen. Und das erscheint mir so krass, ich kann doch nicht Antrag auf Übernahme der Wohnung und Aufenthaltsbestimmungsrecht stellen und ihm dann den Brief morgens am Frühstücksstisch übergeben? Das würde den totalen Krieg bedeuten und ein Reinziehen der Kinder in eine Schlammschlacht - auch kommen dann ja externe Personen wie das Jugendamt ins Spiel - und das erscheint mir einfach so krass - ich kann das nicht. Selbst der Anwalt bei dem ich war meinte es sei immer besser sich so zu einigen, weil sonst der andere, gegen den entschieden wird, quasi total runterfällt - und das sei schlecht für alle Beteiligten. Auch die Entscheidung zu wem die Kinder kämen ist nicht so eindeutig. Die Kinder fragen finde ich auch heftig, denn dann obliegt ihnen ja eine Verantwortung, die eigentlich nicht ihre Sache ist, einschließlich Schuldgefühlen dem anderen Elternteil gegenüber.

Ich hatte vor 2 Jahren schon mal so eine Phase dass ich dachte es geht nicht weiter so, hatte sogar schon Wohnungen angeschaut, war beim Psychologen, bei der Beratung etc., aber letzten Endes kann einem ja niemand die Entscheidung abnehmen. Der Psychologe hat letzten Endes den Ausschlag gegeben dass ich nicht (alleine) ausgezogen bin, weil er meinte, dass er nicht glaubt, dass das eine gute Idee sei (und er hat sich sehr schwer dazu durchgerungen, was dazu zu sagen). Was er meinte war wohl dass mein Mann handeln sollte, nicht ich.

Mir ging es dann eine Zeitlang besser, habe mich verstärkt um die Kinder gekümmert, wir sind weggefahren (einmal sogar zu viert), habe mehr so mein Ding gemacht, am Wochenende was mit den Kids unternommen etc.und dachte irgendwie: ich sitze das aus. Habs einfach ausgeblendet dass ich einen Mann hab und mich so um den Kram gekümmert wie sonst auch.

Seit den Herbstferien geht es mir aber total schlecht und ich denke immer ich kann nicht noch 5 Jahre so weitermachen. Es macht mich einfach fertig dass ich mit jemand zusammenleben soll, der mich so behandelt. Ich krieg hier immer alles ab, wenn Sachen nicht so laufen wie sie sollen (Schulprobleme des Sohnes, patziges Verhalten der Kinder - immer bin indirekt ich daran schuld weil ich genauso unfähig bin wie meine Familie - zu der er übrigens auch keinen Kontakt mehr hegt - sprich die Feiertage verbringe ich mit den Kindern immer alleine da). Mein Mann ist ein Mann der großen Worte, mir verdreht er meine im Mund. Aber er handelt nicht oder sehr selten.

In letzter Zeit zeigt er ungewohnte Aktivitäten wie Wäsche waschen, einkaufen, zu Elterngesprächen mitgehen. Mein Eindruck ist dass er beweisen will dass ich hier quasi ersetzlich bin. Und ich fühl mich nur noch gelähmt - ich kann dem grad nichts entgegenhalten weil ich mich einfach krank und ausgelaugt fühle, dazu noch dieses ständige Grau. Meine Freunde wissen um meine Situation (er hat keine). Einen richtigen Rat haben sie allerdings auch nicht bzw. das was ich an Ratschlägen bekommen habe, habe ich ja umgesetzt - Informationen eingeholt, beim Anwalt gewesen. ZUnehmend raten sie mir, ich solle offen mit den Kindern reden. (12+14).

Aber was soll ich denen sagen? Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Was hättet ihr gerne - dass ich ausziehe oder euer Vater? Das ist doch total krank, oder nicht?

Der letzte Knaller: er hat mir gesagt dass ich mir aussuchen soll ob ich Weihnachten oder Silvester mit den Kindern feiern will, denn ein gemeinsames Feiern würde es hier nicht geben. Ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll - ich müsste eigentlich den Spieß umdrehen, irgendetwas tun, was er mir nicht zutraut - ich kann mich doch nicht weiter emotional erpressen lassen. Hab die letzten Jahre ja schon einen richtiggehenden Männerhass entwickelt nachdem ich hier so ein Arschexemplar sitzen habe - hab dann festgestellt dass das auch keine Lösung ist.

Ich bin ansonsten jemand der total pragmatisch ist, sich gut durchsetzen kann, beliebt und geachtet ist - warum lasse ich mir so auf der Nase rumtanzen? Bin seit Wochen total fertig, schlafe kaum noch, könnte nur heulen - dementsprechend hat mein Einsatz was die Kinder angeht auch deutlich nachgelassen - das macht ja jetzt er und macht einen auf toller Vater. Auslöser meiner derzeitigen Krise ist vermutlich die Tatsache das ich in den Sommerferien drei Wochen alleine hier war und viel nachdenken konnte. Sowie ein rein platonischer Mailkontakt zu einer früheren Urlaubsbekanntschaft, der eine Trennung hinter sich hat und mir viele wertvolle Inputs aus männlicher Sicht geben konnte. Jetzt bin ich auch noch total krank (Grippe) und weiß einfach nicht wie ich es schaffen soll zu handeln - ich hätte so gern mal jemand, der was für mich tut...Was könnte ich tun?

2

Ohne dir zu Nahe treten zu wollen: du nervst mich irgendwie schon beim Lesen!

Du jammerst, lamentierst, beschwerst dich, es geht dir nicht gut und du leidest. Aber trotz dieses jahrelangen Martyriums bist du immer noch nicht so weit, etwas zu ändern, mit diesem dreisten Klotz von noch-Mann Tacheles zu reden und dir Ruhe zu verschaffen.

Offensichtlich leidest du noch nicht genug, um eine Verbesserung deiner Situation wirklich und ernsthaft anzugehen. Du (er-)findest Ausreden, warum dies nicht möglich ist oder warum jenes nicht ginge. ABER: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, wer etwas will findet Wege - wer etwas nicht will Gründe, auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil, such dir was davon aus.

Komm doch bitte aus deinem Opfermodus raus und fange an zu handeln. Es kommt kein Ritter, der dich aus deiner Misere befreit und alles zum Guten wendet, dieses Schwert musst du schon selbst schwingen! Deine Passivität fordert einen ja geradezu heraus. Du lässt die dreistesten Zumutungen klaglos über dich ergehen. Und hast noch die Nerven, zu sagen, du tätest das alles nur für deine Kinder. Ich kann dir sagen, kalter Krieg und offener Kampf, jahrelang, zwischen den Eltern sind für Kinder wesentlich traumatisierender als klare, zeitnah herbeigeführte, Lösungen. Du bzw. ihr beide hast/habt das euren Kindern vier Jahre lang angetan, es reicht langsam, meinst du nicht??

Wenn du nicht mehr kannst, dann zieh aus, lasse die Kinder bei ihm, oder lasse ihn rauswerfen, sorge mit Hilfe eines guten Anwalts für regelmäßigen Umgang. Dafür braucht es auch keine riesige Wohnung oder ein Haus mit Garten. Du gehst an der Situation zugrunde, er weiß das und spielt auf Zeit. Du hast das schon viel zu lange mitgemacht, deine Passivität hat einen Status Quo herbeigeführt, der nur auf einen großen Knall hinführen kann.

Gehe zu einem neuen Anwalt (dein alter taugt nix) und lasse dich bezüglich deiner vielen Möglichkeiten beraten. Beende diesen Schwebezustand, hergottnochmal.

4

Bist du ein Mann? Oder eine Frau die im Falle einer Trennung automatisch die Kinder bekäme?

Ja ich bin passiv - ich weiß dass das scheiße ist. Aber es gibt objektive gründe dafür, nicht vorgeschobene.

Was ist denn mit seiner Passivität? Er will sich trennen, aber keine Unannehmlichkeiten haben - klar.

Und verschaffe ich mir Ruhe - wenn die Kinder im schlechtesten Fall bei ihm bleiben? Der Anwalt bei dem ich war gilt als Experte im Familienrecht - okay, vielleicht hätte ich lieber zu ner Frau gehen sollen.

Ich weiß dass ich kein klassisches Beispiel dafür bin - wenn Frauen sich trennen. Da geht entweder sie mit den Kindern (was er ja nicht will) oder sie schmeißt ihn raus (macht er ja wieder nicht) oder er geht - hurra - von ganz alleine. Und dass er nicht geht - hat gute Gründe...

14

Ich bin eine alleinerziehende Mutter.

Nach allem was du hier schreibst, geht es dir doch nicht um die Kinder. Sondern um einen möglichst glanzvollen, ihn erniedrigenden und eindeutigen Sieg über deinen noch-Mann! Man spürt deine Wut in jedem Wort, du hast sicherlich viel einstecken müssen von ihm, nicht nur die letzten vier Jahre. Wut und Vergeltungswünsche sind aber kleine guten Ratgeber in so einem Fall.

Du willst nicht zurückstecken, du willst nicht in eine kleinere Wohnung, du willst nicht die Kinder bei ihm lassen, du willst ihm keinen Unterhalt schuldig sein müssen, du willst nicht als die "böse" dastehen, die die Trennung durchzieht,... Ich fürchte, so ganz ohne Schrammen kommt niemand aus einer solchen Situation raus. Es geht doch schon jetzt nur noch um Schadensbegrenzung. Was wäre so schlimm daran, wenn du anfängst, bei euch klare Verhältnisse zu fordern? Vor wessen Kritik und Unverständnis fürchtest du dich? Was soll denn das Umfeld dagegen haben, wenn die Ehefrau nach vier getrennten Jahrem im selben Haus endlich anfängt, die Sache in ihre Hände zu nehmen? Was ist an einer Trenung heute noch verwerflich?

Du strebst eine "Win-Lose" Situation an, anstatt dich zu arrangieren, Lösungen zu finden und Kompromisse einzugehen. Du willst gegen ihn auf seine Kosten gewinnen. Nachvollziehbar aus deiner Situation, aber so wenig zielführend wie sinnvoll.

Wie wäre es, zur Abwechslung mal eine Win-Win-Situation anzustreben? Warum sollte der Vater so viel weniger gut sein, sich um die Kinder zu kümmern wie du? Warum kann es da keine "sowohl-als-auch" Lösung geben sondern nur eine "ich oder er"? Es geht hier doch nicht darum, ihm so stark wie möglich eine Reinzubrezeln und nach dem Motto "nach mir die Sintflut" nur noch verbrannte Erde zu hinterlassen.

Er mag ein Depp sein, aber er war ja mal immerhin gut genug, ihn zu heiraten und mit ihm zwei Kinder zu bekommen. Auf ihn mit einer Lösung zugehen bedeutet nicht, klein beizugeben, sondern großmütig und großzügig zu sein und innere Ruhe zu finden. Das täte auch deinem Seelenheil ganz gut, glaub mir.

Das Prinzip Auge um Auge und Zahn um Zahn hinterläst auf beiden Seiten nur Blinde und Zahnlose. Denk mal drüber nach.

weitere Kommentare laden
1

Du bist ein mutiger und starker Mensch, der meinen vollsten Respekt hat.
Wer es aushält, vier (4?!) Jahre gemeinsam einsam als Zweck-WG mit dem (Ex-) Partner zu hausen, hat mehr Kraft als er selber meistens glaubt.

Ich denke, deine Kinder haben das alles längst geschnallt, wie es um euch steht. Da wäre wohl wirklich bald ein Gespräch zu führen. So klein sind sie ja nun nicht mehr.

Man kann sie durchaus fragen, wie sie sich das weitere Zusammenleben vorstellen. Sag ihnen ruhig, dass es dir im Moment nicht gut geht, dass du aber eine Lösung suchst.

Nichts ist schlimmer für ein Kind, als wenn ein Elternteil, das ja als stark und führend wahrgenommen wird, sich so hilflos und schwach erweist.

Tu deinen Kindern einen Gefallen und schaffe Tatsachen.

Psychologen geben selten einen Rat. Meistens lassen sie den Patienten so lange reden und erklären, bis er selber auf die naheliegendste Lösung kommt. Denn nur so kommt sie aus ihm selber heraus und hat somit die besseren Chancen auf Erfolg.

Ich könnte deine Situation nicht lange durchhalten. Ich würde ganz schnell vollendete Tatsachen schaffen. Entweder er zieht aus oder du. Im Zweifel er, denn die Kinder soltlen im gewohnten Umfeld bleiben wg. Schule/Freundeskreis.

Schlammschlacht?
Ja, manche Kämpfe muss man führen, um nicht selber unterzugehen.

Und du kennst ja sicher das Rettungsprinzip:
Safety first! Also, man sichert sich immer erstmal selber, bevor man andere retten kann.

Ist es dir möglich, zunächst irgendwo unterzukommen (Verwandte, Freunde, eigene kleine Wohnung) für einen überschaubaren Zeitraum, in dem du wieder zu dir kommen kannst, Kräfte sammelst und überlegst, wie es weitergehen kann.

Alles Gute!

3

Warum lässt du von anderen Leuten, sprich Psychiater und Anwalt entscheiden, was du zu tun und zu lassen hast? Ist ja schon eine happige Zeit bei 4 Jahren. In der Zeit hättest du dich ja scheiden lassen können. Selbst wenn er seine Zustimmung nicht gegeben hätte.

Es ist so: Dein Mann ist ein ausgekochtes Arschloch. Der will nur nicht selbst ausziehen, weil er keinen Unterhalt bezahlen will. Und du machst das auch noch mit. Da kann man sich doch nur an den Kopf klatschen. Wenn er mit dir nicht mehr zusammen sein will, dann soll er gefälligst sehen, dass er Land gewinnt und das pronto. Geh zu einem Anwalt, stell einen Antrag auf Wohnungszuweisung, sieh zu (sofern dass eine Mietwohnung ist), dass er seine sieben Sachen packt und sich verpisst. Und dann soll er für die Kinder Unterhalt bezahlen und sie von mir aus so oft sehen, wie er möchte. Ende der Geschichte. Wo liegt jetzt das Problem? Und natürlich würde ich mich auch scheiden lassen.

Der will nicht zahlen. Nur deshalb stellt er sich so blöde. Dem hätte ich lange Beine gemacht.

5

Es geht drum dassnicht klar ob ich die Kinder automatisch bei mir behalten kann. Weil ich zum Beispiel mehr arbeite als er - blöd wie ich bin.

6

Du arbeitest mehr, müsstest ihm also Unterhalt zahlen - ich kenne mich damit nicht aus, aber so verstehe ich das.
Wie läuft das denn jetzt? Wer bezahlt euren derzeitigen Lebenstandard? Seit 4 Jahren ... #schock

Ganz ehrlich, ich würde lieber ausziehen und Unterhalt zahlen, als mit so einem Mann weiterhin zusammenleben zu müssen!

Alles Gute!

weiteren Kommentar laden
7

Seit 4 Jahren macht ihr das schon? Ich bin wirklich entsetzt. Du willst keinen Krieg, aber den hast du doch schon, indem Dein Ex Dir solche unhaltbaren Bedingungen aufzwingt.

Wie sieht es mit der Scheidung aus? Die betreibt ihr wohl auch nicht.

Stell Dir mal vor, Du lernst jemand kennen. Du verbaust dir selber die Chance auf ein Leben mit einem anderen Mann, wenn Du ewig mit Deinem Ex so zusammen lebst. Oder anders herum: er lernt eine Frau kennen und will sie dann natürlich auch mit zu sich nach Hause nehmen. Für ihn ganz normal, für Dich eine Zumutung.

Ihr müsst diesen Zustand beenden. Lass Dich rechtlich beraten, wie Du das am Besten machst. Am Leichtesten wäre es, wenn Du mit den Kindern ausziehen würdest. Aber ich kenne Deine finanzielle Situation nicht. Deshalb: rechne alles durch, falls Du berufstätig bist. Ansonsten lass' Dich beraten, ob Dir staatliche Hilfen zustehen und welche Beträge Dein Ex an dich und die Kinder zahlen müsste.

In jedem Fall ist es höchste Eisenbahn, um zu handeln. So kann man doch nicht leben! Sorgt für klare Verhältnisse.

Ich würde mich zunächst rechtlich und in sozialrechtlicher Hinsicht beraten lassen, und dann noch einmal mit ihm reden. Ist er nicht einsichtig, solltest du ihm sehr wohl den Antrag auf Übernahme der Wohnung und Aufenthaltsbestimmungsrecht morgens am Frühstücksstisch übergeben.

8

Hi!

Sorry, sorry, sorry... aber ich verstehe die Beiträge hier nicht. Wir sehen hier eine Seite der Medaille, offensichtlich, dass euer Verhältnis kaputt ist. Er ist dir gegenüber nicht nett, ich kann mir aber vorstellen, dass du dich auch nicht immer vorbildlich verhältst. Ich denke, Subjektivität und ein schwieriger sozialer Umgang ist eine Konsequenz dieser Konstellation.

Aber wenn man sich mal anschaut, dass ihr die Kinder etwa jeder zu 50% betreut hat, er vielleicht noch etwas mehr, dementsprechend ebenfalls eine Bindung hat und in dieser Situation nicht vor einem Zusammenbruch steht, sondern sich mehr in kinderrelevanten Sachen engagiert, den Haushalt macht... also eigentlich sein Leben mit den Kindern in den Griff bekommt und ohne dich, wie das bei einer Trennung so ist...

Dann wird ihm vorgeworfen, dass es nur wegen des Unterhaltes nicht auszieht? Das er ein Arschloch ist, weil er nicht geht?

Wieso denn? Das ist keine einfache Situation, aber hat er nicht die genau gleichen Rechte hier?

Ich könnte ebenfalls nicht sagen, nimm du sie oder er soll sie nehmen. Aber ich lese hier eine vielleicht etwas jammernde Frau, sicherlich auch, weil du in deiner Situation keine Lösung siehst, möglicherweise lethargisch und psychisch erschöpft.

Vielleicht wäre es ja wirklich nicht die dümmste Idee, wenn du gehst und dein Leben neu sortierst.

Andererseits denke ich, kann man mit Jugendlichen darüber sprechen, wo sie ihren Lebensmittelpunkt sehen. Nicht, ob sie bei Mami oder Papi sein wollen, aber man kann durchaus die Option in Betracht ziehen... vielleicht mit einer neutralen Person, der euch hilft dann den Fokus auf die Kinder zu legen und dass ihr nicht Gefahr läuft, sie zu beeinflussen. Und halt immer deutlich machen, dass sie beide jederzeit sehen können.

LG
margaery

10

Natürlich ist meine Situation durch Subjektivität gekennzeichnet.

Das Ding ist aber dass er zum Beispiel der Ansicht ist er braucht keine neutralen Personen. Weil er eh immer besser weiß was das beste ist. Wir hatten das konkrete Angebot einer Trennungsberatung - natürlich von mir organisiert - aber da wollte er nicht hin (frei nach dem Motto - diese Sozialpädagogen sollen sich erst mal an die eigene Nase fassen). Ich kann das ganz schwer beschreiben.

Ja, er organisiert jetzt den Haushalt. Nachdem er jahrelang so gut wie nix gemacht hat. Hat anscheinend jetzt selbst Muffe, dass ich was tun könnte. Wenn ich mich richtig informiert habe geht es auch nicht um die reinen Betreuungszeiten sondern auch wer den Kindern was bietet - finanziell, sozial etc. Fakt ist bspw. auch, dass er überhaupt keine sozialen Kontakte hat - außer auf der Arbeit. Selbst zu seiner Familie nur ganz selten - Freunde -Fehlanzeige.

Ich sehe nicht wie ich mich mit jemand konstruktiv arrangieren kann, der in der Sache quasi mein Gegner ist. Wenn ich jetzt den Scheidungsantrag stelle - bringe ich ja den Stein ins Rollen - wie immer. Ich bin dann quasi diejenige, die offiziell nach außen hin - und für die Kinder - alles beendet - sie müssen sich entscheiden, es mischen sich außenstehende ein. Wenns für mich dumm läuft - kriegt er als Belohnung noch Kinder+Wohnung (sicher bin ich mir nicht, aber es ist nicht so unwahrscheinlich wie bei anderen Paaren wo die Kinderbetreuung ausschließlich in der mütterlichen Hand war und wo in der Regel die Männer beruflich eingespannter sind - und deswegen die Betreuung gar nicht leisten können). Und das weil er die Situation so auf die Spitze getrieben hat - indem er sich trennt, aber nicht auszieht, nichts tut - außer mich anzumachen?

Ja super - ich ziehe aus, organisiere mein Leben, weil ich quasi unfähig bin - und er ist der tolle, fürsorgliche Papa? Ich meine er hatte 20 Jahre Zeit sich einzubringen - ich finde es ein bisschen arm die letzten zwei Monate zugrundezulegen um zu beweisen was er alles kann.

Ich hab jahrelang prima funktioniert - und jetzt werd ich als jammerndes Opfer hingestellt? Ich finde das ein bisschen eindimensional. Immerhin krieg ich in allen anderen Lebensbereichen meinen Kram hin - im Gegensatz zu ihm, der mit allem und allen immer ein Problem hat - weil alle anderen einfach zu doof sind. So wie ich.

Er funktioniert nur in Notsituationen - oder wenn alles so richtig rund läuft. Klar würde er funktionieren wenn ich weg bin, er Unterhalt bekommt... Da könnte er sich so richtig beweisen. Was passiert wenn das nicht so wäre - weiß ich nicht. Nachher bin ich wieder diejenige, die den armen Papa kaputt gemacht hat.

Glaubt mir, wenn die Dinge so gelagert wären wie in 95% der normalen Trennungen wäre das alles kein Thema.

9

Hallo,
mit 12 und 14 können die Kinder doch inzwischen ziemlich gut einschätze, was bei euch läuft und hätten in einem Verfahren vor dem Familiengericht ja auch ein klares Mitspracherecht. Setzt euch mit denen zusammen und besprecht, wie es weitergehen soll - das, was jetzt ist ist doch kein Zustand.

11

Erzähl doch nicht, es ginge dir um die Kinder. Es geht dir um die Bequemlichkeit, um den Aspekt "zwei GLEICHWERTIGE Wohnungen". Wieso musst du in eine gleichwertige Wohnung? Lass ihn in der Wohnung, geh, such dir etwas eigenes. Die Kinder sind in ein paar Jahren groß, willst du dann ein vereinsamtes seelisches Wrack sein? Du klingst schon jetzt wie eins.

13

Danke für deine ermunternden Worte.

Du würdest also die Kinder beim Vater lassen?

Gleichwertige Wohnungen deswegen damit die Kinder bei beiden RAUM haben und nicht auf der Luftmatratze im Wohnzimmer schlafen.

Und seien wir doch mal ehrlich - der, bei dem die Kinder wohnen, hat doch automatisch mehr Anteil und Mitbestimmungsrecht an deren Leben als derjenige, bei dem sie ab und an zu Besuch sind, selbst bei geteiltem Sorgerecht, oder täusche ich mich?

Ich kann einfach nicht glauben dass ihr alle sang und klanglos euere kids ausschließlich beim Vater wohnen lassen würdet.

Aber das sagt sich halt immer leicht, wenns nicht um die eigenen Kinder geht.

Vielleicht bin ich noch mehr seelisches Wrack, wenn ich dann alleine in der 2-Zimmer-Wohnung hocke...

25

Ich hab mir jetzt alles durchgelesen...

Ich beneide Dich nicht, aber ... was Du nicht einsehen willst ist, dass eine Trennung IMMER mit Verlusten verbunden ist. Du möchtest die Kinder nicht verlieren - kann ich sehr gut verstehen, wäre für mich auch unvorstellbar.

Was ich nicht verstehe... Du stehst als Böse da, wenn Du ihn rausschmeißt, so und nun? Dann bist Du halt die Böse, Deine Kinder sind in einem Alter, in dem sie verstehen sollten, um was es geht, mal davon abgesehen, dass sie sicher eh wissen, was läuft.
Du bist sauer auf Dich selbst, weil Du Dir nen Idioten als Mann gesucht hast, hack es ab, leb mit weniger, aber finde Deinen Frieden.
Deine Kinder sind eh in wenigen Jahren für sich selbst verantwortlich und dann?

15

Hallo, er kocht dich weich, so lange, bis du nicht mehr kannst und wenn du dann in der Klinik gelandet bist, hat er leichtes Spiel.

Es gibt auch die Möglichkeit, das Sorgerecht vor Gericht zu erstreiten, du kannst halt auch verlieren. Oder ihr macht ein Wechselmodell und alle müssen sich platzmäßig einschränken.

Ein geschiedenes Ehepaar aus der Schule meines Sohnes wohnt übrigens im selben Hochhaus, die Mutter ist bei der Trennung ein paar Stockwerke tiefer gezogen.

Zieh bitte die Notbremse, bevor es zu spät ist. Ich war am Tag meiner Trennung auch in der Psychiatrie zur Anmeldung. Dann hat es mir gereicht und ich habe ihn rausgeworfen.

Psychisch hat es aber sehr lange gedauert, bis ich mich einigermaßen erholt hatte und ich bin immer noch nicht fit.

18

Hallo, wenn er nicht ausziehen möchte dann mach du es. Stimmt euch ab zwecks Wechselmodel und fang ein neues Leben an. Vom jammern wird das alles nicht besser. Jeder ist seines Glückes Schmied. Mit einem Ziel vor Augen klappt das alles. Ich spreche aus Erfahrung.

LG