Hallo ihr Lieben,
ich hatte bereits einige Postings eröffnet, in denen es um unsere Wochenendehe und die Kommunikation ging.
Ich merke momentan für mich, dass die Situation immer belastender wird. Es geht dabei auch nicht nur um die Situation mit meinen beiden Kindern alleine zu sein oder um die Behinderung meines Sohnes, welche die Alltagskompetenz enorm einschränkt. Ich bin beruflich gerade sehr angespannt. Mir wurden rückwirkend Stunden eines ausgelaufenen Vertrages bewilligt, die mir ein riesen Loch ins Zeitkonto reißen, der Betrieb steht gerade ohne Leitung da und wir müssen unsere Zeitkonten nun selber pflegen. Bei mir fehlen die Zeiten seit März. Zeit dies zu korrigieren habe ich bis nächste Woche und zusätzlich vertrete ich noch eine Kollegin.
Irgendwie finde ich alles im Moment ungerecht. Mein Mann hat wirklich ein gutes Leben. Fernab vom Schul- oder Erziehungsstress, bekommt seinen Schlaf, hat relativ gut geregelte Arbeitszeiten und eine Menge Freizeit. Hier was Essen gehen, da was Essen gehen, ins Museum, auf den Weihnachtsmarkt, ständige Feiern, Zockerabend am PC u.s.w. Ich bekomme einen richtigen Kloß im Hals, wenn ich das höre und auch sehe - auch die finanzielle Seite. Wir telefonieren ab und an abends und das war es. Wenn es etwas wichtiges ist wird auch mal eine Textnachricht geschrieben.
Ich bekomme für meinen Sohn Geld von der Krankenkasse um mich an den Familienentlastenden Dienst wenden zu können. Davon kann ich mir, wenn ich es denn dann endliche schaffe mich an den Dienst zu wenden, sieben Stunden Unterstützung - im Monat!
Bisher habe ich die Kinderbetreuung während meiner Arbeitszeit mit Hilfe der Familie abdecken können oder nehme die Kinder mit. Dies hat sich nun leider auch erledigt. Es gab eine Auseinandersetzung weil ich darum bat mir die Kinder am Samstag für ein paar Stunden abzunehmen. Ich war einfach nur noch fertig und wollte ein paar Stunden durchatmen. Dem Opa waren in der Woche zwei "Tage" Betreuung zu viel, was er lauthals mitteilte und leider auch ziemlich verletzend. Genau dies sollte nicht passieren. Ich wollte meine Familie gerne zur Entlastung haben...
Ich merke, ich bin so richtig richtig allein erziehend. Ich bin dafür verantwortlich wie es in der Schule läuft, wie die therapeutischen Hausaufgaben für meinen Sohn anschlagen
Ich wollte gerne über Silvester verreisen, einfach mal raus, andere Luft schnuppern. Mein Mann willigte ein und ich kümmerte mich. Aber irgendwie fühlt es sich nicht richtig an. Es kommt mir vor als wenn mein Mann dies macht, weil ich es möchte und nicht, weil wir als Familie verreisen und Zeit ohne Störfaktoren verbringen könnten. Das Leben meines Mannes fühlt sich für mich nach Singleleben an und er kommt der Verpflichtung nach sich zu Hause blicken zu lassen und ab und an zu telefonieren. Am Wochenende ist er auch "nett" und "lieb" aber mir fällt das Umstellen so enorm schwer - das Zwischenmenschliche fehlt irgendwie. Einfach nur telefonieren ist nicht das Gelbe vom Ei. Wie ein gemeinsames Leben fühlt es sich nicht an.
Es fühlt sich alles seltsam an, ungewohnt und traurig. Ich meine, hallo? Ich bin neidisch auf meinen Mann anstatt mich für ihn zu freuen.
Am liebsten würde ich alles hinschmeißen, mich arbeitslos melden und mich auf mich und die Kinder konzentrieren. Den entlastenden Dienst einfach für mich nutzen!
Ich hoffe mir mit dem Posting hier einfach etwas Freiraum im Kopf verschaffen zu können.
Julia
Situation wird immer schwieriger. Total neidisch! Thema Wochenendehe
Hi du! Auch wenn ich selbst nicht in deiner Lage stecke, mein Mann ist abends daheim kann ich dich trotzdem gut verstehen. Mein Sohn ist auch behindert und das kostet mehr Kraft und Nerven. Gerade wenn man sich, wie du gerade, ganz unten fühlt, dann nervt es einen verständlicherweise das der Mann soviele Freiheiten hast, während du Tag ein Tag aus die Verpflichtungen stemmen musst und dazu noch die Kinder und alles drum herum. Und arbeiten gehst du auch noch. Vielleicht sprichst du mal in Ruhe mit deinem Mann bevor es bei dir soweit ist das gar nichts mehr geht. Und glaub mir, scheiß drauf wieso dein Mann dich alleine fahren läßt. Hauptsache du kommst mal ein wenig zur Ruhe. ABer ich kann auch verstehen das man dich komisch fühlt wenn man nicht weiß ob der Mann hier aus Überzeugung mit macht.
Gruß Ela
Guten Morgen,
ich bin am hadern, ob ich mit meinem Mann sprechen sollte. An der Situation würde sich leider nichts ändern. Die nächsten zwei Jahre wird es bei der Trennung bleiben. Was danach ist wird sich zeigen.
Mir geht es ja auch darum, dass einfach das Zwischenmenschliche, das Gefühl involviert zu sein, fehlt. Jeder hat sein eigenes Leben entwickelt.
Hallo,
zu eurem Kind: nutze den FED. Ich habe selbst während dem Studium für den FED gearbeitet und habe später erst aufgehört, als ich schwanger geworden bin.
Dir kann geholfen werden! Lass dir die Unterstützung zukommen, die du brauchst ! Und 7 Stunden kann man aufstocken ! Wäre es denn möglich Beschwerde einzulegen, damit du mehr bekommst.
Um welche Form einer Behinderung handelt es sich denn ?
Was eure Partnerschaft angeht: es scheint so, als würde diese langsam immer mehr auseinanderfallen. Ich habe den Eindruck, als seid ihr zwei Leute, die getrennt leben und sich ab und an treffen. So stelle ich mir aber keine funktionierende Partnerschaft, insbesondere Ehe, vor: Du machst alles und er genießt das Leben.
Andererseits bist du momentan vermutlich einfach auch sehr frustriert
Ist dein Mann denn der Vater des Kindes ?
lg
Guten Morgen,
den FeD werde ich deft nutzen! Aber an den 200 Euro kann ich nichts ändern. Das sind hier bei uns ganz knapp etwas über sieben Stunden.
Ich muss noch etwas durchhalten, dann kann ich auch die Verhinderungspflege nutzen.
Wir haben noch keine richtige Diagnose. Mein Sohn hat eine (einige) Entwicklungsstörungen und stecken noch in der Diagnostik. Es kommen immer weitere Baustellen hinzu. Zu seinen Entwicklungsstörungen kommt jetzt noch neurologische Dinge. Wie es weiter geht entscheidet sich im Januar.
Mein Mann ist der Papa.
Hallo,
ich kann es etwas nachvollziehen.
Ich bin auch die meiste Zeit unter der Woche alleine, da mein Mann viel unterwegs ist.
Noch bin ich in Elternzeit, ab nächsten Sommer werde ich wieder arbeiten gehen.
Der Kleine geht zwar dann auch zur Tagesmutter aber trotzdem wirbel ich dann nur zwischen Arbeit, Haushalt und den Kids rum.
Mein Mann geht auch oft mit Kunden essen oder wird eingeladen.
Momentan übernachtet er bei einem guten Freund, da er in dessen Stadt beruflich Termine hat. Er rief mich eben auch an und meinte, er war eben mit F. was essen und nun gehen sie noch auf ein Bier, bevor sie sich auf den Heimweg machen.
Und das in einer der schönsten Städte Deutschlands *seufz*
Gestern war er mit seiner Gruppe, der er eine Schulung gibt, am frühen Abend noch schön auf dem Weihnachtsmarkt, Glühwein trinken - bevor es mit der Gruppe in ein uriges Lokal ging.
Ich beneide ihn bei solchen Situationen auch - ich sitze hier mit den beiden Kindern (die mir trotzdem viel Freude und Spaß machen, aber eben auch Arbeit), die Kurze bekam Fischstäbchen. Der Kleine bekam sein Fläschchen und züngelte danach noch ein wenig Apfelmus. Für mich gab es eine Scheibe Brot mit etwas Wurst.
Danach Kinder ins Bett, aufräumen, uff.
Das Highlight meines heutigen Abends ist kein schönes Lokal oder am Tresen mit einer guten Freundin schnacken, sondern die Couch, etwas Quark pur und Aktenzeichen XY.
Okay - noch ein Kräutertee *grummel*
Aber ich denke, so "golden" ist seine Arbeit auch nicht.
Er hat auch viel Arbeit, viel Stress, muss Termine koordinieren, gurkt stundenlang über Autobahnen. Ärgert sich über Kunden, heute haben wir telefoniert - ein Kunde hat spontan einen Termin abgesagt weil er was anderes vorhat - alles über den Haufen geschmissen. Und es sind auch immer wieder mal Rechnungen offen, denen er hinterherlaufen muss.
Hotelzimmer sind auch nicht immer Luxus pur.
Und er vermisst und auch, kann z.B. die ganzen Entwicklungsschritte unseres Sohnes nicht alle mitbekommen.
Unsere Motte hat nächste Woche einen Sing-/Tanzauftritt mit ihrem Kindergarten auf dem Weihnachtsmarkt. Da hat er einen Termin, auswärts, den er nicht canceln kann.
Das ärgert ihn auch - er wäre sehr gerne dabei gewesen und hätte danach noch mit uns einen kleinen Stadtbummel gemacht.
Ja, manchmal ist es schon blöde.
Großeltern haben wir zwar, sie lieben ihre Enkel auch, aber sie wohnen 300km hott und 300km hü.
Aber ich sehe, wie er sich den Allerwertesten aufreißt, damit unser Haus asap abbezahlt ist, damit wir Urlaube machen können, usw.
Ich habe mir vorgenommen - wenn ich wieder arbeiten gehe, schaue ich, wie es läuft und was am Monatsende nach Abzug der Kindergarten- und Tagesmutterkosten übrig bleibt (da ich wahrscheinlich erst einmal TZ arbeiten gehe). Und je nachdem - wenn mir die Wirbelei mit Haushalt etc zu viel wird, dann schaue ich, ob ich ggf 1x die Woche eine Putzfrau kommen lasse, die uns das Gröbste abnimmt.
Den Luxus gönne ich mir.
Nur wundert mich Dein folgender Satz:
"Ich bekomme einen richtigen Kloß im Hals, wenn ich das höre und auch sehe - auch die finanzielle Seite."
Was meinst Du mit der finanziellen Seite?
Er wird sicherlich mehr verdienen als du im Moment, aber er investiert es doch sicherlich in seine Familie?
Kopf hoch - es ist nicht einfach, aber Du packst das.
Hast Du vielleicht eine Freundin/Nachbarin, die Dir die Kids mal wenigstens für 2-3 Stunden abnehmen kann?
LG
Guten Morgen,
"Was meinst Du mit der finanziellen Seite?" Ich sehe, dass mein Mann ständig Geld für seine Unternehmungen und Interessen ausgibt, das läppert sich gerade enorm.
Natürlich verdient mein Mann bei der Bundeswehr mehr als ich. Auch wenn ich im TVÖD arbeite bleibt unterm Strich bei Lohnsteuerklasse fünf nicht viel.
Wie meinst du das, ob er in die Familie investiert?
Der Satz von Dir hat mich auch stutzig gemacht.
Ich nehme an, Flamingoduck hofft (wie ich auch), dass Dein Mann Euer gemeinsames (!) Familieneinkommen erwirtschaftet. Wie Du auch - also, dass alles in einen Topf kommt.
Ich bin unter der Woche übrigens auch alleine mit den Kindern und natürlich ist mein Mann an seinem Arbeitsort abends oft unterwegs. Ich gönne es ihm von Herzen, aber neidisch bin ich auch manchmal. Mir hilft, dass ich mir öfter mal Freundinnen einlade und wir es uns dann einfach hier gut gehen lassen.
Hi,
Die 7 Stunden sind doch sicherlich zusätzliche Betreuungsleistungen - 200€? Oder?
Dann sollte dir eigentlich noch Verhinderungspflege zustehen, 1550€ im Jahr, dafür kann auch eine Privatperson beschäftigt werden, sprich nochmal mit der Krankenkasse.
Ist dein Mann jedes Wochenende zu Hause? Dann Klinke dich doch mal einen Samstag oder Sonntag aus.
Guten Morgen,
genau. Es sind die zusätzlichen Betreuungsleistungen. Die Verhinderungspflege greift bei uns erst ab März. Laut unserer Pflegekasse muss man erst ein halbes Jahr pflegen bevor man dieses beantragen kann - welch Ironie. Der Antrag auf die Pflegestufe ist jetzt seit vier Wochen durch.
Mein Mann ist, außer er ist auf bestimmten Lehrgängen, jedes Wochenende da. Das mit dem Ausklinken werde ich auf jeden Fall in Anspruch nehmen. Bisher wollte ich es nicht wegen der wenigen gemeinsamen Zeit.
Ich kann deine Situation ein wenig nachvollziehen, wenn ich mich auch nicht anmaßen möchte zu behaupten, ich könne sie vollständig nachfühlen.
Wir sind verheiratet, haben ein Kind, mein Mann ist bei der Bw und wir führen ebenfalls eine WE-Ehe. Ich bin mit 30 Std./Woche berufstätig.
Ganz wichtig finde ich, dass ihr über deine Bedenken sprecht! Auch wir hatten neulich eine kleine Krise, die in eine ähnliche Richtung abzweigte wie deine Gedankengänge. Hierbei war unter anderem mein Neidempfinden auf sein sorgenfreies Wochenleben Thema. Mir ging es darum, dass ich mich der Herausforderung Kind/Haushalt/Arbeit stellen muss und er eben "nur" seine Arbeit hat. Extrem ärgerte mich dabei auch, dass mein Mann seine Freizeit anscheinend nicht mal wirklich zu nutzen vermochte.
Sofern ihr an der Situation nichts ändern könnt (z.B. durch Versetzung deines Mannes) müsst ihr aber doch dringend über die Gesamtsituation sprechen. Dein Mann muss unbedingt eingebunden werden. Behördentelefonate oder derlei Erledigungen müssen nicht alleine deine Aufgabe sein - auch er kann diese Dinge erledigen! In Entscheidungen würde ich ihn an deiner Stelle auch immer mit einbinden, damit er in die Familie und die Ehe integriert bleibt und du nicht den Eindruck hast, alles alleine meistern zu müssen.
Außerdem kann auch er dir Freiräume verschaffen. Wenn er abends weggehen kann, dann sollte er dir diese Freiräume am Wochenende ermöglichen (Sport, Weggehen, Entspannung). Ich weiß, dass das sehr schwer ist, weil diese Zeiten immer von der ohnehin schon knappen gemeinsamen Zeit abgeht.
Kannst du dir für deine Kinder (dabei kommt es natürlich auch auf die Behinderung deines Sohnes an) eine Betreuung suchen, sodass du auch mal ohne Kinder aus dem Haus kannst? Vielleicht kannst du dir dann wieder ein Hobby suchen oder zum Sport gehen? Wenn die Familie sich nicht mehr einspannen lässt, muss man eben leider auf Fremdbetreuung oder Freunde zurückgreifen.
Belasten seine Freizeitaktivitäten euer Familieneinkommen sehr stark? Auch darauf würde ich ihn ansprechen oder zumindest mal klarstellen, was wohl passieren würde, wenn du den gleichen Anteil für Kleidung, Kosmetik, Freizeit ausgeben würdest. Es kann nun mal leider auch nicht sein, dass ihr beide diese Widrigkeiten auf euch nehmt und dann ein großer Anteil des Geldes für das "schöne Leben" deines Mannes verwendet wird.
Wahrscheinlich werdet ihr bei alldem nicht um eine langfristige Lösung herumkommen. Vielleicht kann auch das Bundeswehr-Sozialwerk helfen?
Lass es. Männer ändern sich nicht. Habe so was auch zu Hause sitzen aber viel schlimmer. Fünf Kinder, Pferde ect. und überall helfe ich mit aber nicht genug. Habe keine Angst vor einer Trennung, das Leben geht weiter egal wie !!!