Hallo zusammen,
mich belastet etwas das nicht gerade in die Weihnachtszeit passt: Neid.
Ich merke, wie ich zunehmend neidischer werde auf andere Frauen. Auch andere Mütter.
Besonders auf die die einen Job haben. Und ganz besonders auf die, bei denen ich weiß, dass sie gut verdienen müssen. Die, die in schönen großen Häusern leben. Die, von denen ich weiß, dass sie gut verdiende Männer haben.
SO gut verdienende Männer, dass sie nicht arbeiten gehen müssen und auch im Falle einer Trennung sanft fallen würden.
Neidisch auf die, die ihren Kinder, ohne nachzudenken, größere Dinge kaufen können.
Die, die nicht überlegen müssen, ob sie sich einen Besuch im Freizeitpark o.ä. leisten können.
Auf die, die nicht von Opa und Oma zugesteckt bekommen.
Manchmal hasse ich mein kleines Leben. In meinem kleinen Haus in meinem kleinen Ort. Mit meinem alten Auto und den Diskussionen mit meinem Mann bzw. dem Sichten der Kontoauszüge. Und der Feststellung, dass es nur grad so reicht für das Nötigste. Bzw. dass nix übrig bleibt, wenn man alles bezahlt hat.
Wir haben nicht studiert und dass wir mal weit mehr verdienen werden als jetzt, ist utopisch. Und ohne Abitur kann man auch nicht so einfach mal studieren und was anderes machen. Erst recht nicht mit kleinen Kindern.
Ich empfinde es als regelrecht ungerecht manchmal. Gerade, wenn ich, so wie letztens, zwei Gutverdiener kennengelernt habe, die Kinder haben. Das, was die im Monat haben, haben wir in 3 Monaten vielleicht. Das macht mich traurig und ich habe Angst, wie das weitergehen soll. Manchmal bin ich gar wütend auf mich selbst. Wütend, dass ich nicht studiert habe. Wütend, dass ich mir keinen reicheren Mann gesucht habe. Klingt gemein. Aber manchmal denke ich so.
Geht es euch auch manchmal so?
Neid!
<<<Und ohne Abitur kann man auch nicht so einfach mal studieren und was anderes machen. Erst recht nicht mit kleinen Kindern.>>>
Es gibt so viele Möglichkeiten mit Kindern, noch Abi & Co. nachzuholen.
Konzentriere dich nicht auf die anderen, sondern auf dich und deine Familie. Setz dich mit deinem Mann zusammen und bespricht gemeinsam, welche Ziele ihr euch setzen wollt und vorallem.... wie ihr sie erreichen werdet.
klar, ich glaube jeder kennt diese Gefühle ab und zu.. Ich verdiene nicht viel. So 1200€ netto monatlich. Mein Verlobter hat sich grad selbstständig gemacht und verdient zur Zeit wenn überhaupt 1500€ netto wenn wir Glück haben. Wir haben eine kleine Wohnung und noch keine Kinder. Wir fahren beide ein Mittelklasse Auto (gebraucht gekauft) und wir versuchen ein Mal im Jahr wenigstens eine Woche pauschal Urlaub zu machen. ich bin dennoch zufrieden. Weißt du wieso? Weil eine Bekannte von mir 4 Kinder hat, in einer kleinen 3 Zimmer Wohnung lebt in einem echt beschissenen Viertel von Köln, knapp 9.000€ mietschulden + ca. 60.000€ diverse andere Schulden hat, seit neustem allein erziehend ist, und noch nie in ihren Leben einen Urlaub am Strand gemacht hat. Neid ist eines der schlimmsten Dinge die man empfinden kann und ich finde Neid sehr böse. Aber ich denke du hast im Grunde sehr viel mehr als du denkst, und es gibt Menschen die haben so wahnsinnig viel Geld und sind auch neidisch. Z.b auf dich. Weil du eben etwas hast was sie nicht haben.. Mach dir darüber mal Gedanken :) Liebe Grüße, ich.
meckern und jammern ist immer der einfach.....
ups...nehmen wir das "das" mal weg
Du meinst wohl das "der"
Ach naja. Ich habe gelernt: Es ist nicht alles Gold was glänzt....und: Man muss auch gönne`könne`.
Manchmal denke ich auch - hätteste mal besser in der Schule aufgepasst, dann wärste heute nicht so ne dumme Nuss *gg*...aber im Grossen und Ganzen sollte man sich auf das konzentrieren, was man schon alles geschafft hat.
Hast du gesunde Kinder? Ich finde, allein DER Umstand ist schon mehr Wert, als irgendein schnöder Mammon.
Oder ab und an ein guter Wein.,....oder hier und da mal ein Wochenende irgendwo. Irgendwie sind es doch die kleinen Dinge, die zumindest MICH glücklich machen...
Gruss
agostea
Wenn ich etwas gelernt habe, dann dass es neben Liebe und Gesundheit noch ein wertvolles Gut gibt, welches Du mit keinem Geld der Welt kaufen kannst: Zufriedenheit.
Ich habe früher extrem wenig Geld gehabt und war darüber nie unglücklich. Ich war jung und meistens schwer verliebt und hatte eine tolle Zeit, Geld spielte gar keine Rolle. Das kam später. Allerdings war dies nie wirklich ein finanzielles Problem, sondern immer mein persönliches Psychopäckchen: Ich war unglücklich und dachte, mit Geld wären alle Probleme zu lösen. Wenn ich nur dies hätte, mir jenes leisten könnte, dann... ja, dann wäre ich glücklich!
Heute kann ich mir prinzipiell alles leisten, was ich haben möchte. Ich habe viel gearbeitet und noch mehr Glück gehabt, Geldprobleme habe ich eigentlich keine. Eigentlich bedeutet: Je mehr Du hast, desto größer werden Deine Ansprüche. War es früher ein schier unerreichbarer Traum, mir einen ganz bestimmten Wagen neu und nach Wunsch kaufen (und problemlos bar zahlen zu können), kommt es mir gar nicht so großartig vor... wo ich es HABE. Da kommen manchmal Tage, wo ich eine Kategorie weiter nach oben schiele. Meistens sind das aber Tage, in denen es im Job anstrengend ist oder es Knatsch daheim gab, ich also unausgeglichen bin.
Schau Dir die Menschen an, die Du beneidest! Sind sie alle per se glücklich?
Meine Chefin ist beruflich sehr erfolgreich, verdient mehr Geld als sie ausgeben kann. das meine ich wörtlich, denn dafür hat sie gar keine Zeit. Erst Samstag habe ich wieder um 22 Uhr eine Email von ihr bekommen. Möchtest Du das? Unbezahlt am Wochenende bis spätabends arbeiten, um erfolgreich zu sein? Ich nicht, Zeit mit meiner Familie ist mir wichtiger. Sie hatte auch bereits den zweiten Hörsturz in 18 Monaten.
Eine Freundin von mir hat einen extrem gutverdienenden Gatten, ein großes, schickes Haus und ein Musterkind. Sie muß nicht arbeiten, geht einmal wöchentlich zur Kosmetik, sieht rund um die Uhr aus wie aus dem Ei gepellt. Was die meisten nicht wissen ist, dass er seinen ganzen Streß an ihr auslässt, sie demütigt und schikaniert und mit jüngeren Kolleginnen betrügt. Ihr Beautywahn ist nicht zuletzt pure Panik davor, das er sie irgendwann tatsächlich wegen einer Jüngeren verlässt. Aber nach außen spielt sie heile Welt.
Schau nicht auf das was andere haben. Wie es hinter der Fassade ausschaut weißt Du in den seltensten Fällen.
Für mich ist da viel sozialromantischer Kitsch dabei.
Ich war auch mal bettelarm, nicht unbedingt unglücklich, aber die blanke Existenzangst hat mir oft genug den Hals abgedrückt.
Nun verdiene ich richtig gutes Geld, kann mir alles leisten, was ich möchte.
Ich hab aber beizeiten für ein Studium und Weiterqualifizierung gesorgt.
Geld fällt nicht vom Himmel.
Ich kann nicht verstehen, wenn jemand neidisch ist, sondern denke mir: tja, selbst Schuld.
Und nun gib dich damit ab, was du hast, oder mach besser!
Ich denke jeder ist mal neidisch. Egal wie viel Geld man hat, es gibt immer jemanden der mehr hat
Ich denke du hast zwei Möglichkeiten. Entweder du möchtest noch mehr erreichen in deinem Leben, dann musst du es aber anpacken und was tun. Ich habe an meiner Uni auch eine Fraue die bereits Kinder hat und vorher Erzieherin war. Sie hat auf der Abendschule ihr Abi gemacht und studiert jetzt.
Vor dieser Frau habe ich den größten Respekt, weil ich mir vorstellen kann wie hart das alles ist mit Familie.
Oder du bist damit zufrieden was du hast und besinnst dich darauf, dass es vielen Leuten viel schlechter geht als dir. Ihr seid gesund, ihr habt eine Wohnung, Autos. Viele haben das nicht.
Denn im Grunde machst du dich nur selbst fertig wenn du neidisch bist.
Nein, kenne ich nicht. Allerdings würde ich vermutlich auf hohem Niveau klagen und das wäre mehr als ungerechtfertigt. Allerdings gibt es immer jemanden, der mehr hat, erfolgreicher ist, es vermeindlich einfacher hat usw.......
Du kommst mir aber so vor, als wüsstest du nicht, was du eigentlich willst. Einesteils beneidest du die, die studiert haben und die beide einen Job haben. Andererseits die, bei denen die Frau zuhause bleiben kann und nicht arbeiten muss.......
Natürlich ist ausreichend finazieller Hintergrund vorteilhaft. Man schläft sicher ruhiger, wenn man sich hier weniger Gedanken machen muss. Aber Erfolg hat auch seinen Preis. Die erfolgreichen Männer arbeiten i. d. R. 10, 12 oder mehr Stunden am Tag für ihre berufliche Position. Für Familienleben bleibt da nicht viel Freiraum. Und sowas kann sich ziemlich schnell ändern, wenn auch diese ihren Job verlieren oder irgendwann an ihre gesundheitlichen Grenzen stoßen. Mit 30 kann man noch so powern, mit 50 sieht das anders aus.
Und man muss nicht zwangsweise studieren, um beruflich erfolgreich oder ausgefülltund glücklich zu sein. Außerdem kann man mit einer anerkannten Ausbildung auch ohne Abitur studieren oder sich anderweitig fortbilden/weiterbilden, wenn man den Ehrgeiz hat. Warum fügst du dich da einfach leidend in dein Schicksal und änderst nichts an deinem beruflichen Leben?
Und die romantische Vorstellung, mit tollem Job und kleinen Kindern sei alles ganz easy, ist ziemlich realitätsfremd. Es gibt sicher Berufe, die beides zulassen. Oft wird aber so viel Einsatz verlangt - in Führungspositionen sowieso - dass man kaum pünktlich alles stehen und liegen lassen kann, um die Kinder von der Kita zu holen oder man bekommt er gar keine Teilzeitstelle, weil am liebsten Anwesenheit rund um die Uhr vom AG verlangt wird und die Mütter ständig unter Strom stehen, um alles auf die Reihe zu bekommen und zeitlich immer am Limit sind.
Ich finde, Neid ist oft eine Emotion von Menschen, denen es eigentlich noch nicht wirklich schlecht geht..... Die aber aktiv an ihrer Situation nichts ändern wollen. Man kann durchaus mal bewundernd auf andere blicken, aber hinter die Kulissen kann man meist sowieso nicht sehen. Ob da immer alles so rosarot ist, wie es von außen scheint??!! Vielleicht solltest du dir in neidvollen Augenblicken vor.augen halten, dass es Tausende Menschen gibt, denen es noch viel schlechte geht - ohne Aussicht darauf, jemals etwas daran ändern zu können. Hundertausende sind derzeit weltweit auf der Flucht, ohne Zuhause. Verlorene Generationen ohne Aussicht auf Bildung. Menschen mit Kranheiten, die keine Perspektiven bieten. Dann wird man demütig, finde ich und dankbar, dass man gesund ist, gesunde Kinder hat, die in relativer Sicherheit aufwachsen dürfen......
Ganz genau.
Immer wenn ich Gefahr laufe, mir wegen irgendwas leid zu tun, denke ich an die Menschen in Syrien, Palästina, sonstwo auf der Welt. Sie alle hatten Pläne und wollten einfach in Frieden leben.........
Ein kluger Mensch hat mal gesagt: "Glück macht nicht dankbar. Dankbarkeit macht glücklich."
Danke für Deinen guten Beitrag!
Deine Definition von Neid finde ich einfach nur Klasse!
Hi
Ich versteh dich zu einem Teil.
Manchmal bin ich auch neidisch. Und frustriert. Und da helfen so Argumente wie "immerhin geht es sich aus" oder "immerhin geht es sich bei euch irgendwie aus!" - ja aber halt nur irgendwie - etc nur sehr bedingt. Ich versuche mich zwar persönlich auch an solchen Argumenten hochzuziehen, gelingt manchmal auch, aber lange nicht immer!
Wenn dann eine Bekannte vom tollen Urlaub in der Karibik erzählt - ich würde auch gerne, aber woher das Geld nehmen? Da versuche ich mich dann zu trösten: später mal, nachdem die Kinder versorgt sind vielleicht. ...
Was bei mir ein großer Faktor ist:Zeit! Erzählt mir eine andere Mutter, dass sie am Mittwoch Vormittag mit einer Freundin Kaffee trinken war. Einfach so? Wie soll das bei mir gehen?
Warum haben andere einen gut verdienenden Mann? Und ich nicht? Was habe ich falsch gemacht? Meiner ist arbeitslos, sucht intensiv nach einem Job, was bei ihm leider nicht so einfach ist. Also muss mein Gehalt reichen. Und damit habe ich eine doppelte Falle: Kein Geld für meine Träume (weil ich alle erhalten muss - wobei ich ja noch irgendwie froh bin nicht auf Sozialleistungen angewiesen zu sein, andererseits sind wir nicht weit drüber. ...) UND keine Zeit für mich weil viel Arbeit
Nun ja
Neid ist ein Hund - und trotzdem hab ich ihn manchmal....
LG