Wie gerecht aufteilen?

Hallo,
ich hatte schon einmal geschrieben zu dem Thema: http://www.urbia.de/forum/16-partnerschaft/4514572-meins-deins-unseres

Es hat sich seit Anfang Dezember etwas geändert: mein Freund hat jetzt einen normal bezahlten Job gefunden. Vor wenigen Tagen hat er sein 1. Gehalt bekommen.

Jetzt will er nicht mehr das alte Modell beibehalten, in dem ich 1.500 EUR in unsere gemeinsame Kasse einzahle und er 800, und dass wir davon alles finanzieren. Gestern hat er mir gesagt, dass er es gerne so hätte, dass jeder von uns 350 EUR auf ein gemeinsames Konto einzahlt, und dass damit die Nebenkosten für das Haus gedeckt werden sollen. Also Strom, Wasser, Müll, Heizung, GEZ, DSL. Den restlichen Betrag soll jeder für sich behalten.

Im Grunde finde ich die Regelung gut, denn es gibt immer wieder Reibereien wegen dem Geld, was wofür ausgegeben wird. Was mir allerdings übel aufstößt dabei sind 2 Dinge:

1. Der Zeitpunkt: er hat die ganze Zeit, als er viel weniger Geld hatte als ich auf einem gemeinsamen Topf bestanden. Jetzt, wo wir fast gleich verdienen werden (ich ein wenig mehr), und endlich auch einmal ich profitieren kann von seinem Einkommen, will er es trennen.

2. Er will, dass etwaige Reparaturen am Haus, wie etwa ein neuer Zaun, der bald fällig wird, von mir alleine bezahlt werden. Da das Haus mir alleine gehört und ich es ganz ohne ihn bezahlt habe - inklusive allem Mobiliar etc. - finde ich das ungerecht. Er zahlt ja auch keine Miete, dann wäre das ok. So aber fühle ich mich wieder einmal ausgenutzt. Zumal er bald ein neues Auto braucht und er wie selbstverständlich davon ausgeht, dass das von meinen Ersparnissen bezahlt wird. Wie fast alles in der Vergangenheit.

Zum Verständnis: ich habe ca. 1.900 EUR Einkommen, er ca. 1.600 - 1.800 EUR, je nach Schichtzulagen (alles netto). Ich habe mehrere vermietete Immobilien, aus welchen auch mein Einkommen resultiert und Geld auf der Kante. Er hat nichts angespart, er hat nur Schulden (von denen ich letzten Monat wieder 800 EUR abgezahlt habe aus meinen Ersparnissen).

Ich finde seinen Vorschlag im Grund gut, bin aber dafür, dass jeder prozentual zu seinem Einkommen einzahlt, z.B. er 350 EUR und ich 420. Und dass er sich bei notwendigen Reparaturen beteiligt. Das will er nicht, weil er meint, dass es mein Haus sei und er nichts davon habe, das ich mich sonst bereichern würde und dass nach meinem Tod meine Kinder erben werden und ihn rausschmeißen werden. Alternativ finde ich, dass er mir eine kleine symbolische Miete zahlt (200 EUR oder so). Das will er auch nicht.

Ich konnte kaum schlafen, weil ich das so berechnend finde von ihm und mich ausgenutzt fühle. Zumal ich hier den Haushalt fast alleine schmeißen muss, seit er arbeitet. Bedienung seiner sehr unordentlichen Kinder inklusive.

Sehe ich das falsch? Wie seht ihr das? Wie löst man so etwas am besten?

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Wieso bist du so doof und zahlst SEINE Schulden während er dir garnichts gönnt und finanziell nur auf sich bezogen ist?
Er nutzt dich ordentlich aus aber du lässt es auch mit dir machen.

Der typ hat die ganze zeit auf deine kosten gelebt und jetzt wo er auch mal was verdient will er nichts abgeben und denkt nicht im Traum daran das auch ER jetzt mal an der Reihe wäre dich zum Großteil mit zu finanzieren. Dem Schmarotzer hätte ich schon lange Beine gemacht.

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Also habe ich das richtig verstanden? Er wohnt bei dir kostenlos, aber will nicht mal einen Zaun mitfinanzieren? Ganz ehrlich? Wuerde ich nicht mitmachen. Und seine Kinder wohnen auch noch bei Dir?

Kommt mir persoenlich so vor, als macht er sich auf deine Kosten ein nettes Leben. Kann natuerlich auch jetzt nur so rueber kommen von deinen Schilderungen. Ich kenne Euch ja nicht.

Miete wuerde ich nun auch nicht verlangen, wenn das Haus abbezahlt ist, aber ich wuerde doch darauf bestehen, dass er sich an Reparaturen beteiligt. Er nutzt das Haus schliesslich auch. Wenn er irgendwo zur Miete wohnen wuerde, muesste er schliesslich auch Reparaturen bis zu einem bestimmten Betrag zahlen.

Haushalt ist so ein Ding, gehst du auch arbeiten? Wenn nicht, finde ich es schon ok wenn du den Hauptteil der Arbeiten erledigst. Aber ein bisschen helfen kann er da auch.

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Darf ich zunächst mal fragen, welche Tipps aus dem letzten Thread Du umgesetzt hast und wie er damit umgegangen ist? Das würde wohl denjenigen beim Antworten helfen, die sich vorher bereits schon sehr um Objektivität bemüht haben.

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Davon mal abgesehen finde ich einen gemeinsamen Topf mit insgesamt 700 Euro gut. Das sollte fuer die laufenden Kosten ja reichen.

Und das dann jeder sein Gehalt behaelt ist doch auch in Ordnung. Ausser ihr schmeisst halt euer gesamtes Einkommen zusammen, dann aber auch dein gesamtes Einkommen..... Und es wird nichts mehr getrennt.

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700 Euro reichen aber nicht für Lebensmittel, Putzmittel, Klopapier.... wir macht ihr es da, jeder kauft selbst ein und schreibt dann "Meins" drauf?

Warum zahlst du seine Schulden ab?

In einem normalen Mietverhältnis gibt es Kaltmiete und Nebenkosten. Die NK zahlt er, die Kaltmiete nicht, d.h. er hat sich bei großen Reparaturen am Haus zu beteiligen. Oder aber er zahlt eine angemessene Kaltmiete und du zahlst die größeren Geschichten am Haus selbst.

Aber mal ganz ehrlich, bei so einem aufrechnen, trennen, Geiz.... ist da noch Platz für Nähe?

VG

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Entschuldige bitte, aber wenn 700 Euro im Monat nicht reichen für Essen, Klopapier und Putzmittel, dann stimmt was nicht. Wir sind eine dreiköpfige Familie und wenn ich wöchentlich 100 Euro für den Einkauf im Supermarkt, beim Bäcker und Metzger ausgeben, dann leben wir davon mehr als gut. Dann könnten wir immer noch für 300 Euro Luxussachen kaufen, essen gehen, etc. Wir verdienen beide wirklich gut, fahren viel in den Urlaub und kaufen uns im Alltag alles, was wir eben brauchen/wollen. Nur Sonderausgaben (Auto, Elektrogeräte, etc.) sprechen wir ab. Aber 700 Euro fürs normale Alltagsleben haben wir noch nie gebraucht, denk ich.

Aber gut, bei uns läuft das ohnehin alles anders. Wenn ich in einer Partnerschaft mit meins und deins rumrechnen müsst, dann bräucht ich die Partnerschaft nicht.

Seit wir verheiratet sind, haben wir ein gemeinsames Konto. Anfangs hat mein Mann dabei noch studiert, dann war ich mal in Elternzeit - es wäre nie einer draufgekommen, zu sagen, dass er den jeweils anderen "finanziert". Bevor wir geheiratet haben, hatten wir getrennte Konten und bezahlt hat halt immer der, bei dem es eben grad passte.

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Die TE schrieb, dass diese 700 Euro für """Also Strom, Wasser, Müll, Heizung, GEZ, DSL.""" genutzt werden sollen. Da bleibt für die täglichen Ausgaben wirklich nicht mehr viel übrig.

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Ich kann dir nur folgendes sagen. Wir haben hier ein neues Dach bekommen (wohnen mit meinen Schwiegereltern in einem HAus) und ich sollte mitzahlen. Ich habe mich aber geweigert weil mir dieses Haus nicht gehört und auch niemals gehören wird. Ich kann ein Sofa zahlen oder einen Schrank, den kann ich mitnehmen wenn was ist aber kein Dach. Weil ob mich dann jemand auszahlen kann wenn es soweit ist, ist dann auch fraglich.
ABER ich zahle Miete, jeden Monat.
Ich habe vorgeschlagen das Dach mitzufinanzieren, dies schriftlich festzuhalten und so lange bis das "abbezahlt" ist die Miete zu reduzieren oder einzustellen.

Also entweder oder. Dass du alles zahlen sollst und er umsonst wohnt ist nicht in Ordnung finde ich.

Ansonsten klingt es so nach einen fairen Lösung. Vielelicht muss man mal vergessen was jetzt vorher war und wenn ihr ein Kind habt wird es mal andersrum sein, dass du von ihm mitlebst - dann gleicht es sich aus.
Ich würde aber klarstellen, dass du sein Auto nicht finanzierst, das kann er von seinen Gehalt selber machen. Trennen ist trennen und dann kan man nicht sagen Jeder hat sein - aber mein Auto zahlst du. Das geht dann nicht.

Wir haben auch getrennte Konten. Er gibt mir sozusagen "Haushaltsgeld". Jeder kauft von seinem Geld was er will. Anschaffungen die wir beide wollen/brauchen und fürs Kind werden geteilt bzw. mal zahlt der mal der. Für sein Auto ist jeder selbst verantwortlich - klar würde man in der Not helfen wenn was ist.

Er verdient etwas mehr als ich und dafür zahlt er dann wenn wir ausgehen die Rechnungen. Essen gehen, Eintritt usw.

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Hmm,

ich kann deinen Ärger gut verstehen.

Warum schlägst du ihm nicht einfach vor, dass er ganz regulär Miete zahlt (inkl. Nebenkosten) und dass du dafür für alle Kosten rund um das Haus aufkommst (weil es ja auch dein Eigentum ist und weil du ja auch im Falle eines Verkaufs das Geld GANZ bekommen würdest)???

Ich finde das die fairste Lösung.

Mal angenommen, ihr bewohnt dort zusammen 200qm, dann würde ja jeder anteilig 100qm bewohnen (natürlich nur theoretisch, mir ist schon klar, dass ihr das Haus gemeinsam nutzt). Für 100qm rechnest du ihm den bei euch üblichen Mietpreis inkl. Nebenkosten aus und bittest ihn, nun diesen zu zahlen.

Autos usw. zahlt doch selbstverständlich jeder selbst, das muss ihm doch klar sein. Ihr seid doch nicht verheiratet. Und wenn er einen Job hat, kann er sich ein Auto ja auch auf Kredit kaufen. Dann bleibt die Verpflichtung wenigstens bei ihm, auch wenn ihr euch mal trennen solltet.

KEINE Mietzahlung halte ich für absolut indiskutabel. Denn er müsste ja schließlich auch Miete zahlen, wenn er allein wohnen würde. Das solltest du ihm unbedingt klar machen. Dafür zahlst du dann alles, was sonst anfällt (eben als Hausbesitzer).

Er hat natürlich Recht, dass im Falle deines Todes er leer ausgehen würde (was ja auch okay ist, denn er steht zu dir in keinem Verwandtschaftsverhältnis und hat sich an den Kosten bis dato ja auch nicht beteiligt). Deshalb muss er aber auch eben mit einer Mietzahlung einverstanden sein, denn das Haus gehört ihm nicht und er wohnt darin und erwartet, dass der Besitzer es instand hält.

Ganz klar: das wäre für mich ein Trennungsgrund, wenn das nicht in sein Hirn gehen würde. Denn dann ist Ärger auf lange Dauer vorprogrammiert.

LG
cori

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Hi,
ich finde, du fühlst dich zu Recht ausgenutzt. Miete oder Beteiligung an Hausreparaturen, sein Auto ist seine Sache.

Vlg tina

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Hi,

ich bin immer dafür, dass der Partner, der mit ins Haus zieht, sich nicht nur zur Hälfte an den Nebenkosten beteiligt, sondern auch eine Miete zahlt. Dafür zahlt derjenige, dem das Haus gehört alle Kosten, die auch ein Vermieter tragen würde. Rein logisch entsteht hier auch keine Bereicherung:

Beispiel

Das Haus hätte einen Mietwert in Höhe von 800€.

Vor einem Zusammenzug zahlt der Eigentümer nichts (Rücklage mal ausgenommen).
Der Hinzuziehende müsste 800€ zahlen, um ein solches Objekt zu mieten.
Beim Zusammenzug zahlt der Hinzuziehende 400€. Dadurch sind beide um 400€ entlastet. Diesen ersparten Betrag können sie dann in das stecken, was sie benötigen Darlehen, Rücklagen, Altersversorge etc.pp.. Bei einer Einkommensdifferenz kann man das ja auch proportional ansetzen.
Viele Grüße,

die Landmaus