ich vermisse ihn so - dabei kommt er doch bald wieder!

Guten Abend! Mein Mann war oft auf Montage. Daher kenne ich das. Ich hatte mit den Abschieden aber immer große Probleme, er hat sich dann einen neuen Job gesucht und war seit 4 Jahren nicht mehr über Nacht weg.
Jetzt musste er aber doch wieder weg. 3 Wochen. Er hat ein Projekt, was er vor Ort betreuen muss. Er ist vorgestern geflogen.
Ich habe ihn zum Flughafen gebracht, von den Kindern hat er sich vorher verabschiedet.
Und obwohl ich sonst immer stark bin, überkam es mich plötzlich. Schon auf dem Weg zum Flughafen kamen die Tränen, beim Abschiedskuss am Flughafen wollte ich ihn nicht mehr loslassen, ich habe echt richtig geheult.
Mir ist das wirklich unangenehm. Ich gehe auf die 40 zu!
Mein Alltag geht normal weiter.
Aufstehen, Kinder fertig machen, Kinder zur Schule bringen, zur Arbeit fahren, Kinder abholen, Haushalt usw. Ihr kennt das.
Aber er fehlt mir so. Ich bin ganz erschrocken über mein Verhalten.
Er hat sich auch heute den ganzen Tag nicht gemeldet.
Um 19 Uhr habe ich ihn angerufen. Er sagte er war noch im Büro vor Ort.
Ich habe heute mein Telefonat mit ihm aufgenommen.

Er sagte nichts, was in die Richtung ging "Ich vermisse dich auch" oder so.
Ich habe ihm Vorwürfe gemacht :-[
Ich schicke ihm SMS zwischendurch; Guten Morgen, Ich vermisse Dich usw. ca 2-3 SMS am Tag. Von ihm kam bislang nichts,
Vorgestern und gestern rief er aber abends an.
Mir reicht das nicht.
Ich habe das Gefühl, er denkt garnicht an uns.
Ich wünsche mir auch mal eine nette kleine SMS. Das habe ich ihm gesagt. Als Reaktion kam heute dann garnichts.
Wie ich die kommenden Tage und Wochen ohne ihn überstehen soll, weiß ich nicht.
Liegt es daran, dass ich im Moment soviel Stress habe?
Mir wächst das hier alles über den Kopf. Fühlt sich so an.
Oder wieso fällt es mir dieses mal so unendlich schwer? :-(

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Das erinnert mich an ein WE mit Freundinnen, bei denen dreimal am Tag der jeweilige Partner angerufen werden musste, ob zu Hause nicht ein Sack Reis umgefallen ist.

Man kann jemanden vermissen - auch sehr vermissen, wenn es um den Partner geht, mit dem man sonst quasi ständig zusammen ist. Aber so sehr, dass das in Vorwürfe ausartet, wenn er zwischendurch von der Arbeit keine SMS schreibt, darf es meines Erachtens nicht gehen.

Du bist ja auch nicht alleine zu Hause und hast außerdem genug zu tun. Wo ist das Problem? Er ist doch nicht weg, sondern kommt wieder...

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Er hat gestern und vorgestern angerufen und das reicht dir nicht.
Was erwartest du denn? Dein Mann wird viel arbeiten müssen. Brauchst du es, dass dein Mann dir irgendwelche säusel-sms schickt? In meinen Augen ist das pubertär.
Welchen Stress hast du momentan, den du sonst nicht hast?

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<<Wie ich die kommenden Tage und Wochen ohne ihn überstehen soll, weiß ich nicht.<<

Ist das dein Ernst? Ich musste lachen. Weißt du wie unsexy so eine Hilflosigkeit und Anhängigkeit ist? Kein Wunder, dass dein Mann keine Lust hat freiwillig was in der Richtung zu schreiben#augen

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Zum einen: ich vermisse meinen Mann auch ganz fürchterlich, wenn er nicht da ist. Kenn ich so von mir eigentlich nicht, aber seit wir zusammen sind waren wir schon aus beruflichen Gründen so gut wie nie getrennt. Fährt er mal weg vermisse ich ihn mehr, als wenn ich weg fahre - logisch, der der weg fährt ist ja abgelenkter.

Und nein, ich erwarte keine Nachrichten zwischendurch, wenn welche kommen, dann sind das auch keine Liebesschwüre - käme so was, würde ich mir Gedanken machen ;)

Morgens umd abends gibt's immer Nachricht, meist auch ein kurzes Telefonat - aber niemals gejammer oder gar Vorwürfe! Wie schon jemand schrieb: das ist total unsexy!

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Warum dir es so schwer fällt, kann dir hier niemand beantworten. Aber anstatt dein Problem zu seinem zu machen, solltest du bei dir Abhilfe leisten.
Also wenn ich dein Mann wäre, hätte ich vermutlich schon Bammel vor der Heimreise und mich würden nur die Kinder nach Hause ziehen. Klingt jetzt hart, aber du scheinst gerade so gar nicht an die Empfindungen deines Mannes zu denken oder dich überhaupt nicht in ihn hinein zu versetzen.

Dein Mann begleitet ein Projekt, war abends noch im Büro.... ehrlich gesagt, er wird anderes im Kopf haben als SMS. Er ist vor Ort und konzentriert sich voll und ganz darauf. Das ist völlig in Ordnung. Er wird da Verantwortung haben und ist aus der Familiensituation raus. Was glaubst du wie anstrengend es ist, wenn dann eine teeniemäßig gerierende Ehefrau einen mit Ich-vermiss-Dich-SMS bombardiert. Ich empfinde das eher als alptraumhaft.

Wenn du schon beim ich, ich, ich, ich, ich .... bin, dann setz dich doch mal hin, akzeptiere deine Gefühle, lass sie bei dir, genieße die Intensität, enge andere nicht damit ein und kanalisiere nicht alles in Forderungen. Dann frage dich doch mal, wie es sein kann, dass eine gestandene Frau das Gefühl hat, drei Wochen nicht überstehen zu können?

Überleg doch mal, was du machen könntest um die freie Zeit zu genießen. Da wird sich doch bestimmt etwas finden und wenn nicht, wäre es schon höchste Zeit, sich wieder auf sich selbst zu besinnen.

Du scheinst deinem Mann wenig Luft zu lassen, um dich erst überhaupt vermissen zu können.....

Gute Besserung!
Rufinchen

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Schon beim lesen des Beitrages musste ich gegen meinen Urinstinkt und den dadurch bedingten Fluchtreflex ankämpfen ! #zitter

Bald isser´ ja wieder da...versprochen ! *tröst*

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Hallo,

ich kenne wenige Männer, die von sich aus sagen würden, dass sie ihre Partnerin vermissen. Erst recht nicht, wenn sie (beruflich/zeitlich) eingespannt sind.
Ich bin aber relativ sicher, dass sie es tun.

Die Voraussetzung dafür ist aber, dass ihre Partnerin kein Häufchen Elend ohne sie ist. Eine gewisse emotionale Stabilität wäre für mich unabdingbar, damit ich gerne an mein Zuhause denke, wenn ich fern der Heimat bin.

Setz ihn doch nicht so dermaßen unter Druck. Das erzeugt Gegendruck und hat mit positiven Gedanken überhaupt nichts zu tun.

LG
Karin

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Danke für die Antworten.
Das entspricht sonst nicht meinem Verhalten. Daher bin ich vor mir selber erschrocken. Und ich hasse mich dafür, denn so ist es nicht mein Wunsch, aber irgendetwas in mir tribt mich dazu, doch so zu sein.
Mein Stress ist der, dass mein Opa vor 2 Wochen einen Schlaganfall hatte und seitdem im Krankenhaus ist. Zum Glück ist er wieder ansprechbar, aber er kann sein rechtes Bein und seinen rechten Arm nicht bewegen und nicht richtig sprechen. Er ist jemand, der immer mobil war, unterwegs, Garten, Karten spielen, mit meinen Kindern rumtollen.
Jetzt liegt er dort und kann nicht einmal mehr aus einem Glas trinken, sondern hat so einen Becher mit einem Aufsatz und ich kann das voll nicht haben, ihn so zu sehen. Aber nichts desto trotz besuche ich ihn alle 2-3 Tage. Anfangs als mein Mann noch da war begleitete er mich oft, unwillkührlich kamen mir da hinterher auch da die Tränen und es half mir, wenn er mich dann schlichtweg fest in den Arm nahm.
Selbstständig bin ich, Selbstbewusst, stark.
Aber all das scheint wie weggeflogen.
Diese ganze Situation überfordert mich völlig, und das ist untypisch für mich, sogar meine Mutter merkte das gestern schon an.....

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Na gut, vielleicht ist wirklich die Krankheit deines Großvaters, die dich so emotional und hilflos werden lässt und du wirklich jemanden brauchst, der dich in den Arm nimmt. Das ging aus dem Eröffnungspost noch nicht hervor. Hast du sonst noch jemanden, der dich bisschen auffängt und ablenkt?

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Puh.....ähhm, ich glaube mein Kerl wäre äußerst angenervt wenn ich ihm schon nach dem Aufstehen die erste SMS mit "Ich vermisse dich" und "meld dich mal" usw schicken würde. Und das mehrmals am Tag.

Der hat dann wichtiges zu tun. Sonst hätte er ja nicht da hin gemußt.