Ich fühle mich gerade so verzweifelt und einsam, dass ich nicht mehr weiß, was ich tun kann... Haben wir uns ausgeliebt oder ist es nur ein Tiefpunkt mit Ausweg?
Ich bin seit fast 13 Jahren mit meinem Mann zusammen, davon 10,5 Jahre verheiratet. Wir haben in den Jahren uns so viele Dinge verwirklicht: Wir haben 3 Töchter, sein Geburtshaus ausgebaut, beide feste Jobs, jedes Jahr Urlaub, viele Unternehmungen als Familie... Und nun fühlt sich in den letzten Wochen oder Monaten alles nur noch leer und statisch an. Ich kann nich mal mehr sagen, wann diese Entfremdung anfing. Er ignoriert mich einfach, er hat keine Lust mit seinen Kindern z.B. zu spielen, alles ist Pflichtprogramm. Ich höre Vorwürfe, weil ich aller paar Wochenenden zur Weiterbildung bin - angeblich spaßig gemeint, wenn ich empfindlich auf diese Anmerkungen reagiere. Er blubbert rum, weil Haare der Tiere rumliegen, hatte sich aber damals gemeinsam mit mir für die Tiere entschieden, verstößt sie nun. Ich arbeite von früh bis spät, halte den Haushalt einigermaßen fit, helfe den Kindern mit den Hausarbeiten, bereite abends den nächsten Tag auf Arbeit vor, mache Hausaufgaben für meine Weiterbildung und höre dann Ansagen wie "wie es hier aussieht" und so weiter. Ich fühle mich ausgebrannt. Er will Sex, ich bin einfach nur fix und alle, und dann werde ich mit Ignoranz bestraft, weil ich nicht kann - auf Knopfdruck. Ich weiß gar nicht mehr, wann er mich einfach nur zärtlich in den Arm genommen hat, einfach nur so, um Nähe zu spenden, ohne im nächsten Moment mir an Brust oder ähnliches zu gehen. Ich fühle mich wie ein Gebrauchsgegenstand, quäle mich mit kuriosen Gedanken. Ich habe niemanden, mit dem ich über meine Gefühle reden kann, er versteht mich einfach nicht. Das ist so ein beschissenes Gefühl. Ich denke über Trennung nach, habe aber keine Ahnung, wie ich das bewerkstelligen soll. Ich schaffe es kraftmäßig nicht, alleine meine Kinder großzuziehen, ihnen zu erklären, warum wir uns entliebten ... ich weiß es selber nicht einmal. Der Gedanke, alles hinter mir zu lassen, tut so weh.
Ich weiß nicht mehr weiter....
Ausgeliebt???
Oha, das klingt nicht schön - aber ehrlich gesagt klingt es, als wäret ihr beide ausgebrannt! Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass die Liebe weg ist, aber sie ist uu überlagert.
Du hast da ein Mordsprogeamm am Hals. Was arbeitest du denn, dass du das abends noch vorbereiten musst und dann den ganzen Tag arbeitest? Hier würde ich mal überdenken, ob das in der Form wirklich nötig ist.
Und ich mein das nicht böse, aber dass du lieber selber alles machst als dass er es mit maulen macht - das ist auch irgendwie deiner oder? ;) ich an deiner Stelle würde mir schleunigst eine Putzfrau suchen, due einmal die Woche oder so grundreine macht - lieber würde ich an anderer Stelle Abstriche machen, aber das erleichtert echt immens viel.
Und wenn das mit dem reden so nicht klappt, vielleicht könnt ihr das mal mit einem Mediator probieren?
Alles gute und genieß die Kur - Abstand heißt auch mal loslassen und vielleicht merkt sein mann ja dann auch mal, was du so wuppst zu hause - das muss er ja in der Zeit machen.
Danke für deine Antwort,
Ich arbeite seit knapp 2 Jahren als Lehrer im Quereinstieg. Bin eigentlich Wissenschaftler, habe aber leider nach der Geburt meines 3. Kindes kein Projekt mehr bekommen. Nach einem Jahr arbeitslos habe ich also was anderes versucht. Dieser Job macht mich aber nun fix und alle. Ich suche die ganze Zeit schon was anderes, habe aber bisher kein einziges Vorstellungsgespräch gehabt
Nicht falsch verstehen - ich arbeite gerne mit den Kindern, bin sogar Klassenlehrer. Doch das ganze Rundherum macht mich alle: differenzierte Unterrichtsplanung, um alle Kinder mitnehmen zu können (wir sind eine inklusive Gesamtschule - wir haben von geistig behindert bis Abiturient alles vertreten). Eltergespräche, Curriculum weiter entwickeln, Dienstberatungen, Weiterbildung und, und, und. Mein Mann zeigt nur noch wenig Verständnis. Ich kann das alles auch nicht mehr... Wünschte so sehr wieder in der Forschung einen Posten zu finden, aber die ganzen Bewerbungen nutzen nichts (was nicht weniger frustrierend wirkt).
Wo wendet man sich hin, wenn man einen Mediator - oder eine Eheberatung möchte. Aber ich glaube, mein Mann würde da nicht mitmachen
Er mag gar nicht irgendjemand eingestehen, dass er oder wir Probleme haben ....
Hallo!
Es klingt so, als wäret ihr zur Zeit BEIDE ausgebrannt.
Nur dass er sich abgrenzen kann, indem er sich nicht noch zusäzlich im Haushalt und bei den Kindern reinhängt, sondern da nur das macht was zwingend sein muss und sich dabei mit Meckerei Luft macht.
Du dagegen willst trotzdem alles am Laufen halten und das brennt Dich nur um so mehr aus, während er dann abends noch Energie für Sex hat.
Ich würde eine Eheberatung vorschlagen, ihr seid der ideale Fall. Wenn da jemand dabei sitzt der Dir hilft, Deine Gefühle für ihn verständlich in Worte zu fassen hilft das schon sehr weiter.
Auch eine Putzfrau wäre vielleicht eine große Entlastung neben Kindern und Job. Man muss doch nicht immer alles selber machen, Dein Tag hat doch auch nur 24 Stunden, und es hängt ja wirklich viel an der mangelnden Zeit für euch selber.
Hallo!
Das steht auf eurer Haben- Seite:
- 3 Töchter,
- 2 feste Jobs,
- das Geburtshaus,
- jedes Jahr Urlaub und viele Unternehmungen.
Das ist eine ganze Menge das ihr euch aufgebaut habt und das mit viel
Energie.......das lohnt zum Kämpfen.
Da ist es doch logisch und geradezu zwangsläufig daß mal eine Flaute
eintritt, in der Jeder von Euch in sich geht , Bilanz zieht und auf
Stand by ist.
Deinem Mann und dir fehlen augenscheinlich Freizeit, eigene Aktivitäten
ohne den Partner und natürlich Aufmerksamkeit bzw. kreative
Ideen um eure Situation zu ändern.
Lasst euch doch wechselseitig mehr Spielraum (z.B 1x in der Woche hat
Einer von Euch einen freien Abend). Wenn ihr Freunde habt , erzählt ihnen
von euren Problemen.....anderen geht es auch so.
Schreibe ihm einen Brief in dem du alle deine Gedanken und Wünsche
erzählst und dann hast du einen Anfang gemacht!
EINER MUß ANFANGEN!
Viel Erfolg
Danke auch dir für deine liebe Antwort,
Ja, wir haben viel erkämpft. Nur sehe ich es mittlerweile so, dass weniger mehr gewesen wäre. Mir scheint es so, dass meinem Mann der materielle Wohlstand sehr wichtig ist. Er jammert, dass er so gerne mal eine Flugreise machen würde, dass er gerne ein Motorrad hätte usw. Aber das sind Dinge, die mit noch mehr arbeiten und Geld verdienen verbunden sind. Doch ich bin froh, überhaupt Arbeit gefunden zu haben, auch wenn das Gehalt nicht dem entspricht, was ich in meinem eigentlichen Beruf hätte verdienen können...
Ich würde ihm gerne "Freizeit" gönnen, aber er macht nix. Wir haben auch beide keine Freunde, nur flüchtige Bekannte. Niemanden, dem wir uns anvertrauen würden und eigentlich niemanden, mit dem wir gerne etwas unternehmen würden. Vor unseren Kindern sind wir gemeinsam reiten gegangen, tanzen, essen.... Jetzt machen wir nix mehr davon. Wir gehen dafür wandern, skaten oder radeln - Dinge, die halt mit kleinen Kindern besser gehen. Aber diese Dinge werden nun auch allmählich weniger - keine Lust, keine Zeit.... Ach ich weiß auch nicht, warum es immer schwerer wird, dem Schweinehund einen Tritt zu verpassen.