Hallo und schonmal danke für's durchlesen.
Momentan bin ich sehr unglücklich, weil ich das Gefühl habe, dass mein Freund mich nicht so richtig unterstützt. Ich wäre so dankbar, wenn ich ein paar Meinungen von Aussenstehenden erhalten könnte, denn ich mache im Moment alles mit mir allein aus und habe niemanden zum Reden.
Zur Situation: Ich bin 27 und habe mich vor kurzem dazu entschlossen nochmal ein Studium zu beginnen. Dieses Studium war schon lange mein großer Wunsch gewesen,aber ich habe erst jetzt einen Platz bekommen. Ich mache mir selber sehr großen Druck, weil ich schon so "alt" bin und erst mit 30 fertig sein werde. Aber es ist nun eben so. Vorher habe ich bereits etwas anderes studiert, aber ich sehe in diesem Studienfach keine richtige Perspektive für mich. Gelernt habe ich einen kaufmännischen Beruf, in dem ich auch eine ganze Weile gearbeitet habe. Erst später kam mir der Gedanke, dass das noch nicht alles gewesen sein kann und dann kam das Studium.
Nun ist es so, dass mein Freund nicht möchte, dass ich mein Wunschstudium zuende mache. Es gab riesen Krach und er meinte, dass er es aus finanziellen Gründen nicht mitmachen wird, dass ich noch drei Jahre studiere und kein richtiges Geld mit nach Hause bringe. Dazu muss ich sagen, dass ich mir mein Studium komplett selbst finanziere, denn ich gehe nebenher Teilzeit arbeiten. Aber das sind eben nur 800 Euro im Monat. Ich habe schon sooft mit den Gedanken gespielt noch einen weiteren Job anzunehmen, aber ich schaffe das einfach nicht, weil ich in meinem jetzigen Job am WE und abends arbeiten gehe und Vormittags bin ich in der Uni. In den Semesterferien stehen Praktika, Klausuren und Hausarbeiten an. Außerdem erledige ich den Haushalt komplett allein, denn mein Freund hilft mir da sehr wenig. Er arbeitet Vollzeit und verdient durchschnittlich. Ich kann ihn verstehen, denn er bemängelt, dass er das meiste hier zahlt. Er zahlt den größeren Teil der Miete, hat die GEZ-Gebühren für mich mit übernommen sowie die Hausratsversicherung. Miete, Internet&Strom teilen wir uns. Ebenso die Kosten für Einkäufe jeden Monat. Aber große Anschaffungen, wie z.B. die Küche oder die Couch hat er fast komplett allein übernommen, da ich da als Studentin einfach nicht viel beisteuern konnte. Dafür haben uns meine Eltern toll unterstützt, und uns z.B eine Waschmaschine geschenkt oder ich habe letzten Monat z.B. unsere Garderobe allein gekauft und kümmere mich um sämtliche Deko-Artikel, die ja auch nicht gerade wenig kosten, wenn man eine große Wohnung hat. Ich denke also nicht, dass ich ihn finanziell komplett alleine lasse oder mich darauf ausruhen würde, dass er mehr verdient. Wiegesagt, die meißten Kosten haben wir eigentlich gerecht aufgeteilt. Aber es ist dennochTatsache, dass er alles in allem natürlich mehr zahlt.
Nun ja, jedenfalls bin ich jetzt zwiegespalten. Einerseits kann ich ihn ja irgendwo verstehen. Er zahlt mehr und wünscht sich von mir mehr finanzielle Unterstützung. Aber kann er von mir wirklich verlangen, dass ich dafür mein Studium aufgebe? Er stellt es sich so vor, dass ich mir in dem Bereich meines ersten Studiums einen Job suche und mein Wunschstudium an den Nagel hänge, damit ich Geld verdiene. Und mit Sätzen wie "So kann das nicht weiter gehen" oder " Ich mach das nicht noch zwei Jahre mit" setzt er mich so unter Druck, dass er mich fast soweit hat. Es ist ja auch ätzend, fast 30 zu sein und so wenig Geld zu verdienen. Aber es ist ja nicht für immer. Es ist eben eine Durststrecke, die es zu überbrücken gilt, aber er hat da scheinbar gar keine Lust drauf. Mich verletzt das deshalb so sehr, weil er nicht weniger zahlen würde, wenn er alleine als Single eine Wohnung finanzieren müsste. Da wir uns die Miete teilen, muss er nur 450 Euro Miete für eine 80 qm Wohnung in bester Lage, mitten im Grünen, zahlen. Ich studiere doch nicht, um ihn zu ärgern, sondern weil ich nur das Beste für uns will. Ich möchte später mit ihm eine Familie gründen und ich studiere, damit wir uns das später alles leisten können und wir mal über diese Zeit, mit so wenig Geld, lachen können.
Aber er macht es mir so schwer. Dabei müssen wir eigentlich gar nicht am Hungertuch nagen. Er hat sich letzten Monat ein Auto gekauft und in den Urlaub fliegen wir auch. Außerdem plant er eine Thailandreise fürs nächste Jahr. Das alles ist für ihn seltsamerweise kein Problem.
Wie seht ihr das? Würden euch eure Partner während eines Studiums/Weiterbildung etc. unterstützen? Oder könnt ihr auch ihn verstehen, dass die monatlichen Kosten ganz genau aufgeteilt werden sollten, sodass keiner mehr zahlen muss?
Ich denke, wenn er nicht einlenkt, bleibt nur die Trennung. Denn Nein, ich werde mein Studium und meine beruflichen Wünsche nicht einfach über Bord werfen. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll, wenn er das nicht akzeptiert...
Unterstützung vom Partner im Studium?
Ich kann deinen Freund schon verstehen. Du hast ein Studium absolviert und willst jetzt noch ein Studium anfangen. Ich weiß ja nicht, was du studieren willst, aber was gibt dir die Gewissheit, dass du nach drei Jahren fertig bist? Das kann ja maximal ein Bachelor-Abschluss sein, also nichts Dolles.
Es ist immer einfacher, wenn beide noch studieren, aber dein Freund geht arbeiten und sieht sein Geld weggehen, während du noch ein Studium anfängst.
Versteh mich nicht falsch, sich bilden ist immer gut, aber dein Freund sieht es wohl so, dass es auf seine Kosten geht.
"Ich möchte später mit ihm eine Familie gründen und ich studiere, damit wir uns das später alles leisten können und wir mal über diese Zeit, mit so wenig Geld, lachen können."
Und das geht mit deinem ersten Studium nicht? Was willst du denn studieren? Warum bist du dir so sicher, dass du dir nach diesem Studium "alles leisten kannst"?
Was wäre denn, wenn Dein Freund jetzt auch auf die Idee käme, sich beruflich weiterzuentwickeln, ein Studium anzufangen, die Meisterschule zu besuchen, sich selbstständig zu machen? Würdest Du dann sagen: 'Alles klar Schatz, mach' wonach Dir ist, den Hauptteil der Finanzierung unseres Lebensstandards übernehme nun ich?' Vermutlich nicht, bzw. Du würdest Dir wünschen, das er das mit Dir abspricht. Es hört sich nicht so an, als wäre Dein neues Studium mit Deinem Freund abgesprochen.
>> ich studiere, damit wir uns das später alles leisten können
Nein, deshalb hast Du das Studium nicht angefangen. Es geht bei dem zweiten Studium um Selbstverwirklichung. Das ist völlig ok - allerdings sollten in einer Partnerschaft beide die Chance haben, sich selber zu verwirklichen.
Ich weiss nicht, was Du gerade studierst - aber es stimmt schon: In 3 Jahren macht man keinen Master. Ich weiss nicht, woher Du die Gewissheit nimmst, danach einen Superjob zu bekommen.
Grüsse
BiDi
Ihr seid weder verheiratet noch habt ihr Kinder, somit ist es sowieso allein DEINE Entscheidung, was Du machst!
Und wenn Du ihm auch noch den gesamten Haushalt schmeißt, sehe ich nicht, worüber er sich beschwert. Du finanzierst Dich selbst, es ist genug da für Auto und Urlaub - wo ist denn da das Problem?
Wenn man keine Kinder hat, dann geht alles halbe halbe.
Ansonsten wäre die Alternative alleine zu wohnen. Ich würde nicht erwarten, dass mich jemand in finazieller Hinsicht unterstützt. Entweder kann ich mir mein Studium alleine leisten oder eben nicht.
Ich weiß ja nicht, was Du studierts, aber in 3 Jahren fertig wird nun auch nicht ein Studiengang sein, wo Du Dich hinterher dumm und krumm verdienst.
Ich kann zwar verstehen, dass er dich nicht mitfinanzieren will. Aber da du den kompletten Haushalt alleine machst, ist es wiederum auch fair, wenn er mehr bezahlt.
Alles in allem würde ich mir gut überlegen, ob so ein Mann später als Vater und evtl. Alleinverdiener wirklich erste Wahl wäre.
lg thyme
Hm, ich gehe mal davon aus, dass ihr vorher drüber gesprochen habt, dass du das Studium noch machen möchtest... ich kann das verstehen, auch wenn man eine fertige Ausbildung und schon ein abgeschlossenes Studium nicht ausser acht gelassen werden sollten.
Aber wenn es für eine schicke Wohnung im Grünen, Urlaube und ein neues Auto reicht, dann find ich das auf ziemlich hohem Niveau gejammert. Und denk dran: falls wirklich Familiengründung auf dem Plan steht wird wahrscheinlich ein Gehalt dann eine Zeit lang wegfallen, wie soll das dann sein?
Ich habe mich ebenfalls erst spät für ein Studium entschieden und bin erst mit 29 fertig geworden. Es war ein BA-Studium (3 Jahre) und einer der nur noch sehr wenigen Studiengänge wo man ein Diplom erhält. Das Studium war sehr anspruchsvoll, mit einem Job nebenbei wäre dies einfach nicht machbar gewesen. Zum Glück haben mich meine Eltern finanziell unterstützt. Meinen Mann habe ich erst kurz vor Abschluss des Studiums kennengelernt.
Ein Bachelor-Studiengang wäre für mich nie in Frage gekommen! Ich bin Bauingenieur und hätte in dem Bereich was ich machen wollte keine Arbeit gefunden.
Generell wäre es schwer gewesen einen guten Job zu finden nur mit nem Bachelor, da dieser Abschluss einfach (noch) nicht angesehen wird in der Arbeitswelt.
Überlege dir gut was du machst, sicher, es ist DEINE Entscheidung, aber die Gedanken die dein Freund hat sind legitim. Du bist mit evtl. 30 fertig, findest bestimmt nicht sofort nen Job, arbeitest 2-3 Jahre maximal, weil dann möchstest du natürlich Kinder haben. Bleibst vielleicht 3 Jahre pro Kind zuhause was wieder weniger Geld bedeutet usw.
Darf ich fragen was du vorher studiert hast und ob du da bereits einen Abschluss hast?
Ihr habt keine Kinder und Du hast auch sonst keine Verpflichtungen gegenüber einem Mann, der nicht will, dass Du glücklich wirst. Denn Du zahlst Deinen Teil der Miete, du machst die komplette Hausarbeit - es kann also keine Rede davon sein, dass Du ihm auf der Tasche liegst.
Woher nimmt er sich das Recht, über Dein Leben zu bestimmen? Würde er Dich finanzieren müssen, könnte ich es noch verstehen.