Hallo.
Ich brauche mal eure Erfahrungen und Meinungen...wird etwas lang.
Es geht um die Zukunftsplanung von mir und meinem Partner. Muss dazu sagen, dass ich ein Kind habe welches dieses Jahr in die Schule kommt.
Nun haben wir seit Kurzem das Thema wie unsere Zukunft aussehen soll. Wir wollen schon richtig zusammenziehen und da fängt es an: Ich wohne in Stadt A und er in Stadt B, ca. 15-20 Autominuten liegen dazwischen. Er möchte aber nicht in Stadt A ziehen weil er seine Freunde usw. in Stadt B hat und eben dort einfach seine Heimat ist..
und genauso ist es andersherum. Mein Kind wird hier in Stadt A eingeschult werden, meine Familie lebt hier und ich arbeite auch hier (5 Minuten mit dem Auto).
Nun muss eine Lösung her. Ich überlege ob ich eben in Stadt B ziehe und in Kauf nehme einen längeren Weg auf Arbeit zu haben, unter Umständen mein Kind umschulen zu müssen, da anderer Schulbezirk usw... Aber ich merke, dass ich mich damit schwer tue...ich bin kein Mensch für große Veränderungen, ehrlich gesagt. Ich habe irgendwie Angst davor. Aber ich möchte auch, dass unsere Beziehung einen Schritt weitergeht nach 1 1/2 Jahren. Wir wollen ein gemeinsames Kind, aber ich möchte erst die Wohnungssituation geklärt wissen und dass es auch alles funktioniert.
Ich weiß, dass man im Leben auch mal was wagen muss, sein Glück herausfordern muss, aber ich habe einfach noch Bedenken dass ich dass alles schaffe bzw. dass mein Kind damit zurechtkommt. Der Zeitpunkt ist eben irgendwie blöd wegen der Schule aber 4 Jahre warten ist auch nicht das Optimale. Mein Partner wünschst es sich sehr, dass wir unsere Beziehung dahingehend festigen.
Was sagt ihr dazu? Würdet ihr es tun und schauen was passiert? Mir geht es eben hauptsächlich um mein Kind...die Schule und Freunde sind wichtig und ich habe etwas Angst, dass ich etwas falsch mache und mein Kind dann unglücklich ist oder so...
Noch kurz gesagt: Ich habe auch Freunde mit Kindern in Stadt B und wäre nicht allein in dem Sinne, bin auch oft dort usw. Vielleicht ist es bei mir einfach die Gewohnheit und das Geregelte, weshalb ich etwas Zweifel habe...
Aber wie sind eure Erfahrungen usw.? Was denkt ihr? Gerade wenn ein Kind mit im Spiel ist?
Vielen Dank.
Zukunftsplanung? Schritt wagen?
Da Du schon ein Kind hast, finde ich er sollte zu Dir ziehen und nicht umgekehrt!
Dein Freund sollte sich mal fragen, ob seine Freunde es ihm nicht wert sind 15-20 Minuten mit dem Auto in Kauf zu nehmen...
Die Lage ist eigentlich sehr klar. Du hast ein Kind und daher ist die Naehe zu Deiner Familie einfach viel hoeher zu bewerten, als irgendwelche Maennerfreundschaften. Ein Mann der da anders tickt, muss sich ehrlich gesagt einige Fragen gefallen lassen.
Ausser...
- Du verschweigst etwas.
- Stadt B hat prinzipiell mehr Zukunftspotential, da Stadt A nur irgendein Kaff ist.
- mehr faellt mir gerade nicht ein.
Also...
Bei gleichen Randbedingungen ist die Sachlage mehr als deutlich. Will er das nicht erkennen, hast Du die Wahl Dich damit abzufinden, oder das Thema und den Menschen abzuhaken, denn wenn Du da jetzt schon nachgibst, wie soll das in der Zukunft bei den wirklich grossen Entscheidungen funktionieren?
Nein, ich verschweige nichts und beide Städte sind vergleichbar. Es sind Kleinstädte mit denselben Bedingungen. Also mit Zukunftspotential hat das nichts zu tun.
Meine beste Freundin rät mir auch, nicht alles aufzugeben. Mein Kind hat hier seine Heimat und Oma, Opa usw. Meine Arbeit ist hier, es ist alles organisiert...und 15-20 Minuten sind wirklich nicht aus der Welt...
Ich glaube fest daran, dass solche Probleme in einer geklärten Partnerschaft anders gelöst werden. Es geht nicht darum, für wen oder was der Umzug in die Stadt des Partners weniger einschneidend sind. Betrachtet man eure Argumente, finde ich, liegt es klar auf der Hand, dass keiner ein Risiko eingehen will für den Fall, dass die Beziehung nicht funktioniert.
Außerdem lese ich heraus, dass DU findest....", dass unsere Beziehung einen Schritt weitergeht nach 1 1/2 Jahren. Wir wollen ein gemeinsames Kind, aber ich möchte erst die Wohnungssituation geklärt wissen und dass es auch alles funktioniert..."
Sieht er das genauso?
Möglicherweise interpretiere ich auch zuviel in deinen Text hinein, aber ICH finde, dass noch einiges bei euch geklärt werden müsste auf der Beziehungseben bevor man zusammenzieht und ein gemeinsames Kind bekommt.
Um speziell deinen Beitrag zu beantworten: Die Zukunftsplanung ging von ihm aus. Er wünschst sich ein Kind usw. Also wir wollen das schon Beide. Aber umso mehr verstehe ich eben auch nicht, warum ICH alles anders machen soll...irgendwo kann ich ihn verstehen, aber auch ich möchte verstanden werden...
Sein Hauptproblem liegt wohl darin, dass er dann ständig mit dem Auto fahren müsste, wenn er weg will usw. Aber wenn man in nem kleinen Dorf lebt, müsste man das wohl auch. Zumal es auch öffentliche Verkehrsmittel oder Taxi gibt...
Naja, es besteht Klärungsbedarf, das weiß ich...allerdings weiß ich nicht ob er es auch so sieht. Ich fühle mich im Moment auch etwas unter Druck gesetzt...
Danke für eure Antworten.
Im Grunde genommen weiß ich dass ihr recht habt. Ich habe ihm auch schon versucht klarzumachen, dass er ungebunden ist und mobiler ist, keinerlei Verantwortung für noch jemanden hat und es für ihn einfacher wäre hierher zu mir zu ziehen.
Wenn er das nicht kann und erwartet dass ich hier alles aufgebe und alles umkrempele, dann hat es wohl auf Dauer gesehen wirklich keinen Sinn.
Und ja, vielleicht ist bei uns Beiden irgendwo das Bedenken, dass die Beziehung nicht halten könnte, aber die Sicherheit hat man doch nie, oder?
Und ja, ich denke innerlich auch, dass unsere Beziehung vielleicht prinzipiell noch gefestigt werden sollte allgemein und dann würde man wohl wirklich anders an solche Entscheidungen rangehen.
Ich liebe meinen Partner wirklich, aber ich sollte wohl doch nochmal mit ihm reden. Ob es für ihn doch nicht eine Möglichkeit gibt, hierher zu kommen. Wenn nicht, dann muss man wohl weitersehen. Es entweder erstmal so lassen wie es ist oder gar die Trennung, wenn er so überhaupt nicht damit zurechtkommt...so schwer mir das auch fallen würde...aber mein Kind steht an 1. Stelle und das weiß er eigentlich auch...
Hallo? Wir sprechen von 15-20 Minuten Autofahrt?! Dies gleicht für mich eher einem Umzug in einen anderen Stadtteil als in eine völlig fremde Umgebung.
Bei solch einer lapidaren Entfernung sollte man bei einer ernsthaften Beziehung nicht einmal groß nachdenken müssen.
>>>Ich weiß, dass man im Leben auch mal was wagen muss, sein Glück herausfordern muss,<<<
Ich finde, ihr macht da beide einen Popanz draus, es geht um 15-20 Minuten Autofahrt und nicht um eine Umsiedlung nach Sibirien.
Als Außenstehender würde ich das wohl auch so sehen, geb ich dir recht.
Aber liegt es an mir? Muss ich denn den Entschluss fassen umzuziehen mit Kind, Umschulung usw.? Bin ich zu kleinkariert und ich schaukele das Thema so auf? Mache ich da ein Problem draus?
Darum geht es einfach...ich trage die Verantwortung für mich und mein Kind. Wenn das Kind nicht wäre, gäbe es das Problem auch nicht, ganz einfach. Da würde ich umziehen, keine Frage...
Er hat ja nicht mal ne eigene Wohnung die er aufgeben müsste...
Hallo,
vllt. solltet ihr das mit dem Zusammenziehen besser lassen. Ihr könnt euch wegen 15-20Minuten Fahrtweg nicht entscheiden!!! Bitte das ist absolut NICHTS. Das wäre bei uns einfach ein anderer Stadtteil wenn überhaupt.
Ich hatte als Kind eig. nie meine Großeltern oder sonstige Verwandte bis auf meine Eltern um mich, da wir mehrfach HUNDERTE Kilometer weggezogen sind. Ich bin aber dennoch auch groß geworden! Und habe daher nun auch keine Probleme bezüglich Umzüge. Dennoch verstehe ich, wenn du sagst es wäre besser und einfacher, wenn er zu dir in die Stadt zieht. Das will er wegen seinen Freunden nicht, sorry, aber lass es!!! Meine Freunde wohnen so gut wie alle mindestens "so weit" von mir entfernt. Wie gesagt das ist NICHTS. Wenn er deshalb nicht zu dir ziehen möchte, siehst du ja wer vor dir steht.
Schönes Wochenende und Alles Gute! :)
Mausi
Hi,
ich würde auch sagen, er sollte zu Dir ziehen. Ein Kind verkraftet das Umsiedeln i. d. R. schon, aber es geht ja auch vor allem um das Netzwerk, das dahinter steht und oft den Alltag funktionsfähig macht.
Mein LG ist auch zu mir gezogen, für ihn war es vollkommen logisch, nicht das Kind aus allem rauszurupfen und für einen Erwachsenen ist das eben doch leichter tragbar, eben ein paar km mehr zur Arbeit, zum Sport oder zu Freunden zu fahren.
Für mich wäre es jedenfalls keine Option gewesen, den Bezirk zu wechseln, allerdings war mein Sohn zu dem Zeitpunkt auch schon in der Schule.
LG
Auch dir danke für den Beitrag.
Ich denke, du kannst es nachfühlen wenn man ein Kind hat und es um solche Entscheidungen geht.
Ich würde mir auch wünschen, dass mein Partner so locker und ich sag mal selbstverständlich damit umgehen würde...
Wie gesagt, funktioniert das Netzwerk bestens bei mir mit Arbeit, Betreuung durch meine Familie bestens und mit einem Umzug würde ich das alles wegwerfen...und das ist es mir eigentlich nicht wert...Mein Kind könnte hier später auch allein zu Fuß in die Schule gehen ohne Hauptstraßen usw. unterwegs (ist nur paar Straßen weiter), das wäre dort definitiv nicht möglich.
Ich denke, die Fakten sprechen für sich und ich sollte ihm die Karten auf den Tisch legen und sehen was passiert...
Guten Morgen,
ich sehe das so. Beide wollt Ihr auf den ersten Blick Eure Komfortzone nicht verlassen. Aus berechtigten Gründen. Nur kann ich das Argument wegen Deines Kindes ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen. Denn es ist doch so, es ist Dein Kind und den Stellenwert den dieses Kind bei Dir hat, haben in etwa seine Freunde bisher für ihn. Logisch, er ist ja kein Papa, hat derzeit andere Prioritäten.
Was Du tun kannst, ist logisch und zukunftsweisend argumentieren. Ihr möchtet ein gemeinsames Kind. An welchem Ort wäre es praktischer für Euch zu leben? Wenn das auch (davon gehe ich nach Deiner Schilderung aus) Dein Ort ist, dann hast Du doch sinnvolle Argumente. Denn ganz ehrlich, bisher erwartest Du alleine der Tatsache geschuldet, dass Du ein Kind hast, etwas von ihm, das Du selbst nicht bereit bist zu geben. Damit wertest Du auch gleichzeitig das was ihm bisher wichtig war ab.
Vielleicht wäre ein gemeinsames WIR wollen hilfreicher als ein Ich vs Du, wie es momentan den Anschein hat? Dazu gehört aber auch, das Kind nicht über den Partner zu stellen, das ist nämlich ein Totschlagargument, was nicht selten tödlich für die Beziehung endet.
Was ich aber am allerwenigsten verstehe: Ihr wollt Eure Zukunft miteinander planen und teilen und beim erstbesten Problemchen kommt Dir nichts besseres in den Sinn als eine Trennung? Das finde ich den eigentlichen Punkt, der zu überdenken ist.
Alles Gute,
Dana
Deine Antwort hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht und ja, natürlich hat er im Moment noch andere Prioritäten als ich weil er es nicht anders kennt.
Und natürlich habe ich auch daran gedacht mitsamt Kind umzuziehen. Wie gesagt, ist der andere Ort nicht vollkommen unbekannt für mich und ich habe auch Freunde dort usw.
Ich denke mittlerweile von mir selbst, dass ich wohl ein Schisser bin...Angst habe vor der Veränderung, Angst habe es vielleicht nicht zu schaffen...mich von den bisherigen Gewohnheiten zu trennen...
Und nicht falsch verstehen: Trennen möchte ich mich nicht...ich liebe meinen Partner und vielleicht sollte mir das noch mehr bewusst werden und dass das alles gar kein so großes Problem ist wie es mir im Moment vielleicht scheint...
Und mein Kind wird sich bestimmt auch nach einer Umschulung wieder neu einfügen und sich an alles gewöhnen. Für mich wäre die Organisation von allem eben aufwendiger, aber Andere schaffen es ja auch...