Sehnsucht nach dem Alleinsein

Hallo,

ich weiß auch nicht recht was mit mir los ist, seit einigen Wochen fühle ich mich nur noch schlapp, bin müde und komme nicht mehr zur Ruhe.
Seit 15 Jahren bin ich mit meinem Mann zusammen, wir haben drei Kinder 14, 11 und 7 Jahre, die zwei Großen kommen in die Pubertät und hier ist schon morgens Zickenkrieg angesagt, ich habe das Gefühl nicht mehr zu mir zu kommen.

Dazu kommt das mein Mann aus beruflichen Gründen kaum zu Hause ist, alles bleibt an mir hängen, Mama hier, Mama da, sie schlafen spät ein und ich habe das Gefühl innerlich nicht mehr zur Ruhe zu kommen, meine Mutter kommt auch jeden Nachmittag und sitzt hier ihre Zeit ab, müllt mich mit ihren Problemen zu.
Hatte angefangen wieder zu arbeiten, aber dann ging gar nichts mehr, habe mich wie ein Roboter gefühlt, nur am Machen.

Darunter leidet natürlich auch die Ehe, mein Mann versteht mich einfach nicht, ich fühle mich oft alleine und von ihm entfremdet :-(

Kennt das jemand, was habt ihr dagegen unternommen?

Gruß

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Tust Du denn etwas für Dich? Die Kinder sind doch schon so groß, dass Du wieder mehr Freiräume bekommst. Machst Du Sport? Hast Du Freundinnen mit denen Du Dich mal triffst?

Du musst für Dich kämpfen, Du beklagst Dich, dass jeder an Dir zerrt und was von Dir will und Dich zumüllt.... Du lässt Dich zumüllen, Du setzt vielleicht keine Grenzen.

Nimm Dir Auszeiten, nur für Dich. Es gibt auch Wochenenden, nimm Dir einen Sonntag frei, mach was schönes, mit Deinem Mann oder einer Freundin, Saunatag, Ausflug, irgendwas für die Seele.

Und wenn gar nichts mehr geht, sprich mit Deinem Arzt, vielleicht bekommst Du eine Auszeit als Kur oder sowas.

Lichtchen

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Hallo,
ich kann Dich sehr gut verstehen. Bei mir ist es so, dass ich mich innerlich total gehetzt fühle und abends gar nicht zur Ruhe komme. Ich versuche es jetzt mit Progressiver Muskelentspannung und außerdem mit Achtsamkeitsübungen, dafür gibt es auch Bücher bzw. CDs. Ich mache das erst seit einer Woche, aber diese Zeit gehört nur mir.
Der Zeitaufwand ist auch nicht besonders hoch.

Deine Sehnsucht alleine zu sein, kann ich gut nachvollziehen. Ich drehe hier zur Zeit auch am Rad!

LG Kirsten

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Hallo

Was machst du nur für dich?

Hast du ein Hobby? Deine Kinder sind ja nun nicht mehr so klein so das du ja echt Zeit hättest was für dich zu machen.

Ich habe 5 Kinder und bis vor 1,5 Wochen auch noch einen Job. Den habe ich aber nicht wegen dem Stress daheim aufgegeben es waren andere Differenzen mit Kolleginnen .

Momentan führe ich echt ein chilliges leben wenn da nicht ständig einer krank wäre oder Liebeskummer geplagt ist.

Deine mutter sollte sich vielleicht einem Senioren Treff anschließen und nicht jeden Tag auf der matte stehen.

Allerdings habe ich einen Mann der zwar auch von morgens bis abends nicht daheim ist aber er versteht mich.

lg

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Na wenn deine Mutter jeden Tag kommt ist das doch super, dann kannst du was für dich tun, z.B. Fitness, einen Spaziergang, usw. - sie kann doch dann aufpassen, Zeit scheint sie ja zu haben ;-)

Dass dein Mann dich nicht versteht ist schade.
Ist nur die Frage warum er dich nicht versteht.
Lass daheim einfach mal alles stehen und liegen, dann wird er das schon merken.

Alles Gute!

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hallo,

vielleicht solltest du dir aktiv freiräume schaffen!
wenn deine mutter eh jeden nachmittag vorbeikommt, dann nimm du dir doch einen dieser nachmittag zeit für dich. such dir ein fitnessstudio, geh in die sauna, setz dich in ein cafe mit buch, und kaffee... gibt doch so viele möglichkeiten.
außerdem würde ich die besuche jeden nachmittag eingrenzen. reicht es nicht, wenn sie 2-3 mal vorbeikommt?

in wie weit brauchen denn deine kinder so viel aufmerksamkeit?
sie sind ja nun keine kleinkinder mehr und sollten doch shcule z.b. größtenteils alleine bewältigen. musst du sie zu hobbies fahren? ich würde auch hier anfangen klare abmachungen zu treffen.

ebenso die schlafenszeiten. 20 wäre bei mir unter der woche schicht im schacht. wer dann noch nicht schlafen kann, will, braucht, darf sich leise in seinem zimmer beschäftigen. funktioniert das nicht, kommt eben das licht aus.

ebenso kannst du einen teil des haushalts nun auch gut und gerne auf die kinder 'abwälzen'. ich kenne eine familie, die jedes jahr über 20 jahre austauschschüler aufnahm. immer min. 1, manchmal mehr. zu ihren eigenen kindern dazu! und dort war die regel ab 11-12 jahren: jedes kind ist einmal die woche fürs abendessen zuständig.

ich find das so klasse, das ich das bei uns auch einführen werde, wenn mein sohn so weit ist. erstens lernen die kinder kochen, zweitens, was noch wichtiger ist, sie lernen deine arbeit zu schätzen.

ebenso aufräumen. ich hatte zu hause nicht viele aufgaben, aber ich war immer verantwortlich für die tiere und einmal die woche die treppe zu wischen. ich habs gehasst, war aber nun mal pflicht. ebenso musste ich meinen eltern zur hand gehen. als ich äkter wurde bzw. wir, teilten sich meine geshcwister und ich ein bad und einen gemeinschaftsraum. diese sauber zu halten war dann unsere aufgabe. mich als älteste hat das manchmal echt genervt, weil ich die anderen antreiben musste. aber wer ein sauberes bad will, muss putzen! pflicht war einmal die woche bad sowie alles saugen.

bei zickerein würde ich ihnen den weg zu ihren zimmern weisen mit dem vermerk sich erst wieder blicken zu lassen, wenn sie sich anständig benehmen können.

meine mutter war im übrigen alleine mit mir und meinem geschwister ab als wir 10 und 14 waren. das für 4 jahre. sie musste sich um alles alleine kümmern, mein vater war früh gestorben. sie ging vollzeit arbeiten udn war auch mal genervt, ja, aber dass sie so fertig war wie du es beschreibst kann ich nicht sagen. auch als mein stiefvater und stiefgeschwister zuzuogen udn noch eine austauschschülerin ging alles eigentlich recht reibungslos. vielleicht ist es auch größtenteils eine einstellungssache?

lg

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Ich finde auch, du solltest dir ein Hobby suchen, wo du nur für dich was machst. Sei es irgendetwas Sportliches oder etwas Kreatives. Hauptsache du wirst vom Alltag mal komplett abgelenkt. Das hilft ungemein.

Parallel dazu solltest du auch mal deinen Hormonhaushalt und deine Schilddrüse testen lassen, vielleicht auch mal auf Diabetes testen lassen. Wenn du dich länger schlapp und müde fühlst, kann das auch organische Ursachen haben.

#klee

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Hi,

Ich gebe den anderen Recht! Nimm dir für dich Zeit!!!

Deine Kinder sind groß, die Welt wird sich für sie weiter drehen, wenn du für 2 Stunden verschwindest. Ob du nun permanent da bist oder nicht, dadurch werden ihre Zickereien nicht mehr oder weniger werden.

Ich habe hier ein ähnliches Mutterexemplar. Durch die Blume gesagt, versteht sie mal gar nichts.... Sag ihr sie kann z.B. Montags und Freitags vorbei schauen, die restliche Zeit bist du jetzt "leider" verplant. Nach kurzem Gemaule oder Lammentieren (variiert sicher vom Mutterexemplar ;-)) wird sie sich wieder einkriegen.

Wenn du mit dir im Reinem bist, wird's bestimmt auch einfacher mit deinem Mann. Ich würde einen Schritt nach dem anderen machen und dann findest du sicher wieder zu deinem Mann :-D

MfG

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Hallo!
MIr gehts auch immer wieder so. Dann gehts mal nen Tag, aber dann ist das Gefühl wieder geballt zurück.
Ich habe vier KInder, 13, 9,7 und 4. Meine Mann arbeitet mindestens 50 Stunden die Woche, geht meist halb 8 morgens und kommt zwischen 19 und 21 Uhr, selten schon um18 Uhr (z.b wenn Elterabend ist, oft auch mal erst nachts (wenn er zusätzlich zur Arbeitszeit noch Bereitschaftsdienst hat).
Bei mir ist es aber eher, dass die kleinere Kinder sich streiten, die große ist problemlos. Dann haben wir noch einen Hund, der viel läuft und KLeintiere.
Für mich ist nicht so die "arbeit" Zuhause das Problem, sondern das ich niemanden zum reden habe. Durch den Hund und die Termine der KInder komme ich praktisch nie aus dem Dorf weg (erschwerend ist noch, dass wir nur ein Auto haben, mein Mann nutzt zwar das Auto seiner Mutter oder ein Dienstfahrzeug, aber es muß halt immer alles organisiert werden.) und ich habe eigentlich nur die KInder mit denen ich ab Mittag sprechen kann.
Ich male jetzt wieder mehr, aber dafür bleibt hauptsächlich am Wochenende mal Zeit, unter der Woche mache ich Sport (besonders joggen mit Hund morgens) aber diese Einsamkeit ist schlimm.Ich will und wollte auch schon mehrmals wieder arbeiten, aber es ist verdammt schwer morgens was in der Nähe zu finden und wie soll ich Nachmittags arbeiten ohne das alles den Bach runtergeht, besonders weil KIga nur bis halb 3 möglich ist.?
Mein Mann versteht mich auch nicht und ich glaube ich gehe ihn mit meinem genöle mächtig auf die nerven,weil bei ihm "heule" ich mich natürlich, wenn er mal da ist, aus.Ich weiß auch nicht, was ich richtig ändern kann, bin ja schon in kleinen Schritten dabe (Malerei).Dabei gehts mir gut und ich habe hinterher etwas eigenes geschaffen.
Lg Sportskanone

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Ich bin allein erziehend mit 2 kleinen Kindern (3 und 6 Jahre) und kenne diese Situation, von morgens bis abends für alles verantwortlich zu sein. Vor der Pubertät hab ich auch schon echt angst. Obwohl: zicken können (mindestens die Kleine) die auch schon so jung.
Ich versuche aufzutanken, wenn meine Kinder beim Papa sind. Meist kommt mir dann aber meine Arbeit dazwischen und Schluss ist mit Ruhe (obwohl ich meine Arbeit liebe). Aber ich versuche, an meinen freien Wochenenden einmal am Tag ne Runde zu spazieren, Yoga hilft mir total gut, mal abends Freunde treffen, einen Film schauen,... Manchmal fahren wir auch einfach mal nen Tag weg, mal auch ein ganzes WE. Oder in die Therme. Da kann ich auch mit Kindern gut runterfahren.
Kann dein Mann dich nicht wenigstens mal am WE entlasten? Arbeitest du selbst nicht? Ich glaube, ohne meine Arbeit würde ich auch durchdrehen. Nur Mutter und Hausfrau sein geht bei mir überhaupt nicht. Vielleicht geht es dir ja ähnlich? Du brauchst neben den Kindern einen Ausgleich. Hobby? Und sei es, einmal die Woche ne Stunde zu schwimmen, spazieren gehen, Kopf frei kriegen (da hat ja jeder seine eigenen Vorlieben).
Schade, dass dein Mann dafür kein Verständnis hat. Da würde ich mit ihm nochmal (ohne Vorwürfe!) reden und ihm deine Situation klarmachen. Wobei er sicher auch einen stressigen Job hat, wenn er ständig unterwegs ist. Und deine Mutter würde ich auch bewegen, sich nachmittags nicht immer nur bei dir aufzuhalten. Das ist dir ja auch keine Hilfe.
LG, palomita