Hallo!
In meiner Partnerschaft gibt es in letzter Zeit immer öfter Streit. Oft über banale Dinge. Warum ich denn noch nicht gekocht habe? Warum ich denn xy nicht so gemacht habe wie er will? Warum ich vergessen habe das Handtuch aufzuhängen? Warum ich denn schon wieder telefoniere? Warum ich denn in der Küche den Topf nicht weg geräumt habe? Warum ich ihn denn schon wieder mit Terminplanungen belästige?
Reden habe ich probiert. Was stört dich? "Denk nach dann ist alles kein Problem" auch immer wieder: "wenn du nicht so wärst hätten wir kein Problem" "alles deine Schuld".
Dass es in einer Partnerschaft nicht immer rosig rennt ist mir klar, auch dass nie nur einer Schuld ist auch. Aber ich habe das Gefühl ihn nicht mehr zu erreichen. Egal was ich sage. Er blockt.
Hatte jemand schon mal sowas und habt ihr es geschafft den Partner doch noch irgendwie zu erreichen?
LG ratlos
Ps weiß erstens schon nicht mehr was ich vom Bauch her glauben soll (der Kopf sagt ganz klar dass er das Problem ist), zweitens denke ich schon über Trennung nach
Probleme in Partnerschaft und Partner nicht gesprächsbereit
Klingt ein wenig so als würde er einfach nur seinen Ärger loswerden wollen ...Vllt. Bist du gar nicht der alleinige Auslöser für seinen Frust.
Ich glaub ich würde mich zurückziehen....dann kann er erstmal seine Töpfe und Handtücher hinpacken wo er will......manchmal merkt der andere erst Dann wie sehr sein Verhalten verletzt.
Am Rückzug bin ich mittlerweile eh - nur im Grunde will ich das nicht
Wie erreiche ich ihn nur?
Meiner Meinung nach lässt er seinen Frust an mir aus: er ist unfreiwillig arbeitslos.
Nur wie schaff ich es nur ihn zu erreichen? Ohne dass er ausflippt?
Ganz ehrlich ich würde diesem netten freundlichen Herrn mal sage wenn du ständig über angebliche Fehler nachdenken sollst dann weiß er wohl selbst keine, sonst würde er sie dir ja sagen können. Denn ich bin der Meinung wenn einen was stört soll man es auch ansprechen. Hier aber wird immer nur gesagt das du nachdenken sollst, äääähm Hallo das mag an manchen Stellen ja zutreffen aber hier ganz sicher nicht. Er schiebt dir die Schuld zu aber kann dir keine Gründe nennen. Dann ist er wohl chronisch unzufrieden und weiß selbst nicht wieso.
Ela
Chronisch unzufrieden ist er definitiv - nur lässt er es an mir aus wie ändern?
Wie man es am besten ändert weiß ich nicht, aber meine Idee wäre:
Wenn er wieder auf dem Trip ist ihm einfach sagen das er das wohl selbst nicht weißt und du nicht sein vorgeschobener Prellbock bist. Dann ihn stehen lassen und gehen. Dann schaukelt es sich wohl am wenigsten hoch. Wenn er dich weiterhin nur amotzen will, wieder gehen. Denn sonst knallt es nur weiter. So aber wenn du ruhig bleibst ( ich weiß das ist nicht leicht), dann muss er über kurz oder lang nachdenken ob er vielleicht auch was falsch macht. Was ist er sonst für ein Mensch? Offenbar einer der eigne Fehler nur schwer einsieht oder? Dann wird es so oder so nicht leicht. So lange er natürlich nicht davon abweicht das andere schuld sind ( oder kann er seine Fehler wirklich nicht sehen dann hätte er Probleme in der Wahrnehmung. Das meine ich wirklich ernst da es ja wirklich solche Menschen gibt) ist die Frage wie es dann auf Dauer weitergehen soll.
Ela
Hallo.
Ooh je. Ich kenne das. Das ging so weit, dass die Handtücher in seinen Augen falsch gefaltet waren. Wir waren 7 Jahre zusammen und hatten dann geheiratet. Um ehrlich zu sein war ich im Nachhinein mit ihm zusammen, weil er eine sichere Wahl versprach. Keine überwältigenden Gefühle am Anfang, aber alles schön. Liebe wurde es durch die gemeinsame Zeit zusammen. Verliebt war ich aber nie wirklich. Leider ging es dann nach der Hochzeit ganz schnell los mit diesen Spielchen. Ich bin keine Frau, die jeden Tag nach der Arbeit noch saugt, aber das Haus war soweit immer in Ordnung. Aber plötzlich fing er an, an allem rumzunörgeln. Er müsste seine Hemden ja selber Bügeln, weil ich das ja eh nicht richtig mache... der Topf ist nicht ganz sauber gespült... Usw... Lauter so banale Sachen wie du auch schreibst. Es war am Anfang sehr verletzend, aber irgendwann wurde es mir immer egaler und der nette Typ verwandelte sich in meinen persönlichen Albtraum. Nach außen hin, war er immer der nette. Und niemand verstand dass ich mich nach 5 Monaten Ehe von ihm trennte. Ich hatte am ganzen Körper Ausschlag, täglich Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme. usw.
Danach gings erst richtig los. Bis ich die Entscheidung getroffen hatte, hatte ich aber innerlich schon mindestens einen Monat komplett damit abgeschlossen und so relativ schnell (1 Monat) nach der Trennung jemand neues kennen gelernt. Eigentlich sollte das nichts festes werden, wurde es aber. Endlich wieder so richtig verliebt sein. Natürlich nicht gleich in der Öffentlichkeit. Erstmal nur für mich/uns.
Trotzdem war ich plötzlich die Schlampe, die Böse. Ich war nach der Hochzeit 4 Monate nur traurig, hatte selbstmordgedanken. Und dann bin ich die Böse? Ich hatte alles versucht, habe ihm Therapie vorgeschlagen. Nein, er brauche das nicht, ich wäre ja an allem schuld. Sogar meine sehr guten Freundinnen brachte er gegen mich auf. Dann erfuhr ich auch noch, dass er mich 2 Monate vor der Hochzeit mit seiner Cousine (!!!) betrügen wollte. Ab da war ich nur noch sauer, dass er mich so vorführen will. Naja ich habe mich nicht auf sein Niveau begeben und schlecht über ihn geredet, sondern mein neues Glück genossen.
Mittlerweile sind 5 Jahre vergangen. Ich bin seit August wieder verheiratet und in der 19.ssw. ich liebe meinen neuen Mann jeden Tag mehr. Wir lachen, wir lieben uns, wir streiten, wir regen uns über den Topf auf, den der andere nicht richtig abgespült hat :D Aber alles immer mit dem schönen Gefühl, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen und ich nach einem Streit traurig bin, dass ich mich nicht sofort in seine Arme legen kann, wegen dem doofen Stolz. :D
So jetzt entscheide du für dich, welches Gefühl bei dir überwiegt. Traurigkeit wenn er nicht mehr da wäre, oder erleichterung. Lohnt es sich zu kämpfen oder nicht?
Glg Julia, die dir alles Gute wünscht.
Hi,
echt, dem hätte ich beim nächsten blöden Kommentar das nächstliegende an den Kopf geworfen und dann nett gesagt "wenn Du ein Problem hast, dann rede aber lass Deine saublöden Kommentare sein".
Ab und zu brauchen die Männer man einen Schlag auf dem Hinterkopf, um das Denkvermögen anzuwerfen.
LG
Lisa
Dann sag ihm doch einfach, dass Du seine Art und Weise wie ich Dich behandlet nicht mehr ertragen kannst, ein Gespräch wäre wohl nicht möglich mit ihm und Du siehst somit keine anderen Weg als ich zu trennen, denn so möchtest Du Dein Leben nicht verbringen und ihm sein Leben mit Deiner Unfähigkeit auch nicht versauen....
...mal sehen wie er dann reagiert! Wenn es ihm egal ist, dann weißt du woran Du bist...wenn er dadurch wach gerüttelt wird, habt ihr noch eine Chance.
Grüß Dich!
Ich versuche mal eine Analyse aus Männersicht.
1. Er ist arbeitslos! Das ist ein Riesenproblem, weil für ihn mind. 50% des Selbst- wertgefühls daran hängen
2. Er ist pingelig und blockt! Das ist eine schwierige Mischung, er benutzt diese Kleinkarierte Art als Deckung und als Vorwand um Sich Nicht stellen zu müssen
3. Wenn er so ist hat er sicher auch keine Freundschaften, das wäre eine wichtige Kraftquelle für ihn und würde Druck von dir nehmen
4. Dieser Zustand kann Jahre dauern und das hällst du nur aus wenn du noch viel Zuneigung für ihn übrig hast...........Aber das wird weniger
Lösung:
Du machst erst einmal Dinge nur für dich! Hin und Wieder bietest du ihm an doch
mal Mit zu machen.
Wenn du Menschen hast die mit Ihm gut können versuche sie in deinem Interesse
mit ins Boot zu holen und lasse sie auf ihn einwirken.
Sage ihm konkret was und bis Wann du eine Änderung möchtest.....Oder du sagst:
Wenn du mich kritisierst möchte ich einen Vorschlag zu verbesserung von dir sonst
bin ich gewillt auf deine Wünsche einzugehen!
Es wird anstrengend, viel Erfolg!
... manchmal hilft auch eine Antwort
wie "ich hab dich auch lieb" und ihn dabei in den Arm zu nehmen
oder ein "Ich möchte, dass du mir ab jetzt immer einen Hinweis gibst, wenn ich das Handtuch nicht ordentlich aufgehängt habe. Als Belohnung bekommst du dafür jedes Mal ein Stück Schokolade". (Dafür musst du aber tatsächlich Schokolade im Haus haben)
Und wenn der größte Ärger verflogen ist, kehrt vielleicht eher Ruhe ein, die Basis für ein Gespräch werden könnte, wie ihr euch die gemeinsame Zukunft mit der neuen Herausforderung vorstellen könnt. Wenn ein Gespräch möglich ist, finde ich es hilfreich, wenn jeder die Fragen beantwortet, z.B. "Was soll sich auf keinen Fall ändern?" "Was würde es noch schlimmer machen?" "Woran würde ich merken, dass sich etwas verbessert hat?" Das kann man aber auch für sich alleine machen.
Und als Gesprächsregel würde ich darauf bestehen, dass jeder von sich spricht - ohne den Gegenüber zu beschuldigen oder auf die Anklagebank zu setzen. Damit ist niemandem geholfen, höchstens insofern, dass der Klagende sein Selbstwertgefühl kurzzeitig erhöht. Aber Nähe entsteht dadurch nicht.
Einen anderen Blick darauf könntest du bekommen, wenn du versuchst zu verstehen, was sich hinter diesem Verhalten verbirgt (aber nicht um ihn zu psychologisieren! Behalte das für dich oder frage höchstens nach, ob das so sein könnte). Dadurch könntest du eine entspanntere Haltung bekommen und mehr Handlungsfreiheit, weil du es nicht mehr auf dich persönlich beziehst. Gleichzeitig kannst du auch dich beobachten, warum dich das so stresst. Kennst du deine Not aus deiner Kindheit? Gibt es etwas (nur als Beispiel) in dir, wie du seine positive Aufmerksamkeit gewinnen möchtest wie du es vielleicht auch bei deinem Vater getan hast?
Durch sein Verhalten könnte er etwas schützen. Vielleicht ist seine Angst so viel größer, dass er als nur noch 50%-Mann (weil ohne Arbeit) weniger liebenswert ist. Ich finde, dass ein Geschenk annehmen schwerer ist als zu geben. Und deine Liebe in dieser Situation anzunehmen, ist wie ein Geschenk. Und auch wenn es auf den ersten Blick sich nicht so klar zeigen möchte, ohne Grund würde niemand so "rumgranteln".
Bevor es für dich Quälerei wird, würde ich auch unbedingt deine Grenzen klar zeigen/aussprechen. Grundsätzlich - sofern keine psychischen Erkrankungen vorliegen und es eine Liebe gibt, die euch trägt (wenn auch manchmal durch Wolken versteckter) - denke ich, dass Liebe viel bewegen kann. Und es ist ja für euch beide eine Chance, sich selbst und euch besser kennenzulernen und Nöten und Ängsten zu begegnen.
Sofern keine persönlichkeits-verändernde Depression vorliegt, würde ich seine Beleidigungen verbieten (nach dem Motto "du bist das Problem"), deine inneren Schätze und Talente dir bewusster machen, Gelassenheit entwickeln gegenüber der Nörgelei und deiner Liebe Raum geben, soweit es geht (und dabei manchmal über den eigenen Schatten springen). Für dich klar bleiben - damit du deine Handlungsraum erweitern kannst. Denn nur du bist die Expertin für dich selbst und für dich in eurer Beziehung.
Kannst du damit etwas anfangen?
Alles Gute