Hallo zusammen, ich bitte um euren Rat oder eure Meinung.
Mein Mann raucht schon lange, ab und zu auch einen Joint.
Im Grunde finde ich das nicht schlimm, webn es im Rahmen ist. Denn im Prinzip ist es nicht verwerflicher als Alkohol zu trinken.
Aber ich mache mir langsam Sorgen, er raucht bestimmt jeden zweiten Tag. Ich bekomme es nicht immer mit, weil ich dann meist schon schlafe. Er weiß dass mir das nicht gefällt und praktiziert es daher nicht immer offen. Leider nimmt er mich überhaupt nicht ernst und argumentier dann damit, das ich abends auch schon mal gern ein Glas Wein trinke.
Gerade bin ich noch einmal aufgestanden, weil ich auf das WC musste und habe gesehen das er sich einen zweiten gedreht hat.
Was soll ich tun? Ich finde es wirklich schlimm und zu viel, aber es interessiert ihn nicht. Zwar glaube ich das er es unter Kontrolle hat, aber es gefällt mir einfach nicht. Trennen kann und werde ich mich deshalb nicht, wir sind verheiratet und haben einen Sohn und er ist kein schlechter Mensch. Er liegt nicht den ganzen Tag bekifft auf der Couch und kriegt sein Leben nicht auf die Reihe, nein nein.
Meine Frage ist nun, denkt ihr das ich mich anstelle und lockerer sein sollte?
Habt noch einen schönen Abend! wastun.
Mein Mann kifft immer öfter, glaube ich
Hallo. Also ich stehe ja mit Drogen auf Kriegsfuß.
Ich würde z.B auch nicht regelmäßig abends ein glas wein trinken.
Vor allem nicht wenn man kinder hat. Sucht kann auch schleichend kommen.
Ich und mein mann trinken gerne mal was wenn wir weg gehen, aber das sollte nicht alltag sein. Im moment darf ich eh nicht, weil ich schwanger bin.
Aber unerlaubte substanzen muss ja schon gleich noch weniger sein. Ich würde das zeug bei mir zuhause absolut nicht dulden.
Lg
Ich bin nicht abhängig falls du das andeuten wolltest. Auch trinke ich nicht jeden Abend oder jedes Wochenende ein Glas Wein, so sollte das nicht rüber kommen. Dann habe ich mich falsch ausgedrückt, bitte entschuldige. Mein Mann z.B trinkt ganz selten Alkohol, sein Vater ist trockener Alkoholiker gewesen. Schon allein deshalb würde ich es selber gar nicht übertreiben.
Hallo,
prima, dann hat Dein Mann möglicherweise Suchtverhalten früh gelernt.
kathi
Wahrscheinlich stresst es dich unterbewusst noch mehr, weil es einfach nicht legal ist.
Zumindest ging es mir damals so mit meinem Freund, plötzlich war ich unerwartet schwanger und alles änderte sich bei mir. ich finde wenn man Kinder hat, dann ist man Vorbild, dazu gehört es sich einfach nicht zu kiffen oder auch regelmäßig Alkohol zu trinken. Wir sprachen in der Schwangerschaft oft darüber und es zeichnete sich leider ab, dass er anderer Ansicht war. Er wollte weder das kiffen noch den Alkoholkonsum einschränken. - ich zog darauf noch vor der Geburt unseres Sohnes Konsequenzen. Jetzt 8 Jahre später, ist er immer noch der Kiffer und Abendsmindestens2biertrinker! Und mein Sohn erzählt mir, dass Papa immer Bier trinkt und Abends seine Zigaretten immer so komisch stinken!
Das kann gut sein, habe ich noch gar nicht darüber nachgedacht. Natürlich habe ich aber auch Sorge das es einfach zuviel ist/wird und Auswirkungen auf sein Tun und Handeln hat. Manchmal denke ich, es ist alles überzogen und dann denke ich, das geht gar nicht.
Natürlich sollten Eltern ein Vorbild sein und gewisse Dinge würden bei mir mit Kind absolut nicht gehen. Z.B. in der Wohnung rauchen, da wäre ich sofort weg. Jeder hat seine Erfahrung und seine Meinung und das ist auch okay. Aber bis man asozial ist oder seinen Kindern schlechtes tut, da gehört noch ne Menge weit mehr zu.
Ich habe selber bis zu meiner Schwangerschaft geraucht, dann aber sofort aufgehört. In der Wohnung allerdings nie.
Es ist toll das du deinen Weg gegangen bist und für dich das Richtige getan hast!
Hallo,
ich könnte auch gelegentlichen Drogenkonsum nicht tolerieren. Dafür habe ich schon zu häufig gesehen, welche Auswirkungen daraus auf Familie erwachsen können. Besonders, wenn der Konsum, so wie Du sagst, zunimmt, würde ich mit ihm mal ein ernstes Wörtchen reden und, um auf Deine Frage zu antworten; nein, ich finde nicht, dass Du dich anstellst und lockerer sein solltest... - übrigens würde ich es als genauso kritisch erachten, wenn regelmäßig jeden Abend ein Glas Wein konsumiert wird. Generell kann regelmäßiger Konsum von Alkohol und anderen Substanzen bereits als bestehende Abhängigkeit angesehen werden. Bitte ihn doch mal, ein oder zwei Wochen ganz auf die Joints zu verzichten - wenn er das nicht ohne Probleme kann, ist er auch abhängig und will sich das nur nicht eingestehen....(wäre bei Alkohol genauso).
Wenn es erst soweit wäre, dass die Auswirkungen sich im Alltag zeigen, finde ich persönlich es schon fast zu spät, dann erst was zu sagen oder zu tun...
Ich weiß auch nicht, inwieweit man Drogenkonsum überhaupt "unter Kontrolle" haben kann...stehe dem sehr skeptisch gegenüber.
LG
a79
Hallo wastun!
Ich schreibe dir jetzt mal aus meiner Sicht was ich tun würde. Nein, nicht nur würde tun, sondern exakt so hab ich es getan. Mein Mann kommt aus für ihn schwierige Verhältnisse. Seine Mutter starb früh an Krebs und sein Vater war dann mit den verbliebenen Kindern (5 sind damals schon ausgezogen, er ist das j. üngste von insgesamt 6 Geschwistern) überfordert. Über Probleme wurden in dieser Familie noch nie gesprochen, weil der Vater immer eine harmonische Familie wünschte. So war es schnell passiert und mein Mann rutschte in die Canabissucht. Einen Entzug machte er kurz bevor wir uns kennenlernten. 2004 kam der Rückfall. Zu dem Zeitpunkt waren wir 4 Jahre zusammen, ich schwanger und die Hochzeit war geplant. Ich habe mir das nicht lange angesehen (eben weil ich auch meine Erfahrungen mit Sucht in der Kindheit machte und meine Einstellung dazu habe). Er bekam exakt zwei Möglichlichkeiten: 1) er geht mit mir zusammen zum Arzt und macht eine Therapie (sprich er hört sofort damit auf) oder 2) er macht weiter und ich bin samt unserem ungeborenen Sohn weg.
Er entschied sich für ersteres, machte lange eine Therapie und ist heute 10 Jahre sauber. Ein bischen oder ab und zu gibt es bei mir nicht, denn auch das ist eine Sucht. Ich bin mit einen Alkoholiker gross geworden der sich vor den Augen meiner Mutter und kleinen Schwester (damals war sie 16 Jahre alt) zu Tode gesoffen hat. Einen Alkoholiker oder Junky will ich nicht an meiner Seite, schon gar nicht wenn Kinder im Spiel sind.
Wenn du den Eindruck hast es geht über deine ganz persönliche Grenze hinaus ( wie gesagt deine, denn ich würde das garnicht tolerieren), dann musst du ihn die Pistole auf die Brust setzten und danach handeln. Das ist die einzige Möglichkeit die du hast. Und dein Mann ist kein Gelegenheitskiffer mehr, wenn er es alle zwei Tage tut. Das ist regelmäßig und dazu sehr engmaschig, heisst süchtig. Einem Süchtigen kann man nicht helfen, er muss selbst erkennen das er Hilfe braucht. Man kann ihm aber die Möglichkeit geben sich zu entscheiden.
Du hast Recht, bei einem Suchtkranken gibt es kein bisschen ab und zu.
Aber das Problem ist die Suchterkrankung. Heute weiß man, das es Menschen gibt, die ein Gen in sich tragen, das eben leichter zu Suchterkrankung führt.
Dabei ist es nunmal reiner Zufall ( und auch persönlicher Geschmack oder Gelegenheit ) ob diese Person Alkohol, THC, Kokain, Sex, Shopping, Internet, Automaten etc. zur Befriedigung der Sucht braucht.
Cannabis macht definitiv nicht süchtig, zumindest nicht mehr als ein überauserfolgreicher Shopping Trip, Kuchen oder guter Sex.
Cannabis ist keine Einstiegsdroge( das ist Alkohol ) und tötet niemanden.
Und es gibt einen Haufen Menschen die ein sehr erfolgreiches Leben mit hin und einen Joint führen können.
Dein Mann gehört nicht dazu, aber schließ nicht von ihm auf andere
Pina
Danke Pina!
Meinst du wirklich das es nicht süchtig macht? Bin mir da ehrlich gesagt nicht so sicher...
Hallo,
ich denke, du solltest keinen Druck auf deinen Mann ausüben, denn das hat den gegenteiligen Effekt. Meistens konsumieren Leute Drogen, weil sie unter irgendeiner Art von innerem Druck stehen.
Ich bin, wie dein Mann, der Meinung, dass Cannabis nicht so schädlich ist wie Alkohol, dafür gibt es auch genügend Belege (geringeres Suchtpotenzial, keine körperliche Abhängigkeit, weniger soziale und gesundheitliche Auswirkungen). Trotzdem ist es natürlich nicht harmlos - Dauerkiffer verändern sich in ihrer Persönlichkeit, das Gedächtnis wird schlechter, und natürlich schadet jede Art von Abhängigkeit extrem, nicht nur dem Betroffenen, sondern auch den Angehörigen, weil irgendwann die Droge wichtiger wird als alles andere.
Ich würde mich an deiner Stelle noch weiter informieren und das Gespräch mit deinem Mann suchen, ohne Druck zu machen. Mit ihm gemeinsam herauszufinden versuchen, warum er kifft bzw. warum es mehr geworden ist - Stresst ihn seine Arbeit, das Familienleben, kann er schlecht "abschalten"? Was gibt es für andere Möglichkeiten, sein Leben entspannter zu gestalten? Anders als Alkohol lässt Kiffen einen nicht seine Probleme vergessen, es entspannt eher körperlich und bringt die Gedanken auf eine andere Ebene - ähnliche Effekte lassen sich auch durch intensiven Sport, Yoga und andere Entspannungstechniken erreichen.
Ich würde versuchen ihm klarzumachen, dass man als verantwortungsvoller Mensch und Vater erstmal versuchen sollte, gesündere und effizientere Methoden zu Entspannung und Druckabbau zu finden als den Konsum von Drogen, auch weil er darin Vorbild für sein Kind ist. Wenn man das grundsätzlich kann, schadet auch der eine oder andere Joint nichts.
LG Meggie
Herzlichen Glückwunsch, dein Mann ist ein Junkie.
Da gibts auch nichts schön zu reden.
Ein Junkie?!? Du hast es nicht ganz verstanden, oder?
Oh doch, ich hab das Ausgangspost sehr gut verstanden.
Wer jeden 2. Tag (vermutlich aber täglich, denn er macht das ja heimlich vor der TE) kifft, der ist mMn abhängig. Ein Junkie eben. Oder nenn es von mir aus drogensüchtig.
Ich schreib dir jetzt mal aus meiner Sicht...
Als ich meinen Mann kennen lernte war er kiffer, also so richtig. Er wusste das es mir nicht passt und ich habe ihm sehr deutlich gesagt was es mit seinem Leben anrichtet und was er riskiert.
Es hat etwas gedauert aber er hat es eingesehen. Er hat zwischen durch versucht es noch zu verheimlichen und hat auch gelogen, aber ich bin ja nicht blind und kiffer sind dahingehend nicht sehr clever was das verstecken angeht
Aber wir haben es geschafft in dem ich ihn nicht gezwungen habe aufzuhören, sondern absolute Ehrlichkeit von ihm wollte was das Thema anging. Er musste es auch nicht vor mir verstecken, was ihm jedoch zeitweise echt unangenehm war. Was ja schon zeigt, daß er weiss das es falsch ist...
Ich habe ihm soweit die Pistole auf die Brust gesetzt, das ich nur bei ihm bleibe, wenn er den Konsum in den Griff kriegt. Und im Gegensatz zu Anderen Parteien glaube ich sehr wohl das an Konsum im Griff kriegen haben kann. Es gibt sogar genug Menschen die härtere Drogen nehmen und ein geregeltes Leben und Arbeit haben. Und in Holland ist ja auch nicht jeder Konsument Asozial
Hier ist es jetzt so, das mein Mann unregelmäßig kifft. Mal ein paar Monate gar nicht, dann auch mal ne Woche täglich. Allerdings immer erst navh Feierabend und so, dass unser Sohn das nicht mitbekommt.
Damit kann ich prima Leben. Wird es wieder zu häufig, reden wir darüber und dann klappt es auch.
Darüber reden, es nicht heimlich machen (also vor dir nicht heimlich) und nicht verurteilen finde ich persönlich sehr wichtig.
Mein Mann ist trotzdem ein wundervoller Vater, Verantwortungsbewusst und arbeitet hart und fleißig. Er hatte nur das Pech, das in seiner Familie und seinem Freundeskreis Alkohol und Gras was "normales" sind/waren...
Zurück zu dir
Wie gesagt, er sollte es nicht mehr vor dir verheimlichen. Auch wenn du es nicht magst. Denn wenn er es heimlich macht, weisst du nicht wie viel er tatsächlich kifft, das führt zu Ärger weil du darüber nachdenkst. Vielleicht war der zweite joint gestern ne Ausnahme, vielleicht hatte er im ersten zu wenig drin, vielleicht raucht er aber auch regelmäßig mehr als einen...du kannst nur spekulieren...
Macht es transparent!
Jeden 2. Tag finde ich persönlich auch zu viel. Da würde ich schauen warum es so häufig ist. Und ob er das einschränken kann.
Versuche mit ihm nen Kompromiss zu finden. Das du nicht generell dagegen bist, aber das dich die Häufigkeit traurig/nachdenklich macht...
Ich kann leider nicht raten das er aufhören soll oder du dich trennst. Das finde ich persönlich einfach zu pauschal gesagt, denn wir haben hier auch einen Weg gefunden mit dem wir beide gut klar kommen.
Und so einen weg/Kompromiss müsst ihr für euch auch finden.
Sollte er irgendwann aufhören, um so besser
Ich hab jetzt etwas viel geschrieben, ich hoffe du steigst da durch und ich konnte wenigstens etwas helfen.
Lg
Danke für deine lieben Worte…
Ich weiß das er es macht um abends zur Ruhe zu kommen. Er hat Stress auf der Arbeit, schläft schlecht und wir reden auch darüber. Daher ist es mal mehr und mal weniger mit dem kiffen. Ich mache mir Sorgen, komme aber nicht recht an ihn ran. Dennoch bin ich optimistisch das wir einen Weg finden, ich hoffe es.
Gut das du schon mal Weisst warum es mehr geworden ist.
Ich denke das du nicht richtig an ihn ran kommst weil er selbst weiss wie blöd es eigentlich ist. Meiner Erfahrung nach wissen kiffer, im Vergleich zu Alkoholikern, nämlich schon, das sie ein Problem haben. Und dafür schämen sie sich.
Aber wenn du ohne Vorwürfe und Drohungen versuchst weiter an ihn ran zu kommen, wird es dir auch früher oder später gelingen und dann werdet ihr einen weg finden
Ach so, Sport als Alternative klappt eher selten. Weiss nicht warum ich da jetzt drauf komme *lach
Hallo wastun,
als Ex-Partnerin eines Kiffers kann ich dir versichern, dass du dir zu Recht Sorgen machst. Als ich mit meinem Freund zusammen kam, hat er gelegentlich gekifft. Manchmal in Gesellschaft, hin und wieder auch einen "Feierabend-Joint" daheim. Irgendwann würde es regelmäßiger und häufiger. Zum Schluss unserer Beziehung (8 Jahre hat sie gehalten), war er so abhängig davon, dass er
- Schlafstörungen bekam und sich teilweise früh um 5 heimlich im Bad einen gedreht hat bevor er weiter schlafen konnte
- depressiv und antriebslos wurde, seine Ausbildung geschmissen hat
- stark abgenommen hat, weil diese Heißhungerattacken aus der Anfangszeit irgendwann vorbei waren und er sich nicht von seinem Rausch "runter fressen" wollte
- sich permanent damit beschäftigt hat, wo er das Zeug her kriegt
- übelst schlechte Laune hatte, wenn kein Gras mehr im Haus war (und das hatte natürlich immer andere Gründe...)
Ich kenne auch erfolgreiche Gelegenheitskiffer und finde Gras prinzipiell nicht verwerflicher als Alkohol. Beides wird dann zum Problem, wenn man davon abhängig ist. Und ich muss einer Vorschreiberin Recht geben, mit THC im Blut ist man deutlich länger unfähig, Autos und Maschinen zu bedienen. Ich war froh, dass mein Ex eh keinen Führerschein hatte.
Wenn dein Mann gereizt auf deine Sorgen reagiert und das Kiffen vor dir zu verheimlichen versucht, sehe ich keinen Anlass "das Ganze lockerer zu sehen".
LG
Monika