Hallo liebe Urbiacommunity!
Ich habe dieses Forums entdeckt und denke, dass ich hier ein paar andere Sichtweisen und verschiedene Meinungen erhalten kann durch euch, da ich selbst gerade in einem Gefühlsdilemma stecke.
Meine Situation ist folgende: meine Tochter (17 J.) hat einen Freund (22 J.), er hatte sie vor zwei Monaten verlassen, dann sind sie wieder zusammengekommen. Meine Frau und ich (ja, wir führen eine gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft) kriegen uns immer wieder in die Haare deswegen, sie mag ihn nicht aufgrund diverser Situationen. Ein paar Beispiele: Wir kochen alle zusammen, er soll Gemüse schneiden und sagt, das habe er noch nie gemacht und sei ungeschickt, oder: Er feiert Geburtstag, meine Tochter ist anwesend, wird aber seinen Freunden nicht vorgestellt, meine Tochter fühlt sich dadurch unwohl weil niemand richtig mit ihr redet und berichtet davon.
Ich sage ihr, wie ich es sehe, kann aber doch nichts an der Situation ändern.
Meiner Frau stellen sich schon die Nackenhaare auf, wenn sie nur seinen Namen hört und sagt mir ihre Meinung, sie regt sich darüber auf, wie er ist und sagt, wenn er zu Besuch ist, habe er mitzuhelfen, er verarsche doch meine Tochter eh nur und sei ein Schwachmat.
Gestern ist das Ganze soweit eskaliert, dass meine Frau sagte (mit ne Menge Wut im Bauch), wenn er länger als zwei Nächte hier bei uns übernachte, würde sie woanders schlafen.
Ich verstehe sie und ihre Sichtweise, doch was kann ich daran ändern?
Er ist nun mal der Freund meiner Tochter und ich fühle mich durch die Aussagen meiner Frau echt zerrissen.
Meine Tochter selbst kriegt von alledem nicht viel mit bzw. gar nichts, da sie in einer betreuten Wg wohnt.
Ich bin verzweifelt und weiß da gerade nicht mehr weiter, meine Frau hat heute morgen gesagt, es tue ihr leid und sie wolle nicht, dass ich leide und ich soll Alles so machen, wie ich denke, sie halte in Zukunft ihre Klappe.
Mir kommen verschiedene Gedanken: es ist ihr Problem, was sie mit ihm hat (innerlich), sie macht es durch ihre Aussagen zu Meinem, ich fühle mich zwischen den Stühlen und ohnmächtig, mir geht es damit nicht gut.
Wie denkt ihr darüber?
Gruß
Streit wegen Freund der Tochter
Hallo
Deine Tochter muss ihre eigenen Erfahrungen machen.
Deine Frau hatte mit Sicherheit auch schon Partner, die ihre Eltern night mochten.
Das er mithelfen soll wenn er bei euch ist, finde ich ok.
Sag deiner Frau wie du dich fühlst. Sie muss ihn nicht mögen aber respektieren.
LG
Guten Morgen,
ich kann jetzt da nur mal von mir sprechen, da ich selber noch keine Kinder habe (ist aber unterwegs ).
Vielleicht kannst du deiner Frau erklären, dass das ganz normal ist, dass man Erfahrungen sammeln muss ... leider auch schlechte.
Ich bewundere meine Eltern immer noch mit welcher Engelsgeduld sie die Riege an Vollidioten ertragen haben, die ich an ihnen vorbeimaschieren hab lassen.
Selbst wenn der Freund deiner Tochter ein Depp ist, dann kann man da recht wenig machen, außer ihr mit einem offenen Ohr zur Seite stehen. So hat es meine Mama immer gemacht. Das fand ich immer sehr gut.
Gruß inorv
guten morgen,
als ich 17 war, hatte ich auch einen schwachmat als freund, nur wusste ich es zu dem zeitpunkt nicht.
meine mutter hat mich einfach machen lassen, damit ich meine eigenen erfahrungen mache.
mittlerweile bereue ich dieses....
meine tochter ist erst 13 und ich weiß nicht wie ich reagiere, wenn sie mit so einem ankommen würde .
du und deine frau solltet euch weiterhin darüber unterhalten.
es bringt absolut nichts, wenn deine holde "ihre klappe" hält. dann frisst sie nur alles in sich hinein und es ist eine frage der zeit, bis sie explodiert.
vielleicht solltet ihr zusammen mit deiner tochter sprechen und herausfinden, was sie so an ihm mag (ganz ohne vorwürfe, ihrem freund gegenüber).
mit etwas glück, merkt deine tochter das er ein schwachmat ist, oder deine frau, das er doch nicht so übel ist .
was das gemüse schneiden betrifft: macht doch einen gemeinsamen kochabend. er sucht das gericht aus und ihr zeigt ihm, wie es geht.
z.b.: ihr nehmt die karotte, zeigt ihm wie und er macht dann die restlichen.
ich bin leider so eine glucke, das meine älteste auch noch nicht wirklich gemüse schneiden oder kochen kann .
aber so richtig kochen gelernt, habe ich auch erst seitdem sie da ist . früher gab es dann halt doch mal auf die schnelle ein fertiggericht....
liebe grüße und nicht so viel streiten
Hallo,
ich sehe das wie die anderen. Deine Tochter muss ihre eigenen Erfahrung machen.
Daraus lernt sie.
Ihr könnt sie aber vielleicht darin stärken, dass sie bei Situationen in denen sie sich nicht wohl fühlt auch klar sagt was Sache ist und das sie das nicht in Ordnung findet (Beispiel: der Geburtstag, bei dem sie nicht vorgestellt wird).
Ansonsten lasst es laufen. Sie wird irgendwann merken, dass er nicht der Richtige ist.
Bzgl. des Helfens zu Hause: Ich finde da könnt ihr ruhig eine klare Ansage bei ihm machen. Entweder er hilft mit oder er kann nicht übernachten.
Ich finde das gehört sich so.
Anders wäre es, wenn er bei euch zum Abendessen eingeladen ist.
LG
Hallo,
habt Ihr das Mädel gemeinsam großgezogen? Als was fühlt sich denn Deine Frau der Tochter gegenüber?
Ich denke, man muss nicht alle Partner der anderen mögen, aber man sollte zumindest ansatzweise versuchen, die Gefühle der "Kinder" zu respektieren. Selbstverständlich muss man nicht alles schlucken und darf auch ruhig mal seine eigene Meinung dazu sagen. Dies haben die Kids genau so zu respektieren.
Genauso hat der Besuch in diesem Fall die Regeln des Hauses/der Familie zu respektieren.
Warum übernachtet er bei Euch, wenn Deine Tochter in einer betreuten WG wohnt?
Und: Wie stehst Du denn zu dem Freund? Du wirst doch sicherlich auch eine Meinung über ihn haben. Magst Du ihn und seine Art oder willst Du es nur Deiner Tochter recht machen?
Ich finde es sehr sympathisch, dass deine Lebensgefährtin so sehr mit deiner Tochter mitfühlt, das Verhalten ihres Freundes ablehnt und es auch zeigt. Auch wenn deine Tochter erstmal bei ihrem Freund bleibt ist es ein gutes Gefühl zu merken, dass die eigene Familie mit einem solidarisch ist.
Es bringt sicherlich nichts ihr den Kontakt zum Freund zu verbieten, dennoch könnt ihr ihm auf freundliche Art und Weise verständlich machen, dass er bestimmte Regeln/Abläufe zu respektieren hat, wenn er zu Besuch ist.
Im Fall des Gemüse Schneidens, zB sagen "Du bist ein gesunder junger Mann und wirst das mit dem Gemüse schneiden schon schaffen". Dann zack Brettchen und Messer vor die Nase... und alles schön freundlich und mit einem Lächeln.
Dass er seine Freundin auf der Party alleine gelassen hat, würde ich ähnlich kommentieren. Ein bisschen im Spass... oder von jemand anderem erzählen. So dass er sich nicht angegriffen fühlt, aber schon was zum Nachdenken hat.
Sich aus allem rauszuhalten finde ich nicht richtig, oftmals ist es doch nur Bequemlichkeit. Wie gesagt: verbieten würde ich gar nichts, aber zu signalisieren, dass ihr sein Verhalten nicht gut findet auf nette Art finde ich wichtig.
Ich hatte auch mal ein richtiges A......... als Freund und habe lange gebraucht, um das zu begreifen. Bei meinem Bruder hatte er deswegen Hausverbot. meine Oma hat ihm auf einer Familienfeier mal direkt aber freundlich ins Gesicht gesagt, dass man das nicht macht, die eigene Freundin schlecht zu behandeln.
Auch wenn das nicht gleich dazu geführt hat, dass ich mich trennte: es ist ein sehr schönes Gefühl zu wissen, dass die eigene Familie hinter einem steht.
Ich finde, deine Freundin übertreibt, eigentlich hat sie sich da nicht einzumischen.
Deine Tochter muss ihre eigenen Erfahrungen machen, als Eltern sollte man sich da erst mal recht wenig einmischen. Wie soll sie denn merken, wer oder was ihr gut tut, wenn sie es nicht ausprobieren darf? Und gerade solche unschönen Situationen wie an seiner Geburtstagsfeier sind für deine Tochter eigentlich wertvoll, sie kann da eine Menge mitnehmen (Selbständigkeit und gutes Benehmen).
Ich vermute, deine Freundin kann den Freund deiner Tochter einfach nicht ausstehen. Vielleicht ist er irgend so ein kleiner, schmalbrüstiger Möchtegern-Macho, da tut man sich als erwachsene Frau schon mal schwer. Dennoch sollte sie weder dich noch deine Tochter mit ihrer Abneigung unter Druck setzen.
Und gemeinsame Aktionen, wie zB gemeinsames Kochen muss ja nicht sein. Gäste müssen nicht mitzukochen oder mithelfen. So kann man schon mal viel Ärger und Konflikt vermeiden.
Etwas anderes wäre es, wenn die zwei bei euch wohnen würde, aber das tun beide ja nicht.
Natürlich ist er ein Schwachmat. Und das dürft ihr der Tochter auch sagen. An deiner Stelle könnte ich mich wohl auch nicht bremsen und würde nachfragen, ob ein Mann, der mit 22 Jahren nicht einmal fähig ist, Gemüse klein zu schnippeln, wenigstens weiss, welcher Schuh auf welchen Fuss gehört. Und ob ein derart ungehobelter Klotz wirklich eine Option für die Zukunft sei.
Aber mehr als das könnt ihr eh nicht machen. Sie muss es selber merken und ihre Schlüsse draus ziehen. Sie ist fast volljährig. Was bringt es, sich mit der Tochter zu entzweien und womöglich noch riskieren, dass die beiden gerade deswegen noch dicker werden?
Da ist es sicher besser, ihr gebt ihr zu verstehen, dass sie wahrscheinlich was besseres findet und lasst sie machen.
Alles Gute, thyme
Mahlzeit,
ich antowrte jetzt mal aus dem Bauch heraus - denn ich denke, genau daher kommt die Aktion Deiner Frau.
Es wird einen bestimmten Grund geben, daß Deine Tochter in einer betreuten WG wohnt. Entweder ging die Initiative von Ihr, Dir oder dem JA aus.
Wie dem auch sei. Der Knabe ist mit der Erklärung, er wäre zu ungeschickt Gemüse zu schälen für mich aber voll auf der Verliererstrasse. Ein Mann der noch nicht mal ne Wurzel oder eine Paprika aus dem Mantel bekommt, bräuchte weder meine Tochter noch ich im Bett. Da unterstelle ich Faulheit, Desinteresse oder Machogehabe. Keines gereicht dem Herren zur Ehre. Dann benimmt sich dieses Subjekt auf seinem Geburtstag der eigenen Freundin gegenüber wie ein Vollhonk. Diverse andere Sachen wirst Du nicht erwähnt haben.
Natürlich weckt Kritik einer Mutter, respektive die der Lebensgefährtin in der Tochter Opposition. Dann wohnt die Tochter nicht bei Euch - was bedeutet, daß sie Deine Frau nicht als Autorität anerkennt - davon gehe ich jetzt mal aus.
Das Verhalten Deiner Frau kann ich absolut nachvollziehen. Ich würde dem Jungen möglicherweise in einer schlechten Stimmungsphase einen Ast zwischen die Speichen werfen, damit der mal wieder auf den Boden der Tatsachen käme. Mein Tochter würde jedenfalls nicht mein Einverständnis voraussetzen dürfen, würde sie sich eine solch unangenehme Körperöffnung zum Freunde wählen. Da fände ich filligrane Mittel, dies zu torpedieren. Mit 17 auf jeden Fall - was sie mit 28 macht (...Schulterzucken).... - aber solange ich den Daumen drauf haben könnte, täte ich das,
da bin ich einfach ein Dobermann und total konservativ.