Hi zusammen
Sorry dass ich hier schreibe mein Beitrag gehört eig. ins Familienleben. Aber ich möchte anonym bleiben.
Ich versuche mich kurz zu fassen.
Ich bin knapp 30, habe zwei Kinder (2,5 Jahre und 5 Monate alt) bin verheiratet und wohne ca. 1,5h von meinen Eltern entfernt.
Meine Eltern haben mich und meine Geschwister alle als Kleinkinder adoptiert.
Als unser erstes Kind ca. 5 Monate alt war, fiel er meiner Mutter aus der Hand und knallte mit dem Kopf voll auf den Boden.
Unser Sohn hat gebrüllt wie am Spiess und meine Mutter machte nichts.....
Mein Mann hat den Kleinen sofort auf den Arm genommen, ich habe ein Kühlpad geholt und Homeopathische Kügeli.
Wir haben ihn dann gemeindam getröstet und mit ihm gekuschelt bis er sich wieder beruhigt hat.
Meine Eltern sassen die ganze Zeit auf den Sofa haben ihre Hunde gestreichelt und sonst kam nichts.
Sie boten weder Hilfe an noch zeigten sie Mitgefühl oder ein schlechtes Gewissen.
Meine Mutter meinte später dazu nur noch es hat ihm nicht weh getan er hat sich nur erschrocken und hat desshalb so gebrüllt.
Vor knapp zwei Wochen kam es nun wieder zu einem unschönen Zwischenfall und mein Sohn hatte wieder 1000 Schutzengel.
Meine Eltern waren wieder zu Besuch und unser Sohn wollte ihnen sein Kissen zeigen. Mein Vater nahm es ihm weg und gab es ihm nicht mehr zurück obwohl er klar und deutlich gesagt und gezeigt hat dass er es zurück will.
Blöd wie ich bin habe ich zu spät reagiert.....
Mein Vater hielt das Kissen fest und liess es nicht los, mein Sohn zog am anderen Ende und Peng knallte er wieder voll auf den Hinterkopf.
Im ersten Moment verschlug es ihm sogar den Atem.
Meine Mutter reagierte dieses Mal sofort und wollte ihn trösten aber er wollte zu mir und hat nur weiter gebrüllt.
Während dem ganzen weiteren Prozedere (trösten, kühlen, Kopf abtasten, mit dem Arzt telefoniere etc. .....) sassen meine Eltern wieder nur auf dem Sofa und schauten sich ihr selber gemachtes Ferienfotoalbum an.
Wie ihr euch sicher denken könnt war für mich und meinen Mann der Nachmittag gelaufen und die Stimmung deutlich abgekühlt.
Ich war froh als meine Eltern nach dem Abendessen wieder nach Hause fuhren.
Seither habe ich nichts mehr von ihnen gehört, obwohl sie mitbekommen haben dass der KiArzt gesagt hat dass wir unseren Sohn in der Nacht zweimal wecken sollen da er vllt. eine Gehirnerschütterung hat.
Sie fanden es bis heute nicht nötig nach zu fragen wie es unserem Sohn geht, sich zu entschuldigen, in der Situation Hilfe anzubieten, ihre Gefühle resp. ein schlechtes Gewissen zu zeigen.
Es kommt einfach nichts.
Was meint ihr dazu? Reagiere ich über wenn ich stinksauer bin?
Wie würdet ihr euch zukünftig Verhalten?
Was geht euch durch den Kopf wenn ihr den Text lest?
Ich habe bewusst versucht meine Emotionen weg zu lassen und kurz und knapp zu schreiben.
Die beschriebenen Vorfälle sind bis jetzt die happigsten aber es gab schon mehrmals Situationen in denen mein Sohn weinen musste weil sie z.T. sehr ruppig und lieblos mit ihm sind.
Bis anhin sahen sie sich vllt. alle 6-8 Wochen. Gehütet haben sie ihn bis jetzt erst einmal und in dieser Zeit einen Ausflug in den Zoo mit ihm unternommen.
Damals klappte soweit ich weiss und beurteilen kann alles gut. Mein Sohn hatte ein toller Nachmittag mit ihnen.
Falls ihr weitere Fragen habt fragt ruhig...
Ich hoffe das Thema wird nicht verschoben.
Liebe Grüsse
Eltern sind nicht empathisch
Hallo,
Naja es sind deine Eltern, die du dein Leben lang kennst, du wirst wissen ob sie schon immer so emotionslos waren zu euch Kindern.
Manche Menschen können mit solchen Situationen nicht umgehen und können einfach kein Mitgefühl zeigen.
Meine Schwester z.b. Ist da ganz ähnlich gepolt, ist nicht ihre Schuld, aber klar bringt einem das dann manchmal zur Weißglut.
Letztlich waren die von dir genannten Dinge Unfälle und sie haben dies nicht mit Absicht getan, sowas kann den besten Eltern passieren.
Nun ist halt fraglich ob man diese Leute noch mit dem Kind allein lassen möchte, wenn sie es nicht schaffen es angemessen zu trösten und zu beruhigen.
Ich weiß noch als meine Mutter damals auf unseren 6 Monate alten Sohn über Silvester aufgepasst hat, sie ist mit ihm gestürzt und in den Weihnachtsbaum gefallen und sich mit einer Glaskugel am Kopf verletzt.
Sie hat noch wochenlang deswegen geweint, aber in dem Moment als es passiert ist war sie ebenfalls zu geschockt um irgendwie richtig zu reagieren.
Sie hat nur im Affekt gehandelt und den Notarzt gerufen.
Ich weiß nicht ob es bei deinen Eltern vielleicht auch so sind das sie quasi weggetreten sind vom Schock, hinterher wollen sie es vielleicht einfach schnell vergessen und nicht weiter drüber nachdenken.
Oder aber sie sind tatsächlich einfach gefühlskalt, aber wie gesagt das müsstest du selbst abschätzen können.
LG
Danke für deine Antwort.
Leider waren sie schon immer so Gefühlskalt.
Mh, schwierig. Wie waren sie denn zu Dir als Kind, als etwas passiert ist? Genauso lieblos? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass leute so Empathieunfähig sind. Meine Mama ist genau das Gegenteil, sie bewacht meine Tochter wie ein Luchs. Fast schon zuviel. Vielleicht waren sie total erschrocken und es war ihnen sehr unangenehm, so dass sie gar nicht wussten, wie sie umgehen sollen, in dieser Situation? Egal wie, ich würde es ansprechen.
Hi auch dir Danke für deine Antwort.
Leider waren sie auch zu mir und meinen Geschwister immer so gefühlskalt.
Nur wenn sie wütend oder enttäuscht waren konnten sie es sehr deutlich zeigen.
Kinder fallen.
Das ist so.
Und was sollen deine Eltern denn auch noch um das Kind rum springen, wenn ihr als Eltern euch kümmert.
Wenn ihr da seid ist das eure Aufgabe das Kind zu trösten, ausserdem kommen Kinder meist eh zu den Eltern wenn sie sich weh getan haben.
Mein Sohn ist in meiner Abwesenheit drei mal bei meinen Eltern gestürzt, einmal vom Wickeltisch, einmal ist er nachts aus dem Gitter gefallen, kopfüber mit Schlafsack und einmal kopfüber aus dem Kinderwagen, daneben ist meine Tochter mit dem Kopf auf die Tischkante beim Toben mit Opa, einmal ist sie unters Auto gelaufen als mein Vater mir ihr spazieren war und meine Jüngste ist mit 14 Monaten bei meinen Eltern die Treppe runter gefallen.
Unter meiner Aufsicht sind ähnliche Sachen passiert. ..Treppe runter gefallen, von der Schaukel gekippt, aus dem Kinder Stuhl gefallen, heißes Bügeleisen auf den Kopf....
Das was mich an deiner Stelle stören würde ist nicht dass sie nicht trösten, wie gesagt das ist eure Aufgabe als Eltern, und auch nicht dass so was passiert, ( ich hab meine Jüngste auch mal fallen lassen, als ich im Flur uberfallig eine Sporttasche gestolpert bin), aber sie sollten sich schon mal erkundigen, wie es dem Kind geht und zwar nicht weil sie Schuld haben , sondern einfach aus Interesse für die Enkel.
Also, sorry. Klar unfälle passieren, aber wenn ich eure "Statistik" so anschaue, finde ich das doch zu krass!!! Vom Wickeltisch gefallen, aus dem Gitterbett gestürzt und dann noch UNTERS Auto geraten, u.n.m.! Also, das hat für mich nix mehr mit normalen Unfällen zu tun, sondern geht schon Richtung "nicht aufs Kind aufgepasst". Sei mir nicht bös....
"...Kinder fallen.
Das ist so...."
Stimmt.
Meine Jungs sind auch oft gestolpert und hingefallen.
Darum geht es aber gar nicht. Sondern um mangelnde Aufmerksamkeit beim Umgang mit Kindern.
Wenn man sich Dein Resumé bzgl. Eurer Kinderunfälle durchliest (nette Liste!), könnte man auf den Gedanken kommen, dass Ihr nicht besonders aufmerksam auf die Kleinen achtet und es Euch auch relativ egal ist. Und ehrlich gesagt ist mir gerade schlecht geworden.
"...einmal ist er nachts aus dem Gitter gefallen, kopfüber mit Schlafsack....."
Bei einer solchen Aktion ist der Sohn von unseren Bekannten gestorben. Genickbruch. Die werden ihres Lebens nicht mehr froh...
Hallo!
Naja, wenn sie schon immer so waren wundert es mich das dich das wundert. Ich meine sie sind so wie sie sind und du wirst sie nicht ändern können.
Da sie nicht direkt um die Ecke wohnen würde ich die Besuche von ihnen einfach dabei bleiben und Notfalls eingreifen wenn wieder was sein sollte.
Ihnen würde ich das Kind nicht wirklich anvertrauen. Entweder sind sie zu ungeschickt, können gewisse Situationen einfach nicht einschätzen, oder ihnen ist das einfach auch egal. Ich kenne deine Eltern ja nicht.
Kinder fallen sicherlich mal usw. aber ich finde die Häufigkeit schon ziemlich verdächtig und würde mir auch ehrlich gesagt Angst machen. Wenn dein Sohn älter ist, sieht das ja dann auch wieder anders aus.
Hast du sie mal darauf angesprochen? Ich würde ihnen wohl meine Beobachtungen und Gedanken mitteilen. Einfach Wertfrei sagen was für einen Eindruck ich hätte und ob ich das richtig sehe......
Kann auch einfach sein das sie sich im Umgang mit dem Kleinen unsicher fühlen und halt auf ihre Weise dann reagieren.
LG Sonja
Hi
Danke für deine Antwort.
Mhm... Ich denke manchmal auch dass es ihnen egal ist. Leider konnten Sie noch nie gut Gefühle zeigen, ausser sie waren sauer oder enttäuscht.
Ich glaube ich werde nie ihre Reaktion vergessen auf meine beiden Schwangerschaften. Es kam nichts. Und das von den eigenen Eltern. Das tut verdammt weh.
Ansprechen ist schwierig. Ich habe schon so oft versucht gewisse Dinge an zu sprechen aber es ändert sich nicht. Und wenn doch dann höchstens für ein paar Tage.
Meine Eltern können leider keine Fehler eingestehen.
Früher fand ich es sehr schade dass wir nicht direkt beieinander wohnen, heute bin ich froh darum. Jeder von uns lebt sein Leben und wenn es passt dann sieht man sich alle 6-8 Wochen.
Liebe Grüsse
Als ich diesen Text las, kam mir als erstes 'Überforderung' in den Sinn. Deine Eltern wissen nicht wie sie mit der Situation umgehen sollen und reagieren mit Verdrängung. Das macht sie nicht unbedingt zu idealen Babysittern, aber auch nicht automatisch zu schlechten Grosseltern.
Grüsse
BiDi
Danke für deine Antwort/Meinung.
hallo,
dass deine Eltern so reagieren hat einen Grund, der in deren Geschichte verankert ist. Ihnen mit Vorwürfen zu begegnen wird nichts helfen. Euer Kind vor diesen Situationen zu bewahren, wird ähnlich wenig klappen, wie kleinere Unfälle auch passieren können, wenn mehrere Kinder miteinander spielen. Es sei denn, ihr seid in ständiger Nähe und passt auf Kind und Eltern auf (vielleicht wird es darauf für eine gewisse Zeit hinauslaufen).
Dass du, trotz du der "gefühlsarmen und -kalten" Eltern es geschafft hast, ein eigenes, so liebevolles Familienleben aufzubauen, ist wunderbar. Der erlebte Unterschied wird euch als Paar noch mehr bestärken - und könnte euch beiden zu noch mehr gegenseitigem Verständnis verhelfen (auch wenn ihr das nicht braucht - aber ich finde es für einen Partner schon hilfreich, zu erleben, in welchem Umfeld der andere aufgewachsen ist).
Ich denke nicht, dass es jetzt um eine Grundsatzentscheidung geht, wie ihr weiterhin mit den Eltern den Kontakt haben wollt. Es wird je nach euren Nerven, Zeit und eurem aktuellen Gefühl ein flexibles Modell werden, oder? Aber ich finde es beeindruckend, wenn man so krass vor Augen geführt bekommt, wie man aufgewachsen ist und wie weit man inzwischen sein eigenes Leben frei davon gefüllt hat.
Der Überforderung der Vorschreiberin stimme ich zu. Ich denke, ob bei deinen Eltern etwas heilen kann und die Kälte dahin schmelzen kann, das habt ihr nicht in der Hand. Aber dadurch, dass sie sehen, wie ihr anders handelt als sie früher, wird in ihnen auch etwas bewegt werden. Ihr könnt auch die Gespräche darauf lenken, wie die Eltern ihre eigene Kindheit erlebt haben. Je nach Stimmung werdet ihr merken, ob es passt und ob es den Eltern gut tut darüber zu sprechen oder besser nicht.
Alles Gute
Hi
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Schön dass du dir so viel Zeit genommen hast mir zu schreiben.
Es tut gut deine Denkanstösse und deine ehrliche Meinung zu lesen.
Auf den Punkt bez. dem Partner und dessen Verständnis bin ich bis anhin noch gar nicht gekommen. Aber du hast recht. Als ich mit ihm zusammen kam, hatte ich Mühe viel Nähe zu zulassen und Gefühle zu zeigen. Seit er meine Eltern besser kennt, weiss er auch wieso und hat mich desswegen nie bedrängt oder mir desshalb Vorwürfe gemacht.
Ausserdem tut es gut zu lesen, dass ich Stolz darauf sein kann dass ich versuche ,,anderst'' zu sein und probiere die damaligen ,,Fehler'' nicht zu wiederholen.
Liebe Grüsse
Hallo
meine Eltern haben meine Kinder oft und auch tagelang betreut, die erste Übernachtung bei den Großeltern erfolgte sehr früh.
In deinem Fall würde ich dort ein-bis zweimal im Jahr für zwei Stunden aufschlagen und das war es es aber auch.
L.G.