Hallo,
ich schreibe hier nur, weil ich in schwarz schreiben möchte, da ich Angst habe, als faul hingestellt zu werden.
Mein großes Problem ist mein Job. Ich hasse meinen Job und habe schon Freitags Bauchweh, wenn ich daran denke, dass ich Montags wieder hin muss. Ich bin vor etwa 5 Jahren unverschultet gekündigt worden, da mein damaliger Betrieb rationalisiert und 90% der Belegschaft entlassen hatte. Daraufhin habe ich mir halt was neues gesucht. Ich habe den Job damals nur genommen, damit ich was hatte, wusste aber schon von Anfang an, dass er mir eigentlich keinen Spaß macht.
Ich kann mich nicht bewusst über etwas beschweren. Die Kollegen sind nett, mein Chef ist manchmal etwas verwirrt aber alles im Rahmen. Es geht um die Arbeit an sich, sie macht mir einfach keinen Spaß.
Ich finde aber auch nichts neues. Wir wohnen in einem strukturschwachen Gebiet. Auf die Stelle, die ich jetzt habe, gab es damals knapp 300 Bewerbungen und so sieht es wohl immer noch bei jeder anderen Stelle aus. Ich bewerbe mich ja schon fleissig, seit ich dort angefangen habe aber es klappt einfach nicht.
Sonntags könnte ich immer schon heulen, weil ich auf die Arbeit muss, ich bin auch schon in einer Therpapie, doch das ändert ja nichts daran, dass die Arbeit doof ist.
Mein Mann meinte schon, dass ich dann halt einfach kündigen solle. Aber so einfach ist das nicht. Wir brauchen das Geld. Wir könnten von seinem Geld nur überleben und nicht leben. Er zahlt die monatlichen Unterhaltskosten und ich von meinem Gehalt die Extras, wie Kleidung, Autoreperaturen, Klassenfahrten etc. Das könnte er alleine gar nicht stemmen. Ich bin nur noch verzweifelt und weiss nicht was ich tun soll, ich kann hier nicht noch jahrelang bleiben. Ich weiß auch, dass ihr mir nicht helfen könnt, ich wollte mir nur mal alles von der Seele reden - zu Hause will sich schon keiner mehr mein Gejammer anhören.
Umziehen für einen Job kommt auch nicht in Frage, wir haben noch ein nicht bezahltes Haus und mein Mann arbeitet seit 30 Jahren in der gleichen Firma und ist dort praktisch unkündbar. Außerdem liebt er seine Arbeit und würde die auch nicht aufgeben für was neues, unsicheres.
Alles sch.....
wie soll es nur weitergehen
Welcher Arbeit gehst Du denn nach? (Hab' jetzt auch keinen konkreten Vorschlag, bin eher neugierig.)
Ich bin Sachbearbeiterin in einem Büro. Allerdings gibts hier nur sehr spezialisierte Aufgabenbereiche. D.h. man macht jeden Tag exakt das gleiche.
Andere Sachbereiche haben ihr Aufgabengebiet und machen auch nur ganz bestimmte Vorgänge. Man hat einfach keine Abwechslung bei irgendwas.
Das was du machst, mache ich eigentlich auch (Öffentlicher Dienst, Assistenz).
Vielleicht hilft dir das nicht, aber ich denke einfach immer, es ist eine Arbeit, für die ich Geld bekomme und die relativ einfach und im großen und ganzen recht stresslos zu erledigen ist (ich bin gut organisiert). Abwechslung suche ich mir in meiner Freizeit.
Vor allem nette Kollegen und ein guter Chef sind Gold wert heutzutage.
Meiner Freundin geht es genau umgekehrt, ihr gefällt die Arbeit, aber das Drumherum ist besch****.
Da muss man dann eben abwägen bzw. an seiner Einstellung dazu arbeiten.
Wenn es aber so gar nicht geht, muss man was ändern, denn sonst leidet die Gesundheit.
Alles Gute!
Wenn Umziehen ausgeschlossen ist und Bewerbungen scheitern, dann bleibt noch pendeln. Inwelchem Umkreis bewirbst du dich denn? Vielleicht musst du die Suche geographisch ausdehnen.
Das pendeln muss sich dann aber auch lohnen. Leider sind die Löhne hier aber auch extrem niedrig. Wenn ich dann alles verfahre, hab ich auch nix davon.
Ich hab mich jetz so ca. 50km um meinen Wohnort herum umgeschaut. Was ja noch hinzu kommt ist, dass ich nicht Vollzeit arbeiten kann/will.
Wir haben noch ältere Familienangehöre, die ich nebenher pflege. Von daher würde ich ein 40h/Woche-Job plus ewige Fahrtzeit plus eigene Familie und kranke Oma, Opa, Großtante gar nicht schaffen.
Da ich ein Einzelkind bin, ist sonst leider niemand da, der das übernehmen kann.
Hallo,
was ich bisher mitbekommen habe:
- du hast einen durchschnittlich bezahlten Job
- du hast nette Kollegen und einen Chef, der in Ordnung ist
- du musst bisher nicht pendeln
- du arbeitest nicht Vollzeit
- Die Arbeiten gefallen dir nicht, da zu eintönig
- Bewerbungen im Umkreis von 50 km laufen ins Leere
- Umziehen könnt/wollt ihr nicht
- Pendeln willst du nicht
- Vollzeit arbeiten auch nicht
Dein Wunsch: In einem Unternehmen in der Nähe in Teilzeit zu arbeiten, mit spannenden Aufgaben und einem guten Gehalt.
Ich muss dir an dieser Stelle sagen: Das Leben ist kein Wunschkonzert DAS wünschen sich alle Arbeitnehmer.
Die Realität sieht leider so aus, dass man oft Kompromisse schließen muss. Und die bist du nicht bereit zu machen... (kein Umzug, kein pendeln, kein Vollzeit etc.).
"Love it, change it or leave it" hat mein ehemaliger Chef immer gesagt
Love it:
Entweder du findest dich mit der Situation ab und änderst deine Einstellung. Was meinst du, wie viele Menschen einen Job haben, der jetzt nicht ihre Erfüllung ist? Ich finde, wir Büromenschen können uns sowieso glücklich schätzen, da wir oft Pausen machen können, im Trockenen und Warmen sitzen, mal schnell mit Kollegen quatschen können. Sie es wie eine Vorschreiberin geschrieben hat: Die Arbeit ist zum Geldverdienen da und die Freizeit um dich auszuleben. Was sagen denn die armen Akkordarbeiter am Fließband?
Change it:
Wenn du dich mit der Situation nicht abfinden möchtest, dann musst du etwas ändern. Vielleicht kannst du etwas in deinem Arbeitsalltag anders machen? Vielleicht kann man etwas optimieren? Ist dein Chef offen für Lösungsvorschläge oder Optimierungen z. B. an Listen oder an Arbeitsabläufen? Gibt es evtl. erweiterte Aufgaben für dich? Gute Mitarbeiter, die Lust haben, mehr zu tun und Lust haben sich einzubringen, haben oft die Chance dazu, wenn sie dies mitteilen.
Leave it:
Wenn du dich nicht mit der Situation abfinden kannst und auch deine Einstellung nicht ändern willst/kannst, dann musst du was ändern und gehen. Und da hilft kein Jammern, sondern da musst du deine Komfort-Zone verlassen und auch mal um die Ecke denken. Wäre es z. B. für dich eine Alternative in einer Bäckerei zu arbeiten? Die suchen oft Leute in Teilzeit. Wäre das nichts für dich? Oder vielleicht findest du etwas außerhalb, wo du zwar pendeln müsstest, ein bisschen weniger verdienst, dafür ohne Magenschmerzen in die Arbeit fährst...
Und noch am Rande: Ich kann nachvollziehen, warum deine Familie dieses Thema nicht mehr hören kann. Mittlerweile bemitleidest du dich auch ganz schön selber
Aber das ganze Gejammer bringt dich nicht weiter. Deine bisherigen Versuche haben nichts gebracht. Jetzt musst du andere Wege gehen. Anderes ausprobieren. Oder aber, falls du das nicht möchtest, dich mit der Situation abfinden. Dann aber auch mit dem Gejammer aufhören
Ihc kann meinen Vorschreiber nur recht geben.
Es gibt auch noch eine weitere Möglichkeit, nämlich Stunden zu reduzieren, vielleicht nimmt dich die Eintönigkeit nicht so mit, wenn du sie weniger lange erträgst.
Die gewonnene zeit kannst du nutzen um neue Perspektiven zu suchen, es dir gut gehen zu lassen und neue Kraft zu schöpfen. Eventuell ergibt sich ein spannender nebenjob, den man ausbauen kann.
Dein Problem ist nicht der Job, sondern deine Einstellung dazu.
Die wenigsten Leute haben ein gutes Gehalt, Arbeitszeiten nach ihren Wünschen und dann noch abwechslungsreiche Aufgaben mit netten Kollegen.
Du könntest es doch auch so sehen, dass du dann zumindest in deinem Aufgabenbereich sehr erfahren bist, was bei einem angenehmen Arbeitsumfeld immer gut ist und deinen Chef zufriedenstellt. Wenn du jetzt immer wieder irgendwas neues reinbekommst, dann bist du eventuell schnell überfordert, weil der Trott weg ist, machst deine Aufgaben schlechter und bist wieder frustriert.
Versuch einfach mal positiv an die Sache heranzugehen. Du hast einen festen Job, du hast Arbeitszeiten nach deinem Gusto, deine Kollegen und dein Chef sind nett. Der Rest ist reine Kopfsache! Oder bist du einfach nur vollkommen überfordert, weil du dich noch um drei Pflegefälle in der Verwandtschaft kümmerst? Da würde ein abwechslungsreicherer Job auch nicht helfen, sondern mehr Zeit zum Abschalten.
Ansonsten schraubst du deinen Lebensstandard zurück und ihr überbrückt die Zeit mit nur einem Gehalt, bis du eine neue Stelle hast.
Hallo Du,
einerseits kann ich dich verstehen.
Du hast eine Arbeit mit der du nicht glücklich bist und das weitet sich auf dein ganzes Leben aus.
Allerdings erscheinst du mir mit dem was du schreibst schon ziemlich festgefahren und nicht mehr kompromissbereit (wurde hier ja schonmal gesagt mit den Kompromissen).
Weisst Du, ich habe 8-9 Jahre in einer Fabrik am Band gearbeitet, Akkordarbeit, weil ich nie wusste was ich als Ausbildung machen möchte und was mich mir als Beruf wünsche.
Es war kein Traumjob, aber ich hatte gute Kollegen und auch einen anständigen Chef, ausserdem habe ich Geld verdient und hatte dabei geregelte Arbeitszeiten.
Ich habe die Arbeit ansich damit kompensiert, dass ich eben gute Kollegen hatte.
Wir haben zwischendurch Spässchen gemacht, für die Pausen hat immer mal Jemand was mitgebracht usw.
Damals in dieser Firma hab ich immer zu den Leuten gesagt:
Im Prinzip ist es mir egal was ich arbeite solange die Leute dabei passen, nur putzen gehen möchte ich niemals.
Und jetzt rate was mein heutiger Job ist!?
Ich gehe putzen.
Ehrlich? Ich kann Putzen nicht ausstehen; ich bin keine von diesen Hausfrauen denen sowas tatsächlich noch Spass macht. Noch dazu finde ich, ist es eine wirklich anstrengende Arbeit. Wesentlich anstrengender als damals 7,5 Stunden am Band zu stehen.
Trotzdem bin ich froh dass ich diesen Job habe, denn ich war auch viele Jahre arbeitslos und glaub mir, sich aus der Arbeitslosigkeit heraus zu bewerben lässt deine Chancen auf eine Stelle rapide sinken.
Also kompensiere ich die Arbeit ansich, die mir wirklich keinen Spass macht, mit den schönen Dingen an dem Job:
ich habe eine tolle Chefin, nette Kolleginnen und wirklich freundliche und dankbare Kunden zu denen ich putzen gehe.
Und wenn es mal Tage gibt an denen ich wirklich total unmotiviert bin, dann achte ich z.b. bei der Fahrt zur Arbeit auf die Strassenarbeiter und denke mir dann wie gut ich es habe, dass ich nicht draussen arbeiten muss bei Lärm, Gestank und Dreck.
Was ich jetzt nicht verstehen kann ist, dass du bereits in einer Therapie bist, dies aber scheinbar keinen Nutzen zu haben scheint für deine Situation.
Hallo!
ich weiß nicht recht, ob Du realisitsche Wünsche hast.
-Teilzeit
-in strukturschwacher Gegend ohne lange Fahrzeiten
-gut mit Kindern und pflegebedürftiger Familie vereinbar
-nette Kollegen, netter Chef
-nicht langweilig
-fair bezahlt
Wenn ich das so sehe hast Du ja bei Deiner momentanen Arbeit schon 5 von 6 Punkten erfüllt. Das ist ganz schön viel.
Gibt es denn überhaupt die Arbeit, die du dir wünschst? Ich habe auch meinen Aufgabenkreis von sich wiederholenden Tätigkeiten, auch wenn der vielleicht ein wenig größer ist. Dafür fahre ich aber ca. 45 Minuten einfach in die nächste Großstadt. Also mehr Punkte als Du habe ich auch nicht erfüllt.