Konservativer Partner

Hallo,
ich habe vor einigen Jahren einen netten Mann kennen gelernt, über meine berufliche Tätigkeit.

Er ist klug, gebildet, ein toller Gesprächspartner und steht mit beiden Beinen im Leben.
Wir sind beide beruflich eingespannt und auch erfolgreich.
Jetzt kommt das Problem : er hat eine Seite an sich die mich mehr und mehr stört.

Er ist der Meinung dass eine Frau zu den Kindern gehört und ihrem Mann den Rücken frei halten soll.
Sie soll sich ums Nest kümmern und er verdient das Geld.
Da wir auch schon mal über gemeinsame Kinder gesprochen haben, kommt das Thema immer wieder auf.
Ich hab ihn dann gefragt ob er das auch von mir ganz konkret erwarten würde und er meinte dann nur dass ich doch sicher als Mutter bei meinen Kindern sein möchte.

Das wäre doch Natur gegeben.

Ok.
Mag schon sein dass mütterliche Instinkte da sind aber in welcher Form ist doch wohl sehr variabel.

Ich habe schon einem Sohn und von Anfang an allein erziehend.
Hab immer gearbeitet und auch Karriere gemacht. ...hm...irgendwie gefällt mir seine Einstellung ganz und gar nicht weil ich mich absolut nicht so sehe.
Ein paar Monate kürzer treten, ja sicher,,so ein Baby wird ja schnell groß, dass kann ich mir durchaus vorstellen .
Ich habe ihm das auch so gesagt und da war er richtig enttäuscht und meinte dass ich wohl nicht die beste Einstellung zum Mutter sein hätte.#kratz
Ich bin froh dass ich mich nicht leichtfertig für ein gemeinsames Kind mit ihm entschieden habe.

Ich werde ihm wohl sagen dass es für mich nicht in Frage kommt unter den Bedingungen ein Kind zu bekommen.

Er will aber noch ein eigenes Kind , nur befürchte ich dass ich das nicht will.
Er möchte zwar auf der einen Seite eine selbstbewusste, selbständige Partnerin, aber die soll dann auch bereit sein für ihn und sein Kind zurück zu stecken ...ich verstehe es nicht wie ein moderner Mann noch so denken kann.

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Huhu,

naja man kann ja modern sein und trotzdem die alte Rollenverteilung gut finden. Ich zB würde gern nur Hausfrau und Mutter sein und leider lässt sich das auf Dauer nicht realisieren. Verstehen kann ich deinen Partner also schon.

Ihr müsst miteinander reden und vielleicht einen Weg finden der für euch beide passt. Gibt es in deiner Branche die Chance auf einen home Office Platz? Dann wärst du bei den Kinder und trotzdem am arbeiten.

Es ist immer schwierig wenn zwei so unterschiedliche Meinungen in essenziellen Dingen aufeinander treffen. Aber wo ein Wille da ein Weg ihr müsst ihn nur finden.

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Hallo Raumwunder,

ich kann dein Problem gut nachvollziehen. Wenn mein Partner so etwas zu mir sagen würde, würde ich genauso reagieren.
Dein Partner wünscht sich einfach noch die altmodische Rollenverteilung. Die Frau daheim in der Küche und bei den Kindern und der Mann geht arbeiten.

Das ist nur leider in der heutigen Zeit auch einfach manchmal gar nicht mehr möglich.

Vielleicht findet ihr ja einen Mittelweg?

Ich würde an deiner Stelle nicht auf stur schalten und ihm einfach sagen, dass das so nicht funktioniert, wie er sich das vorstellt.

Ihr habt euch dazu entschieden einen gemeinsamen Weg zu gehen, sonst hättet ihr euch vermutlich schon längst getrennt.

Bei einem gemeinsamen Weg heißt es aber auch, dass jeder von euch einen Schritt auf den anderen zugehen muss. Ihr solltet also einen Mittelweg finden. Er muss einen Schritt auf dich zugehen und du einen auf ihn ;-)

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Sorry, aber so klug und gebildet kann er dann doch nicht sein. Das passt nicht zusammen mit der Einstellung, die Frau habe mit Geburt der Kinder ihre Erfüllung einzig im Mutter-Dasein zu finden. Ganz sicher nicht!

Ich finde gut, dass du euren gemeinsamen Kinderwunsch vorher überdenkst und nicht hoffst, das wird sich dann schon geben. Das will vorher gut geklärt sein, wer dann welche Aufgaben (Rolle klingt schon so altmodisch) übernimmt, wann du wieder arbeiten möchtest usw.

Ich glaube kaum, dass sich seine Einstellung grundlegend ändert, auch wenn er deine Vorstellungen letztendlich berücksichtigt. Die Frage ist, ob du damit leben kannst, dass er sich insgeheim ein Frauchen am Herd wünscht.

Alles Gute!

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>>Sorry, aber so klug und gebildet kann er dann doch nicht sein. Das passt nicht zusammen mit der Einstellung, die Frau habe mit Geburt der Kinder ihre Erfüllung einzig im Mutter-Dasein zu finden. Ganz sicher nicht!<<

Find ich doch ziemlich anmaßend. Mein Mann und ich sind beide gebildet und sicher nicht dumm, trotzdem würden wir das klassische Rollenmodell bevorzugen und zwar beide! Das es aktuell noch nicht geht ist schade. Es müssen sich eben die beiden Menschen finden, die eine relativ gleiche Einstellung zu grundlegenden Dingen haben.

Bloß weil man selbst mit der Ansicht eines anderen nicht übereinstimmt, muss man ihm noch lange nicht Klugheit oder Bildung absprechen!

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Was man bevorzugt und was man für eine grundsätzliche Auffassung hat, sind zwei Paar Schuhe. Wenn ein Mann meint, eine Frau MÜSSE alles andere für die Mutterrolle aufgeben, ist er zumindest in diesem Punkt etwas dümmlich. Ich gebe zu bedenken, was man seinen Kindern vorleben möchte. Sonst können sich Frauen mit Kinderwunsch ja eigentlich eine höhere Bildung schenken.

Muss nicht auf den Partner der TE zutreffen, ist jetzt etwas zugespitzt von mir dargestellt.

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"aber die soll dann auch bereit sein für ihn und sein Kind zurück zu stecken ..."

und schon bist Du raus aus der Nummer. Dun unterstellst ihm, daß er Dich als Wirt für seine Gene benutzen will. Es wäre nämlich "sein" Kind und Du "mußt" zurückstecken.

Du hast " Dein " Kind -

er nicht - möchte aber eines und für dieses eine präsente Begleiterin, bestenfalls die Mutter.

ich denke, die Messe "gemeinsame Kinder" dürfte hiermit gelesen sein. Wenn dieses ausschlaggebend für eine weitere gemeinsame Zukunft ist, wäre jedes weitere Wort vergebens.

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Hallo,

er mag klug und gebildet sein, gute Gespräche führen können, aber Du suchst keine Talk-Show-Gast, sondern einen Partner, mit dem Du den Rest Deines Lebens eine Partnerschaft eingehen möchtest. Man kann zu seinen Ansichten stehen wie man will, auf jeden Fall sind eure Vorstellungen vom Familienleben nicht deckungsgleich. Also besser jetzt die Reißleine ziehen, als den Rest Deines Lebens die frustrierte Hausfrau sein.

LG

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Wenn der Mann sich dann irgendwann mal mit einer anderen Frau zusammen tut,

kannst du zusehen, wie du wieder in deinen Job hinein kommst oder dich mit Hartz IV zufrieden geben. Deine Rente wird auch jedes Jahr in dem du nicht arbeitest geschmählert.

Lass dich nicht auf so etwas ein.

Eine Beziehung/Ehe kann gut gehen, muss aber nicht. Dafür gibt es genug Beispiele.
Außerdem wärst du finanziell abhängig, was an dein Selbstbewusstsein nagen könnte.

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Ich habe eh nicht das Ziel eine lebenslange Partnerschaft einzugehen.
Eine Hochzeit oder auch Kinder standen noch nie ganz oben auf meiner Agenda.
Und ich bin auch nicht der Typ Frau, der in Kindern den Mittelpunkt des eigenen Lebens sieht.

Dazu arbeite ich zu gerne.
Ich habe meine Berufung gefunden und Wäsche auch darin ganz klar meinen Lebensmittelpunkt.
Ich habe mich ganz bewusst für diesen Weg entschieden und mein Mann kennt mich auch lange und gut genug um zu wissen dass ich meinen Beruf niemals aufgeben würde. Nur zu Hause für Kinder da zu sein finde ich für mich nicht erstrebenswert.

Ich habe keinerlei Interesse an Hausarbeit, das lasse ich alles machen, gehe essen oder lasse kochen.

Ab und an koche ich selbst schon gerne aber nicht täglich oder weil es ein Muss ist weil Kinder da sind die essen müssen.

Ich kann auch nicht verstehen wir mein Partnerschaft mich da sehen kann...er kennt mich gut und müsste wissen dass mir das so gar nicht liegt.

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Wenn man Kinder zusammen bekommt sollte man sich schon einig sein. Es wäre sicher nur Steitthema wenn er darauf beharrt. Darum finde ich es gut, dass Du darüber rational nachdenken und entscheiden kannst. Letztendlich wird dann wohl die Zeit zeigen wohin das führt. Entweder werdet ihr euch noch einig oder nicht.

Ich habe mit meinem Mann alles durchgesprochen bevor wir ein Kind bekommen haben. Wir haben uns beide an unsere Absprache gehalten und sind beide glücklich damit. So funktioniert es. Keiner muss an unerfüllten Erwartungen knabbern.

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Hallo,

dieselbe Einstellung hatte mein Vater.

Meine Mutter "durfte" nicht arbeiten, schließlich verdiente er genug für alle, meinte er. Und sonst klappe das Familienleben nicht.

Nicht nur das hatte nicht geklappt, auch die Ehe lief den Bach runter.

Jetzt ist meine Mutter Mindestrentnerin und kann jeden Cent dreimal umdrehen. Ihr fehlen die ca. 15 Beitragsjahre. Mir hat sie in den A.... getreten, nicht zu lange zu Hause zu bleiben und außerdem privat vorzusorgen.

LG
#ahaMööp#aha

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Ich persönlich würde mit einem Mann, der diese Einstellung vertritt, kein gemeinsames Kind bekommen. Ich habe kein Problem damit, dass andere Frauen das traditionelle Familienmodell leben wollen, sofern sie sich bewusst sind, welches Risiko sie im Falle einer Scheidung damit eingehen, und entsprechend notariell vorgesorgt haben (Der Mann sorgt z.B. auch für eine entsprechende Altersvorsorge).

Ich persönlich habe aber entschieden, dass ich so nicht leben will. Für mich ist es wichtig, dass sowohl der Einkommenserwerb als auch die Kinderbetreuung partnerschaftlich organisiert und geteilt werden. Mit einem Mann, der das nicht auch gewollt hätte, hätte ich keine Familie gegründet. Das hätte nicht gepasst und wir wären beide nicht glücklich geworden.

Ja, ich war selbst überrascht, wie stark die mütterlichen Instinkte einen nach der Geburt überfallen. Ich liebe meinen Sohn über alles, habe unheimlich viel Spaß mit ihm und geniesse die gemeinsame Zeit. Aber ich weiss auch, dass ich ohne Erwerbstätigkeit auf Dauer unzufrieden wäre. Das eine schliesst doch das andere nicht aus!