Enttäuscht, kraftlos.

Guten Morgen.

Ich versuche es mal zusammen zu fassen. Verheiratet seit über 10 Jahren. Drei Kinder Eigenheim.

Mein Mann war schon immer nachlässig mit wichtigen Sachen und am Anfang unserer Beziehung habe ich die Ruder in die Hand genommen.

Er hatte viele Schulden und ich habe Vereinbarungen getroffen etc damit er da raus kam

Mit jedem Jahr das wir nun zusammen sind hat er an Eigenständigkeit und Verantwortungsbewusstsein verloren. Sprich er kümmert sich um nichts mehr.

Alles was ich noch von ihm verlangt habe war das er die Korrespondenz mit Ämtern die seine Selbstständigkeit betreffen selber führt, aber auch da bin ich ewig hinterher.

Damit hat er uns schon oft in Schwierigkeiten gebracht.

Er verspricht mir jedes Mal er ändert sich, alles wird besser, aber ich bin langsam am Ende meiner Kraft und meines Vertrauens.

Ich arbeite selbst Teilzeit. Unsere Kinder sind alle unter 10 und ich versorge sie weitestgehend allein. Es gibt wirklich nichts um das ich mich nicht kümmere und ich weigere mich eigentlich auch diesen Teil noch zu übernehmen.

Wir haben unser Haus gerade erst gebaut. Auch das habe ich so ziemlich im Alleingang betreut. Hätte ich meine Eltern nicht zur Unterstützung gehabt, hätte ich wohl dumm da gestanden.

Doch er ist derjenige der unsere Besucher rumführt und erzählt was WIR so alles gemacht haben.

Es ist noch lange nicht fertig, er tut natürlich nichts dafür.

Ein guter Vater ist er leider auch nicht. Die wenige Zeit die er da ist, ist er nur genervt.

Wenn ich das selbst so lese weiß ich auch nicht warum ich noch hier bin. Er weckt regelmäßig Existenzängste in mir. Ich habe auch die Angst alles zu verlieren was ich gerade aufgebaut habe.

Aber glücklich ist hier wohl niemand.

Ich weiß helfen könnt ihr mir nicht, aber neue Denkansätze helfen vielleicht auch.

Lg

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Hi,

>>Mit jedem Jahr das wir nun zusammen sind hat er an Eigenständigkeit und Verantwortungsbewusstsein verloren. Sprich er kümmert sich um nichts mehr.<<

Wundert mich wirklich nicht. Es ist doch eine nette Angewohnheit, wenn es jemanden gibt, der sich um meine Verpflichtungen kümmert und ich keinen Finger mehr rühren muss.
Denn wie du schon sagst >>...und am Anfang unserer Beziehung habe ich die Ruder in die Hand genommen.<< oder >>Es gibt wirklich nichts um das ich mich nicht kümmere<<.

>>Die wenige Zeit die er da ist, ist er nur genervt.<<

Kannst du dir vielleicht erklären woran das liegt? Wovon kann er so sehr genervt sein? Er muss sich doch laut deiner Aussage um nichts kümmern und erlebt daheim ein richtiges "all incl Hotel-Feeling".

Ich sehe das so: Dein Mann war scheinbar immer unfähig seinen Kram beisammen zu halten. Du warst seine Stütze, seine Nanny, die sich im alles kümmert.
Wieso sollte er da lernen selbstständig zu sein?
Ihr seid seit über 10 Jahren verheiratet. Das ist eine verdammt lange Zeit und wieso sollte er sich jetzt auf einmal ändern, nachdem es 10 Jahre so super lief?? Es kümmert sich ja jemand anders um alles.

Ich denke nicht, dass du ihn jetzt noch ändern kannst.
Entweder du spielst weiter die Mutter-Rolle für VIER Kinder, oder du trennst dich von deinem größten Kind.

LG und alles Gute #klee

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Hallo,

hm...wenn ich das so lese, kommt mir erst mal in den Sinn:

einerseits "Frauenfalle" - du kümmerst dich, er verlässt sich auf dich und wird dadurch immer unselbständiger, wie du sagst. Das passiert ja öfter mal in Ehen, gerade wenn die Kinder klein sind. Die Mama hat Elternzeit, arbeitet nicht mehr Voll, und kümmert sich eben um alles was so anfällt - der Papa ist ja den ganzen Tag in der Arbeit, und als Mama hat man auch etwas so die innere Stimme, die sagt "Was ich nun erledige, kommt uns beiden zugute, wir haben dadurch mehr gemeinsame Zeit, bzw. Papa hat mehr Zeit für die Kinder"...
Es stellen sich mir aber auch Fragen:

Was hat dein Mann gelernt, bzw. was macht er heute? Dass er selbständig ist, spricht ja nun erstmal dafür, daß er wirklich schon auch was auf die Füße bringt "selbständig" wie das Wort ja schon sagt....
Für viele Handwerker kann natürlich die heutige "deutsche Bürokratie" wahnsinnig belastend sein...
Die SAche mit dem Hausbau: War es wirklich eure gemeinsame Entscheidung, ein Haus zu bauen? Du erwähnst, ohne deine Eltern, wärst du hilflos dagestanden. War es für deinen Mann vlt. so, daß er sich etwas "außen vor" fühlte? (Frauen wird das ja oft zugestanden, wenn sich die Schwiegermutter zu sehr einmischt - aber Männern...?)
Es kann natürlich auch sein, daß er schon eine gewisse Unterstützung einfach braucht, du erwähnst ja, daß er früher Schulden hatte und du ihm behilflich warst, da raus zu kommen.

Wie alt ist er?
LG

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Mitte vierzig ist er. Unter der Woche arbeitet er im angestelltenverhältnis, macht aber am Wochenende das gleiche auf Gewerbeschein.

Den Hausbau wollten wir beide uns als es ums aussuchen ging usw war er auch Feuer und Flamme. Aber dann wo es wirklich losging war er nie da. Immer abends hinterher kam er und sagte mir was er anders gemacht hätte und was ich doch besprechen soll. Ich sagte dann immer wenn er etwas anders haben wolle, soll er doch bitte mit den Bauarbeitern sprechen. Das hat er dann aber nicht getan.

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Also hat er quasi mehr als einen "Vollzeitjob". Unter der Woche ganz normal, wie jeder andere auch und am Wochenende gehts weiter.

Vielleicht ist es ja einfach alles viel zu viel. Ich verstehe, nach Hausbau, werdet ihr das Geld wohl brauchen... dennoch so um die Lebensmitte, kommt man(n) auch mal an einem Punkt, wo sich manches einfach ändert, bzw. ändern muss.

Kann seine schlechte Laune nicht damit zusammenhängen, daß er eben ständig "hinterher" läuft, dass es einfach zu viel ist?
Nochmal wg. Hausbau: Es hört sich schon so an, als ob dann bei den alltäglichen Entscheidungen das Ruder in die Hand genommen hast, auch entschieden hast und wenn er seine Meinung dazu kundtat, hätte er sich deswegen mit den Bauarbeitern auseinandersetzen müssen. Konnte er aber nicht, da er ja tagsüber in der Arbeit war. Also was hätte er denn machen sollen? Klar er hätte zwischendrin einen halben Tag freinehmen können um das mit den Bauarbeitern zu klären, doch dazu war es ihm dann wohl doch nicht "wichtig" genug, da hat er sich wohl lieber entschieden, mit deinen Entscheidungen zu leben (was ja auch geht)... und letztlich hätte er sich wohl dann auch noch mit dir darüber auseinandersetzen müssen, weil er etwas anders haben wollte.

Wäre es da nicht von deiner Seite her auch fair gewesen zu sagen "Ich bespreche es mit meinem Mann". Mir ist klar, da bleibt manchmal nicht viel Spiel- und Zeitraum für Entscheidungen. Aber sei ehrlich, du hast da viele Entscheidungen einfach über seinen Kopf hinweg getroffen und dann hätte er es erstens bei den Bauarbeitern revidieren sollen und sich auch noch mit dir auseinandersetzen...das ist anstrengend!!

Ich will nur versuchen, es dir aus seiner Sicht mal etwas näher zu bringen.
LG

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Hallo!

Genau so eine Ehe hatte ich auch. Ich habe mich um alles, wirklich alles gekümmert. Er war faul. Unordentlich. Ihm war alles egal. Als ich noch erfahren habe dass er mich betrügt bin ich gegangen. Es war das Beste was ich machen konnte. Aber warum baust du noch ein Haus mit ihm wenn du eh weißt von ihm kommt nichts oder nicht viel? So was verstehe ich nicht! Entweder du lebst so weiter oder trennst dich und ehrlich gesagt lieber alleinerziehend als noch einen Mann am Bein der eh nix als Ärger und Kummer macht.

Alles Gute

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Mein Mann und ich hatten die perfekte Arbeitsteilung, was das selbstständige Geschäft anging: Er die Praxis, also die wirklich körperlich schwere Arbeit, ich die Theorie, d.h. alles Schriftliche/Organisatorische samt Steuer. Das klappte prima.
Da wir beide auch noch Vollzeit arbeiteten und auch zwei Kinder aufzuziehen waren, war es so geregelt, dass ich das Haushaltsübliche erledige und er eben dann hilft, wenn er kann.
Im Sommer war das naturgemäß wegen des Saisongewerbes fast nichts, dafür half er im Winterhalbjahr, was ging - erledigte alle Reparaturen usw.
Anders hätte ich es schlicht und einfach nicht gemacht. Ein erwachsenes drittes Kind - nein danke.

Dein Mann macht Dich zum Deppen, nicht mehr und nicht weniger. Du bist sein Handlanger, seine Putzfrau, seine unbezahlte Arbeitskraft - und eine Frau hat er auch noch im Bett, wenn er es wünscht. Ob Dir diese Rolle gefällt, musst Du selber entscheiden.
Du bräuchtest sehr viel Durchsetzungskraft und Elan, um ihm endlich Paroli zu bieten und auf seine Zuständigkeiten hinzuweisen - ob Du das schaffst, weiß ich nicht. Und wenn der Knabe mit "seinem" Hausbau prahlt, wäre ich die erste, die freundlich lächelnd zu den Leuten sagen würde- "hach, da bringt Schatzi was durcheinander, das hier machte mein Vater, das hier ich - "Karl-Otto" kam erst dazu, als alles fertig war...."
Das machst Du zwei oder dreimal, dann hat er es vielleicht gefressen, wie peinlich er ist.
LG Moni

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Also ich frage mich eher wieso du mit so einem Mann überhaupt ein Haus gebaut hast wenn er doch nichts auf die Reihe kriegt!
Und wenn es ihn in SChwierigkeiten bringt, scheiß drauf, er ist dafür auch selbst verantwortlich!

Ela