Betrug durch Betrug heilen?

Es stellt sich ja hier immer wieder die Frage, wie man weitermachen soll, wenn man betrogen worden ist.

Ein Problem ist dabei ja immer die Asymmetrie: der eine hat betrogen, der andere wurde betrogen und damit kommt man schlecht klar - der eine hat Schuld und damit Schuldgefühle, der andere das Gefühl, hintergangen worden zu sein. (Dieses Problem hat man ja nicht im selben Maße, wenn beide betrogen haben).

Wäre es da nicht eine Idee, wenn man sozusagen "zurückbetrügen" würde, z.B. in dem sich der Betrogene einmal im Swingerclub austobt und dann beide sagen können, Schwamm drüber, jetzt sind wir quitt, weiter geht's?!

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Ja, das wäre eine Idee, aber eine ganz schlechte....

Du scheinst nicht viel Ahnung von Gefühlen zu haben, betrügen oder betrogen werden kannst du nicht mit "Wie du mir, so ich dir" aus der Welt schaffen.

Vor allem, wenn der betrogenen Part überhaupt keinen Sinn im Fremdgehen sieht.

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Den Betrug kann man gar nicht aus der Welt schaffen ,das ist es ja gerade. Insofern ist die Frage, wie man am besten damit klarkommt, wenn man trotzdem zusammen bleiben will.

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>>>Insofern ist die Frage, wie man am besten damit klarkommt, <<<

Nein, das war nicht deine Frage.

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Ich könnte das nicht. Was hätte ich denn davon? Mein Mann betrügt mich und verletzt mich damit zutiefst und im Gegenzug mache ich das gleiche....vllt klappt döse Logik bei mir nicht weil ich ja gar keinen anderen Mann will...wer weiß.....

Ich kenne tatsächlich ein paar...er ist fremdgegangen....sie 6 Monate später auch auf einer Kur. Die beiden sind jetzt noch zusammen und quitt....glücklich wirken sie leider nicht. Sie ist seitdem chronisch eifersüchtig und er weiß gar nicht so recht wo es in Zukunft hingehen soll...

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Man würde dadurch selbst schuldig und könnte dadurch vielleicht leichter dem anderen verzeihen. Umgekehrt müsste der Betrüger nicht mehr so sehr mit schlechtem Gewissen herumlaufen, denn er wäre ja auch betrogen worden.

Es macht aber sicher nur Sinn, wenn beide wissen, dass der Seitensprung einmalig war und beide eigentlich zusammen bleiben wollen.

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Deine Logik ist, sachlich und wohlwollend bewertet, schlicht und dumm.

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Viel Ahnung hast du von dem Thema nicht sonst würdest du nicht so schwarz/weiß denken.

1. ist man verletzt und vermutlich steht den wenigsten der Sinn danach, mit dem nächstbesten im Swingerclub oder sonstwo in die Kiste zu steigen.

2. und wo hört die Revanche auf und wann ist es deiner Meinung nach abgegolten? Wenn einer 5 Monate fremdgeht, genügt es als Genugtuung, wenn der oder die Betrogene einmal Rache übt oder muss man mehrmals wiederum fremgehen, um auf dem gleichen Level zu sein? Entspräche aber aber nicht dem Gedanken: Gleiches mit Gleichem zu vergelten

3. für viele ist nicht das Fremdgehen an sich das Schlimmste sondern das belogen werden und das Schauspiel der Partners oder der Partnerin, welches damit verbunden ist. Müsste man dann nach deiner Logik erst ein Lügengebilde stricken und die Farce längere Zeit aufrecht erhalten, um den Betrüger genauso zu treffen/zu verletzen?

4. womöglich funktioniert die Taktik gar nicht, weil der Fremdgänger bzw. die Fremdgängerin liberaler in seiner Einstellung ist und dem anderen den aushäusigen Spaß gar nicht so übel nimmt. Also ist da nichts mit Vergeltung oder Genugtuung.

5. kann deine Idee kaum funktionieren, wenn man zusammen bleiben möchte und man sich bemüht, die Beziehung wieder auf Kurs zu bringen, womöglich eine Paartherapie macht etc. und der andere nur darauf lauert, selbst fremdgehen zu können. Legt man dann so lange die Beziehung auf Eis bis man alles erledigt hat oder wird man umgehend tätig und springt den nächstbesten an, der einem über den Weg läuft damit endlich mit der beiderseitigen Aufarbeitung begonnen werden kann? Den ganz ehrlich: ich wäre in dem Fall immer auf Seiten der Fremdgänger, der vielleicht zu Kreuze kriecht, alles tut damit es wieder funktionieren kann und der Betrogene spielt Theater, um auf die Chance für die eigene Rache zu warten, damit er sagen kann "jetzt sind wir quitt".

Persönlich finde ich es ziemlich armselig, etwas aus niederen Beweggründen mit Vorsatz zu praktizieren, was man selbst verletzend findet und was man gerade selbst erlebt hat. Ich würde mich dann nicht besser fühlen sondern mich selbst ankotzen, wenn ich in den Spiegel schaue.

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Aus meiner Sicht stellst Du Dir die falschen Fragen. Zwar ist es menschlich, dass eine innere Stimme nach "Vergeltung" schreit, aber was hast Du davon? Dann seid ihr vielleicht quitt und wie geht es dann weiter???

Ich würde mal eher hinterfragen, warum kam es zu dem Betrug. Hast Du den Partner vernachlässigt, hat er einfach mal Lust auf eine Andere , will er vielleicht gar keine monogame Beziehung? Die Gründe des Fremdgehens sind vielschichtig und sind hier schon mehrfach diskutiert worden.

Das KInd ist doch ohnehin schon in den Brunnen gefallen. Daher nimm allen Mut zusammen und redet wie ihr Euer Liebesleben zukünftig gestalten wollt. Der Rest ergibt sich dann von selbst.

Fremd gehen nur um dem Betrüger eins heimzuzahlen ist tatsächlich eine sch... Idee.

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Sicherlich könnte man dem zweiten Betrüger weniger Vorwürfe machen weil er oder sie ja nicht angefangen hat und es dann möglicherweise auch erst aus dem Frust heraus begangen wurde. Dennoch finde ich das ganze keine Lösung. Schließlich würde ich keinen anderen als meinen Mann wollen. Und nur weil ich dann Sex mit nem anderen Kerl hätte wäre der Betrug des Mannes ja nicht aus der Welt und trotzdem geschehen! Und wenn sowas passiert hat entweder einer zuviel gesoffen ( soviel trinken das man fremd bumst sollte man eh nicht) oder es stimmt was nicht in der Beziehung. Dann haben die jeweiligen Partner aber ganz andere Probleme.

Gruß Ela

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Du reduzierst in Deiner These den Betrug fast nur auf den sexuellen Akt, wie mir scheint. Dabei geht es den meisten betrogenen Menschen überhaupt nicht in der Hauptsache darum, dass der Partner woanders Sex hatte.

Es geht um Lügen, Heimlichkeit, Verrat, Selbstbewusstsein, Vertrauen und - wie Du schreibst - das Gefühl hintergangen worden zu sein. Wie soll man das quitt werden lassen, indem man im Swingerclub herumschwirrt? Vor Allem wird das für viele Menschen gar nicht das Richtige sein, ich beispielsweise hätte darauf nicht die geringste Lust, da ich Sex nur mit Männern haben kann, für die ich etwas empfinde.

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Stimmt, es gehört noch mehr dazu, aber die hauptsächliche Aufregung gibt es dann und nur dann, wenn der Akt tatsächlich passiert ist, alles andere wäre für wohl die meisten nur Fremdflirten - nervt zwar, ist aber üblicherweise nicht gleich ein Trennungsgrund, ein ONS im Suff aber mglw. schon, weil der Betrogene damit viel schlechter abschließen kann.

Wobei Swingerclub aber in der Tat für Viele nichts wäre ;-)

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Ich würde zum "Ausgleich" nicht den Swingerclub favorisieren, aber schon mal raten selbst fremd zu gehen.

Ich stelle hier immer wieder fest, dass dieses Fremdgehen einen so hohen Stellenwert hat. Damit meine ich nicht längeres Fremdgehen, sondern ONS oder Ausrutscher, wo es in erster Linie nur um Sex ging. Langjährige Ehen scheinen daran zu zerbrechen.

Vielleicht merkt man beim "zurückbetrügen", dass es gar nicht so etwas Dramatisches ist.

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Danke für die ernsthaft Antwort :-)

Die Idee Swingerclub kam deshalb, weil dass ein abgegrenzter Raum ist: Man geht dort zum Vögeln hin, vögelt dort und nur dort und dann ist es aber auch wieder vorbei, niemand fängt hinterher an, Telefonnummern auszutauschen (vermute ich zumindest). Damit ist auch die "Genugtuung" abgegrenzt und es geht nicht mit der nächsten Affäre weiter.

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Als ob das so einfach wäre... mein Partner betrügt mich, ich "räche" mich, und dann leben wir weiter, als wäre nie etwas geschehen...?

Abgesehen davon, dass ich überhaupt keinen Genuss daraus ziehen würde, mit einem anderen ins Bett zu hüpfen (es also wirklich dann NUR aus Rache tun würde), würde das doch überhaupt nicht meine Verletzung heilen. Mal platt ausgedrückt: Wenn mich jemand auf die Nase boxt und ich schlage zurück, dann tut hinterher meine Nase doch immer noch genauso weh. Und wenn es mir nur dann wieder besser geht, wenn ich meinem Partner auch wehgetan habe, wäre es vielleicht besser, die Beziehung gleich zu beenden. Diese Art der Problemlösung wäre für mich nichts.

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Klar, die Nase tut immer noch weh, aber hast du bei denen Kindern noch nie gesagt, wenn A B etwas getan hat und dann B A: So jetzt seit Ihr quitt? Damit beide sagen können, so Rechnubg beglichen, weiter geht's?

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Naja... wenn eins meiner Kinder dem anderen unrecht tut, dann fordere ich eigentlich nie das "Opfer" auf, das Gleiche zu tun (so nach dem Motto: A hat dich gehauen, jetzt hau zurück, oder B hat dein Lieblingsspielzeug kaputtgemacht, jetzt mach seins kaputt). In dem Fall würde ich eher sagen, derjenige, der dem anderen wehgetan hat, sollte diesem als Ausgleich etwas Gutes tun.

Auch in Beziehungen würde ich sagen, Schlechtes kann nicht durch Schlechtes ausgeglichen werden, sondern höchstens (wenn überhaupt) durch Gutes. Wobei das natürlich auch nicht immer funktioniert- ich würde mich zwar als Betrogene sicher besser fühlen, wenn mein Partner als "Ausgleich" etwas macht, was mir gut tut (auf jeden Fall besser, als wenn ich ihm wehtue), aber man muss da natürlich wiederum aufpassen, dass man nicht in die Rolle des ewigen Opfers fällt, das nun bis in alle Ewigkeit einen Anspruch auf Wiedergutmachung hat, weil der Partner einen Fehler gemacht hat. Irgendwann sollte man es ruhen lassen können oder die Konsequenzen ziehen (zB Trennung, wenn es einen zu sehr quält). Aber Rache hat (jedenfalls für mich) in einer Beziehung nichts verloren..

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<<<Wäre es da nicht eine Idee....>>>

Mit dem Satz fangen 99% der dämlichsten Dinge an, die auf der Welt jemals passiert sind.

Dein Vorschlag gehört übrigens auch dazu.....nur mal so nebenbei.

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Danke, das war wirklich konstruktiv #winke

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Also bitte nicht falsch verstehen.....das bezieht sich nur auf die "Idee"...nicht auf den/die Verfasser/in.