Fernbeziehung - des Rätsels Lösung?

Hallo,

ich möchte mir mal meinen Frust von der Seele schreiben, da ich momentan irgendwie in der Luft hänge.
Kurz zur Ausgangssituation er (35), ich (31) führen seit 3,5 Jahren eine Fernbeziehung über knapp 400 km und 2 Länder (D/Ö).
Wir beide arbeiten in der oberen Führungsebene und haben recht gute und solide Jobs.
Beide haben noch kein Eigentum und keine sonstigen Altlasten wie Kinder, Schulden usw.

Ein Zusammenleben ist geplant bzw. ein Umzug zu ihm. Jedoch gibt es in meiner Sparte nicht sehr viele Jobs bzw. sind Inländer immer bevorzugt worden.
In 1,5 Jahren hagelt es rund 200 Absagen. Er schließt einen Umzug zu mir bis jetzt eher aus bzw. möchte seinen Wohnort nicht verlassen.
Ich wohne etwas urban jedoch stark touristisches Umfeld und er wohnt eher in einem Industriegebiet, jedoch auch nicht in der Stadt sondern außerhalb.

Der Umzug an einen 3. Ort kommt eigentlich für keinen von uns in Frage.

Ich sehe meine Zukunft mit diesem Mann aber ich habe wirklich genug von den ganzen Absagen und bewerbe mich jetzt nicht weiter.

War jemand mal in einer ähnlichen Situation?

Wie würdet ihr reagieren bzw. uns raten?

Kennt jemand des Rätsels Lösung?! Wenn ja, würden wir uns megafreuen diese zu lesen. :-D

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Ich fasse zusammen:

Du hast dich bemüht, findest aber nichts, bewirbst dich nun nicht weiter.
Er will sich nicht bewegen.
Ein dritter Ort scheidet aus.

Mein Ergebnis: ihr habt keine Zukunft.

Ich bin ganz klar bei dir, dass das ein riesiger Schritt ist, so weit weg von der Heimat zu sein.

Aber ohne sich zu bewegen werdet ihr beide nicht zusammenkommen, bzw, eure Fernbeziehung bis in alle Ewigkeit weiterführen.

Oder einer von euch schafft es, seinen Job dahingehend zu verändern, dass ihr ihn von zu Hause ausüben könnt und nur zeitweise ins Büro pendeln müsstet.

Ansonsten sehe ich schwarz.

Gruß 'Hezna #klee

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So klar wollte ich das garnicht lesen :-(

Er könnte wenn er wollte sicher die Hälfte seines Jobs per Homeoffice erledigen. Wir müssen am WE echt mal Nägel mit Köpfen machen.
Vorallem da wir uns gemeinsame Kinder nicht nur theoretisch vorstellen können.

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Ich sehe es genauso...wenn ihr beide auf euren Standpunkten beharrt (du bewirbst dich nicht, er will nicht umziehen) gibt's wenig Spielraum für eine gemeinsame Zukunft. Klar ihr könntet bis zur Rente eine Fernbeziehung führen...wollt ihr das?

Wie sehen denn seine Chancen aus bei dir einen vergleichbaren Job zu finden und warum schließt er einen Umzug so aus? Du hast dich ja bemüht, leider hat es noch nicht geklappt, jetzt wäre er mal dran guten Willen zu zeigen.

Bei Fernbeziehungen wagt immer einer den Schritt ins Ungewisse, weg von der alten Heimat...aber das muss ja nicht zwangsläufig die Frau sein. Wenn ihm also was an dir und der Beziehung liegt sollte er jetzt mal handeln. Wenn er auch nichts findet müsste man das ganze eh nochmal neu überlegen.

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Meiner Meinung nach ist jetzt klar er am Zug.
Seine Jobchancen stehen weit besser, da Fachkräfte in diesem Bereich fehlen.

Eine Fernbeziehung auf ewig schließe ich für mich aus. Ich möchte aber diese ansonsten wirklich paradisische Beziehung nicht so leichtfertig aufgeben.

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Dann rede nochmal in aller Ruhe mit ihm - am besten persönlich wenn ihr euch wieder seht.

Ich glaube Männer verlassen manchmal ihre Komfortzone viel zögernder als Frauen...weg von der Familie, von Freunden etc. Aber ihr wollt ja eventuell auch auf kurz oder lang gesehen eine eigene Familie gründen.

Wenn ihm genauso viel an der Beziehung liegt wie dir, findet ihr bestimmt eine Lösung. Man muss ja auch dazu sagen kein Umzug muss für immer sein. Vllt sieht es in 5-6 Jahren ganz anders aus und ihr könnt "zurück".

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<<Er schließt einen Umzug zu mir bis jetzt eher aus bzw. möchte seinen Wohnort nicht verlassen.<<

Warum? Was sind seine Argumente, bzw wie rechtfertigt er es, dass er umgekehrt DIR diesen Schritt selbstverständlich zumutet?

Gruss
agostea

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er will nicht ... er ist sehr verwurzelt (Vereine, Familie....).

Weiters wartet er seit Jahren auf eine versprochene Beförderung. Diese Chance will er nicht verpassen. Jedoch bin ich etwas realistischer und bezweifle, dass diese Beförderung jemals kommen wird.

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Verwurzelt - wer ist das nicht?
Ich finde es fragwürdig, wenn der Partner Opferbereitschaft voraussetzt, selbst aber nicht zu "geben" bereit ist.

Vorsicht.

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Könntest Du denn damit leben, weiterhin eine Wochenendbeziehung zu führen? Bzw. dass Dein Partner seinen Lebensmittelpunkt unter der Woche woanders hat, als Du?

Wir machen das so. Fernbeziehung seit 3,5 Jahren, 200 km und er hat jetzt den Job in seiner Heimatstadt gewechselt. Zusammenziehen ist insofern geplant, als dass er mit mir hier eine Wohnung beziehen will, trotzdem aber den Arbeitsplatz behält. Für mich ist das okay, allerdings haben und planen wir auch keine gemeinsamen Kinder.

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DANKE für deine Antwort.

So oder so ähnlich könnte ich es mir schon vorstellen. Dass er die Hälfte des Monats bei mir ist und per Homeoffice arbeitet und 1-2 Wochen im Monat MO-FR in einer kleinen Wohnung vor Ort wohnt für Meetings und gröbere Geschichten.

Wie dies mit Kindern aussieht weiß ich selbst nicht. Aber viele Frauen schaffen dies ja auch.... Mal schauen. Am Sonntag haben wir uns ein längeres Gespräch vorgenommen. Hoffe ich werde nicht desillusioniert.

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Männer, die auf Montage gehen oder einen Brummi-Job haben, sind auch viel unterwegs. Menschen, die einen Job haben, in dem sie viel im In- und Ausland reisen müssen, sehen ihre Familien auch oft tage- und wochenlang nicht. Und frag nicht nach Soldaten. Mein Chef wohnt in Berlin, unsere Firma ist in Bayern.

400 km sind kein unüberbrückbares Hindernis. Wenn das erste Baby/Kind noch klein ist, könntest Du während der Elternzeit sogar selbst mitkommen.

Und man gewöhnt sich dran. Das Schöne an solchen Beziehungen ist, dass man sich immer wieder riesig darauf freut, Zeit miteinander zu haben.

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Und Du bist Dir sicher dass es wirklich alles "passt" ?

Mir kam da beim lesen eher ein A.W.N.W.W ("au waia....nix wie weg") in den Sinn, und so rein gar nichts, was mich auch nur im Ansatz beflügeln würde, das gewohnte Leben komplett aufzugeben, für jemanden, der das umgekehrt nicht mal in Erwägung ziehen würde, und zudem sich scheinbar was seine eigene Wichtigkeit im Job angeht, auch noch gnadenlos überschätzt !

Im Gegenzug scheinst Du Dich wiederum eher "unter Wert" verkaufen zu wollen.

Mit 31 Torschlusspanik zu schieben, und lieber mit jemandem "zusammen" zu sein (wenn auch über 400km) egal ob das Drumherum stimmt oder nicht, als aus den vermutlich richtigen Gründen alleine......das hat eigentlich niemand nötig !

LG
Tomm

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DANKE für deine Antwort!

Ein Zusammensein nur des Zusammensein wegens bzw. der Torschlusspanik kann ich getrost ausschließen. Ich war lange genug Single um nicht mit dem erst besten eine Beziehung eingehen zu müssen.

Er ist mein Traummann und außer die 400 km Entfernung passt wirklich alles #verliebt

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Was mir sauer aufstoßen würde, ist die unbedingte Loyalität zu seinem Chef , der Verbundenheit zu Familie, Verein etc.pp................. Aber wo bleibt die Loyalität und Liebe zu dir, dass er auch nur entfernt in Erwägung zieht, Plan B auszutesten. Nämlich nachdem du sehr aktiv, aber erfolglos warst und guten Willen gezeigt hast, sich seinerseits bei dir um einen Job zu bewerben. Vielleicht wundert er sich und bei dir bekommt er in kürzester Zeit die Beförderung, auf die er zuhause womöglich noch bis zum St. Nimmerleinstag warten kann. Könnte ja sein, dass man anderswo seine Qualifikation zu schätzen weiß.

Ich kenne auch 2 Paare mit Fernbeziehungen über lange Distanzen, die tatsächlich pendeln. Einer fliegt zum Wochenanfang an den Arbeitsort und am Donnerstag i. d. R. wieder zurück. Freitags ist dann Homeoffice.

Andere Alternativen sehe ich nicht. Er will nicht, du kannst nicht........
Hast du dich auch bei Headhuntern vormerken lassen? Bist du bei Xing und wie sie alle heißen vernetzt? Ich weiß ja nicht, welchen Beruf du ausübst. Mein Mann hat einen Abschluss in einem recht vielseitigen Bereich und bekommt häufig Angebote. Er könnte in der ganzen Welt arbeiten. Da war es beinahe schwieriger hier in Wohnortnähe was zu bekommen.

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ja, in der Beziehung ist er der naturverbunden Österreicher der sobald er seinen Kirchturm nicht mehr sieht in der Fremde ist.

Eine Lösung mit Parttime-Homeoffice wäre ja schon mal ein Anfang :-D